Italien: Erdbeben Mb 4,8 westlich von Sizilien

Mittelstarkes Erdbeben erschüttert Seeregion westlich von Sizilien – Menschen schreckten auf

Datum: 26.08.2025 | Zeit: 04:07:08 UTC | Koordinaten: 38.252 ; 11.620 | Tiefe: 10 km | Mb 4,8

Heute Morgen wurde die Westküste von Sizilien durch ein mittelstarkes Erdbeben der Magnitude 4,8 erschüttert, dessen Epizentrum 72 km west-nordwestlich von Favignana verortet wurde. Der Erdbebenherd befand sich in 10 Kilometern Tiefe. Die Erschütterung wurde deutlich von den Bewohnern und Touristen Westsiziliens und insbesondere von Trapani wahrgenommen. Während die Bewohner der Region vergleichsweise gelassen reagierten, schreckten die Touristen auf, doch Panik entstand nicht. Schäden blieben ebenso aus.

Erdbeben Sizilien. © EMSC

Der Erdstoß stand mit den Störungen des Pelagisch-Sizilianischen-Überschiebungsgürtels in Zusammenhang. Hierbei handelt es sich um einen Teil des Apennin-Sizilianisch-Maghrebinischen Falten- und Überschiebungssystems, das durch die Kollision der Afrikanischen mit der Europäischen Platte geformt wurde. Die tektonische Struktur ist durch intensive Faltung und Überschiebung von Gesteinseinheiten charakterisiert und entwickelt sich infolge des Rückrollens der ionischen Lithosphäre sowie einer damit verbundenen Drehung tektonischer Einheiten im Uhrzeigersinn.

Beim Rückrollen handelt es sich um einen Prozess in Subduktionszonen, bei dem die absinkende Erdkrustenplatte nicht nur in den Erdmantel eintaucht, sondern sich gleichzeitig ihr Subduktionsrand nach hinten verlagert. Das bedeutet: Die Subduktionszone „wandert“ in Richtung der abtauchenden Platte.

In der Region westlich von Sizilien machen sich diese Prozesse in Form erhöhter seismischer Aktivität bemerkbar. Immer wieder auftretende Erdbeben, die auf die komplexe Plattengrenzen- und Überschiebungsdynamik zurückzuführen sind, verdeutlichen die anhaltende tektonische Spannung und die geodynamische Bedeutung dieses Überschiebungsgürtels.

Doch dieses Erdbeben war nicht die einzige Erschütterung im Tyrrhenischen Meer, denn nördlich von Sizilien gab es drei weitere Beben. Das stärkste hatte eine Magnitude von 2,9 und lag südlich der Lipareninsel Filicudi. Zwei schwächere Beben manifestierten sich östlich der Vulkaninsel Stromboli.

Italien: Erdbeben Mb 4,1 vor Sizilien

Vor der sizilianische Westküste ereignete sich ein Erdbeben Mb 4,1 – Behörden überprüfen Infrastruktur auf Schäden

Datum 21.09.24 | Zeit: 03:00:12 UTC | 38.157 ; 12.307 | Tiefe: 1 km | Mb 4,1

Die sizilianische Westküste wurde heute Morgen um 5 Uhr Lokalzeit von einem mittelstarken Erdbeben der Magnitude 4,1 erschüttert. Der Erdbebenherd lag in nur 1 Kilometer Tiefe. Das Epizentrum befand sich offshore und wurde 25 km west-nordwestlich von Trapani verortet. Die kleine Insel Levanzo liegt ca. 15 Kilometer südlich des Erdbebengebiets. Hier konnte der Erdstoß besonders stark gespürt werden. Dem EMSC liegen bis jetzt allerdings keine Wahrnehmungsmeldungen vor. Medienberichten zufolge konnte man das Beben auch in der 90 Kilometer entfernten Provinzhauptstadt Palermo spüren. In Trapani und auf Levanzo sind Einsatzkräfte unterwegs, um Gebäude und andere Infrastruktur auf mögliche Schäden zu untersuchen. Dass es größere Schäden gegeben hat, ist unwahrscheinlich.

Die Region um das Epizentrum ist in der Vergangenheit nur selten durch Erdbeben aufgefallen. Im INGV-Erdbebenkatalog werden zwei Ereignisse aufgeführt: Ein Erdbeben vom 16. März 1941 hatte eine Magnitude von 5,9, während ein weiteres vom 29. Mai 1995 eine Magnitude von 4,8 aufwies. In einer Region weiter nördlich im Bereich der Insel Ustica ereignete sich im Jahr 1985 eine erhebliche seismische Aktivität mit Hunderten Erschütterungen.

Bei dem Erdbeben handelte es sich um ein tektonisches Ereignis an einer der kleineren Störungszonen vor der Westküste Siziliens. Die der Küste vorgelagerten Ägadischen Inseln, zu denen auch Levanzo gehört, werden im Osten und Westen von je einer Störung flankiert. Eine kleinere Störung in Form einer Abschiebung befindet sich nördlich der Insel. Diese Störung wird der Ursprungsort des aktuellen Bebens gewesen sein. Größere Störungszonen befinden sich sowohl nördlich als auch südlich von Sizilien. Die kleineren Störungen im Westen verlaufen senkrecht zu den großen Störungszonen, die auch für starke Erdbeben verantwortlich sind.