Hurrikan: Ausmaß der Katastrophe auf Jamaika wird sichtbar

Hurrikan Melissa verwüstete Jamaika – Ausmaß der Katastrophe wird erst jetzt sichtbar

Während die Aufräumarbeiten in der Karibik erst begonnen haben, offenbart sich das volle Ausmaß der Zerstörung, die Hurrikan Melissa hinterlassen hat. Der Sturm, der Ende Oktober 2025 als einer der stärksten jemals im Atlantik registrierten Hurrikane auftrat, hat ganze Landstriche verwüstet und eine Spur der Verwüstung von Jamaika bis Kuba gezogen. Mittlerweile sprechen Behörden von über 50 Todesopfern, Tendenz steigend. Besonders hart getroffen wurde Haiti, wo mindestens 25 Menschen ums Leben kamen, als Flüsse über die Ufer traten und Erdrutsche ganze Dörfer unter sich begruben. Auf den Bahamas soll es bisher 28 Todesopfer sein. In Jamaika wurden bislang nur wenige Todesfälle bestätigt; viele Personen gelten als vermisst.

In den betroffenen Gebieten herrschen chaotische Zustände und wer die Aufnahmen aus Kingston und besonders die von den im Osten der Insel gelegenen Orten sieht, kann sich kaum vorstellen, dass es vergleichsweise wenige Todesopfer gegeben haben soll: Kaum ein Gebäude ist unbeschädigt. Bei zahlreichen Häusern sind die Dächer komplett weggeflogen oder abgedeckt. Einfache Hütten wurden total zerstört. Meiner Meinung nach sind die Opferzahlen bisher weit untertrieben.

In Jamaika sind rund 77 Prozent der Bevölkerung weiterhin ohne Strom- und Wasserversorgung, etliche Straßen sind unpassierbar, Menschen von der Außenwelt abgeschnitten. In der Küstenstadt Black River wurden bis zu 90 Prozent der Dächer zerstört, Schulen, Krankenhäuser und öffentliche Gebäude schwer beschädigt. Der jamaikanische Katastrophenschutz spricht von der größten humanitären Krise seit Hurrikan Gilbert im Jahr 1988. In Kuba mussten über 700 000 Menschen ihre Häuser verlassen, ganze Landstriche stehen unter Wasser. Auch in der Dominikanischen Republik und in Panama wurden Überschwemmungen, Erdrutsche und Todesfälle gemeldet. Der vorläufig geschätzte Gesamtschaden beläuft sich auf mehr als 22 Milliarden US-Dollar – eine Summe, die die ohnehin angeschlagenen Volkswirtschaften der Region schwer treffen wird.

Melissa hatte sich am 21. Oktober 2025 aus einer tropischen Tiefdruckwelle über der östlichen Karibik gebildet und binnen weniger Tage rasant intensiviert. Am 28. Oktober erreichte der Sturm die höchste Kategorie 5 mit Windgeschwindigkeiten bis 295 km/h und einem Kerndruck von nur 892 hPa – Werte, die Melissa in die Reihe der stärksten atlantischen Hurrikane der letzten Jahrzehnte einordnen. Der Landfall an Jamaikas Südküste war ein historisches Ereignis: Noch nie zuvor hatte ein Sturm dieser Stärke die Insel direkt getroffen.

Nach der Verwüstung in der Karibik zog Melissa nordostwärts über die Bahamas und schwächte sich allmählich ab. Meteorologen gehen davon aus, dass sich der Sturm in den kommenden Tagen in ein außertropisches Tief verwandeln und mit dem Jetstream nach Nordosten ziehen wird. Direkte Auswirkungen auf Europa sind nicht zu erwarten – doch Melissa beeinflusst die Großwetterlage im Atlantik spürbar. Die gewaltigen Energiemassen des Systems verstärken den Druckunterschied zwischen Amerika und Europa und begünstigen stürmischere, feuchtere Westlagen, von denen in der nächsten Wochen Irland und die Britischen Inseln besondere getroffen werden könnten. Auch Deutschland könnte unter dem Einfluss des Tiefdruckgebiets geraten – ein stürmischer Novemberbeginn ist wahrscheinlich.

