Naturkatastrophen-News 10.05.22: Waldbrände

  • In der südsibirischen Region Krasnojarsk lodern Waldbrände
  • Mindestens 7 Menschen starben
  • Starke Windböen ließen angekohlte Bäume auf Stromleitungen stürzen

Waldbrände im Süden Sibiriens

Die Walbrandsaison hat dieses Jahr nicht nur in den USA extrem früh angefangen, sondern auch in Russland. Dort brennen im großen Umfang Taiga und Wälder Sibiriens. Bis zum Sonntag wurden 7 Todesopfer infolge der Feuer gemeldet. Außerdem wurden mindestens 20 Personen verletzt. Oftmals handelt es sich bei den Verletzten um Feuerwehrleute, die die Brände bekämpfen. Einen Hotspot gibt es in der südsibirischen Region Krasnojarsk, wo der Notstand ausgerufen wurde. Es wurden 273 Bandherde gemeldet. Über 500 Gebäude wurden Opfer der Flammen.

Die meisten Toten gab es in der Ortschaft Talaschanka. Dort starben 2 Kinder und 1 Erwachsener. Zwei Personen fanden in der Stadt Atschinsk den Flammentod. 2 weitere Opfer wurden aus Nikolsk gemeldet. Die Daten stammen von der russischen Nachrichtenagentur Tass. In anderen Newsmeldungen ist sogar von 10 Todesopfern die Rede.

Waldbrände verursachen SMOG in Krasnojarsk

In der Millionenstadt Krasnojarsk selbst brannte es nicht. Doch dichter SMOG zog durch die Straßen und stelle eine Gesundheitsgefährdung dar. Besonders Menschen mit Atemwegserkrankungen litten unter den Rauchschwaden.

Die Flammen wurden durch starke Winde weitergetragen und immer wieder angefacht. Dabei kam es zu Böen von bis zu 40 km/h. Die Böen ließen die brennenden Bäume umstürzen, wobei auch Stromleitungen demoliert wurden. Aus Sicherheitsgründen schaltete man in vielen Orten den Strom ab, was auch die Wasserversorgung einschränkte. Inzwischen sollen die Feuer vielerorts unter Kontrolle gebracht worden ein.

Seit einigen Jahren tauchen Waldbrände in Sibirien immer häufiger in den Schlagzeilen auf. Aufgrund des Klimawandels wird es in der Region immer trockener und wärmer, wovon besonders der Hohe Norden betroffen ist. In den sibirischen Permafrostregionen gibt es die stärksten Wärmeanomalien, was auch mit dem Ausstoß an Methangas zusammenhängen könnte.

Methan gilt als ein noch potenteres Treibhausgas als Kohlendioxid, das vor allem durch die Verbrennung von Kohlenwasserstoffen entsteht. Aber es gibt auch andere Quellen für CO2. Eine davon ist der Vulkanismus. Hier gibt es eine neue Studie, die Erstaunliches enthüllte, doch darüber möchte ich morgen mehr schreiben.

USA: Unwetter und Überschwemmungen

Am Wochenende gingen schwere Unwetter in Teilen der USA nieder. Gewitter brachten Starkregen mit sich, der vielerorts für Überschwemmungen sorgten. In Massachusetts wurde ein Stadtviertel von Norwood überflutet. Augenzeugen berichten, dass einige Straßenzüge einem Wildwasserbach mit Stromschnellen glichen. Ein Krankenhaus musste evakuiert werden und es kam zu Stromausfällen. Es wurde der Sturzflut-Notstand ausgerufen.

In anderen Landesteilen wird inzwischen vor einer Hitzewelle gewarnt. Betroffen sind Nebraska, Oklahoma und Kalifornien.

Auch in Kanada gab es schwere Gewitterstürme. In Brandon trat der Assiniboine River über die Ufer und sorgte für Überschwemmungen. Der Pegel stieg um 2 Meter über normal an. Ein Gesundheitszentrum und der Flughafen wurden geschlossen.

Überflutungen in Indien

Der Monsun sorgt auch dieses Jahr für Überschwemmungen in Indien. An mindestens 4 Flüssen wurden die Ufer überspült und erodiert. Betroffen sind die Flüsse Kosi, Bagmati, Kamla Balan und Mahananda. Die Regierung forderte die Bevölkerung zur besonderen Vorsicht auf. Böschungen an den Flüssen könnten abrutschen und Dämme brechen. Häuser in Ufernähe sind besonders gefährdet.

Insgesamt starben bisher 11 Menschen durch das Hochwasser und 20 Personen durch Erdrutsche, die durch das Hochwasser ausgelöst wurden. Auch seltene Nashörner, die im Kaziranga Nationalpark leben, werden von den Fluten bedroht.

