USA: Tödliches Unwetter wütete in Texas

Unwetter verursachte in San Antonio Überflutungen – Elf Tote und mehrere Vermisste

San Antonio, 14.06.2025 Im US-amerikanischen Bundesstaat Texas spielten sich am Donnerstagmorgen dramatische Szenen ab, als die Region San Antonio von schweren Überschwemmungen heimgesucht wurde. Starkregen verursachte entlang von Flussläufen Blitzfluten, von denen zahlreiche Menschen überrascht und mitgerissen wurden. Die Behörden bestätigten bislang elf Todesopfer, während die Suche nach mehreren Vermissten weiterläuft.

Überflutungen in San Antonio.

Laut Angaben der Feuerwehr konzentrieren sich die Rettungs- und Bergungsmaßnahmen vor allem auf den Salado Creek sowie den Leon Creek unweit des Highway 90. Die meisten Todesopfer wurden bislang im Umfeld des Perrin-Beitel-Gebiets gefunden.

Ein ungewöhnlich intensives Gewittersystem hatte innerhalb weniger Stunden bis zu 200 Millimeter Regen über Teilen der Stadt niedergehen lassen. Das übertraf die Regenmenge, die sonst in einem Monat fällt. Es sollen die stärksten lokalen Niederschläge seit 1973 gewesen sein. In der Folge wurden von einer Sturzflut mindestens 15 Fahrzeuge von der Fahrbahn einer Zufahrtsstraße zum Highway gespült. Mindestens 18 weitere Straßen waren von Überflutungen betroffen und wurden teilweise schwer beschädigt. Zahlreiche Menschen mussten aus gefährlichen Situationen gerettet werden.

Mehr als 70 Wasserrettungseinsätze wurden seit Beginn der Flut gemeldet, viele davon unter lebensbedrohlichen Bedingungen. Einsatzkräfte zogen mehrere Personen aus Bäumen, eine Leiche wurde rund 1,6 Kilometer entfernt vom ursprünglichen Unfallort geborgen.

Die lokale Feuerwehr wurde bei ihren Sucheinsätzen von der Texas A&M Task Force 1 unterstützt, einem bundesweit eingesetzten Spezialteam für Katastrophenhilfe. Auch die Polizei von San Antonio ist in die Maßnahmen eingebunden und kümmert sich unter anderem um die Identifizierung der Opfer sowie die Kommunikation mit Angehörigen.

Besonders dramatisch ist das Ausmaß der Flut auch vor dem Hintergrund der zuvor herrschenden Trockenheit. San Antonio hatte in den letzten Jahren mit einer ausgeprägten Dürreperiode zu kämpfen. Der Wasserstand im wichtigen Edwards-Aquifer war deutlich gesunken, und auch Oberflächengewässer wie der Medina Lake wiesen historisch niedrige Pegel auf. Die ausgetrockneten Böden konnten das plötzlich einsetzende Hochwasser kaum aufnehmen – was die Sturzfluten noch verstärkte.

Zusätzliche Schäden entstanden durch zwei Tornados, die in den frühen Morgenstunden im nahen Hays County auftraten und Windgeschwindigkeiten von bis zu 135 km/h erreichten. Zahlreiche Straßen sowie mehrere Niedrigwasserübergänge wurden beschädigt oder gesperrt.

San Antonio liegt in einer hügeligen Landschaft auf dem Balcones-Escarpment und etwa 120 km südwestlich von Austin entfernt. Die Topografie könnte die Katastrophe zusätzlich verstärkt haben.

USA: Starke Unwetter in Texas vorausgesagt

Extreme Unwetter droht weiten Teilen von Texas – Gefahr durch Orkanböen, Hagel, Starkregen und möglicherweise Tornados

Panhandle, 08.06.2025Weite Teile des US-amerikanischen Bundesstaates Texas bereiten sich auf eine der schwersten Unwetterlagen des Jahres vor. Besonders betroffen sind Nordtexas sowie der Süden von Oklahoma. Meteorologen warnen vor zerstörerischen Winden, Hagel von Baseballgröße und vereinzelten Tornados, die bereits am Nachmittag auftreten könnten.

Das Storm Prediction Center rief die zweithöchste Warnstufe (4 von 5) für Unwetterrisiken aus. Sie gilt für große Teile des südöstlichen Texas Panhandles sowie des Ballungsraums Dallas-Fort Worth. Eine derart hohe Gefahreneinschätzung wurde zuletzt vor über zwei Jahren ausgegeben.

