Kanarische Inseln: Erdbeben M 2,6 bei El Hierro

Datum: 13.04.2025 | Zeit: 01:20:22 UTC | Koordinaten: 27.690 ; -18.278 | Tiefe: 33 km | Md 2,6

Erdbeben M 2,6 an der Westküste von El Hierro – 39 Erschütterungen auf den Kanaren innerhalb von einer Woche

Es ist Ferienzeit und den einen oder anderen wird es wieder auf die Kanarischen Inseln ziehen. Für Kanarenurlauber könnte der folgende Artikel von besonderem Interesse sein, denn es gibt Erdbeben und Kohlendioxid-Emissionen auf mehreren Inseln. Ein unmittelbar drohender Vulkanausbruch wird aber nicht prognostiziert.

Die Kanareninsel El Hierro wurde heute von einem schwachen Erdstoß der Magnitude 2,6 erschüttert, der sich kurz vor der Westküste der Insel ereignete. Das Hypozentrum befand sich in 33 Kilometer Tiefe, also jener Region, in der es häufig zu Erschütterungen kommt, wenn Magma aus der Asthenosphäre dabei ist, in die Erdkruste aufzusteigen. Im Bereich von El Hierro kommt es immer wieder zu vergleichbaren Erschütterungen, größere Erdbebenschwärme blieben zuletzt aber aus.

Anders sieht es auf Teneriffa aus, wo die Seismizität seit Wochen überdurchschnittlich hoch ist. Im Schnitt ereignen sich dort in den letzten 14 Tagen 2 Beben pro Tag. Die meisten Erschütterungen liegen unter dem Teide und an der Nordküste der Insel. Zudem kommt es immer wieder zu Beben unter dem Meer zwischen den Inseln Teneriffa und Gran Canaria. Dort ereignete sich auch das stärkste Erdbeben, das InVolcan in seinem neusten Wochenbericht für den Beobachtungszeitraum zwischen dem 4. und 11. April 2025 meldete. Insgesamt wurden in dieser Periode vom seismischen Netzwerk der Kanarischen Inseln insgesamt 39 schwache Erdbeben registriert.

Die meisten Beben wurden auf Teneriffa, Gran Canaria, El Hierro und La Palma festgestellt. Die seismische Aktivität auf La Palma wird weiterhin als gering eingestuft und liegt deutlich unter den Werten, die während des Ausbruchs 2021 beobachtet wurden. Dennoch steht die Vulkanwarnampel für La Palma weiterhin auf „Gelb“. Das liegt daran, dass sich auch mehr als zwei Jahre nach dem Ende des letzten Vulkanausbruchs noch keine vollständige Normalisierung der geophysikalischen und geochemischen Parameter zeigt. Insbesondere gibt es in einigen Regionen nahe des ehemaligen Eruptionsgebiets noch erhöhte Kohlendioxid-Emissionen.

Das kanarische geochemische Überwachungsnetz meldet die höchsten diffusen Gasemissionen aktuell auf Teneriffa. Dort wird bereits seit 2016 ein fortlaufender Druckaufbau im vulkanisch-hydrothermalen System beobachtet – ein Prozess, der im Kontext aktiver Vulkansysteme als normal gilt und kurzfristig keine akute Gefahr darstellt, langfristig betrachtet aber auf einen Vulkanausbruch hinsteuern könnte. Dennoch bleibt die Vulkanalarmampel auf Teneriffa auf „Grün“.

La Palma: Erhöhte Seismizität detektiert

Mehrere Erdbeben unter der kanarischen Vulkaninsel La Palma aufgezeichnet – stärkste Erschütterung Mb 2,6

Im Süden der Kanareninsel La Palma zeigte sich die Erde heute von ihrer unruhigen Seite, denn seit gestern wurden 9 Erdbeben detektiert. Die beiden stärksten hatten eine Magnitude von 2,6 und Erdbebenherde in 10 und 15 Kilometern Tiefe. Die Epizentren reihen sich entlang des vulkanischen Rückens Cumbre Vieja auf, der sich auch für die Eruption von 2021 verantwortlich zeigte.