29.000 Menschen mussten bereits ihre Heimat verlassen. Über 1 Millionen Menschen sind vom Hochwasser betroffen.

Hitzewelle in Spanien

In einigen Regionen Spaniens droht eine Hitzewelle mit Temperaturen über 40 Grad Celsius. Betroffen sind die Regionen Costa Blanca, Valencia und Murcia. Ein Hochdruckgebiet von der Sahara bringt die Hitze. Es wurde die 2. höchste Warnstufe ausgerufen.

Hitzewelle in Sibirien

Im Nordosten Russlands herrscht weiterhin eine ungewöhnliche Hitzewelle: das Thermometer stieg bis auf 38 Grad Celsius. Zwar kann es im arktischen Sommer -wenn die Sonne niemals unter geht- immer zu besonders warmen Wetter kommen, aber was in den letzten Monaten geschieht ist weit von der Norm entfernt. Neben Änderungen des Jetstreams und der Etablierung stabiler Hochdruckgebiete, werden Eisschmelze und Waldbrände für die steigenden Temperaturen verantwortlich gemacht. Durch die Eisschmelze wird weniger Sonnenlicht reflektiert. Rußablagerungen von den Waldbränden, die sich auf dem Eis ablagern verstärken den Effekt. Zudem taut der Permafrostboden, was Treibhausgase freisetzt. Arktische Regionen sind besonders stark vom Klimawandel betroffen. Dort ist die magische Grenze von +2 Grad gegenüber vorindustriellen Zeiten längst überschritten.

China: Überflutungen am Jangtse

China wird dieser Tage von einem katastrophalen Hochwasser heimgesucht. In Teilen des Landes regnet es so stark, wie seit 70 Jahren nicht mehr. Mindesten 40 Personen kamen in den Fluten um, oder gelten als vermisst. Es entstanden große Schäden an der Infrastruktur. Vorläufige Schätzungen beziffern die Schadenshöhe auf 3 Milliarden Euro.

Am Samstag wurde die Stadt Yichang in der zentralchinesischen Provinz Hubei überflutet. Von dort stammt das Foto.

Der berühmte Fluss Jangtse tritt über die Ufer und hat bereits einen Pegel von 5 m über der Hochwasserschutzlinie erreicht. Ein vergleichbarer Wert wurde noch niemals aufgezeichnet. Ganze Landstriche stehen unter Wasser. Selbst der 3-Schluchten-Damm kann die gewaltigen Wassermassen nicht mehr kontrollieren. Auch in der Provinz Anhui mussten 299 Staudämme ihre Schleusen öffnen und Wasser ablassen, da die Dämme sonst überlaufen würden. Ein unkontrolliertes Überlaufen eines Staudammes kann seine Stabilität beeinträchtigen und letztendlich zum Dammbruch führen.

Besonders schlimm trifft es die Metropole Chongqing. Dort leben 18 Millionen Menschen. Hunderttausende mussten bereits evakuiert werden.

Grund für die Überschwemmungen sind ungewöhnlich starke Monsun-Regenfälle, die in diesem Jahr besonders lange andauern. Zwar führt der Monsun regelmäßig zu Überschwemmungen, diese fallen für gewöhnlich aber nicht so dramatisch aus. Fast 2/3 des Landes leidet unter den ungewöhnlich starken Regenfällen. Ein Ende des Regens ist nicht in Sicht und die Lage könnte sich weiter zuspitzen.

Waldbrände in Sibirien

Während es im Süden Asiens zu nass ist, herrschen hoch im Norden Trockenheit und Hitze vor. In Sibirien ist es sein Monaten viel zu heiß. Teilweise herrschen dort Temperaturen von mehr als 30 Grad Celsius. Besonders schlimm trifft es die Teilrepublik Jakutien. Dort brennt eine Fläche von der Größe Zyperns. Gestern wurde in insgesamt 3 Regionen der Ausnahmezustand ausgerufen.

Im Allgemeinen wird der anthropogene Klimawandel für die steigenden Temperaturen am Polarkreis verantwortlich gemacht. Mehrere Effekte verstärken sich. Die Waldbrände selbst setzen viel Kohlendioxid frei. Zudem setzen die tauenden Permafrostböden viel Methan frei. Beide Treibhausgase legen sich wie eine Kuppel über die Gegend und könnten die Wärmeanomalie verursachen.