Laut der Unwetterprognose für den 8. Juni 2025 liegt die größte Gefahr in extremen, sich geradlinig ausbreitenden Windböen mit Geschwindigkeiten von 128 bis 160 km/h. Diese Winde könnten von einem Derecho ausgehen. Hierunter versteht man die Bildung einer langen Gewitterfront aus einzelnen Unwetterzellen, die sich vereinigen, wodurch eine langanhaltende, rasch ziehende Linie schwerer Gewitter entsteht, die großflächige Schäden verursachen kann. Im Anfangsstadium der Frontbildung könnten Superzellen entstehen, von denen Tornados ausgehen. Zwar ist die Wahrscheinlichkeit für Tornados insgesamt niedrig, dennoch sind kurzlebige Tornados möglich. Die Superzellen könnten in der Anfangsphase der Sturmgenese zudem sehr großen Hagel produzieren. Die Wetterexperten gehen davon aus, dass Hagelkörner so groß wie Baseballs entstehen könnten.

Die Wetterdienste empfehlen, sich auf die Unwetter vorzubereiten und bewegliche Güter zu sichern. Sie weisen darauf hin, dass selbst an stabil gebauten Gebäuden Schäden entstehen könnten. Zudem drohen Windschäden durch entwurzelte Bäume, Stromausfälle, Überflutungen und Blitzschlag.

In unserer FB-Gruppe zu den Naturkatastrophen wurden bereits Bilder aus Texas geteilt, die starke Unwetter und ihre Schäden dokumentieren. Die Gewitter manifestierten sich in der als „Texas Panhandle“ bekannten Region im Norden des Bundesstaates. Besonders hart traf es den Ort Rotan. Zu sehen sind Starkregenereignisse und Hagel, die Überflutungen verursachten. Meteorologen wiesen aber darauf hin, dass es sich bei diesen Unwettern noch nicht um das Hauptsturmsystem handelt, das heute Nachmittag erwartet wird. Es kommt also noch viel schlimmer!

Slowakai: Schwere Unwetter verursachten Überflutungen

Starke Unwetter verursachten Überflutungen in der Slowakai – Rokycany Besonders stark betroffen

Pilsen, 05.06.2025Heftige Unwetter mit Sturm und Starkregen sind am Sonntagnachmittag über die slowakische Region Prešov hinweggezogen und haben schwere Schäden angerichtet. Besonders betroffen war das Dorf Rokycany, wo aufgrund der Unwetterlage der Notstand ausgerufen wurde.

Überflutungen in der Slowakei.

Besonders dramatisch war die Lage in Rokycany. Der Bürgermeister Róbert Šoltis berichtete der Presse, dass rund zehn Häuser unbewohnbar geworden sind. Zahlreiche Anwohner mussten in Notunterkünften untergebracht werden. Sie verloren ihr gesamtes Hab und Gut und die Kommune stand vor der Herausforderung, diese Leute zu versorgen.

Bilder, die in den sozialen Medien geteilt wurden, zeigen das Ausmaß der Katastrophe: Straßen verwandelten sich in reißende Ströme, die Autos und Unrat mit sich rissen. Anwohner schilderten die Situation als dramatisch.  Über Verletzte oder Todesopfer liegen aber keine Meldungen vor.

Die Feuerwehr musste an zahlreichen Orten in der Region eingreifen, insbesondere rund um die Regionalhauptstadt Prešov, die östlich des bekannten Pilsen liegt. Wie der Einsatzleiter des Feuerwehr- und Rettungsdienstes bestätigte, lag der Schwerpunkt der Einsätze beim Abpumpen von Wasser aus überfluteten Gebäuden.

Auch in mehreren Dörfern des Bezirks Prešov waren freiwillige Feuerwehren im Einsatz. Sie eilten auch zur Unterstützung in die Stadt Prešov, wo Wasser aus überfluteten Straßen gepumpt wurde.

Die Polizei warnte vor Einschränkungen im Straßenverkehr. In mehreren Gemeinden des Bezirks waren Straßen überflutet oder durch umgestürzte Äste blockiert. In einigen Orten wurde die dritte Hochwasserstufe ausgerufen.

Ein besonders schweres Unwetter wurde auch aus der Gegend um Poľana gemeldet, wo unter anderem das Dorf Očová von Hochwasser betroffen war.

