Teneriffa: Serie vulkanotektonischer Erdbeben

Vulkanotektonische Erdbebenserie erschüttert Südwestküste von Teneriffa- stärkstes Beben Mb 2,2

Am Abend des 16. Oktober registrierte das spanische Instituto Geográfico Nacional (IGN) um 22:26 UTC eine Serie von Erdbeben vor der Küste von Fasnia im Südwesten Teneriffas. Die Beben ereigneten sich in einer Tiefe von etwa 25 Kilometern unter dem Meeresspiegel und hatten Lokal-Magnituden zwischen 0,8 und 2,2. Bis heute Mittag wurden insgesamt 15 Erdbeben registriert, von denen neun präzise lokalisiert werden konnten.




Vulkanotektonische Erdbeben steht mit Magmenaufstieg in Verbindung und entstehen, wenn Magmabewegungen Gesteinsbruch verursachen. Magma ist dabei vom Erdmantel aufzusteigen und dringt in tiefe Krustenbereiche ein. Obwohl die Beben im Küstenbereich lokalisiert wurden, sind sie ein weiteres Indiz für das Aufheizen des Pico del Teide: Es sit durchaus üblich, dass Magma nicht senkrecht unter dem Vulkankrater aufsteigt, sondern sich seinen Weg entlang von schrägen oder verzweigte verlaufenden Schwachstellen im Gestein bahnt.

Der Pico del Teide befindet sich seit 2016 in einem deutlich erkennbaren Aufheizungsprozess, der mit tausenden Erdbeben, Bodenverformungen und erhöhtem Kohlendioxid-Ausstoß einhergeht. Auch wenn ein Vulkanausbruch nicht unmittelbar bevorsteht, könnte die Situation innerhalb weniger Wochen eskalieren.

Diese Hypothese findet in den Daten des jüngsten Wochenberichts von INVOLCAN Bestätigung: Zwischen dem 3. und 10. Oktober 2025, registrierte das kanarische seismische Netzwerk insgesamt 35 Erdbeben. 26 Beben wurden im Bereich von Teneriffa festgestellt. Das Stärkste manifestierte sich nordöstlich von Teneriffa und erreichte eine Magnitude von 2,5. Die restlichen Beben verteilten sich auf El Hierro, Gran Canaria und La Palma, wobei letztere weiterhin nur geringe seismische Aktivität aufweist.

Die vulkanischen Warnampeln der Inseln Teneriffa, El Hierro, Lanzarote und Gran Canaria bleiben auf GRÜN, sodass Bewohner und Touristen ihre Aktivitäten normal ausüben können. La Palma steht weiterhin auf GELB, da die geophysikalischen und geochemischen Parameter noch nicht vollständig normalisiert sind, über drei Jahre nach dem Ausbruch.