USA: Hochwasser richtet Schäden im Staat Washington an

Hochwasserchaos im Nordwesten der USA – Washington kämpft mit Überschwemmungen, Erdrutschen und Infrastruktur-Schäden

Bereits gestern habe ich über die steigenden Flusspegel an mehreren Flüssen im US-Bundesstaat Washington berichtet, heut wird klar, dass die Warnungen der Behörden im Zusammenhang mit den Fluten nicht unbegründet waren. Es handelt sich um eine der schwersten Hochwasserlagen der vergangenen Jahre, die den Staat heimsucht. Eine Serie intensiver Regenstürme, gespeist von einem sogenannten „Atmosphärischen Fluss“, hat in zahlreichen Gemeinden zu schweren Schäden an der Infrastruktur und gefährlich instabilen Hängen geführt.

Seit Tagen führen starke Niederschläge zu rasant steigenden Pegeln der Flüsse Yakima, Naches und Snoqualmie. Besonders das Naches Valley ist betroffen: Straßen stehen unter Wasser, Keller laufen voll, und mehrere Anwohner mussten ihre Häuser verlassen oder wurden vorsorglich evakuiert. Behörden sprechen von einer „dynamischen, sich ständig verändernden Lage“, da weitere Regenfronten erwartet werden.

Eines der sichtbarsten Zeichen der Katastrophe ist der Einsturz eines Abschnitts des US Highway 12 nahe Milepost 191 südlich von Naches. Dort wurde die Straße von Flutwasser unterspült, die daraufhin absackte. Der wichtige Ost-West-Korridor bleibt auf unbestimmte Zeit gesperrt. Straßenbauingenieure zufolge könnte die Reparatur in Abhängigkeit der weiteren Wetterentwicklung Wochen oder sogar Monate dauern.

Neben Überschwemmungen stellen Schlammlawinen eine ernste Gefahr dar. Gesättigte Böden, steile Hänge und anhaltender Regen haben entlang mehrerer Hauptverkehrsadern Erdrutsche ausgelöst.

Von Erdrutschen besonders betroffen sind unter anderem:

  • State Route 18 südlich der I-90, die zwischenzeitlich komplett gesperrt werden musste
  • I-90 bei North Bend, wo eine Mischung aus Schlamm, Geröll und Felsbrocken mehrere Fahrspuren blockierte
  • US-Route 2 über den Stevens Pass, die mehrfach wegen Geröll- und Schlammrutschen zeitweise unpassierbar war

Die Rettungskräfte warnen, dass weitere Rutsche möglich sind, solange die Böden aufgeweicht bleiben.

Mehrere Gemeinden im Yakima County haben Schulen geschlossen oder auf Fernunterricht umgestellt, da Schulbusse die überfluteten Straßen nicht sicher passieren können. Auch Bauern im Yakima Valley kämpfen mit überfluteten Feldern, weggeschwemmten Zäunen und beschädigter Infrastruktur für Bewässerungsanlagen.

Anwohner berichten von nächtlichen Evakuierungen, plötzlich überfluteten Einfahrten und stundenlangen Stromausfällen. Viele Menschen stehen unter erheblichem psychischem Stress – auch wegen der Ungewissheit, wie lange die Gefahr andauert.

Die regionale Katastrophenschutzbehörde fordert die Bevölkerung weiterhin auf, überflutete Straßen zu meiden, Hanglagen zu beobachten und Warnmeldungen ernst zu nehmen. Die klassische US-Warnformel: „Turn around, don’t drown“ gilt derzeit mehr denn je: Bereits scheinbar niedrige Wasserstände können bei starker Strömung reichen um Fahrzeuge mitzureißen.

USA: Überflutungen im Bereich der Cascadenvulkane

Heftige Regenfälle lösen im pazifischen Nordwesten starke Überflutungen aus – Vulkane der Cascadenkette betroffen

Der pazifische Nordwesten erlebt derzeit eine der schwersten Hochwasserlagen der vergangenen Jahrzehnte. Seit mehreren Tagen ziehen außergewöhnlich regenreiche Luftströme vom Pazifik über den US-Bundesstaat Washington und British Columbia hinweg. Der anhaltende atmosphärische Fluss führt ungewöhnlich große Wassermengen in die Region und setzt weite Teile der Flusstäler unter Wasser. Behörden vor Ort warnen vor „katastrophalen“ Verhältnissen und haben in mehreren Countys umfassende Evakuierungsanordnungen erlassen.

