Kilauea: Lavafontänen-Aktivität der Episode 33 ist im Gang

Erneute Lavafontänen am Kīlauea: Episode 33 des Halemaʻumaʻu-Ausbruchs in vollem Gange

Spätestens seit gestern Abend erwarteten wir die Lavafontänen-Episode Nr. 33 des laufenden Ausbruchs, jetzt ist sie seit gut 2 Stunden im Gang. Das Geschehen lässt sich wieder per Livestreams verfolgen.




Die Lavafontäne begann sich am 19. September um 3:11 a. m. HST (15:11 Uhr MESZ) aufzubauen und hat inzwischen ihre volle Intensität erreicht. Wie bereits bei den letzten Eruptionen schießt die Fontäne schräg aus dem Schlot, allerdings bei weitem nicht mehr so flach wie zuvor, was darauf hindeutet, dass sich die Architektur des Schlot wieder ändert. Laut HVO erreicht die Fontäne eine Höhe von mehr als 150 Metern. Eine respektable Eruptionswolke steigt rund 3.000 Meter über den Kraterboden auf. Frühere Ausbrüche dieser Serie haben Fontänenhöhen von über 300 Metern erzeugt, deren Asche- und Gaswolken bis zu 6.000 Meter erreichten.

Die Aktivität ist derzeit auf die Gipfelcaldera beschränkt. Der Wind weht aus nordöstlicher Richtung, sodass vulkanische Gase und feine Partikel wie Asche und „Pele’s Haar“ in südwestliche Richtung über die Kaʻū-Wüste getragen werden können. Die Flughäfen Kona (KOA) und Hilo (ITO) sind nicht beeinträchtigt.

Die jüngste Episode wurde von mehreren Tagen sporadischer Aktivität vorbereitet. Bereits am 17. September traten erste kleine Lavaströme aus dem Schlot aus, begleitet von kuppelförmigen Fontänen von wenigen Metern Höhe. In der Nacht auf den 18. September kam es zu größeren Überläufen, und heftige Gasstöße schleuderten glühende Lavaspritzer bis zu zehn Meter hoch. In den frühen Morgenstunden des 19. Septembers verstärkten sich die Fontänen deutlich. Zeitgleich registrierten Messinstrumente eine Umkehr der Bodenneigung von inflationär zu stark deflationär und einen deutlichen Anstieg der seismischen Erschütterungen: klassische Anzeichen für den Beginn einer Eruptionsphase.

Der Neigungswert (Tilt) hatte seit dem Ende von Episode 32 um mehr als 23 Mikroradian zugenommen. Nun speisen die Fontänen mehrere Lavaströme, die den Kraterboden überfluten.

Die Warnstufe für den Vulkan bleibt auf „Achtung“, der Flugcode auf „Orange“. Die Schwefeldioxid-Emissionen werden auf etwa 50.000 Tonnen pro Tag geschätzt. Kleinere Aschepartikel können bis zu 10 Kilometer vom Krater niedergehen, stellen aber keine Gefahr für den Flugverkehr dar.