
Das eruptive Spektrum des Vulkans ist sehr variationsreich. Es sind rein effusive Ausbrüche bekannt, die basaltische Schmelze förderten. Genauso gut kamen explosive Eruptionen vor, die die dazitische Tephra ans Tageslicht brachten.

Die Katla bildet das Zentrum einer Spaltenzone, die sich von den Westmänner-Inseln im Süden bis zur Eruptionsspalte Eldgjá im Norden erstreckt. Die Laven des Eldgja-Ausbruches aus dem 1. Jahrtausend nach Christus wurden dann wiederum durch Lavaströme der Laki-Eruption bedeckt.
Seit dem 12. Jahrhundert konzentrierte sich die Aktivität auf die Vulkanspalte Kötlugjá. Weitere effusive Eruptionen sind auch von den Vulkanflanken bekannt. In den letzten 1000 Jahren brach die Katla mindestens 20 Mal aus und zählt somit zu den aktivsten Vulkanen des Landes. Im Durchschnitt bricht der Vulkan also 2 Mal pro Jahrhundert aus. Zum letzten Mal eruptierte die Katla 1918. Dieser Vulkanausbruch dauerte 24 Tage. Statistisch gesehen ist ein erneuter Ausbruch überfällig. Die letzten drei Ausbrüche der Katla folgten auf einen Ausbruch des Nachbarvulkans Eyjafjallajökull, der zuletzt im März 2010 ausbrach.
Die Explosivität der Eruptionen wird durch das Schmelzwasser verstärkt, das entsteht, wenn der subglaziale Vulkan ausbricht. Die Explosionen der phreatomagmatischen Eruptionen fragmentieren die Lava, sodass große Aschewolken entstehen können.

Der Myrdalsjökull ist touristisch gut erschlossen. Von dem Ort Vík aus ist es nicht weit bis zu einer Station am Rande des Eises. Von dort werden Gletschertouren per Snowmobil oder Monstertruck angeboten. Geführte Wanderungen sind ebenfalls möglich.
Aktuelle Entwicklungen der Katla
Seit 2015 zeigt der unter dem Mýrdalsjökull-Gletscher liegende Vulkan Katla immer wieder Anzeichen innerer Aktivität, ohne dass es zu einem bestätigten Ausbruch gekommen ist. 2016 kam es zu mehreren ungewöhnlich starken Erdbeben mit Magnituden bis 4,6, die das öffentliche Interesse neu entfachten. In den Folgejahren traten immer wieder kleinere Erdbebenschwärme auf, die auf Bewegungen von Magma oder hydrothermalen Fluids im Untergrund hindeuteten. 2022 sorgte ein Beben der Magnitude 4 am nordöstlichen Rand der Caldera erneut für Aufmerksamkeit. Auch 2023 wurden mehrere Schwärme registriert, darunter einer im März mit Beben bis Magnitude 3,4.Besonders ereignisreich war das Jahr 2024: Gleich zwei Gletscherläufe (Jökulhlaups) wurden registriert, verursacht durch verstärkte geothermale Aktivität unter dem Eis. Der erste, Ende Juli, war so stark, dass er eine Brücke der Ringstraße zerstörte und den Verkehr im Süden Islands tagelang unterbrach. Der Aviation Color Code wurde vorübergehend auf "Gelb" gesetzt, um den Luftverkehr zu warnen. Ein weiterer, kleinerer Gletscherlauf folgte später im Jahr, ebenfalls ohne sichtbare Eruption.
Online seit 2017. Update 2025. © Fotos Marc Szeglat