Shiveluch eruptiert Asche auf 4300 m Höhe

Asche vom Shiveluch in 4300 m Höhe detektiert – VONA-Warnungen ausgegeben

Im fernen Osten Russlands ist der Shiveluch erneut ausgebrochen und hat mehrere Aschewolken eruptiert, die bis auf eine Höhe von 4300 m aufgestiegen sind und sich über ein großes Areal in Richtung Süden verteilt haben. Dabei kam es zu leichtem Ascheniederschlag im Ort Kljutschi, der etwa 40 Kilometer vom Fuß des Shiveluch entfernt liegt.

VONA-Warnung Shiveluch

Dem Ort Ort am Ufer des Kamtschatka-Flusses kommt eine besondere Rolle zu, denn er liegt zwischen dem Shiveluch und der Vulkangruppe Zentralkamtschatkas, die nur etwa 30 Kilometer Luftlinie entfernt ist. Vom Ort aus hat man an klaren Tagen gute Sicht auf die Vulkane, was aber den Preis hat, dass man im Wirkungskreis der Feuerberge lebt. Bei der letzten wirklich starken Eruption des Shiveluch im Jahr 2022 hatte man in Kljutschi mit massiven Ascheniederschlägen zu kämpfen, die das öffentliche Leben lahmlegten. Damals wurde der Dom im Jungen Shiveluch komplett ausgeblasen und es entstanden pyroklastische Ströme, die bis an die Straße nördlich des Kamtschatka-Flusses heranreichten. Über dem Fluss wurde übrigens eine neue Brücke gebaut. Als ich 2013 das letzte Mal in Kljutschi weilte, war die alte Brücke kaputt und man musste den Fluss mit einer Fähre überqueren.

Seitdem hat der Dom im jungen Shiveluch, der kurz nach seinem Blowout wieder zu wachsen anfing, Gesellschaft bekommen: Im alten Teil des Vulkans wächst nun ebenfalls ein Lavadom in der Karan-Gruppe. Er wurde auf den Namen „300-Jahre-RAS“ getauft.




Lavastrom Krasheninnikov

Die anderen Vulkane Kamtschatkas haben sich nach dem starken Erdbeben Mw 8,8 vom 30. Juli wieder beruhigt, obgleich es vor Petropavlovsk immer noch Nachbeben gibt. Das Megabeben triggerte eine Eruption des Vulkans Krasheninnikov, der zuletzt am 25. August eine Aschewolke ausstieß. Ein Sentinel-Satellitenbild vom 3. September zeigt aber noch die Thermalsignatur eines Lavastroms, der über die Nordostflanke des Vulkans fließt.

Auf Satellitenfotos des Shiveluch kann man aktuell keine Thermalstrahlung erkennen, wobei Wolken im Süden des Vulkans dies auch erschweren. Das letzte wirklich wolkenfreie Bild des Vulkans stammt aus dem Mai. Zu diesem Zeitpunkt konnte man bei genauem Hinschauen kleine thermische Anomalien an beiden Lavadomen ausmachen.