Karibik: Hurrikan Melissa verursachte starke Zerstörungen

Hurrikan Melissa verwüstet Jamaika und verursacht schwere Überschwemmungen in Kuba

Der Hurrikan „Melissa“ hat in der Karibik eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Zunächst traf der Wirbelsturm wie angekündigt Jamaika und wütete dort mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 295 Kilometern pro Stunde (manche Quellen gehen von 300 km/h aus), wobei er katastrophale Schäden anrichtete. Zahlreiche Gebäude, darunter auch stabil gebaute Krankenhäuser und Schulen, wurden zerstört, Straßen überflutet und Stromleitungen niedergerissen. Besonders stark betroffen ist der Südwesten der Insel, wo ganze Landstriche unter Wasser stehen. Die Regierung erklärte Jamaika zum Katastrophengebiet, um Hilfsmaßnahmen zu koordinieren.

Das volle Ausmaß der Zerstörungen ist noch unklar, da viele Regionen weiterhin unzugänglich sind. Nach Behördenangaben suchten rund 15.000 Menschen Schutz in Notunterkünften, während etwa 540.000 Haushalte ohne Strom blieben. Der Sturm forderte in der Karibik bislang mindestens sieben Todesopfer, davon drei auf Jamaika. Fernsehaufnahmen zeigen, dass es kaum noch unbeschädigte Dächer gibt – viele wurden vollständig abgedeckt, zahlreiche Hütten vollständig zerstört. Die Zahl der Obdachlosen dürfte entsprechend hoch sein. Seit Dienstag wurden keine weiteren Todesopfer gemeldet.

Auch nach dem Abzug des Hurrikans bleibt die Lage angespannt. Hohe Temperaturen von über 32 Grad Celsius und eine extreme Luftfeuchtigkeit treiben den Hitzeindex auf gefährliche Werte. Das stellt eine zusätzliche Belastung für die Bevölkerung dar, die vielerorts weiterhin ohne Strom und sauberes Trinkwasser auskommen muss. Zudem gibt es Warnungen vor Krokodilen, die in überfluteten Straßen unterwegs sein sollen. Es wurden sogar Hai in einem Pool gefilmt, die durch die Sturmflut in das Becken gelangten.

Meteorologen führen Melissas außergewöhnliche Stärke auf das ungewöhnlich warme Karibische Meer zurück. Die Wassertemperaturen lagen rund 1,5 Grad Celsius über dem saisonalen Durchschnitt, was den Sturm binnen weniger Tage auf Kategorie 5 ansteigen ließ. Fachleute sehen darin ein deutliches Beispiel für die zunehmende Intensität tropischer Wirbelstürme infolge des Klimawandels.

Inzwischen hat Melissa Kuba erreicht. Dort traf der Sturm nahe der Stadt Chivirico als Hurrikan der Kategorie 3 auf Land, schwächte sich später auf Kategorie 2 ab und verursachte dennoch schwere Überschwemmungen und Sturmfluten. Etwa 735.000 Menschen wurden in Sicherheit gebracht. Besonders im Osten des Landes kam es zu Erdrutschen und über die Ufer tretenden Flüssen. Während die Aufräumarbeiten beginnen, bewegt sich Melissa weiter in Richtung Bahamas.

Karibik: Hurrikan Melissa kurz vor Landfall extrem stark

Unaufhaltsamer Hurrikan Melissa steht kurz vor Landfall in Jamaika – Zweitstärkster Sturm der jüngeren Geschichte

Jamaika bereitet sich auf den verheerendsten Sturm seiner Geschichte und damit auf eine Naturkatastrophe noch unabsehbaren Ausmaßes vor. Hurrikan Melissa, ein Wirbelsturm der Kategorie 5, hat die Insel bereits mit seinen ersten Ausläufern erreicht und soll in den kommenden Stunden voll auf die Küste treffen. Meteorologen sprechen von einem „Jahrhundertsturm“, der mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 300 Kilometern pro Stunde über die Karibikinsel fegen wird.

Das US-amerikanische Nationale Hurrikanzentrum (NHC) stuft Melissa als den zweitstärksten Sturm in der Geschichte des Atlantiks ein – nur Hurrikan Allen im Jahr 1980 war mit 305 km/h noch stärker. Laut Prognosen wird der Sturm am Dienstagabend (deutscher Zeit) in Kingston und entlang der Südküste Jamaikas auf Land treffen.