Die Unwetter kamen durch den Zusammenprall unterschiedlich temperierter Luftmassen zustande. Bei solchen Gegebenheiten können sich Superzellen bilden, aus denen Tornados hervorgehen können.

Nigeria: Zahlreiche Todesopfer infolge Überflutungen

Mehr als 150 Tote durch starke Überflutungen im Zentrum von Nigeria – Umweltschäden mitverantwortlich für die Naturkatastrophe

Mokwa, 02.06.2025Lang anhaltender Starkregen hat in Nigeria zu Überflutungen geführt, in deren Folge mindestens 151 Todesopfer zu beklagen sind. Besonders betroffen ist die Stadt Mokwa im Bundesstaat Niger, wo Überschwemmungen bereits letzte Woche Häuser zerstörten und Tausende obdachlos machten.

Die Regenfälle traten im Zusammenhang mit der Regenzeit in Nigeria auf, die im April beginnt und bis Oktober dauert. Die Behörden warnten bereits vor starken Regenfällen in mindestens 15 der 36 Bundesstaaten des Landes.

Die nigerianische Katastrophenschutzbehörde NSEMA bestätigte, dass die Opferzahl von zunächst 115 deutlich angestiegen sei. Mehr als 500 Haushalte mit über 3.000 Bewohnern waren von der Katastrophe betroffen. Zahlreiche Familien hätten zwei bis fünf Angehörige verloren, darunter auch Kinder. Die Zahl der Todesopfer könnte weiter steigen, da mehrere Menschen in den Fluss Niger gespült wurden und einige Personen als vermisst gelten. Rettungskräfte konnten bislang elf Personen lebend bergen und in Krankenhäuser bringen.

Mokwa liegt unweit des Flusses Niger, der als Lebensader des Landes gilt. Durch den Ort verläuft ein Bach, der in den Niger mündet. Dieser Bach schwoll durch die Regenfälle stark an und ist für die Überflutungen maßgeblich verantwortlich. Videos zeigen, wie sich der Bach in einen reißenden Strom verwandelte, der durch Mokwa floss und vor allem Hütten wegspülte. Zudem gilt das Abwassersystem der Region als marode: Rohre sind kaputt und verstopft, was die Naturkatastrophe verstärkt haben könnte.

Die Lage vor Ort bleibt angespannt: Viele Menschen sind ohne Unterkunft und Nahrung, während die Behörden mit dem Ausmaß der Zerstörung kämpfen. Eine wichtige Brücke, die den Norden mit dem Südwesten Nigerias verbindet, wurde von den Fluten zerstört, zahlreiche Reisende sitzen fest. Außerdem besteht Seuchengefahr, da Abwasser aus der Kanalisation und den Sickergruben an die Oberfläche gespült wurde.

Nigeria gehört zu den ärmsten Staaten der Welt: 60% der Bevölkerung leben unter der Armutsgrenze. Raubbau an der Natur und insbesondere Abholzung und Bergbautätigkeiten, die im Tagebau betrieben werden, verschärfen das Potenzial für Naturkatastrophen. Hinzu kommen die Folgen des Klimawandels, so dass für Nigeria keine guten Prognosen bestehen.

El Salvador: Gefährliche Brandung verletzte 50 Personen

Extrem starker Wellengang an El Salvadors Küste – Strand El Majahual vorübergehend geschlossen

El Majahual, 27. Mai 2025Am Sonntag kam es im lateinamerikanischen Staat El Salvador zu einem Naturereignis, bei dem fast 50 Personen verletzt wurden, weswegen der Vorfall in die Kategorie Naturkatastrophen passt: Am Strand El Majahual im Departement La Libertad brandeten ungewöhnlich starke Wellen gegen die Küste und drangen über Strand und Promenade hinaus in bewohntes Gebiet vor und sorgten für Überflutungen.

Gefährliche Brandung in El Salvador

Menschen, Möbel und Unrat wurden von den Wellen und der starken Rückströmung um- und mitgerissen, was zu zahlreichen Verletzungen führte. Fast 50 Menschen mussten medizinisch behandelt werden. Unter den Verletzten befanden sich auch mehrere Kinder, die zum Baden an den beliebten Strand gekommen waren. Die Polizei sperrte daraufhin den Zugang zur Küste, um weitere Vorfälle zu verhindern.

