USA: Erdbeben Mw 6,5 in Kalifornien

Update 05.07.19: Es gab Hunderte Nachbeben, von denen sich einige an benachbarten Störungszonen ereigneten. Die meisten Beben haben Magnituden zwischen 2 und 3 und liegen in geringen Tiefen.

Originalmeldung: Im Süden des US-Bundesstaates Kalifornien bebte heute Abend die Erde mit einer Magnitude von 6,5. Das Hypozentrum lag in nur 9 km Tiefe. Das Epizentrum manifestierte sich 12 km südwestlich von Searles Valley. Der Ort liegt mitten in der Mojave Wüste. Unweit des Epizentrums liegt ein Militärflughafen, der auf der Karte als A-förmige Struktur zu erkennen ist. Das Beben war in Los Angeles und Las Vegas zu spüren gewesen. Die Metropolen liegen gut 200 km vom Searles Valley entfernt. Es folgten zahlreiche leichte und moderate Nachbeben. Dem starken Erdstoß ging auch ein Beben der Magnitude 4,0 voraus.

Searles Valley beherbergt einen trockenen Salzsee, in dem viele Mineralien der Seltene-Erden-Gruppe vorkommen. Diese werden in diversen Minen abgebaut. Ein Zusammenhang zwischen dem Erdstoß und dem Minenbetrieben wird es aber nicht geben.

Es stellt sich natürlich die Frage, ob dieses Erdbeben der Vorläufer des lange befürchteten „big one“ in Kalifornien ist. Der Erdstoß vom 4 Juli ereignete sich an einer lokalen Störungszone, von denen es in dem Areal mehrere gibt, die miteinander in Verbindung stehen. Die Störungszonen stehen im Zusammenhang mit der basin-and-range-Provinz und verlaufen in etwa parallel zur San Andreas-Störung (SAF). In der Vergangenheit gab es an dem Störungssystem mehrere starke Erdbeben, ohne dass diese direkt die San-Andreas-Störung beeinflusst hätten. Eine Seismische Lücke kann so nicht entstehen. Allerdings lässt es sich nicht ausschließen, dass starke Erdbeben das Spannungsfeld anderer Störungszonen beeinflussen können, besonders, wenn die für ein starkes Erdbeben bereit sind. Es bleibt also ein Restrisiko bestehen, dass in den nächsten Wochen ein starkes Erdbeben an der San Andreas Störung stattfinden könnte, welches durch das aktuelle Beben getriggert wird. Eine unmittelbare Gefahr sehe ich aber nicht. Davon abgesehen besteht natürlich immer die Möglichkeit eines starken Bebens an der SAF, dass unabhängig vom Beben im Searles Valley entsteht.