Kilauea: Zugang zur Eruption schwierig

Ich werde immer wieder gefragt, wie man denn zu den Spalten in Leilani kommt? Diesbezüglich machten mich 2 befreundete Fotografen auf einen Artikel aufmerksam, in dem über drakonische Strafmaßnahmen berichtet wird: Leute, die das Sperrgebiet unbefugt betreten, werden mit 5000 USD Bußgeld belegt. Es drohen sogar Gefängnisstrafen! Ausländische Touristen bekommen zudem einen Akteneintrag. Zukünftige Einreisen mit ESTA könnten erschwert werden. In den letzten 10 Tagen wurde mehr als 1 Dutzend Personen aufgegriffen, die sich illegal im Sperrgebiet aufhielten. Zudem berichtete einer der Fotograf, der sich bis vor Kurzem auf Hawaii aufhielt, dass man inzwischen Suchhubschrauber einsetzt, um Schaulustige zu jagen. Nachts sogar mit Suchscheinwerfern! Argument für die hohen Strafen ist, dass sich die Sicherheits- und Rettungskräfte in Gefahr begeben müssten, um die Leute draußen zu halten, bzw. zu bergen, falls es zu einem Unfall kommen sollte.

Legal dürfen sich in Leilani nur Anwohner aufhalten, denen ein entsprechender Ausweis ausgestellt wurde. Trotzdem sah ich auch genug Schaulustige und Fotografen vor Ort, die sich ins Sperrgebiet geschlichen hatten, oft mit Hilfe von Anwohnern. Die Sicherheitskräfte patrouillieren die ganze Nacht in den Straßen des weitläufigen Wohngebiets.

Journalisten und Pressefotografen haben die Möglichkeit an geführten Pressetouren teilzunehmen, die unter Aufsicht der Nationalgarde durchgeführt werden. Dazu muss man sich in der Feuerwehrstation Pahoa akkreditieren. Allerdings kann man sich nicht frei im Sperrgebiet bewegen, sondern wird auf jeder Tour zu einer bestimmten Lokation gefahren. Man arbeitet unter Zeitdruck.

Ich persönlich habe mir vor Ort oft die Frage gestellt, warum es für Anwohner keine Begrenzungen gab und diese überall herum klettern konnten, alle anderen aber strengsten Regeln unterworfen wurden. Es ist schon verständlich, dass es Regeln in einem Sperrgebiet geben muss, fände es aber sinnvoll, wenigstens ein begrenztes Kontingent an Zuschauern zuzulassen, zumal der personelle Aufwand dort alles abzusperren und zu überwachen sowieso extrem hoch ist.

Kilauea: Erdbeben Mw 4,6

Unter der Südostflanke des Vulkans bebte die Erde mit einer Magnitude von 4,4. Das Hypozentrum lag in 6 km Tiefe in Küstennähe. Der Erdstoß wurde sogar in Hilo gespürt. Es wurde allerdings kein Tsunami-Alarm ausgerufen, dafür war das Erdbeben zu schwach. Die Seismik unter der Gipfelcaldera ist wieder zur Höchstform aufgelaufen und es wird bald das bekannte Entlastungsbeben/Explosion statt finden. Eine Animation des USGS zeigt eindrucksvoll, wie sich Caldera und Halema’uma’u-Krater verändert haben.

Die Eruption in Leilani-Kapoho geht weiter. In Bezug auf die Aktivität hat sich in den letzten 24 Stunden wenig geändert. Das kann man von der Landschaft nun nicht mehr behaupten: Um Spalte 8 hat sich ein großer Schlackenkegel gebildet. Der größte Teil des Lavafontänen werden nun vom Rand des Kegels verdeckt. Das Lavadelta am ocean entry hat die gesamte Bucht von Kapoho aufgefüllt und ragt weit ins Meer hinaus. Nun droht der Kollaps der neuen Küstenlinie.

Kadovar eruptiert Aschewolke

In den letzten Monaten hörten wir wenig vom entlegenen Vulkan in Papua Neuguinea. Gestern ging vom Kadovar eine Aschewolke aus, die eine Höhe von 2 km über dem Meeresspiegel erreichte. Unklar ist, ob die Eruption vom Gipfelkrater ausging, oder vom Lavadom an der Küste. Der Dom soll noch leicht aktiv sein, allerdings fehlen genaue Daten über Art der Aktivität.

Krakatau: Zunahme der Aktivität bestätigt

Das Erwachen des Anak Krakatau wir von weiteren Quellen bestätigt. Neben der kleinen Ascheeruption von gestern, wird auch von einer vermehrten fumarolischen Tätigkeit berichtet, welche Gaswolke aufsteigen lässt. Die Seismik ist deutlich erhöht und sieht so aus, als würden bereits kleinere Explosionen statt finden. Es scheint in der Tat so zu sein, als würde der Vulkan mit einer neuen eruptive Phase beginnen.

Sinabung mit Eruption

Ein weiterer Vulkan Indonesiens schafft es heute wieder in die Schlagzeilen: der Sinabung auf Sumatra eruptierte eine Aschewolke. Diese stieg 3,3 km ü.NN auf. Es wird Tremor registriert, der allerdings auch künstlichen Ursprungs sein könnte.