Das Ereignis reiht sich in eine Serie vergleichbarer Naturphänomene ein, die in den vergangenen Jahren immer wieder Teile der pazifischen Küste El Salvadors heimsuchten. Bereits im Mai 2023 war der nahegelegene Strand El Tunco von einem ähnlichen Ereignis betroffen. Auch damals kam es zu Überschwemmungen und Schäden an der lokalen Infrastruktur. Ein Jahr zuvor mussten in mehreren Gemeinden entlang der Küste wegen gefährlicher Rückströmungen temporäre Zugangssperren verhängt werden. Insbesondere die Strände von El Obispo und Conchalío meldeten wiederholt Vorfälle dieser Art.

Verantwortlich für die aktuellen Flutwellen sind außertropische Sturmsysteme auf der Südhalbkugel, deren Energie sich in Form großräumiger Dünungen über tausende Kilometer hinweg aufbaut und schließlich mit hoher Wucht auf die Küste Mittelamerikas trifft. Diese sogenannten Mar-de-Fondo-Ereignisse führen zu einem plötzlichen Anstieg des Meeresspiegels, verstärkten Rückströmungen sowie Überschwemmungen bis in die oberen Strandzonen. Hinzu kommt der Umstand, dass die Wellen zusammen mit einem starken Tidenhub von 160 Zentimetern auftraten, was zu einer Springflut führte.

Natürlich habe ich auch kontrolliert, ob es vielleicht einen kleinen Tsunami gegeben haben könnte: Am Sonntag ereignete sich bei Tonga ein Erdbeben M 6,0, doch da das Hypozentrum in 50 Kilometern Tiefe lag, ist ein Zusammenhang mit den Wellen in El Salvador ausgeschlossen.

Wie das Ministerium für Umwelt und natürliche Ressourcen prognostiziert, werden die Springfluten voraussichtlich bis zum 27. Mai anhalten. Besonders in den frühen Morgenstunden und am späten Nachmittag ist mit erhöhtem Flutrisiko zu rechnen. Die Behörden warnen vor gefährlichen Strömungen und raten, Strandbereiche bei Flut zu meiden.

Frankreich: Heftiges Unwetter verursacht mehrere Todesopfer

Starke Unwetter an Frankreichs Mittelmeerküste – mindestens 3 Tote, Stromausfälle und massive Schäden

Saint-Tropez, 20.05.25Ein schweres Unwetter hat die südfranzösische Mittelmeerküste heimgesucht und in einer der beliebtesten Urlaubsregionen Europas Chaos und Verwüstung hinterlassen. Heftige Gewitter und sintflutartiger Regen führten zu Überschwemmungen, Stromausfällen und tödlichen Zwischenfällen. Mindestens drei Menschen kamen ums Leben.

Nachdem in einigen Regionen Frankreichs bereits gestern Nachmittag heftige Unwetter gewütet hatten, verlief die Nacht relativ ruhig. In den frühen Morgenstunden begannen sich die Regenfälle zu intensivieren und steigerten sich am Vormittag so weit, dass es zu massiven Überflutungen kam und sich Straßen in reißende Flüsse verwandelten. Ein Bild, das wir in den letzten Monaten besonders häufig aus dem Mittelmeerraum gesehen haben. Hunderte Haushalte waren zeitweise ohne Strom. Besonders betroffen ist das Département Var, eine Region zwischen Toulon und Saint-Tropez, die im Sommer viele Urlauber anzieht.

Zerstörung in Le Lavandou und Vidauban

Nach Angaben der Behörden wurden zwei der Todesopfer in Le Lavandou gefunden, einem Küstenort an der Côte d’Azur. Der bei Touristen beliebte Ort liegt etwa 25 Kilometer östlich von Toulon und ist bekannt für seine Strände und seine Nähe zum Massif des Maures. Die dritte Leiche wurde in Vidauban entdeckt, einer Gemeinde im Hinterland, rund 60 Kilometer nordwestlich von Le Lavandou. Mehr als 300 Einsatzkräfte waren rund um die Uhr im Einsatz, um überflutete Straßen zu räumen, Menschen in Sicherheit zu bringen und Stromleitungen zu reparieren.

In Cavalière, einem Ortsteil von Le Lavandou, fielen innerhalb einer Stunde 255 Liter Regen pro Quadratmeter – eine Menge, die sonst in mehreren Monaten zusammenkommt. „Eine Wolke blieb über Cavalière stehen“, sagte Bürgermeister Gil Bernardi gegenüber lokalen Medien. „Das Wasser hat eine riesige Flutwelle ausgelöst. Es ist alles zerstört.“ Entlang der Flüsse Môle und die Giscle stürzten Brücken ein und wurden Straßen unterspült. Zahlreiche Zufahrtsstraßen mussten gesperrt werden.