Besonders betroffen sind die Täler des Skagit, Snohomish und Puyallup River, deren Pegel durch die Niederschläge rapide ansteigen. Für das gesamte 100-jährige Überschwemmungsgebiet des Skagit-Tals gilt eine sofortige Evakuierungsempfehlung. Zehntausende Bewohner sind angehalten, höher gelegene Gebiete aufzusuchen oder ausgewiesene Notunterkünfte zu nutzen. Auch wichtige Verkehrsachsen wie die Interstate 90 und der Highway 2 mussten aufgrund von Überflutungen und Erdrutschen zeitweise gesperrt werden.

Die Behörden in Olympia sprechen von einer außergewöhnlichen Lage. Gouverneur Bob Ferguson hat den Notstand ausgerufen und die Nationalgarde mobilisiert, um bei Evakuierungen, Straßensperrungen und Versorgungsmaßnahmen zu unterstützen. Meteorologen rechnen damit, dass mehrere Flüsse bis Donnerstagmorgen historische Höchststände erreichen.

Das Hochwasser trifft eine Region, die ohnehin zu den geologisch aktivsten Nordamerikas zählt. Washington wird von der Kaskadenkettedurchzogen, zu der Vulkane wie Mount Rainier, Mount St. Helens, Mount Baker und Glacier Peak gehören. Obwohl derzeit keine Hinweise auf erhöhte vulkanische Aktivität vorliegen, gilt die Kombination aus steilen Tälern, vulkanischem Untergrund und starken Niederschlägen in der Region grundsätzlich als Risikofaktor für Erdrutsche und instabile Hänge. Am Mount St. Helens könnten sogar Lahare entstehen.

Während die Regenfälle heute langsam nachlassen, bleibt die Lage kritisch. Die Behörden warnen, dass übersättigte Böden, instabile Dämme und nachlaufende Wassermengen aus den Gebirgen auch in den kommenden Tagen für zusätzliche Überschwemmungen sorgen können. Für viele Gemeinden im Nordwesten werden die nächsten 48 Stunden entscheidend sein.

Zwischen November und Januar sind atmosphärische Flüsse im Westen Nordamerikas sehr häufig. Sie bilden einen wichtigen Teil des regionalen Niederschlagsregimes, doch diesmal fällt das Phänomen ungewöhnlich stark aus.

Griechenland: Sturm Bryon verursachte Überflutungen

Sturm „Byron“ wütet über Griechenland und verursacht starke Überschwemmungen – Frage nach einem möglichen Medicane

Griechenland erlebt in den letzten Tagen eines der heftigsten Unwetterereignisse des ausgehenden Jahres. Das Sturmtief „Byron“, das seit Mitte der Woche über das Land zieht, hat in zahlreichen Regionen schwere Schäden verursacht und schnitt ganze Landstriche zeitweise von der Außenwelt ab. Besonders betroffen ist die Insel Rhodos, die am Donnerstag von sintflutartigen Regenfällen überschwemmt wurde. Straßen verwandelten sich innerhalb weniger Minuten in reißende Ströme, Autos wurden weggespült oder bis zum Dach vom Wasser verschluckt, und Behörden riefen die Bevölkerung dazu auf, in ihren Häusern zu bleiben. Schulen blieben aus Sicherheitsgründen geschlossen.



Griechenland

Auch das griechische Festland kämpft weiter mit den Folgen des Sturms. In Thessalien traten gleich mehrere Flusssysteme über die Ufer, darunter der Enipeas und der Pinios, die in der Vergangenheit bereits für extreme Hochwasserereignisse sorgten. In der Region Larissa wurden Anwohner per Notruf gewarnt, sich vorsorglich in höher gelegene Gebiete zu begeben. Überschwemmte Straßen, Erdrutsche, blockierte Verkehrswege und Schäden an der Infrastruktur prägen vielerorts das Bild. Der Zivilschutz bleibt in erhöhter Alarmbereitschaft, insbesondere in tiefer liegenden Gebieten, in denen der Wasserstand weiter steigen könnte.

