64 Erdbeben erschütterten den Vesuv im April – 3 Beben fielen aus dem Rahmen
Am Vesuv wurden im April 64 Erdbeben detektiert. Das geht aus dem neusten Monatsbulletin vom INGV hervor, das gestern veröffentlicht wurde. Das stärkste Beben ereignete sich am 7. April und hatte eine Magnitude von 2,6. Die meisten Erschütterungen lagen in geringen Tiefen im Bereich des Gran Cono mit seinem Krater.
Drei der registrierten Erdbeben fielen aber aus dem bekannten Erdbeben-Muster heraus. Sie manifestierten sich am 21.04.2025 in etwa 4–5 km Tiefe und wiesen niedrige Frequenzen zwischen 3 und 4 Hz auf. Niedrigfrequente Erdbeben werden für gewöhnlich von sich bewegenden magmatischen Fluiden verursacht.
Die Autoren der Seite meteovesuvio.it weisen in ihrem Blog explizit darauf hin, dass sie die Erdbeben gleich am nächsten Tag als Niederfrequenzerdbeben identifiziert hätten und vermuten, dass die Fluide möglicherweise mit tiefem Grundwasser interagierten. Die Vulkanologen vom IGV sehen die Sache allerdings gelassen und meinten, dass solche Erdbeben am Vesuv zwar selten sind, aber bereits früher vorkamen, und sehen in ihnen keine Anzeichen für eine Veränderung des Vulkanzustands.
Die anderen Messwerte im April entsprachen den langjährigen Trends und es wurden keine weiteren Anomalien festgestellt. Man geht weiterhin davon aus, dass Schrumpfungseffekte und die Gravitation für die Erdbeben unter dem Vesuv verantwortlich sind. Es wird eine leichte Subsidenz des Gran Cono registriert. Die Subsidenz im Küstenbereich scheint indes weitestgehend gestoppt zu haben und stagniert. Eine Trendwende hin zu eine Bodenhebung wird aber nicht angezeigt.
Erdbeben in den Campi Flegrei nehmen wieder zu
Alles in allem gibt es keine Anzeichen für ein Aufladen des Vesuvs. Anders sieht es allerdings bei den in Sichtweite befindenden Campi Flegrei aus, wo seit gestern die Anzahl der Erdbeben wieder zugenommen hat und gut 30 Erschütterungen detektiert wurden. Die Bodenhebung liegt weiterhin bei 15 mm im Monat, was immer noch überdurchschnittlich ist.