Das Département Var gehört zur Region Provence-Alpes-Côte d’Azur und erstreckt sich zwischen dem Mittelmeer und den Ausläufern der Alpen. Die Region ist bekannt für ihre steilen Küsten, Badebuchten und Weinberge – und für ihre Wetterextreme. Im Sommer herrscht hier in der Regel trockenes, heißes Mittelmeerklima, doch heftige Unwetter mit Starkregen treten immer wieder auf, vor allem bei sogenannten „épisodes cévenols“, bei denen warme Mittelmeerluft auf kalte Höhenluft trifft.

Stromausfälle und unterbrochener Bahnverkehr

Bereits gestern Abend trafen die Unwetter im Südwesten Frankreichs auf Land. Bei Tonneins, nördlich von Agen in der Region Nouvelle-Aquitaine, mussten Reisende aus einem stehenden Zug evakuiert werden, nachdem Überschwemmungen das Gleisbett beschädigt hatten. Der Zugverkehr zwischen Bordeaux und Toulouse war heute noch teilweise unterbrochen. Am Montag waren dort Hagelkörner von der Größe von Tischtennisbällen niedergegangen und hatten Dächer sowie Autoscheiben beschädigt.

Vergleichbare Unwetter: 2010 und 2019

Ähnliche dramatische Wetterereignisse erlebte die Region zuletzt 2010 und 2019. Im Juni 2010 kamen im Département Var 25 Menschen bei schweren Überschwemmungen ums Leben, besonders hart getroffen wurde damals die Stadt Draguignan. Auch 2019 kam es in der Region zu extremen Regenfällen, bei denen mehrere Menschen starben und große Schäden entstanden.

Die aktuellen Ereignisse erinnern daran, wie verwundbar gerade touristisch geprägte Küstenregionen gegenüber extremen Wetterereignissen sind – insbesondere in Zeiten des Klimawandels, der die Häufigkeit und Intensität solcher Unwetter begünstigt. Die Aufräumarbeiten in Südfrankreich werden noch Tage andauern – die Sorge vor weiteren Regenfällen bleibt.

Argentinien: Evakuierungen aufgrund starker Überflutungen

Heftige Überschwemmungen in Argentiniens Agrarherz – Tausende evakuiert

Buenos Aires, 19. Mai 2025Lange anhaltender Starkregen verursachte am Wochenende in Argentinien eine Flutkatastrophe: Weite Teile der nördlichen Provinz Buenos Aires stehen unter Wasser. Mehr als 7.500 Menschen wurden inzwischen evakuiert, viele davon in den Städten Zárate, Arrecifes, San Antonio de Areco und Campana. Besonders betroffen ist die Region entlang des Río Paraná, etwa 100 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Buenos Aires, inmitten einer der wichtigsten Agrarregionen des Landes.

Der Nationale Wetterdienst hatte bereits am Freitagabend vor drohenden Unwettern gewarnt und die rote Warnstufe ausgerufen. Zwischen Freitag und Sonntag fielen stellenweise mehr als 300 Millimeter Regen – das Zehnfache des durchschnittlichen Monatsniederschlags. In San Antonio de Areco wurden innerhalb von 24 Stunden über 260 Millimeter registriert, was der Bürgermeister Francisco Ratto als „historisch“ bezeichnete.

Die Überflutungen lösten Stromausfälle und Verkehrschaos aus. Im Raum Zárate kam es zu dramatischen Szenen, als ein Fernbus mit 44 Passagieren an Bord auf der überfluteten Route 9 im Wasser steckenblieb, während das Wasser in den Fahrgastraum eindrang.

Laut Behörden ist die Lage weiterhin angespannt. Da sich die Unwetter laut Meteorologen regelmäßig neu bilden, werden weitere Regenfälle und starke Winde erwartet. In einigen Ortschaften sind Straßen unpassierbar, Dämme drohen zu brechen und Notunterkünfte sind überfüllt. Die Regierung hat Einsatzkräfte mobilisiert und steht in engem Kontakt mit den Kommunen.

