Semeru: Ascheemissionen und sekundäre Explosionen

Sekundäre Explosionen am Semeru. &copy, Afar-TV-Livestream

Zahlreiche Ascheeruptionen sowie sekundäre Explosionen im Flussbett am Semeru

Der indonesische Vulkan Semeru in Ostjava war und ist heute besonders fleißig und erzeugt am laufenden Band Ascheeruptionen. Die größte manifestierte sich morgens um 7:30 Uhr westindonesischer Zeit und ließ eine Aschewolke bis zu 1.000 Meter über dem 3.676 Meter hoch gelegenen Gipfel aufsteigen. Die Aschesäule war hellgrau gefärbt und bewegte sich vorwiegend nach Osten. Insgesamt wurden zwischen Mitternacht und 7:30 Uhr elf Eruptionen mit Aschenwolkenhöhen zwischen 700 und 1.100 Metern registriert. Die seismischen Messungen zeigten eine starke vulkanische Aktivität mit 50 Ausbruchsbeben und sieben Steinschlagbeben in den frühen Morgenstunden.




Das interessanteste Ereignis am Semeru spielte sich heute allerdings nicht an seinem Krater ab, sondern in einem Flusstal am Fuß des Vulkans: Starkregen löste Lahare aus und über die immer noch heißen Ablagerungen der pyroklastischen Ströme flossen, die sich Ende November vom Dom lösten. Dabei entstanden abermals sekundäre Explosionen, die an mehreren Stellen Asche-Dampfwolken aufsteigen ließen. Eine bedrohlich wirkende Szene, die von der Afar-TV-Livecam aufgefangen wurde.

Auf Tagessicht wurden gestern 102 seismische Eruptionssignale registriert. Hinzu kamen 20 Abgänge von Schuttlawinen und 2 Tremore. Auf Jahressicht war der Semeru laut Statistik des VSI sogar der aktivste Vulkan des indonesischen Archipels und erzeugte bis jetzt 3078 explosive Eruptionen, gefolgt vom Ibu mit 2690 Ausbrüchen. Ich habe einen Screenshot aus diesem Livestream von einer KI etwas aufpeppen lassen, allerdings ohne die Kernaussage des Fotos zu beeinflussen oder Details, die über den erweiterten Vordergrund hinausgehen, hinzufügen zu lassen.

Der Vulkan ist weiterhin auf Alarmstufe III, weshalb das Vulkanologie-Zentrum (PVMBG) die Bevölkerung vor pyroklastischen Strömen, Lavaströmen und Laharen warnt. Besonders gefährlich sind der südöstliche Bereich entlang des Flusses Besuk Kobokan bis 13 Kilometer vom Gipfel sowie ein 500-Meter-Radius entlang des Flussufers. Aktivitäten sollten im Umkreis von 5 Kilometern um den Krater unbedingt vermieden werden, da dort glühendes Gestein ausgeworfen werden kann.

Die Behörden raten dringend, vorsichtig zu sein und Flüsse und Täler wie Besuk Kobokan, Besuk Bang, Besuk Kembar und Besuk Sat zu meiden, da dort pyroklastische Lawinen und Lahare möglich sind. Die Situation bleibt weiterhin angespannt.