Mauna Loa: Erhöhte Erdbebenaktivität Anfang November

Mauna Loa in der Bildmitte, Kilauea am unteren rechten Bildrand. © USGS

Steigende Erdbebenaktivität unter Mauna Loa auf Hawaii – stärkste Erschütterung Mb 3,6

Während derzeit alle Augen auf den Kilauea gerichtet sind, der sich langsam auf eine weitere eruptive Episode vorbereitet, bebte es in der vergangenen Nacht unter der Nordflanke des Mauna Loa. Insgesamt wurden an dieser Stelle drei Erschütterungen registriert, von denen die stärkste eine Magnitude von Mb 3,6 erreichte. Das Hypozentrum lag in einer Tiefe von 8 Kilometern. Bereits Ende Oktober ereignete sich im Südosten des Vulkans ein kleiner Erdbebenschwarm.




Bodenhebung

Der größte Vulkan der Erde befindet sich in einer mehrjährigen Aufheizphase, die praktisch unmittelbar nach dem Ende der letzten Eruption im Dezember 2022 einsetzte. Die Erdbeben sind Ausdruck des steigenden Drucks im Magmaspeichersystem und des Aufstiegs von Schmelze entlang von Schwächezonen. Diese Magmenakkumulation zeigt sich auch in einer anhaltenden Bodenhebung, die sich seit Anfang August deutlich beschleunigt hat. Seitdem hob sich der Boden im Gipfelbereich des Vulkans um 50 mm. Die gesamte Hebung seit Dezember 2022 beträgt mittlerweile rund 350 mm, wobei die stärkste Zunahme in den Monaten unmittelbar nach der Eruption erfolgte. Die aktuelle Hebung übersteigt die Subsidenz während der Eruption deutlich, was darauf hindeutet, dass sich im Magmaspeicher inzwischen mehr Schmelze befindet als vor dem letzten Ausbruch.

Es bleibt abzuwarten, ob trotz des anhaltenden Shutdowns in den USA heute ein neues Monatsbulletin zum Mauna Loa veröffentlicht wird. Von den ausgesetzten Gehaltszahlungen des amerikanischen Staates dürften auch die Geologen und Vulkanologen des HVO betroffen sein, die inzwischen bereits im zweiten Monat des Shutdowns ohne Vergütung arbeiten. Im Bulletin für September bescheinigten die Vulkanologen dem Mauna Loa eine geringe seismische Aktivität mit nur 82 Beben im Monat sowie eine schwache Inflation – obwohl die Hebungsrate zu diesem Zeitpunkt bereits zugenommen hatte.

Kilauea. © USGS

Der Kilauea lädt sich derzeit langsamer auf als vor den letzten eruptiven Phasen. Dennoch steht das Magma hoch im Fördersystem, und an einzelnen Schloten kommt es zu schwachem Lavaspattering. Die Bodenhebung führte zu einer Versteilung der Gipfelflanke um 22 µrad. Bislang ist weniger frisches Magma in das flache Speichersystem aufgestiegen, als bei der letzten Eruption gefördert wurde. Obwohl jederzeit ein Ausbruch möglich wäre, rechne ich erst in einigen Tagen damit