Die Provinz Buenos Aires, besonders im Norden entlang der Flüsse Paraná und Areco, ist das Herz der argentinischen Agrarwirtschaft in der Tiefebene der Pampa. Hier befinden sich zahlreiche Soja-, Mais- und Weizenfelder. Argentinien zählt zu den weltweit führenden Exporteuren von Sojaschrot und ‑öl sowie Mais und Weizen. Die Überschwemmungen treffen die Region mitten in der Erntesaison und dürften die bereits durch vorherige Regenperioden verzögerte Sojaernte weiter behindern.

Überflutungen im afrikanischen Ghana
Auch in anderen Erdteilen gibt es Überflutungen, etwa im westafrikanischen Ghana. Dort kam es zum zweiten Mal innerhalb von drei Wochen zu Überflutungen in der Hauptstadtregion Accra. Sie wurden ebenfalls von stundenlangem Starkregen verursacht. Zahlreiche Fahrzeuge blieben in überfluteten Straßen stecken. Die Behörden warnen vor Seuchengefahr, das Abwasser aus der Kanalisation an die Oberfläche gelangte.

Unwetterwarnungen für Großraum Sydney

In der australischen Hauptstadtregion um Sydney warnen die Wetterbehörden vor Unwettern mit Starkregen, die ab Dienstag auftreten könnten. Man rechnet mit Überflutungen und Verkehrschaos.

Sizilien: Schwere Unwetter treffen italienische Inselwelt

Starke Unwetter richten Schäden auf Sizilien und den Liparischen Inseln an – Auch Stromboli betroffen

Zum zweiten Mal innerhalb von 4 Wochen wurde Italien von einer starken Unwetterfront überrollt – diesmal traf es vor allem das südlich gelegene Kalabrien und Sizilien. Auch die nördlich von Sizilien gelegenen Liparischen Inseln wurden von den Unwettern nicht verschont. Stromboli traf es besonders schlimm.

Italien/Palermo, 15. Mai 2025 – Das italienische Wetterportal Il Meteo warnte bereits gestern Abend vor einem ungewöhnlichen Zyklon mit tropischen Eigenschaften, der von der nordafrikanischen Küste in Richtung Sizilien heranzog, und prognostizierte massive Unwetter. Solche zyklonartigen Stürme treten im Mittelmeerraum eigentlich nur selten auf, doch ihre Häufigkeit nahm in den letzten Jahren bedenklich zu.

Besonders in der Provinz Trapani auf Sizilien kam es zu starken und anhaltenden Regenfällen. Lokale Behörden berichten von Überschwemmungen. Der italienische Zivilschutz hat angesichts der erwarteten Wetterentwicklung eine Wetterwarnung der Stufe Orange herausgegeben.

In den sozialen Medien geteilte Fotos und Videos zeigen, wie sich Straßen in reißende Bäche verwandelten und Schuttberge hinterließen. Zudem kam es zu Felsstürzen und kleineren Erdrutschen.

Auf Stromboli entstanden laharartige Schuttströme, die weniger aus Schlamm bestanden, sondern aus Wassermassen, die größere Lavabrocken mit sich rissen und durch die Gassen von Stromboli Ort strömten. Seit dem verheerenden Vegetationsbrand vor 3 Jahren, der von einer Filmcrew ausgelöst wurde, treten solche Flutereignisse bei fast jedem starken Unwetter auf Stromboli auf. Grund hierfür ist die fehlende Vegetation, weswegen es verstärkt zu Erosion kommt. Auch alles kahlfressende wilde Ziegenherden könnten eine Mitschuld tragen.

Der Zyklon zieht langsam nordwärts und verstärkt sich dabei weiter. Il Meteo prognostizierte auch für den 16. Mai heftigste Niederschläge. Lokal könnten bis zu 200 Liter Regen pro Quadratmeter fallen – ein Extremwert, der zu weiteren Überschwemmungen und Erdrutschen führen kann. Auch andere süditalienische Regionen wie Kampanien, Basilikata, Apulien und Molise sollen bereits jetzt von schweren Gewittern betroffen sein.

Meteorologen beobachten die Entwicklung genau, da das System Merkmale eines sogenannten Medicanes zeigt – also eines tropenähnlichen Wirbelsturms im Mittelmeer. Die Bevölkerung wird aufgerufen, Warnhinweise zu beachten und vorsichtig zu sein.

In unserer FB-Gruppe wurden Videos geteilt, die sich hier leider nicht einbetten lassen.