Die jamaikanischen Behörden warnen vor katastrophalen Sturzfluten, Erdrutschen und Sturmfluten von bis zu vier Metern Höhe. In den kommenden Tagen könnten bis zu 750 Millimeter Regen fallen – in höheren Lagen noch mehr. Premierminister Andrew Holness erklärte: „Ich glaube nicht, dass irgendeine Infrastruktur einem Sturm dieser Stärke standhalten kann.“

Bereits jetzt toben orkanartige Böen über den Süden der Insel, die schon drei Menschen das Leben kosteten. Der internationale Flughafen von Kingston wurde geschlossen, Evakuierungen sind im Gange. Das Rote Kreuz rechnet damit, dass bis zu 1,5 Millionen Menschen direkt betroffen sein werden. Hilfsorganisationen wie World Central Kitchen haben Teams entsendet, um nach dem Sturm Lebensmittel und Unterstützung bereitzustellen.

Nachdem Melissa Jamaika überquert hat, wodurch der Hurrikan wahrscheinlich nur wenig an Stärke verlieren wird, zieht er weiter nach Kuba und zu den Bahamas. Es drohen also nicht nur auf Jamaika große Zerstörungen.

Reisende werden eindringlich aufgefordert, die Anweisungen der Behörden zu befolgen und sich in die Krisenvorsorgeliste des Auswärtigen Amts einzutragen. Wer eine Reise in die Region plant, sollte sich bei Airlines oder Veranstaltern über aktuelle Einschränkungen informieren – Flugausfälle, Überschwemmungen und Stromausfälle sind wahrscheinlich. Reisende werden sich inmitten eines Katastrophengebiets versetzt sehen.

Das Video oben zeigt, wie waghalsige Forscher mit einer WP-3D Orion in das Auge des Hurrikans vorgedrungen sind. Die Sturmjäger gehören einer Sondereinheit der NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration) an, die bereits seit 1993 aktiv ist.

Jamaika: Hurrikan Melissa ist existenzbedrohend stark

Jamaika steht vor lebensbedrohlichem Hurrikan – Melissa weltweit stärkster Sturm in 2025

Jamaika bereitet sich auf den bislang stärksten Hurrikan des Jahres vor. Melissa wurde am Montag auf die stärkste Kategorie 5 hochgestuft und erreicht Windgeschwindigkeiten von bis zu 280 km/h mit noch stärkeren Böen. Meteorologen stufen den Sturm als außergewöhnlich stark ein und warnen vor katastrophalen Auswirkungen auf die Insel.

Hurrikan in der Karibik. © NOAA

Der Hurrikan bewegt sich langsam, was in Kombination mit seinen enormen Windgeschwindigkeiten sintflutartige Regenfälle und hohe Sturmfluten in den betroffenen Gebieten begünstigt. Besonders gefährdet sind die Küstenregionen, wo die Regierung bereits verpflichtende Evakuierungen angeordnet hat. Bisher wurden drei Todesopfer in Haiti und eine tote Person in der Dominikanischen Republik gemeldet.

Die Blue Mountains, die mit bis zu 2300 Metern Höhe zu den feuchtesten Regionen Jamaikas zählen, könnten innerhalb weniger Stunden über 1000 Millimeter Regen abkriegen, was etwa einem Fünftel des jährlichen Niederschlags entspricht. Die Kombination aus starkem Wind, heftigen Regenfällen und Sturmfluten dürfte starke Schäden an Infrastruktur und Gebäuden verursachen, Erdrutsche verursachen und ländliche Gemeinden zeitweise von der Außenwelt abschneiden.

Melissa gehört zu den stärksten Hurrikanen, die jemals im Atlantikbecken gemessen wurden. Nur wenige historische Stürme wie Hurrikan Allen (1980), Wilma (2005), Mitch (1998) und Gilbert (1988) erreichten vergleichbare Windgeschwindigkeiten. In der Karibik zählt Melissa zu den seltenen Hurrikanen, die solch extreme Stärke erreichen und gleichzeitig direkt auf bewohnte Inseln treffen.

Die prognostizierte Bahn sieht Melissa am Dienstag über die Nordküste Jamaikas ziehen und anschließend Richtung Südostkuba und die Südostbahamas weiterziehen. Die langsame Bewegung des Sturms mit nur wenigen Kilometern pro Stunde erhöht das Risiko für Überschwemmungen und schwere Sachschäden. Behörden setzen Schulbusse ein, um gefährdete Personen in Notunterkünfte zu bringen, und öffnen Mautstellen, um den Verkehr zu entlasten.