Die Beben lagen nicht direkt unter dem damaligen Eruptionszentrum, sondern ein wenig südlich davon. Die Tiefe der Hypozentren deutet auf einen magmatischen Einfluss hin, unter dem die Erdbeben entstanden sein könnten. Sicher ist das aber nicht.

Auf dem Satellitenfoto sieht man übrigens sehr schön die Kraterkette vom Cumbre Vieja.

In den sozialen Medien erlangen die Erdbeben viel Aufmerksamkeit und manch einer fürchtet schon den nächsten Vulkanausbruch. Für solche Spekulationen besteht meiner Meinung nach noch kein Grund, denn schließlich kann es in vulkanisch und tektonisch aktiven Regionen immer zu kleineren Schwarmbeben kommen, ohne dass allzu viel dahinterstecken muss. Bestenfalls steht man ganz am Anfang eines mehrjährigen Aufladezyklus des vulkanischen Systems unter La Palma, doch eine solche Aufladung muss erst durch weitere Schwarmbebenaktivität bestätigt werden.

Generell bewegt sich die Seismizität der Kanarischen Inseln seit Ende letzten Jahres auf einem leicht erhöhten Niveau. So gab es in den letzten 3 Tagen auch vermehrt Erdbeben in der Region des submarinen Vulkans Enmedio, der zwischen den Inseln Gran Canaria und Teneriffa liegt. Hier wurden seit dem 11. März 17 Erdbeben detektiert. Die maximale Magnitude lag bei 2,3. Dieses Beben manifestierte sich in 16 Kilometern Tiefe.

Auf bzw. unter Teneriffa mit dem Pico del Teide war es in den letzten 3 Tagen ruhig und es wurde nur ein schwacher Erdstoß festgestellt. blickt man aber 15 Tage zurück, dann zeigt die Shakemap vom IGN 9 Beben an.

Um El Hierro ist es zuletzt wieder etwas ruhiger geworden. Wir erinnern uns, dass es hier im Herbst vermehrt Erdbeben gab. In den letzten 15 Tagen wurden hier nur 2 Erschütterungen festgestellt.

Pico del Teide: Vulkan heizt langsam auf

Pico de Teide auf Teneriffa. © Marc Szeglat

Bodenhebung als weiterer Indikator der Aufheizung des Pico del Teide auf Teneriffa detektiert

Im 4. Jahr nach dem Vulkanausbruch auf La Palma mehren sich die Anzeichen, dass auf der Nachbarinsel Teneriffa der Vulkan Pico del Teide langsam aus seinem Schlaf erwacht und dabei ist, aufzuheizen. Vulkanologen vom IGN und INVOLCAN gehen davon aus, dass es nach einer mehrjährigen Aufheizungsphase zu einem Vulkanausbruch kommen wird. Grund für Alarmismus sehen die Wissenschaftler aber (noch) nicht.

Letzten Donnerstag tagte auf Teneriffa der Wissenschaftliche Ausschuss zur Bewertung und Überwachung vulkanischer Phänomene (CCES), der im Rahmen des Sonderplans für Katastrophenschutz und Notfallmaßnahmen im Zusammenhang mit PEVOLCA nach der La-Palma-Eruption eingerichtet wurde. Das Gremium aus Geoforschern und Vertretern des Katastrophenschutzes und anderer Behörden diskutierte dabei die neusten geophysikalischen und geochemischen Messergebnisse, die im Laufe des letzten Jahres von den Wissenschaftlern am Pico de Teide gewonnen wurden. Neben der gesteigerten Seismizität, über die auch auf Vnet berichtet wurde, stellte man nicht nur einen erhöhten Ausstoß an Kohlendioxid fest, sondern auch eine Bodenhebung, die sich im Jahresverlauf auf 10 mm summierte. IGN-Direktor Itahiza Domínguez kommentierte, dass die Bodenhebung gering sei, aber dennoch von wissenschaftlicher Bedeutung, da sie auf einen leichten Druckaufbau im vulkanisch-hydrothermalen System des größten Vulkans der Kanaren hindeute. Dies würde zwar keinen kurzfristig bevorstehenden Vulkanausbruch signalisieren, dennoch deutet es darauf hin, dass der Vulkan mittel- bis langfristig betrachtet erneut ausbrechen könnte. Generell ist diese Erkenntnis nicht völlig neu, denn bereits seit dem Jahr 2016 nimmt die Seismizität unter dem Vulkan langsam, aber stetig zu. Seitdem wurden auch zusätzliche Messstationen errichtet, die von mobilen Messkampagnen ergänzt werden.

