Camperin infizierte sich am Lake Tahoe mit Beulenpest – Durch Flohstich infiziert
Der Lake Tahoe ist ein idyllischer Bergsee in der US-amerikanischen Sierra Nevada und liegt in den beiden Bundesstaaten Nevada und Kalifornien. Er ist aufgrund seines kristallklaren Wassers und seiner bewaldeten Ufer mit gut ausgebauter touristischer Infrastruktur besonders bei einheimischen Urlaubern sehr beliebt, doch das Idyll täuscht: Bei in den Wäldern heimischen Nagetieren grassiert die Pest, die auch auf Menschen übertragbar ist. So wurde jetzt bekannt, dass sich eine amerikanische Camperin über einen Flohstich mit der oft tödlich verlaufenden Krankheit infiziert hat. Glücklicherweise wurde die Pest bei ihr in einem frühen Stadium diagnostiziert, so dass sie gut auf die Behandlung mit Antibiotika anspricht und sich zuhause von der Krankheit erholt.
Wie es der Zufall so will, war ich noch in der letzten Woche am Lake Tahoe mit dem Wohnmobil unterwegs und entdeckte auf dem Campingplatz Schilder, die davor warnten, sich den süßen Squirrels (Eichhörnchen) und Chipmunks (Streifenhörnchen) zu nähern, insbesondere wenn sie krank erscheinen, da diese Tiere mit der Pest infiziert sein könnten. Leroy und ich reagierten ein wenig erschrocken, denn natürlich zählen die possierlichen Tierchen zu den immer anwesenden Begleitern auf einem amerikanischen Campingplatz. Die Schilder warnten weniger vor einer Infektion infolge eines möglichen Flohstichs, der die Krankheit von den Nagetieren auf den Menschen übertragen könnte, sondern davor, sich nicht von den Hörnchen beißen oder kratzen zu lassen. Auch Anhusten könnte tödliche Folgen haben.
Die Pest kommt in 3 verschiedenen Akten vor: Beulenpest, Lungenpest und septikämische Pest, wobei sich die Lungenpest direkt über Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch verbreiten kann. Bei dem Fall am Lake Tahoe handelte es sich um die Beulenpest, die während des Mittelalters in Pandemien auftrat und bis zu 50 % der Bevölkerung auslöschte. Damals wurde die Beulenpest über Flohstiche verbreitet und ging von infizierten Ratten aus.
Auch heute noch verläuft eine unbehandelte Pestinfektion in 60 bis 90 Prozent der Fälle tödlich. Erste Symptome sind Fieber, Schüttelfrost, Gelenkschmerzen und geschwollene Lymphknoten. Die letzte Pestinfektion am Lake Tahoe bei einem Menschen gab es im Jahr 2020. Frühzeitig mit Antibiotika behandelt liegt die Sterblichkeit bei unter 10 Prozent.