Türkei: Erdbeben Mb 5,0 nahe Istanbul

Erdbeben der Magnitude 5,0 erschüttert Marmara-Region – Istanbul bleibt glimpflich verschont

Datum: 02.10.2025 | Zeit: 11:55:04 UTC | Koordinaten: 40.803 ; 27.946 | Tiefe: 13 km | Mb 5,0

Am Nachmittag ereignete sich in der Westtürkei ein Erdbeben der Magnitude 5,0. Das Beben wurde um 14:55 Uhr Ortszeit (11:55 UTC) registriert und hatte sein Epizentrum im Marmarameer nahe der Kleinstadt Marmara Ereğlisi. Nach Angaben des EMSC lag der Erdbebenherd in rund 13 Kilometern Tiefe. Das Epizentrum befand sich etwa 41 Kilometer süd-südöstlich von Çorlu, einer Stadt mit rund 200.000 Einwohnern.

Erdbeben bei Istanbul. © EMSC

Die Erschütterungen waren in weiten Teilen der Marmara-Region deutlich zu spüren, darunter auch in Istanbul, das knapp 100 Kilometer entfernt liegt. In der 16-Millionen-Metropole liefen viele Menschen aufgeschreckt auf die Straßen. Augenzeugen berichteten von schwankenden Gebäuden, Schwingungen in oberen Stockwerken und vereinzelten Stromausfällen.

Die Katastrophenschutzbehörde AFAD teilte mit, dass es keine unmittelbaren Hinweise auf schwerwiegende Schäden gebe. Auch das Büro des Gouverneurs von Istanbul bestätigte, dass bislang keine gravierenden Zwischenfälle gemeldet wurden. Einsatzkräfte seien jedoch in verschiedenen Stadtteilen unterwegs, um Gebäude und Infrastruktur zu kontrollieren.

Tektonisch betrachtet stand das Erdbeben mit der Nordanatolischen Verwerfung in Verbindung. Hierbei handelt es sich um eine der aktivsten Störungszonen Eurasiens. Diese Bruchlinie verläuft im Westen der Türkei unter dem Marmarameer und gilt seit Jahrzehnten als potenzielles Risiko für Istanbul. Experten warnen, dass sich in der Region ein sehr starkes Erdbeben mit katastrophalen Folgen ereignen könnte.

Bereits im April dieses Jahres war die Region von einem stärkeren Erdstoß der Magnitude 6,2 betroffen. Damals verletzten sich mehr als 150 Menschen, viele von ihnen beim panikartigen Verlassen von Gebäuden.




Das aktuelle Ereignis verdeutlicht erneut die seismische Gefährdung der Marmara-Region. Während die Schäden diesmal glimpflich ausfielen, bleibt die Sorge vor einem großen Beben bestehen, das erhebliche Auswirkungen auf die Millionenmetropole Istanbul haben könnte. Behörden und Experten rufen die Bevölkerung daher auf, Vorsorge- und Schutzmaßnahmen ernst zu nehmen.