Lava-Spines am Dom des Mayon treiben Steinschläge in die Höhe – Bis zu 16 Steinschlägen am Tag
Der philippinische Vulkan Mayon zeigt weiterhin Anzeichen vulkanischer Unruhe, wie die neuesten PHILVOLCS-Beobachtungen vom 20. Dezember 2025 bestätigen. Die Behörde meldet sechs Felssturzereignisse innerhalb der letzten 24 Stunden, begleitet von einer anhaltenden Aufblähung des Vulkankörpers infolge von Inflation. Obwohl die Sicht auf den im Krater wachsenden Dom durch Wolken momentan beeinträchtigt ist, zeigten wolkenfreie Momente in den letzten Tagen die Lava-Spines, die sich Anfang des Monats bildeten. Die Schwefeldioxid-Emissionen wurden zuletzt mit rund 307 Tonnen pro Tag gemessen, ein Wert, der auf eine moderate Aktivität hinweist.

Den Lava-Spines am Gipfeldom gilt besondere Aufmerksamkeit. Einige der instabilen Lavatürme scheinen weiter gewachsen zu sein. Diese steinernen Auswüchse aus andesitischer bis rhyolithischer Lava sind ein sichtbares Zeichen für Magma, das in den Dom eindringt und die Lavatürme hervorbringt. Ihre Ausbildung geht oft mit Kollapsereignissen am Dom einher und löst häufig Felsstürze aus.
Im Verlauf des Dezembers hat sich die Zahl der Steinschläge erhöht. Während zu Monatsbeginn nur wenige Felsstürze pro Tag verzeichnet wurden, kletterte die Anzahl bis zur zweiten Dezemberwoche auf bis zu 16 Steinschläge täglich. Diese Zunahme steht in direktem Zusammenhang mit dem Wachstum der Lava-Spines, die durch ihr Gewicht und ihre brüchige Struktur immer wieder Material abbrechen lassen.
Trotz der erhöhten Instabilität am Dom und dem damit verbundenen erhöhten Risiko von Abgängen pyroklastischer Ströme lässt PHILVOLCS die Warnstufe auf 1 (niedriges Unruheniveau) und weist darauf hin, dass die permanente Gefahrenzone von 6 Kilometern um den Vulkan strikt zu meiden ist. Gefahren durch plötzliche phreatische Eruptionen, Erdrutsche und Schlammströme bei starkem Regen bleiben bestehen. Explizit vor pyroklastischen Strömen – die im Extremfall auch über die Grenzen des Sperrgebiets hinaus gleiten können – warnt PHILVOLCS seltsamerweise nicht.
Die Entwicklungen am Mayon sind ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie ein Vulkan trotz geringer Aktivität dynamische Veränderungen an seiner Oberfläche zeigt. Beobachter und Anwohner werden weiterhin dringend zur Vorsicht aufgerufen, während die Vulkanologen die Situation aufmerksam verfolgen.