USA: Überschwemmungen in den Südstaaten fordern Menschenleben

Schwere Überschwemmungen legen berühmte Whiskey-Destillerie in Kentucky lahm – mehrere Tote in US-Südstaaten

Besonders starke Regenfälle haben in den zentralen USA zu verheerenden Überschwemmungen geführt, bei denen mindestens 22 Menschen ums Leben kamen und zahlreiche Gemeinden betroffen sind. In Kentucky musste die bekannte Buffalo-Trace-Distillery, Amerikas älteste durchgehend betriebene Whiskey-Brennerei, ihren Betrieb vorübergehend einstellen.

Die traditionsreiche Destillerie liegt direkt am Ufer des Kentucky River, der am Montag mit einem Pegelstand von 14,6 Metern den zweithöchsten Wert in der Geschichte Frankforts erreichte – nur wenige Zentimeter unter dem Rekord von 1978. Seit Sonntag ist das Gelände geschlossen und für Mitarbeitende sowie Besucher nicht zugänglich.

Jake Wenz, der CEO der Distillery, erklärte, dass man bereits die höchste Stufe des Hochwasserplans aktiviert hätte. Trotzdem werden erhebliche Schäden erwartet, deren Beseitigung einige Zeit in Anspruch nehmen wird.

Die Überschwemmungen sind Teil eines großflächigen Unwetterereignisses, das sich über weite Teile der zentralen USA erstreckt. Von Illinois über Ohio bis nach Mississippi und Louisiana meldeten Behörden hunderte überflutete Straßen, Evakuierungen und zahlreiche Rettungseinsätze. Der Ohio River erreichte in Cincinnati eine Höhe von über 18 Metern. In Louisville wird ein Höchststand erwartet, der zu den zehn schwersten Hochwasserereignissen der Stadtgeschichte zählen könnte.

Allein in Kentucky fielen laut Nationalem Wetterdienst stellenweise über 38 Zentimeter Regen – ein sogenanntes 100- bis 1.000-jähriges Ereignis. In Frankfort wurde eine Ausgangssperre verhängt. Unter den Todesopfern befindet sich auch ein neunjähriger Junge, der von den Fluten mitgerissen wurde.

Kentuckys Gouverneur Andy Beshear warnte, dass noch nicht alle Flüsse im Bundesstaat ihren Höchststand erreicht hätten. Besonders entlang des Ohio, des Green River und des Kentucky River sei weiterhin mit Evakuierungen zu rechnen. Seit Beginn der Unwetter hat Kentucky über 140 Wasserrettungen durchgeführt, mehr als 450 Straßen gesperrt und 281 Menschen in Notunterkünften untergebracht.

Meteorologen warnen unterdessen vor neuen Unwettern: Bereits ab Donnerstag könnten erneut schwere Gewitter mit Starkregen, Hagel und Sturm große Teile von Tennessee, Alabama, Georgia und Kentucky treffen. Das nächste Unwetter droht, den Wiederaufbau in betroffenen Regionen erheblich zu behindern.

Extremwetterereignisse und Überflutungen gab es schon immer, treten infolge des Klimawandels und anderer Umweltsünden aber immer häufiger auf und verstärken sich zusehends. Oft wird von Jahrhundertereignissen gesprochen, die mittlerweile tatsächlich mehrmals pro Jahrzehnt auftreten. Die USA werden besonders häufig von Unwetterkatastrophen getroffen. Wenig verwunderlich, aber trotzdem skandalös ist, dass Präsident Trump – der prominenteste Klimawandelleugner der USA – bislang nur die Weltordnung stört und wie ein Wahnsinniger an seinen Zollschrauben dreht, sich aber nicht zu den Unwetterkatastrophen in seinem Land äußert.

Für diejenigen, die sich wie ich – vielleicht fragen, ob der Stadtname Frankfort mit dem deutschen Frankfurt assoziiert ist: Nein, ist er nicht. Meine Online-Recherche ergab, dass der Name Frankfort auf eine frühe Siedlung zurückgeht, bei der ein Mann namens Stephen Frank ums Leben kam. Laut Überlieferung wurde er 1780 an einer Furt (englisch: ford) des Kentucky River von amerikanischen Ureinwohnern getötet. Zur Erinnerung an diesen Vorfall wurde der Ort „Frank’s Ford“ genannt – also Franks Furt. Mit der Zeit verschmolz der Name zu Frankfort.