In Interviews mit spanischen Medien versuchte Itahiza Domínguez zu beschwichtigen und meinte, dass die aktuelle Situation nicht mit jener auf La Palma zu vergleichen sei. Dort wurde kurz vor dem Ausbruch eine rapide Bodenhebung um 30 Zentimetern festgestellt und es gab starke Schwarmbeben mit Tausenden Erschütterungen. Anzeichen, wie sie typisch sind, wenn ein Vulkan der Kanaren ausbricht. Kurz vor einem Ausbruch des Teide würde man ähnliche Warnsignale erwarten.




Seismizität der letzten Woche auf Teneriffa

Auch in der letzten Woche gab es wieder zahlreiche Erdbeben auf den Kanaren, wo sich insgesamt 53 Erdbeben ereigneten. Einige Beben gab es auf La Palma und bei El Hierro, doch ein Großteil der Seismizität spielte sich auf Teneriffa und zwischen den Inseln Teneriffa und Gran Canaria ab, wo es das stärkste Erdbeben mit einer Magnitude von 2,1 gab. Hier wurden insgesamt 43 Erschütterungen detektiert. Die meisten Erdbeben manifestierten sich wieder unter dem Pico del Teide, wo mehr als 30 Beben detektiert wurden. Zudem wurde im Wochenbericht von INVOLCAN der erhöhte Kohlendioxidausstoß bestätig, der aus nicht klar definierten Zonen erfolgt und als diffus bezeichnet wird.

Die Vulkanwarnstufe für Teneriffa bleibt vorerst auf „Grün“.

Über den Pico del Teide

Der Pico del Teide ist mit einer Höhe von 3.715 Meter nicht nur der höchste Vulkan der Kanaren, sondern auch der höchster Berg Spaniens. der Vulkan ist seit 2007 UNESO-Weltnaturerbe und in einem Nationalpark geschützt. Die Besteigung des Gipfels ist Limitiert und kann nur mit einer Genehmigung durchgeführt werden. Sein letzter Ausbruche ereignete sich aus einem Seitenkrater im Jahr 1909.

Teneriffa: Erdbeben Mb 3,3 an der Nordküste

Erdbeben Mb 3,3 erschütterte die Nordküste von Teneriffa – Seismische Aktivität generell erhöht

Datum 08.12.24 | Zeit: 15:04:10 UTC | Koordinaten: 28.413 ; -16.536 | Tiefe: 20 km | Mb 3,3

An der Nordküste der Kanareninsel Teneriffa manifestierte sich gestern Nachmittag um 15:04 Uhr ein Erdstoß der Magnitude 3,3. Das Epizentrum wurde 3 km nordwestlich von La Orotava verortet. Tatsächlich lag das Epizentrum am Ostrand des Touristenortes Puerto de la Cruz. Das Hypozentrum befand sich in 20 Kilometern Tiefe, was der Grund für eine geringe Anzahl an Wahrnehmungsmeldungen sein dürfte. Heute gab es 116 Kilometer nördlich der Küste von Teneriffa einen Erdstoß Mb 3,2 in 30 Kilometern Tiefe. Dem nicht genug, findet zu Stunde ein kleines Schwarmbeben an der Nordwestküste der Insel statt: Seit dem 5. Dezember gab es hier 8 schwache Erschütterungen. Auslöser dürfte ein Beben Mb 2,1 gewesen sein.

Generell ist die Seismizität auf Teneriffa erhöht. So gab es seit Monatsanfang im Bereich des Pico del Teide und der Caldera 14 schwache Erschütterungen. Wie wir es von anderen Vulkanen her kennen, könnten diese Erdbeben mit Fluidbewegungen in einem sich aufheizenden Hydrothermal- oder Magmaspeichersystem einhergehen. Zumindest bei den Erdbeben im Calderabereich spricht INVOLCAN von vulkanotektonischen Erdbeben. Mittelfristig betrachtet könnte sich hier ein Vulkanausbruch zusammenbrauen. Das „Mittelfristige“ bezieht sich auf einen Zeitraum, der mehrere Jahre umfassen kann. Und wie wir inzwischen wissen, kann sich eine Eruption auch schneller ereignen, als man zunächst denkt.

