Teneriffa probt den Ernstfall: Vulkanausbruchs-Übung am 26.09.25

Garachico ist Zentrum der Vulkanausbruchsübung auf Teneriffa. © Diego Delso, Lizenz der CC

Vulkan-Alarm auf Teneriffa: Kanaren planen große Übung Ende September

In den vergangenen Monaten stand der Pico del Teide aufgrund erhöhter Seismizität, Bodenhebung und Gasausstoß immer wieder in den Schlagzeilen. Zuletzt sorgte ein Schwarmbeben für Besorgnis, das sich am Wochenende unter dem Vulkan manifestiert hatte. Und auch am Dienstag gab es drei schwache Erdbeben. Die Vulkanologen beruhigen und sagen, dass es kein kurz- bis mittelfristiges Vulkanausbruchsrisiko gäbe. Langfristig betrachtet könne man aber nicht ausschließen, dass es zu einer Eruption kommen könnte. Auf diese – Jahre in der Zukunft liegende – Möglichkeit will man sich aber nun vorbereiten und zelebriert in der letzten Septemberwoche eine groß angelegte Vulkanausbruchsübung, die am 26. September ihren Höhepunkt finden soll.

Die Übung dauert fünf Tage lang und simuliert einen Vulkanausbruch des Teide, damit Vulkanologen, Einsatzkräfte von Zivilschutz, Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienste sowie die Behörden die Notfallplanabläufe trainieren können. Der Höhepunkt der Übung, die zwischen dem 22. und 26. September abgehalten wird, bezieht die Bevölkerung mit ein. Am letzten Tag sollen alle Mobiltelefone auf der Insel ein Warnsignal über das spanische Notfallsystem EsAlert empfangen. Dieses soll die Telefone der Touristen mit einbeziehen. Es ist spannend, zu sehen, ob das funktioniert.

Bereits vor dem offiziellen Beginn der Übung wurden Anwohner des Ortes Garachico bei der Planung und Vorbereitung der Übung eingezogen und mit einigen Auserwählten spielte man bereits das Hauptszenario durch: Dieses orientiert sich an dem historischen Ausbruch vom 5. Mai 1706. Damals öffnete sich auf der Außenflanke des Teide ein Eruptionsspalt, vergleichbar jenem auf La Palma im Jahr 2021. Es bildete sich ein Schlackenkegel und Lavaströme erreichten die Küste. Sie verschütteten große Teile des Hafens, der zu dieser Zeit für den Handel wichtig war.




An der Entwicklung der Katastrophen-Szenarien wurde zwei Jahre gearbeitet, über 1000 Personen waren beteiligt. Es handelt sich um eine Übung von bislang beispiellosem Umfang in Spanien. Anlass ist nicht zuletzt der Vulkanausbruch auf La Palma vor fünf Jahren, der die Notwendigkeit einer guten Vorbereitung verdeutlicht hat.

Die Spanier folgen mit ihrer Übung Vorgaben der Vereinten Nationen, die entsprechende Notfallübungen komplexer Szenarien empfehlen. Und möglicherweise ist ein Ausbruch auf Teneriffa näher, als die Behörden zugeben. In Panik müssen aber weder Anwohner noch Urlauber geraten. Abgesehen von möglichen Einschränkungen im Flugverkehr durch Vulkanasche sind Eruptionen, bei denen Lavaströme entstehen, für gewöhnlich regional beschränkt, so dass es noch sichere Rückzugsorte auf der Insel gibt.