Steamboat Geyser im Yellowstone am 16.10.23

Im Yellowstone Nationalpark sprang der Steamboat-Geyser wieder

Nach längerer Pause kam es am 8. Oktober wieder zu einem Sprung des berühmten Steamboat-Geysers, der als der größte Geysir der Erde anerkannt ist. Dabei wurde eine 130 Meter hohe Fontäne aus Wasser und Dampf in die Luft gespien. Der Geysir springt in unregelmäßigen Intervallen, wobei sich diese in den Jahren 2018-2020 deutlich verkürzt hatten und in den Folgejahren langsam wieder länger wurden. So kam es 2018 zu 32 Sprüngen und in 2019/20 jeweils zu 48 Sprüngen. In diesem Jahr war die spektakuläre Wassershow bislang 7 Mal zu bewundern, wobei der letzten Sprung am 25. August registriert wurde. Das Pausenintervall betrug also 43 Tage. Vor 2018 sprang der Geysir nur alle ca. 2 Jahre und man brauchte schon verdammtes Glück, um Steamboat in Aktion zu sehen.

Dieses Glück hatte Youtube-Nutzer Kitteaux, der den Sprung auf Video dokumentierte.

Warum der weltgrößte Geysir in den letzten Jahren aktiver geworden ist, bleibt ein Rätsel. Wie so oft sagen Vulkanologen, dass die gesteigerte Aktivität nur ein Anzeichen dafür ist, dass das Hydrothermalsystem des großen Calderavulkans im Nordwesten der USA aktiver geworden ist und nicht als Anzeichen für einen bevorstehenden Vulkanausbruch gewertet werden kann. Natürlich darf und muss man sich die Frage stellen, warum sich die Aktivität des Hydrothermalssystems verstärkt. Dies wird durch Erdwärme befeuert, die in direktem Zusammenhang mit einem Magmenkörper in der Tiefe steht. Eine Aktivitätssteigerung eines Hydrothermalsystems ist also oft ein Anzeichen dafür, dass sich im Untergrund Magmen akkumulieren. Das gilt für den Yellowstone genauso wie für andere Calderavulkane mit einem ausgeprägten Hydrothermalsystem.

Der Steamboat-Geysir liegt im Norris-Geyser-Basin, das vor einigen Jahren oft in den Schlagzeilen stand, weil sich hier die Erde überdurchschnittlich erwärmte und seismische Aktivität registriert wurde. Es bildeten sich neue Thermalquellen und ein Teil des Areals wurde für Besucher gesperrt. Inzwischen ist es aber wohl wieder etwas ruhiger geworden und nur die häufigeren Sprünge des Geysirs deuten darauf hin, dass die Unruhen im Untergrund noch nachwirken.