Obwohl sich „Byron“ inzwischen etwas abschwächt, bleibt die Lage angespannt – vor allem in der östlichen Ägäis, auf Kreta, den Kykladen und den Dodekanes-Inseln. Meteorologen gehen davon aus, dass das Unwetter bis heute Mittag nachlassen wird.

Könnte es sich um einen Medicane handeln?

Einige meteorologische Merkmale – wie die außergewöhnlich hohen Regenmengen und die kompakte Struktur des Systems – erinnern an sogenannte Medicane, tropensturmähnliche Wirbel, die sich über einem warmen Mittelmeer bilden und bei Kollision mit kalten Luftmassen aus dem Norden ihre ganze Kraft entfalten. Offiziell wurde Byron jedoch nicht als Medicane klassifiziert. Meteorologen betonen, dass die genauen Kriterien nicht erfüllt scheinen, auch wenn die ungewöhnliche Intensität des Sturmsystems durchaus auf ein zunehmend instabiles Mittelmeerklima hindeutet.

Sumatra: Opferzahlen steigen nach Katastrophe weiter

712 Tote und 507 Vermisste nach schweren Überschwemmungen und Erdrutschen in Sumatra

In den südostasiatischen Katastrophengebieten stabilisiert sich die Lage nur langsam. Zwar haben die stärksten Regenfälle nachgelassen, doch noch immer treibt der Monsun hohe Pegelstände an, die nur langsam fallen. Die mit Wasser durchtränkten Böden bleiben instabil und verursachen Hangrutschungen. Dennoch hat man vielerorts mit den Aufräumarbeiten begonnen und zieht Bilanz, wobei die Opferzahlen weiter steigen. Die jüngsten Zahlen aus Sumatra sind erschreckend.

Sumatra

Die katastrophalen Sturzfluten und Erdrutsche in den Provinzen Aceh, West- und Nordsumatra haben besonders viele Todesopfer gefordert. Die Nationale Katastrophenschutzbehörde Indonesiens (BNPB) meldete am Dienstag (2. Dezember 2025) in einer Pressekonferenz den aktuellen Stand der Opferzahlen: 712 Menschen sind tot, 507 werden noch vermisst. Viele der vermissten Personen sind vermutlich tot.

Abdul Muhari, Leiter des Katastrophendaten-, Informations- und Kommunikationszentrums der BNPB, berichtete, dass neben den Todesopfern auch 2.564 Menschen verletzt wurden. Insgesamt sind rund 3,3 Millionen Menschen direkt von der Katastrophe betroffen, mehr als 1,1 Millionen wurden aus ihren Häusern vertrieben.

Die Verteilung der Opfer zeigt die schwere Betroffenheit der drei Provinzen: In Aceh kamen 218 Menschen ums Leben, 227 werden vermisst. Westsumatra meldet 193 Tote und 117 Vermisste, während Nordsumatra mit 301 Todesopfern und 163 Vermissten am stärksten betroffen ist.

Die Zerstörungen durch die Naturkatastrophe sind gewaltig. Insgesamt wurden in den betroffenen Regionen rund 3.600 Häuser beschädigt, davon 2.100 schwer, 3.700 mittel und 3.600 leicht beschädigt. Auch die Infrastruktur leidet massiv: 323 Bildungseinrichtungen sind beschädigt, ebenso 299 Brücken, was die logistischen Herausforderungen für Hilfsmaßnahmen erheblich erschwert.

Das Einsatzteam der BNPB und weiterer Organisationen arbeitet intensiv an Such- und Rettungsmaßnahmen und versorgt die Überlebenden mit lebenswichtigen Hilfsgütern. Um die Rettung zu beschleunigen und weitere Katastrophen zu verhindern, setzt das Team sogar auf Wettermanipulation, um Regenfälle zu reduzieren und die Sucharbeiten zu erleichtern.

Trotz der großen Bemühungen bleibt die Lage angespannt, da viele Vermisste noch nicht gefunden sind und die Infrastruktur stark beschädigt ist. Die Behörden appellieren an die Bevölkerung und die internationale Gemeinschaft, die Hilfsmaßnahmen weiterhin zu unterstützen.