Weil das natürlich auch die Geowissenschaftler von INVOLCAN wissen, bringen sie wöchentliche Infografiken zur vulkanologischen und seismologischen Situation auf Teneriffa und La Palma heraus, die für gewöhnlich freitags erscheinen. Demnach gab es im Bereich von Teneriffa zwischen dem 30. November und dem 6. Dezember 39 Erdbeben. Hier werden auch die Beben im Bereich des submarinen Vulkans Enmedio zwischen den Inseln Teneriffa und Gran Canaria mitgezählt. Veränderungen in der Geochemie ausgestoßener Gase oder der Bodentemperatur gab es allerdings nicht.

Während auf Teneriffa die Vulkanwarnampel auf „Grün“ steht, bleibt die von La Palma auf „Gelb“. Hier ereigneten sich vergangene Woche 13 Erdbeben. Das Stärkste brachte es auf 1,8. Die anderen Parameter bleiben ebenfalls nahezu unverändert. Die Tätigkeit hier kann als Nachwehen der Eruption von 2021 angesehen werden und ist schwächer als die Seismizität, die wir gerade auf Teneriffa sehen.

Teneriffa: Weitere Erdbeben unterm Vulkan

Schwarmbeben unter dem Pico del Teide auf Teneriffa hielt auch Donnerstagabend an

Die kanarische Insel Teneriffa wurde am Abend des 14. Novembers von weiteren schwachen Erdbeben gerockt, die sich unter der Caldera im Gipfelbereich des Pico del Teide manifestierten. Nachdem am Morgen des gleichen Tages bereits ein seismischer Schwarm festgestellt worden war, gab es zwischen 21:00 und 23:00 Uhr Lokalzeit etwa 80 weitere schwache Erschütterungen mit Magnituden im Bereich der Mikroseismizität, was bedeutet, dass die Magnituden kleiner als ML 1,5 waren. Daher werden die Beben nicht auf der öffentlich zugänglichen Shakemap des IGN angezeigt. Die stärkste Lokal-Magnitude betrug 1,3. Die Hypozentren wurden überwiegend in Tiefen von 5 bis 10 Kilometern im Südwesten der Caldera von Las Cañadas lokalisiert.

Seit Mitternacht des 14. November 2024 wurden insgesamt mindestens 124 vulkanotektonische Ereignisse erfasst. Hinzu kamen Hunderte Hybridbeben. Diese Ereignisse, in Verbindung mit weiteren geochemischen Parametern, deuten darauf hin, dass das vulkanisch bedingte hydrothermale System auf Teneriffa seit 2016 zunehmend unter Druck gerät. Dieser Zustand wird mit der Injektion magmatischer Flüssigkeiten in das darunterliegende Magmaspeichersystem in Zusammenhang gebracht. Klarer formuliert: In größeren Tiefen als 5 Kilometern akkumuliert sich ein Magmenkörper, von dem die Fluide und auch Wärmeenergie ausgehen. Neben der erhöhten Seismizität wird ein erhöhter Gasflux festgestellt, der als diffus bezeichnet wird, da er nicht aus klar definierten Quellen entströmt, sondern aus einer Vielzahl kleinster Öffnungen im Boden entweicht.

Die Vulkanologen von INVOLCAN betonen, dass der Erdbebenschwarm kurzfristig und mittelfristig betrachtet nicht die Ausbruchswahrscheinlichkeit des Vulkans erhöht. Langfristig betrachtet könnte sich allerdings eine Eruption zusammenbrauen.

INVOLCAN wird bei bedeutenden Änderungen der Erdbeben- und Vulkanaktivität auf den Kanarischen Inseln aktuelle Informationen bereitstellen. Man erinnert daran, dass wöchentlich Informationen von GUAYOTA zur seismischen und vulkanischen Aktivität auf Teneriffa, La Palma und den übrigen Kanarischen Inseln veröffentlicht werden.