Hitzewellen und Unwetter

Pünktlich zum Sommeranfang rollt eine Hitzewelle auf Deutschland zu. Die Meteorologen prognostizieren ab Sonntag steigende Temperaturen. Am Mittwoch und Donnerstag soll es dann über 35 Grad warm werden. Manche sehen sogar das Purzeln von Rekordmarken: es könnte über 40 Grad warm werden. Doch zuvor gibt es am Wochenende örtlich starke Gewitter mit Unwetter-Potenzial.

Was bei uns erst angekündigt ist, ist im Norden Europas bereits Realität: die skandinavischen Länder leiden seit Wochen unter Hitze und Trockenheit. In Schweden und Norwegen kletterte das Thermometer auf über 28 Grad. Mensch, Tier, Pflanzen sind dort nicht auf solche Temperaturen eingestellt und leiden nicht nur unter der Hitze, sondern auch unter der damit einhergehende Trockenheit.

Doch das ist alles nichts gegen die anhaltende Hitze in den nördlichen Teilen Sibiriens. Dort gibt es seit Monaten eine ungewöhnliche Hitzewelle. Der Permafrostboden taut und gibt Unmengen Methan-Gas frei, welches die Probleme massiv verstärkt. Bereits vor 2 Jahren wurden ungewöhnliche Phänomene im Boden entdeckt: Es entstehen Sinklöcher und der Boden verflüssigt sich. Waldbrände zerstören ganze Landstriche.

Unwetter im Rest der Welt

Unwetter gab es in den vergangenen Tagen im Südosten Europas. So gingen starke Unwetter in Tschechien, Rumänien und in der Türkei nieder. In Antalya wurden ganze Straßenzüge überflutet, Keller liefen voll und der Verkehr wurde beeinträchtigt.

In Teilen Afrikas begann die kühle Jahreszeit und damit kamen auch heftige Niederschläge. Schlimm traf es die Elfenbeinküste. Im Ort Anyama lösten starke Regenfälle einen Erdrutsch aus, in dem 13 Menschen starben. In Lagos (Nigeria) kam es zu Überschwemmungen.

In den mittelamerikanischen Ländern Honduras und Guatemala kam es ebenfalls zu Erdrutschen und Überflutungen. In Honduras starben 2 Menschen. In Guatemala mussten 60 Personen evakuiert werden.

China und Indonesien blieben ebenfalls nicht verschont. In Jakarta hieß es Land unter. In der chinesischen Provinz Danba kam es nach heftigen Niederschlägen zu einem Erdrutsch, der 14 Menschen einschloss. Sie konnten gerettet werden.

Wie das Wetter die Corona-Pandemie beeinflusst, kann man derzeit in Kenia erleben. Mit Beginn der kühleren Saison kletterten in Nairobi die Fallzahlen deutlich. Zuletzt wurden 200 Neuinfektionen pro Tag gemeldet.

Sibirien: Hitzewelle und Waldbrände

In Sibirien brennen wieder die Wälder und Steppen. Besonders betroffen sind der Süden und Osten der riesigen Region. In 9 Distrikten wüten die Flammen. Besonders schlimm traft es Kemerowo, Nowosibirsk, Altai und Transbaikal.  Im Dorf Postnikowo brannten 27 Häuser nieder und der Ort musste evakuiert werden. Zum Teil begannen die Brände gleichzeitig an mehreren Stellen und man vermutet Brandstiftung. Oft entstehen Feuer, wenn Müll verbrannt wird.

Bereits im letzten Jahr ereigneten sich ausgedehnte Waldbrände in Sibirien. Aufgrund des Klimawandels ist es dort ungewöhnlich warm und trocken geworden, genauso wie bei uns. Grund hierfür ist eine Änderung des polaren Jetstreams: Dieser fegt normalerweise mit Geschwindigkeiten zwischen 200 und 500 km/h von West nach Ost und lenkt die Hoch- und Tiefdruckgebiete ab. Wird der Jetstream geschwächt, etabliert sich eine Rossby-Welle. Rund um den Globus gibt es zwischen 5-7 dieser Wellen. Im Wellenberg strömt warme Luft aus südlichen Regionen bis weit in den Norden und im Wellental stößt feuchte und kalte Luft aus dem Norden bis weit in den Süden vor. Mittlerweile scheint sich immer häufiger ein stationäres Wellenmuster zu etablieren, durch den die bekannten Omega-Wetterlagen entstehen. Die Hoch- und Tiefdruckgebiete bewegen sich kaum weiter. Sie sind ortsstabil geworden. In diesen Fällen hat sich der Jetstream soweit abgeschwächt, dass die normale Zirkulation praktisch zum erliegen gekommen ist. So liegen immer 2 Regionen mit extrem unterschiedlichen Wetterlagen nebeneinander. In einer Region wird es ungewöhnlich warm und trocken, in der daneben liegenden kalt und feucht. In Deutschland erleben wir das 3. Dürrejahr infolge.

