Drake-Passage: Sehr starkes Erdbeben Mw 7,5

Sehr starkes Erdbeben Mw 7,5 erschütterte Drake-Passage in der Antarktis – Tsunami-Alarm gegeben

Datum: 22.08.2025 | Zeit: 02:16:19 UTC | Koordinaten: -60.226 ; -61.837 | Tiefe: 6 km | Mb 7,5

In der Nacht auf Freitag erschütterte ein sehr starkes Seebeben die Drake-Passage. Nach Angaben internationaler Erdbebendienste erreichte das Beben eine Magnitude von 7,5. Das Epizentrum lag rund 715 Kilometer südöstlich von Ushuaia in Argentinien und etwa 960 Kilometer südöstlich von Punta Arenas in Chile. Der Erdstoß ereignete sich um 02:16:19 Uhr UTC in nur 6 Kilometern Tiefe, was die Erschütterungen besonders intensiv machte und dafür sorgte, dass Tsunami-Alarm gegeben wurde. Doch katastrophale Hafenwellen blieben aus. Dafür gab es einige Nachbeben mit Magnituden im Fünferbereich.

Berichte über Schäden oder Opfer liegen bislang nicht vor. Da das Epizentrum weit entfernt von bewohntem Land im offenen Ozean lag, rechnen Experten mit eher geringen Auswirkungen an der Küste.

Die Drake-Passage, die Südamerika von der Antarktis trennt, zählt zu den seismisch aktivsten Regionen des Südozeans. Hier treffen mehrere Erdplatten aufeinander: die Südamerikanische Platte im Norden, die Antarktische Platte im Süden sowie die kleinere, aber hochaktive Scotia-Platte, die zwischen den größeren Erdkrustenplatten wie in einem Schraubstock eingespannt liegt. Während im Westen entlang des West Scotia Ridge neue ozeanische Kruste entsteht, gleichen östlich davon Transformstörungen die seitliche Bewegung der Platten aus.

Dieses komplexe tektonische Gefüge führt regelmäßig zu kräftigen Erdbeben – wie nun in der Nacht zum Freitag geschehen. Der aktuelle Erdstoß manifestierte sich im südlichen Bereich der westlichen Grenze der Scotia-Platte, deren Störungscharakter wechselt und weniger gut definiert ist. Die Beben lagen unweit der Region, in der die Mikroplatte der Südlichen Shetlandinseln einen Zwickel mit der Scotia-Platte bildet.

Auch weiter nördlich ereigneten sich einige mittelstarke Erdbeben an der Nordwestgrenze der Scotia-Platte.