Wochenbericht der Erdbebentätigkeit der Kanaren

In diesem Sinne wurde Gestern der neue seismologische und vulkanologische Wochenbericht für die Kanaren veröffentlicht. Er gilt für den Berichtszeitraum 8. bis 15. November 2024. In diesem Zeitraum wurden 175 Erdbeben geringer Stärke registriert. Die stärkste Erschütterung mit einer Magnitude von 2,9 ereignete sich westlich von Lanzarote. Die meisten Erdbeben wurden auf Teneriffa, Gran Canaria, El Hierro und La Palma festgestellt.

Die Vulkan-Ampeln für Teneriffa, El Hierro, Lanzarote und Gran Canaria stehen auf „Grün“. Es gibt keinerlei Einschränkungen für Bewohner und Besucher der Inseln.

Auf La Palma bleibt die Vulkan-Ampel aufgrund noch nicht normalisierter Parameter nach dem Ausbruch von 2021 auf „Gelb“. Bewohner und Besucher sollten daher die Anweisungen der Behörden beachten.

Pico del Teide: Schwarmbeben am 14.11.24

Auf Teneriffa wurde der Pico del Teide von einem Schwarmbeben erschüttert

Heute Morgen wurde die Caldera Las Cañadas, die sich im Gipfelbereich des Vulkans Pico del Teide auf der Kanareninsel Teneriffa befindet, von einem ausgeprägten Schwarmbeben erschüttert.

Das Instituto Volcanológico de Canarias (INVOLCAN) meldet, dass das Seismische Netzwerk der Kanarischen Inseln einen seismischen Schwarm aufgezeichnet hat, der aus 44 schwachen vulkanotektonischen Erdbeben bestand. Das stärkste Beben hatte eine Magnitude von 1,3. Je nach Definition handelte es sich bei den Erschütterungen um Beben im Bereich der Mikroseismizität und werden auf der Shakemap des IGN aktuell nicht angezeigt. Die Hypozentren lagen in Tiefen zwischen 5 und 10 Kilometern. Die Epizentren konzentrierten sich hauptsächlich im Südwesten der Caldera.

Der Schwarm begann um 04:03 Uhr Lokalzeit und dauerte bis 07:45 Uhr. Zusätzlich wurden zwischen 06:03 Uhr und 07:02 Uhr über 270 hybride Erdbeben registriert, die sich in ähnlicher Lage wie die VT Erdbeben abspielten. Im Gegensatz zu typischen Erdbeben, die durch das Aufbrechen von Gestein entstehen, stehen hybride und langperiodische seismische Ereignisse in direktem Zusammenhang mit der Zirkulation hydrothermaler Fluide (Wasser, Gas und Dampf) im Vulkaninneren.

Obwohl diese Aktivitäten für Teneriffa ungewöhnlich sind, stellen sie keine relevante Anomalie dar. Seit 2017 wurden auf der Insel mindestens 118 seismische Schwärme und fünf Schwärme hybrider Ereignisse verzeichnet (darunter am 2. Oktober 2016, 14. Juni 2019, 16. Juni 2022, 12. Juli 2022 und nun am 14. November 2024).

Zusammen mit geochemischen Beobachtungen deuten diese Ereignisse auf einen Druckaufbau im vulkanisch-hydrothermalen System Teneriffas hin, der durch die Injektion von magmatischen Flüssigkeiten in das darunterliegende hydrothermale System verursacht wird. Dieses Phänomen wird seit 2016 beobachtet.

Die Forscher von INVOLCAN betonen, dass diese Phänomene kurz- und mittelfristig nicht auf ein erhöhtes Risiko eines Vulkanausbruchs hindeuten. Teneriffa bleibt jedoch eine vulkanisch aktive Insel, und die Wahrscheinlichkeit eines Ausbruchs in den nächsten 50 Jahren wird auf fast 40 % geschätzt.

Das Bild oben zeigt die Lage der Erdbeben dieses aktuellen Schwarms (rot) im Vergleich zu den im letzten Jahr verzeichneten Erdbeben (schwarz). Der blaue Stern markiert den Ort der hybriden Ereignisse.