Waldbrandgefahr in Deutschland hoch

Die aktuelle Trockenheit in Deutschland bedingt ebenfalls ein erhöhtes Waldbrandrisiko. Tatsächlich brannten bereits die ersten Wälder. In der letzten Woche ging es mit einem Feuer in Krakow am See los, dort brannte es auf einer Fläche von 4 Hektar. In den letzten Tagen häuften sich dann die Meldungen: Die Siegener Zeitung berichtet von einem Waldbrand in Kirchen. Im Bundesland Sachsen-Anhalt gab es ein Feuer bei Ilsenburg und auch im Landkreis Trier-Saarburg musste die Feuerwehr ausrücken. Alle aktuellen Waldbrände aufzuführen würde den Rahmen diese Artikels sprengen. Bis jetzt waren die Brände verhältnismäßig klein und oft wurden sie von Spaziergängern ausgelöst. Aufgrund der Corona-Krise zieht es in den letzten Wochen besonders viele Menschen in die Natur, was eigentlich lobenswert ist, aber halt auch zusätzliche Probleme schafft. Im Allgemeinen steht es aufgrund der Dürre nicht gut um den Deutschen Wald. Die Bäume sind geschwächt und somit anfällig gegen Schädlinge. Die Forstwirtschaftler überlegen, wie sie den Wald umstrukturieren können, damit er besser mit dem Klimawandel zurecht kommt.

Eisschmelze und Waldbrände

Viele subpolare Regionen der Nordhalbkugel erleben eine noch nie da gewesenen Hitzewelle. Die meisten Klimawissenschaftler sind sich einig, dass die ungewöhnlich warmen Temperaturen Folgen des Klimawandels sind. Dieser schreitet in den polaren Regionen deutlich schneller voran, als bisher angenommen und berechnet wurde. Die Folgen sind im Detail unabsehbar, werden den Klimawandel aber aller Wahrscheinlichkeit nach noch beschleunigen.

Eisschmelze auf Grönland

In den letzten Tagen war es auf Grönland ungewöhnlich warm. Die Grönländer erleben den wärmsten Sommer seit Beginn der Klima-Aufzeichnungen. Ende Juli wurden dort 22 Grad Celsius gemessen! Auf dem Grönländischen Eisberg (Summit) in 3200 m Höhe, wurden noch + 4,7 Grad registriert. Normalerweise sollten in dieser Höhe eisige Temperaturen im Zweistelligen Minus-Bereich herrschen. Auch heute noch werden Temperaturen von bis zu 15 Grad erreicht. Die hohen Temperaturen bedingen eine ungewöhnlich starke Eisschmelze. Während der Hochphase der Hitzewelle schrumpfte der grönländische Eisschild um 12 Milliarde Tonnen Eis pro Tag. An normalen Sommertage sind es ca. 4 Milliarden Tonnen. Das eis schmilzt wesentlich schneller, als es von Klimaforschern berechnet wurde. Die Folgen sind unabsehbar. Das viele Süßwasser könnte im Extremfall den Golfstrom abschwächen, so dass es bei uns tatsächlich kühler werden könnte.

Waldbrände in Sibirien

In der sibirischen Taiga brennen seit Wochen riesige Wald- und Tundrenflächen. Grund für die ungewöhnlich großen Brände sind Hitze und Trockenheit. Bis jetzt sind mehr als 3 Millionen Hektar Wald abgebrannt. Das entspricht der Fläche des 4. größten Bundeslandes Deutschlands: NRW. Lange wurde es versäumt die Brände zu löschen, bis es zu spät war und die Feuer Orte bedrohten. Nun kämpfen Tausende Soldaten und Feuerwehrleute gegen die Brände, doch alle sind sich einig: Helfen kann nur Regen! Die Folgen für das Weltklima sind auch hier unabsehbar. Es werden große Mengen Treibhausgase freigesetzt, was die Klimaerwärmung weiter beschleunigt. Zudem dauert es zwischen 120 und 150 Jahre, bis der Wald nachgewachsen ist. Die Grüne Lunge des Ostens stirbt!

Solch unvorhergesehene Ereignisse wie Flächenbrände und Eisschmelze wird es noch zahlreiche geben. All diese unberechenbaren Faktoren werden den Klimawandel beschleunigen. Sie schädigen das empfindliche Ökosystem auf lange Zeit hinweg und sind auch durch menschliche Maßnahmen wir marginale Verringerung des Kohlendioxid-Ausstoßes nicht zu kompensieren!