Asien: Mehr als 1100 Todesopfer infolge der Flutkatastrophen

Opferzahlen infolge der massiven Überflutungen in Südostasien steigen auf mehr als 1100

Schwere Stürme, Zyklone und anhaltende Monsunregenfälle haben in mehreren asiatischen Ländern zu katastrophalen Überschwemmungen und Erdrutschen geführt. Den neuesten Zahlen zufolge kamen innerhalb einer Woche mehr als 1.100 Menschen ums Leben, zahlreiche gelten als vermisst, weshalb die Opferzahlen wahrscheinlich noch deutlich steigen werden. Von den Folgen der Fluten sind Millionen Menschen betroffen. Besonders stark traf es Indonesien, Thailand, Sri Lanka und Malaysia, wo ganze Landstriche überflutet und viele Gemeinden von der Außenwelt abgeschnitten wurden.

Überflutungen

In Indonesien löste Zyklon „Senyar“ vor allem auf Sumatra massive Überschwemmungen und Erdrutsche aus. Mindestens 604 Menschen starben, über 460 werden vermisst. Rettungsteams kämpfen mit unpassierbaren Straßen, Treibstoffmangel und schwierigen Wetterbedingungen. Einige Regionen waren tagelang ohne Hilfe, was zu Plünderungen führte, da Menschen um Nahrung und Wasser rangen. Der Einsatz von Hubschraubern ist entscheidend, um abgelegene Gebiete zu versorgen.

Südthailand verzeichnete mindestens 176 Todesopfer. Besonders die Stadt Hat Yai wurde extrem hart getroffen: Dort fielen Regenmengen, wie sie bislang noch nie registriert wurden. Krankenhäuser, Wohngebiete und Verkehrswege standen unter mehreren Metern Wasser. Viele Bewohner mussten tagelang in höheren Stockwerken ausharren, während Behörden Patienten und Hilfsgüter aus der Luft transportierten.

Sri Lanka kämpft mit den Folgen des Zyklons „Ditwah“, der mehr als eine Million Menschen traf. Mindestens 355 Menschen starben, wobei noch ähnlich viele Personen als vermisst gelten. Zehntausende Häuser wurden zerstört, und in vielen Gebieten fehlen Strom und Kommunikationsmöglichkeiten. Hilfsorganisationen verteilen warme Mahlzeiten und Nothilfematerial, während staatliche Unterkünfte überfüllt sind. Die Gefahr weiterer Erdrutsche bleibt hoch.

Malaysia meldete zwei Todesopfer und etwa 34.000 Evakuierte. Besonders im nördlichen Bundesstaat Perlis wurden Bewohner von schnell ansteigenden Fluten überrascht und mussten notdürftig in staatlich eingerichteten Lagern untergebracht werden.

Die Ereignisse verdeutlichen die zunehmende Verwundbarkeit Südostasiens gegenüber Extremwetter. Obwohl die genaue Rolle des Klimawandels noch untersucht wird, sind sich Wissenschaftler einig, dass wärmere Ozeane und eine feuchtere Atmosphäre Stürme und Niederschläge verstärken. Die aktuellen Katastrophen reihen sich in eine Serie extremer Wetterereignisse ein, die die Region bereits seit Monaten belasten.

Sri Lanka: Fast 200 bestätigte Todesopfer durch Flutkatastrophe

Zyklon Ditwah traf auf Monsunregenfällen und setzte Sri Lanka unter Wasser – Fast 200 Todesopfer bestätigt

Sri Lanka erlebt derzeit eine der schwersten Naturkatastrophen seit Jahrzehnten. Mindestens 193 Menschen sind durch massive Überschwemmungen und Erdrutsche ums Leben gekommen, hunderte weitere gelten weiterhin als vermisst. Auslöser der Zerstörungen ist der Zyklon Ditwah, der in den vergangenen Tagen über die Insel hinwegzog und außergewöhnliche Niederschlagsmengen mit sich brachte. In einigen Regionen fielen innerhalb kurzer Zeit über 200 Millimeter Regen – Werte deutlich über dem jahreszeitlichen Durchschnitt.