Kanarische Inseln: Erhöhte Seismizität auf Teneriffa

Erdbeben Mb 3,3 zwischen Teneriffa und Gran Canaria – Zahlreiche Mikrobeben am Teide

Datum: 25.05.2024 | Zeit: 12:41:51 UTC | Lokation: 28.1828 ; -16.2947 | Tiefe: 28 km | Mb 3,3

In den letzten Monaten blickten wir alle gebannt nach Island und andere Destinationen gerieten ein wenig aus dem Fokus, doch es gibt sie noch, die Ereignisse jenseits des Nordatlantiks. So ereignete sich gestern ein Erdbeben der Magnitude 3,3 bei den Kanarischen Inseln. Das Epizentrum manifestierte sich zwischen Teneriffa und Gran Canaria und wurde knapp 12 Kilometer östlich von Punta del Abrigo de Fasnia auf Teneriffa verortet. Damit manifestierte sich der Erdstoß unweit des wohlbekannten Bebenspots des submarinen Vulkans Enmedio. Das Hypozentrum des Bebens lag in 28 Kilometern Tiefe und somit in der Asthenosphäre. Es könnte von Magma verursacht worden sein, das dabei ist aufzusteigen.
Betrachtet man die Erdbeben der letzten 15 Tage, dann sieht man, dass es in der Region zahlreiche Erdbeben gegeben hat, nicht nur zwischen Teneriffa und Gran Canaria, sondern auch auf Teneriffa selbst. Zahlreiche schwache Beben manifestierten sich unter der Gipfelcaldera des Vulkans Pico del Teide und unter der oberen Südflanke des Vulkans, der den Ätna um ca. 300 m überragt und daher als größter Vulkan des politischen Europas betrachtet werden muss, auch wenn der Teide vor der Küste Afrikas liegt. Man kann davon ausgehen, dass diese Beben wenigstens teilweise vulkanotektonischer Natur sind und infolge von Gesteinsbruch durch Fluidbewegungen entstanden. Einige der schwächeren Beben waren auch langperiodische Erschütterungen. Die Erdbebenherde befanden sich in 10 bis 12 Kilometern Tiefe, dort, wo die Oberseite eines Magmenkörpers vermutet wird. Ob er allerdings eruptionsfähige Schmelze enthält, darf man bezweifeln: Die letzte Eruption des Pico del Teide manifestierte sich im Jahr 1909. Damals kam es zu einem Flankenausbruch in 10 Kilometern Entfernung zum Gipfelkrater. 1789 kam es zum letzten Ausbruch in der Caldera.

Erdbeben unter El Hierro

Erdbeben gibt es auch unter zwei anderen Inseln der Kanaren: La Palma und El Hierro. Während die Erschütterungen unter La Palma überwiegend Nachwirkungen der jüngsten Eruption sein werden, könnten es sich bei den Beben unter El Hierro um frühe Anzeichen einer neuen Magmenakkumulation handeln. Das stärkste Erdbeben der Magnitude 2,6 ereignete sich heute vor der Südküste nahe des Unterwasservulkans El Discreto, der 2011 aktiv war. Natürlich sind hier auch rein tektonische Gründe für die Erschütterungen möglich.

Erdbeben unter Teneriffa – News vom 07.07.23

Schwarmbeben im Südwesten der Kanareninsel Teneriffa

Pünktlich zur Urlaubssaison begann unter der Kanareninsel Teneriffa ein kleiner Erdbebenschwarm. Er besteht bis jetzt aus ca. 28 Erschütterungen, die sich im Bereich der Küste im Südwesten der Insel manifestierten. Die Beben hatten überwiegend Magnituden im Bereich der Mikroseismizität. Die stärksten Erschütterungen brachten es auf Mb 1,9 und konnten von den Anwohnern nicht wahrgenommen werden. Die Hypozentren der Beben liegen überwiegend im Tiefen um 45 km und damit im Bereich der oberen Asthenosphäre. Es ist gut möglich, dass sie magmatischen Ursprungs sind und durch Fluidbewegungen verursacht werden. Es könnte sich um Magma handeln, dass sich auf den Weg Richtung Erdkruste gemacht hat und mit dem Vulkanismus der Insel in Verbindung steht: sie besteht eigentlich nur aus dem großen Stratovulkan Pico del Teide, dessen Gipfel sich in 3715 m Höhe befindet.

