Drei schwache Erdbeben erschütterten Vulcano – Kohlendioxidausstoß bleibt hoch
Die Lipareninsel Vulcano zeigt weiterhin Anzeichen eines langsam stattfindenden Aufheizungsprozesses, bei dem ein aktiver Magmenkörper in größerer Tiefe auf das flach liegende Hydrothermalsystem der Insel einwirkt. Zu den Symptomen dieses Prozesses zählen sporadische Erdbeben, starke Kohlendioxid-Entgasungen und hohe Gastemperaturen.

In den vergangenen Tagen registrierte das seismische Netzwerk des INGV 3 schwache Mikrobeben unter dem Inselvulkan, die sich in Tiefen zwischen 0,5 und 3,5 Kilometern ereigneten. Aus dem gestern veröffentlichten Monatsbericht für den Oktober geht hervor, dass die hochfrequente Mikroseismizität etwas zunahm und es im Kraterbereich der Fossa 2 weiterhin hohe Kohlendioxid-Emissionen gab. Sie beliefen sich auf mehr als 20.000 Gramm pro Quadratmeter und Tag. Das sind hohe Spitzenwerte nahe der Höchststände der Krise. Die Schwefeldioxidemissionen bewegten sich im Oktober auf einem durchschnittlichen Niveau. Die Temperaturen der Gasemissionen der verschiedenen Kraterfumarolen bleiben deutlich erhöht und lagen im letzten Monat zwischen 269 und 292 Grad Celsius, bei einer leicht rückläufigen Tendenz.
Am Fuß des Vulkans und im Ort Vulcano Porto nahmen die Kohlendioxid-Emissionen etwas ab. Die elektrische Leitfähigkeit in den Grundwasserbrunnen war ebenfalls leicht rückläufig, während die Temperaturen konstant blieben.
Die Daten sprechen dafür, dass Ende August/Anfang September zu einer weiteren Magmenintrusion in einem tieferen Magmenkörper kam und dieses Magma das Hydrothermalsystem erneut angeheizt hat. Die Magmenintrusionen ereignen sich seit Beginn des Prozesses im Jahr 2021 alle paar Monate in unregelmäßigen Abständen. Nach einigen Wochen werden dann rückläufige Werte gemessen und die Lage scheint sich zu entspannen. Nun liegt es in der Natur dieser Prozesse, dass sie langjährig sind, doch früher oder später zu einem Vulkanausbruch führen werden. Wann es so weit sein wird, bleibt indes ungewiss.