Erdbeben Ml 4,0 erschüttert Deutschland

Moderates Erdbeben bei Albstadt in Baden Württemberg

Datum: 16.10.22 | Zeit: 04:13:19 UTC | Lokation: 48.31 N ; 9.02 E | Tiefe: 3 km | Ml 4,0

Heute Morgen wurden die Anwohner der Albstadt-Region unsanft aus dem Schlaf gerissen, als die Erde um 04:12:19 Uhr mit einer Magnitude von 4,o bebte. Der Wert stammt vom EMSC. Lokale Erdbebendienste ermittelten Ml 3,9. Der Erdbebenherd lag in nur 3 km Tiefe, was zu einer recht starken Wahrnehmung des Ereignisses führte. Beim EMSC liegen 2 Wahrnehmungsmeldungen vor. Nicht nur die Wahrnehmung wurde durch die geringe Tiefe des Hypozentrums verstärkt, sondern auch das zerstörerische Potenzial des Erdstoßes, so könnte es zu leichten Schäden an Gebäuden gekommen sein.

Das Epizentrum wurde 10 km nord-nord-westlich von Albstadt lokalisiert, genauer, 2 km vom Rand des Ortes Onstmettingen entfernt. Das größere Reutlingen befindet sich in 24 km Entfernung. Die Region zählt zu den Gegenden in Deutschland, in denen es häufiger zu moderaten Erdbeben kommt. Zuletzt manifestierte sich im Juli ein Erdstoß Ml 4,1. Im Jahr 2019 gab es ein Erdbeben Ml 4,0.

Tatsächlich gehört die Region der Schwäbischen Alb zu den erdbebengefährdetsten Gebieten in Deutschland. Hier ereignete sich 1911 das bislang stärkste Erdbeben, dass seit der systematischen Erdbebenerfassung auf deutschem Boden stattfand: es hatte eine Magnitude von 6,1 und zerstörte 6250 Gebäude.

Die Beben manifestieren sich entlang des 30 km langen und 1,5 km breiten Hohenzollerngraben. Er ist Zeugnis der Alpenorogenese und entstand vor 15 Millionen Jahren. Im Randbereich des Grabens gibt es mehrere Störungszonen, die einen vertikalen Versatz von bis zu 100 m aufweisen. Sie verlaufen nicht senkrecht, sondern fallen schräg in Richtung des Grabens ein, so dass sie ein „V“ bilden, dass den Graben in ca. 3000 m Tiefe schließt. Es ist damit zu rechnen, dass es auch künftig Erdbeben in der Region geben wird.