Vulkan Kilauea am 16.03.23: Inflation

Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Aktivität: Fumarolisch

Schwarmbeben und Inflation am Kilauea

Vergangenen Monat hatte der hawaiianische Vulkan Kilauea seine sichtbare Lavasee-Tätigkeit im Hamema’uma’u-Krater so gut wie eingestellt, trotzdem brodelt im Untergrund weiterhin Magma. Davon zeugen schwache Erdbeben, deren Anzahl seit letzter Woche wieder deutlich zugenommen hat. Einen vorläufigen Höhepunkt erfuhr die Seismizität am 11. März, als an einem Tag 80 Erschütterungen unter dem Kilauea-Gipfelbereich registriert wurden. Bereits am 7. März hatte die Bodenhebung im Bereich der Caldera zugenommen und erreichte mit dem Erdbebenschwarm ihr Maximum. Erdbeben und Bodenhebung wurden durch aufsteigendes Magma verursacht und das HVO warnte davor, dass möglicherweise eine neue Eruption bevorsteht. Das Finale der Episode bildete dann aber keine Eruption, sondern ein Erdbeben Ml 3,4. Das Epizentrum wurde 4 km südwestlich von Volcano lokalisiert. Das Hypozentrum befand sich in nur 1 km Tiefe. Dieses Erdbeben wurde lokal gespürt und löste einen Felssturz in der Nähe von Uēaloha im Hawaii Volcanoes National Park aus. Die Seismizität nahm um ca. 12:00 Uhr HST ab. Aktuell werden um die 50 Erschütterungen am Tag registriert, was immer noch über dem normalen Niveau liegt.

Die Kurve der Bodenhebung nahm steil zu und stieg bis auf ein Plus von 20 cm an. Damit lag sie 10 cm über dem Niveau, das vor dem Eruptionsbeginn erreicht wurde. Augenblicklich ist die Bodendeformation aber wieder negativ und es sieht so aus, als würde ein Teil des aufgestiegenen Magmas wieder unterirdisch abfließen. Wohin ist ungewiss. Zuletzt hieß es beim HVO, dass im Ostrift keine ungewöhnliche Aktivität festgestellt wurde. Daher liegt die Vermutung nahe, dass das Magma einfach wieder in tiefere Stockwerke des Fördersystems absackte. Dennoch kann es in den nächsten Wochen zu einer neuerlichen Eruption kommen. Bevor es soweit ist, erwarte ich einen neuen Schwarm, bei dem es zahlreiche Beben mit Magnituden über 2 gibt, was bei dem Schwarm am Samstag nicht der Fall gewesen ist.