Vulkan-News 11.03.22: Taal

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Eruption: Phreatisch

  • Am Taal Vulkan steigerte sich der Schwefeldioxid-Ausstoß
  • Die Seismizität ist leicht erhöht
  • Betreten von Vulcano Island ist verboten

Der philippinische Taal-Vulkan steht wieder in den Schlagzeilen, da die Überwachungsinstrumente Peaks im Schwefeldioxid-Ausstoß detektierten. Das Institut PHILVOLCS meldete für die letzten 24 Stunden einen Schwefeldioxid-Ausstoß in Höhe von 15990 Tonnen pro Tag. Die Gasemissionen bilden eine sichtbare Wolke, die bis auf einer Höhe von 1200 m aufsteigt. Sie wurde vom Wind in Richtung Südwesten verfrachtet. Die Luft in der Caldera enthält soviel Schwefeldioxid, dass es zu gesundheitlichen Schädigungen beim Einatmen der Gase kommen kann. Sie bilden eine nicht sichtbare Wolke, die sich mit dem Wind verteilt und via Satellit aufspürbar ist.

Geringe Seismizität am Taal

Das seismische Netzwerk zeichnete eine vergleichsweise geringe Erdbebentätigkeit auf: es wurden 8 vulkanisch bedingte Erdbeben festgestellt. Darin enthalten waren 4 Tremorphasen, die bis zu 8 Minuten anhielten. Gegenüber Hochphasen, während derer über Einhundert Erschütterungen pro Tag aufgezeichnet wurden, ist das wenig. Dennoch zeigen die Beben an, dass sich Magmatische Fluide im Untergrund bewegen. Hinweise dafür liefern auch hydrothermale Quellen am Grund des Kratersees von Volcano Island. Sie sorgen für ein Aufstrudeln des Wassers, wobei abgelagertes Material vom Seegrund aufgewirbelt wird, wodurch das Wasser eingetrübt wird. Neben den visuellen Beobachtungen gibt es auch Messungen, die im Seewasser durchgeführt werden. In erster Linie werden Wassertemperatur und der pH-Wert gemessen. Das Wasser hat einen geringen pH-Wert von 1,59 und ist somit sehr säurehaltig. Die Temperatur betrug 63,7 Grad Celsius. Beide Werte sind ebenfalls Indizien dafür, dass Magma im Fördersystem steht. Allerdings verzeichnen Inklinometer und GPS-Messungen, dass das Vulkangebäude schrumpft und die Hangneigung abnimmt. Diese Deflation zeigt an, dass Magmatische Fluide unterirdisch abfließen, oder dass ein intrudierter Magmenkörper abkühlt, erstarrt und sich dadurch kontrahiert.

Empfehlungen der Vulkanologen am Taal

Die Vulkanologen halten es für möglich, dass phreatische Eruptionen stattfinden können, und das ohne weitere Vorwarnungen. Bei diesen Eruptionen könnte nicht nur Wasserdampf explosionsartig austreten, sondern auch etwas Vulkanasche gefördert werden. Eine weitere Gefahr besteht im Auftreten starker Erdbeben. Es besteht eine Sperrzone um Vulcano Island.