Obwohl Teneriffa vor Westafrika liegt, sind die Kanaren spanisches Hoheitsgebiet und gehören zumindest politisch betrachtet zu Europa. Daher bezeichnen manche Autoren den Pico del Teide als den größten europäischen Vulkan und läuft dann dem Ätna den Rang ab der nur 3357 m hoch ist. Bedenkt man, dass der Atlantik im Bereich von Teneriffa durchschnittlich 1500 m tief ist, kann man den Pico del Teide durchaus zu den mächtigsten Vulkanen der Welt rechnen. Entsprechend gefürchtet ist ein großer Ausbruch des Vulkans, doch selbst wenn der aktuelle Erdbebenschwarm magmatischen Ursprung sein sollte, deutet er keinen unmittelbar bevorstehenden Vulkanausbruch an.

Nicht nur im Westen der Insel bebt es, sondern auch auf der gegenüberliegenden Seite unter dem Meeresboden zwischen Teneriffa und La Palma. Dort gab es 2 Beben mit Magnituden im 3er-Bereich. Die stärkste Erschütterung brachte es auf Mb 3,7. Es hatte ein Hypozentrum in 23 km Tiefe und lag am Shelf von La Palma.

Vulkan Pico del Teide – Neue Studie

Erdbeben und Deformtion am Pico del Teide auf Teneriffa

Dass der Vulkan der Kanareninsel Teneriffa nicht erloschen ist, ist kein Geheimnis, doch neue Studien haben Hinweise entdeckt, dass sich der Vulkan auf eine Eruption vorbereiten könnte.

In den letzten Tagen gab es ein kleines Schwarmbeben unter dem Pico del Teide. Und nicht nur dort bebte es, sondern auch im Bereich des Unterwasservulkans Emnedio. Das stärkste Einzelbeben dort brachte es auf eine Magnitude von 2,8. Außerdem stellten man fest, dass es eine schwache Bodendeformation im Bereich des Pico del Teide gibt. Je nach Quelle fällt diese unterschiedlich stark aus. Während in einigen Berichten von einigen Millimetern Bodenhebung die Rede ist, sprechen andere Quellen von 1 bis 2 Zentimetern Bodenhebung. Die Forscher sind sich aber einig, dass es einige blasenartige Magmenkörper zu geben scheint, die von einem größeren Magmenkörper in mehr als 10 Kilometer Tiefe ausgehen und langsam aufsteigen. Die obersten Magmablasen sind inzwischen in 5 km Tiefe angekommen. Dort reift das Magma und differenziert möglicherweise zu einer phonolitischen Schmelze, wie sie typisch für die Eruptionen des Pico del Teide ist. Die Wissenschaftler meinen, dass Beben und Deformation durch die aufsteigenden Magmablasen verursacht werden und Anzeichen dafür sind, dass sich der Vulkan auf eine Eruption vorbereiten könnte. Verstärken sich diese Signale, dann wird man einen preeruptiven Alarm geben müssen.

Das ist die Quintenz einer Studie an der mehrere internationale Forschergruppen beteiligt sind. Sie stammten vom Institut für Erdölgeologie und Geophysik in Nowosibirsk in Russland, dem Vulkanologischen Institut der Kanarischen Inseln (INVOLCAN) und der Universität Granada. Sie durchleuchteten den Untergrund von Teneriffa mithilfe einer Methode, die als seismische Tomographie bekannt ist: Die Daten Tausender Mikroerdbeben unter Teneriffa wurden analysiert, indem man die Laufzeitunterschiede der Erdbebenwellen untersuchte. Diese lassen Rückschlüsse über die Beschaffenheit des Untergrunds zu. Mit Hilfe einer Computeranalyse lässt sich ein 3-D-Modell erzeugen, das Zonen von Material unterschiedlicher Dichte visualisiert. So entdeckte man die Magmenkörper unter dem Vulkan.

(Quelle: Journal of Geophysical Research-Solid Earth [https://doi.org/10.1029/2022JB025798])