Sri Lanka

Besonders verhängnisvoll ist, dass der Zyklon während der nordöstlichen Monsunperiode auf Sri Lanka traf. Normalerweise bringt der Monsun in diesen Monaten anhaltende, aber vergleichsweise regelmäßige Regenfälle. Ditwah verstärkte diese jedoch massiv und sorgte dafür, dass Flüsse über die Ufer traten, Hänge abrutschten und ganze Ortschaften überschwemmt wurden. Infolge der sintflutartigen Niederschläge gelten zahlreiche Regionen als unzugänglich, Infrastruktur und Versorgungssysteme sind vielerorts zum Erliegen gekommen.

Mehr als 20.000 Häuser wurden vollständig zerstört, über 108.000 Menschen mussten ihre Wohnorte verlassen und Schutz in staatlichen Notunterkünften suchen. Die Regierung rief den Notstand aus, um Hilfsmaßnahmen zu beschleunigen, Rettungskräfte zu koordinieren und internationale Unterstützung anzufordern. Tausende Soldaten, Polizisten und Freiwillige sind im Dauereinsatz, um eingeschlossene Bewohner zu evakuieren, Straßen freizuräumen und Hilfsgüter in abgeschnittene Gebiete zu bringen.

Besonders betroffen sind die Distrikte Badulla und Kandy, in denen viele Dörfer weiterhin isoliert sind. Dort berichten Einwohner von dramatischen Zuständen: fehlendem Trinkwasser, schwindenden Lebensmittelvorräten und blockierten Straßen, die weder Flucht noch Hilfe zulassen. Zu den Opfern zählen auch elf ältere Menschen aus einem Pflegeheim in Kurunegala, das in den Fluten versank. Die gute Nachricht: 69 Passagiere eines in den Wassermassen stecken gebliebenen Busses in Anuradhapura konnten nach stundenlanger Rettungsaktion lebend geborgen werden.

Während Zyklon Ditwah inzwischen weitergezogen ist, warnen Meteorologen weiterhin vor starken Regenfällen. In einem Land mit gesättigten Böden und übervollen Flusssystemen könnte jede weitere Niederschlagsfront neue Erdrutsche und Überschwemmungen auslösen und die ohnehin prekäre Lage weiter verschärfen.

Sri Lanka ist ein Inselstaat im Indischen Ozean, etwa 30 km südöstlich der Küste Indiens, getrennt durch die Palkstraße. Die Insel liegt strategisch am Seeweg zwischen Afrika, dem Nahen Osten und Südostasien. Das Landesinnere ist von Bergland geprägt, während die Küsten überwiegend flach sind und tropisches Klima herrscht. Die Bevölkerung setzt sich hauptsächlich aus Singhalesen, Tamilen und Muslimen zusammen. Das Land ist kulturell vielfältig, mehrheitlich buddhistisch geprägt und wirtschaftlich stark vom Teeexport sowie vom Tourismus abhängig.

Thailand: Schwere Überflutungen forderten 33 Menschenleben

Extremmonsun in Südostasien: Mindesten 33 Todesopfer in Thailand

Die Monsunzeit hat den Süden von Thailand und Teile Malaysias und Sumatras in diesem Jahr besonders hart getroffen. Heftige Regenfälle haben ganze Landstriche überschwemmt, mindestens 33 Menschen kamen alleine in Thailand ums Leben, Hunderttausende sitzen fest und sind von der Außenwelt abgeschnitten. Das öffentliche Leben kam teilweise zum Erliegen und Fabriken stehen still. Die Behörden sprechen von einer der schwersten Flutkatastrophen seit Jahrzehnten. In der Provinz Songkhla, dem Zentrum der Überschwemmungen, wurde der Katastrophenfall ausgerufen, nachdem in Hat Yai binnen 24 Stunden 335 Millimeter Regen niedergegangen waren – der höchste gemessene Tageswert seit Beginn der Aufzeichnungen vor gut 300 Jahren. In einigen Gebieten standen die Fluten bis zu zwei Meter hoch.

Die dramatische Lage zwingt Thailand zu einer beispiellosen Mobilisierung: Das Militär entsendet ein Transportflugzeug mit Hilfsgütern, 14 Boote sowie den Flugzeugträger Chakri Naruebet (ja, Thailand hat einen, die Deutschen nicht), der mit Ärzten, Hubschraubern und Feldküchen ausgestattet ist und im Extremfall als schwimmendes Krankenhaus dienen kann. Dennoch kommen Rettungsteams aufgrund der zahllosen Hilferufe kaum hinterher: Allein über soziale Netzwerke gingen Tausende Hilferufe ein, viele Menschen berichten von steigenden Wassermassen, fehlenden Lebensmitteln und unterbrochener Kommunikation.

