Sinabung: Vulkanausbruch forderte mindestens 14 Todesopfer

Update 02.02.2014: Es wird mit weitaus mehr als 14 Todesopfern gerechnet, 50 Personen werden noch vermisst. 3 Menschen wurden mit schweren Verbrennungen ins Krankenhaus eingeliefert. Unter den Todesopfern sind auch 4 Schulkinder, die einen Ausflug ins Dorf unternahmen. Presseberichten zu Folge wurden am Vortag der Katastrophe die Zugangsbeschränkungen ins Sperrgebiet gelockert: eine verhängnisvolle Fehleinschätzung der Situation. Allerdings wurden die provisorischen Absperrungen schon während meines Aufenthaltes am Vulkan vielfach ignoriert. Wachen, oder richtige Blockaden der Strassen gab es nicht. Viele Menschen hielten sich in den evakuierten Dörfern auf. Die Bewohner eines Dorfes direkt am Rand des Strom-Feldes berichteten sarkastisch, dass die Regierung ihnen Särge zur Verfügung stelle, wenn sie dort blieben.

Eruptionen, bei denen pyroklastische Ströme generiert werden sind immer besonders gefährlich. Oftmals kommt es gerade in Indonesien zu Todesopfern: lange Zeit scheinen die Eruptionen der pyroklastischen Ströme berechenbar, bis zu dem Zeitpunkt, an dem ein größerer pyroklastischer Strom entsteht. Zuletzt geschah das im August letzten Jahres am Vulkan Paluweh. Der Vulkan war bereits ein dreiviertel Jahr aktiv, bevor es zu einem Ausbruch mit 6 Todesopfern kam.

Mittlerweile sind zahlreiche Fotos und Videos veröffentlicht worden, die die Opfer der Naturkatastrophe zeigen.

Update: inzwischen sind einige Bilder in unserer Facebookgruppe aufgetaucht. Aris postete die Bilder eines 800 m langen Lavastromes im Canyon auf der Südostflanke des Vulkans. Dieser vestopfte den bisherigen Fließkanal der pyroklastischen Ströme. Wahrscheinlich entstand der todbringende pyroklastische Strom an der Front dieses Lavastromes.

Originalmeldung: am Sinabung auf Sumatra kam es nun zu den ersten Todesopfern in direkter Folge des Vulkanausbruches. Es ist ein größerer pyroklastischer Strom abgegangen, dessen Ausläufer ein Dorf tangierte. Der pyroklastische Strom legte eine Entfernung von 4,5 km zurück. Im Inneren dieser Glutwolken herrschen Temperaturen von bis zu 800 Grad.

Wie gestern berichtet zeigte ein Foto eine große Lavazunge im Canyon auf der Südostflanke des Vulkans. Obwohl zahlreiche Dörfer evakuiert waren, herrschte dort ein reges Treiben. Insgesamt wurden bisher fast 30.000 Menschen evakuiert.

Hier die zusammengefassten Links zum Sinabung auf vulkane.net:

Bildergalerie 2014

Video 2014

Reportage 2014

Steckbrief Sinabung