Doch warum fällt der Monsun 2025 so außergewöhnlich stark aus?

Meteorologen verweisen auf ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren. Zentrale Rolle spielt derzeit die La-Niña-Phase, ein natürliches Klimaphänomen im Pazifik, das zu veränderten Luft- und Meeresströmungen führt. La Niña sorgt in Südostasien regelmäßig für intensivere Niederschläge, die in diesem Jahr besonders stark ausfallen.

Hinzu kommt die globale Erwärmung. Warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen. Steigt die Temperatur von 27 auf 28 Grad, so kann die Atmosphäre um bis zu 6 % mehr Wasserdampfgehalt aufnehmen – ein perfekter Nährboden für extremen Starkregen. Klimamodelle zeigen, dass Monsunzeiten künftig zwar unregelmäßiger, aber deutlich intensiver ausfallen werden. Die ohnehin feuchten Wettersysteme der Region reagieren besonders sensibel auf Temperaturveränderungen.

Drittens wirkt die Veränderung der Landnutzung verschärfend: Versiegelte Böden in urbanisierten Gebieten wie Hat Yai können kein Wasser aufnehmen. Wassermassen, die früher vom Boden wie von einem Schwamm aufgenommen wurden, suchen sich heute ihren Weg durch dicht bebaute Stadtteile.

Thailand erlebt damit nicht nur eine Naturkatastrophe, sondern auch einen Vorgeschmack auf eine Zukunft, in der Extremwetterereignisse häufiger und zerstörerischer werden. Die diesjährige Regenzeit ist ein deutliches Warnsignal: Der Monsun bleibt, doch er hat sich verändert.

Sumatra: Überflutungen und Erdrutsche durch Monsun

Sturzfluten und Erdrutsche im Norden von Sumatra: Vier Tote in Zentral-Tapanuli

Schwere Sturzfluten und Erdrutsche haben Anfang der Woche weite Teile der Westküste Nordsumatras getroffen und in mehreren Regionen massive Schäden verursacht. Besonders betroffen waren die Regierungsbezirke Tapanuli, Sibolga und Mandailing Natal. Ganze Ortschaften sind von der Außenwelt abgeschnitten, nachdem wichtige Verkehrswege und Teile der Nationalstraße aufgrund von Schlammströmen, umgestürzten Bäumen und zerstörten Brücken unpassierbar wurden. In Zentral-Tapanuli kamen vier Menschen ums Leben, nachdem ein Erdrutsch im Dorf Mardame ein Wohngebiet verschüttete.

Starkregen ließ Gewässer über die Ufer treten, überflutete Tausende Häuser und setzte zahlreiche Dörfer unter Wasser. Lokale Behörden berichteten von Sturzfluten mit reißender Strömung, die Haustrümmer, Baumstämme sowie Fahrzeuge mit sich rissen. In einigen Gebieten reichte das Wasser bis an die Dächer der Häuser. Erdrutsche blockierten zudem an mehreren Stellen die Hauptverkehrswege, wodurch Fahrzeuge im Schlamm eingeschlossen wurden und die Rettungsarbeiten erschwert waren. In den sozialen Medien geteilte Bilder zeigen eine zerstörte Brücke und dokumentieren dramatische Momente, als ein Erdrutsch in das Dorf Dorf Mardame einfiel.

Einsatzkräfte der Lokalregierung arbeiteten gemeinsam mit Soldaten, Polizeieinheiten und Teams der nationalen Such- und Rettungsbehörde daran, Bewohner aus gefährdeten Gebieten zu evakuieren. Besonders exponierte Haushalte wurden mit Spezialfahrzeugen in provisorische Unterkünfte gebracht. Währenddessen schätzen die Behörden, dass Tausende Gebäude von den Sturzfluten direkt betroffen sind. Die genaue Schadensbilanz ist jedoch noch unklar, da einige Regionen weiterhin schwer zugänglich bleiben.

Erschwerend kommt hinzu, dass Mobilfunk- und Datenverbindungen in Zentral-Tapanuli und benachbarten Gebieten seit Dienstagnachmittag komplett ausgefallen sind. Teams der Provinzregierung Nord-Sumatras konnten die Region bislang nicht erreichen, weil Erdrutsche und anhaltender Starkregen die Zufahrtsstraßen blockieren.

Meteorologen führen die extremen Niederschläge auf die derzeitige Hauptregenzeit, ungewöhnlich warme Meeresoberflächentemperaturen und eine besonders instabile Atmosphäre zurück. Diese Faktoren sorgen für eine erhöhte Feuchtigkeitszufuhr und begünstigen die Bildung heftiger Gewitterzellen entlang der Westküste Sumatras. Lokale Wetterphänomene wie sogenannte Sumatra-Squalls verstärken die Intensität der Niederschläge zusätzlich.

Die Behörden bereiten sich auf weitere Regenfälle vor und warnen, dass weitere Erdrutsche in den kommenden Tagen nicht ausgeschlossen sind.

Vietnam: Weitere Überflutungen fordern Menschenleben

Flutserie in Vietnam reißt nicht ab – 41 Menschen verlieren ihr Leben

In Zentralvietnam haben anhaltende, monsunbedingte Starkregenfälle, die durch die Folgen mehrerer Taifune verstärkt wurden, zu schweren Überschwemmungen und Erdrutschen geführt, bei denen mindestens 41 Menschen ums Leben kamen. Die Behörden berichten zudem von zahlreichen Vermissten und setzen Rettungskräfte ein, um eingeschlossene Bewohner aus überfluteten Häusern zu bergen. Mehr als 52.000 Häuser wurden überflutet, fast 62.000 Menschen mussten evakuiert werden, und rund eine Million Haushalte sind derzeit ohne Stromversorgung.

Die heftigen Niederschläge der vergangenen Tage sind auf den saisonalen Südwestmonsun zurückzuführen, der feuchte Luftmassen vom Südchinesischen Meer ins Landesinnere transportiert. Diese Situation wurde durch die vorangegangenen Taifune Kalmaegi und Bualoi zusätzlich verschärft, die bereits Böden gesättigt und Flusssysteme überlastet hatten.

Neben den üblichen Flutschäden wurde auch die gut 100 m lange Phu Thien-Hängebrücke über den Da Nhim‑Fluss zerstört, nachdem aufgrund der Flut die Turbinenausleitungen des nahen Wasserkraftwerks geöffnet werden mussten.

Zentralvietnam wird von mehreren wichtigen Flüssen durchzogen, darunter der Da Nhim, der Thu Bon und der Ba, deren Wasserstände innerhalb kurzer Zeit stark angestiegen sind. Besonders betroffen sind die Provinzen Lam Dong, Khanh Hoa, Dak Lak und Gia Lai. Die Flüsse fließen oft durch enge Täler und steile Gebirgszüge, was bei Starkregen zu schnellen und gefährlichen Anstiegen des Wasserpegels führt. Morphologisch begünstigen diese geographischen Bedingungen das Risiko von Überschwemmungen und Erdrutschen. Die Region ist geprägt von gebirgigem Terrain mit steilen Hängen, die das Wasser rasch abfließen lassen und Hangrutschungen fördern. Zudem verschärfen Faktoren wie Abholzung und landwirtschaftliche Nutzung den natürlichen Wasserhaushalt, da der Boden weniger Wasser speichern kann.

Die Kombination aus Monsunregen, mit Wasser gesättigtem Boden durch frühere Stürme und der komplexen Landschaft führt zu einer hohen Anfälligkeit für flutbedingte Naturkatastrophen. Straßen wurden durch Erdrutsche blockiert und wichtige Infrastruktur wie eine Hängebrücke über den Da Nhim wurde zerstört. Die Regierung hat den Notstand ausgerufen und Armee sowie Polizei mobilisiert, um die Bevölkerung zu evakuieren und Notunterkünfte einzurichten. Der nationale Wetterdienst warnt vor anhaltenden Niederschlägen, weshalb die Gefahr weiterer Überschwemmungen und Erdrutsche besteht. Experten führen die zunehmende Häufigkeit und Intensität solcher Ereignisse auf den Klimawandel zurück, der Extremwetter verstärkt und verheerender macht.