Katastrophenvorsorge: Schlecht auf Krisenfälle vorbereitet

Vorbereitungen für den Krisenfall: Neue Empfehlungen zur Katastrophenvorsorge vom BBK

Studien und Umfragen kommen zu dem Schluss, dass wir Deutschen schlecht auf länger anhaltende Krisensituationen vorbereitet sind. Laut einer aktuellen YouGov-Umfrage aus dem Sommer, die im Auftrag des Versicherungsmaklers Insurancy durchgeführt wurde, haben mehr als zwei Drittel der Befragten keinerlei Notfallvorsorge getroffen.  Das beinhaltet, dass weder Vorräte vorhanden sind, man keine Pläne hat, wie man sich verhalten soll, und folglich auch keine Schutzmaßnahmen getroffen wurden. Ebenso fehlen oft entsprechende Versicherungen.

Dabei ist die Gefahr, in eine mehrere Tage dauernde Krisensituation zu geraten, so hoch wie schon lange nicht mehr: Neben immer stärker werdenden Naturkatastrophen infolge des Klimawandels ist auch die Kriegsgefahr seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine signifikant gestiegen. Es bräuchte nur für mehrere Tage der Strom wegzubleiben, schon ist unsere moderne Gesellschaft schachmatt gesetzt. Bei einem großflächigen Blackout würde es unter Umständen Tage dauern, bis Hilfe eintritt. So lange muss man autark sein und wenigstens über ausreichend Trinkwasser und Nahrung verfügen und Koch- und Wärmequelle besitzen. Wichtig ist auch, eine Notfall- bzw. Fluchttasche parat zu haben. In Krisennsituationen ist Eigenvorsorge der wichtigste Schutz – genau hier setzt der neue Ratgeber des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) an.

Symbolbild Katastrophenvorsorge

Unter dem Titel „Vorsorgen für Krisen und Katastrophen“ hat das BBK eine aktualisierte Broschüre veröffentlicht, die Bürgerinnen und Bürgern helfen soll, sich auf Notlagen vorzubereiten. Anders als frühere Ausgaben berücksichtigt sie neben Naturkatastrophen auch Szenarien wie Cyberangriffe, Desinformation, Sabotage oder sogar kriegsbedingte Bedrohungen. Ziel ist, Menschen dazu zu befähigen, für mehrere Tage selbstständig handlungsfähig zu bleiben.

Zu den wichtigsten Empfehlungen zählt ein Notvorrat an Lebensmitteln und Trinkwasser für mindestens drei, besser zehn Tage, wofür man aber entsprechende Lagermöglichkeiten benötigt. Pro Person und Tag sollten rund zwei Liter Wasser eingeplant werden – davon etwa ein halber Liter zum Kochen. Haltbare Nahrungsmittel wie Konserven, Nudeln, Reis, Hülsenfrüchte oder Fertiggerichte lassen sich auch ohne Kühlung aufbewahren. Ergänzend wird geraten, wichtige Medikamente, Verbandsmaterial und Hygieneartikel im Haus zu haben.

Der Ratgeber erinnert auch daran, wie wichtig verlässliche Informationen sind: Die Warn-App NINA liefert offizielle Hinweise direkt aufs Smartphone, während batteriebetriebene oder Kurbelradios bei Stromausfall den Kontakt zur Außenwelt sichern. Um gezielte Falschinformationen zu erkennen, empfiehlt das BBK, Quellen kritisch zu prüfen – wer ist der Urheber, gibt es ein Impressum, und berichten auch andere seriöse Medien über das Thema?

Neu hinzugekommen sind Verhaltenstipps bei Explosionen oder Luftangriffen. Geschützt ist man am besten in fensterlosen, innenliegenden Räumen mit möglichst wenigen Außenwänden, wobei man am sichersten in Fensterlosen Kellerräumen ist oder wenigstens eine zweite Wand zwischen sich und den Außenwänden hat. Ebenso finden sich Hinweise zum Umgang mit seelischer Belastung in Extremsituationen – ein Aspekt, den frühere Ausgaben kaum berücksichtigten.

Weiterführender Link (intern): Prepper und Preppen

Deutschland: Sturm Joshua verursacht Störungen

Sturm „Joshua“ fegt über den Norden Deutschlands – Orkanböen, Verkehrschaos und ein vorzeitiges Ende für die AIDA-Reise

Schon in der Nacht zum Freitag erreichten die ersten Ausläufer des Tiefs Schleswig-Holstein und brachten kräftige Windböen, Regenschauer und Verkehrsbehinderungen mit sich. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte vor orkanartigen Böen entlang der Nordseeküste und Sturmböen im Binnenland. Besonders betroffen ist der Bahn- und Fährverkehr, wo es vielerorts zu Ausfällen und Verspätungen kommt.

Entstanden ist das Tief über dem östlichen Atlantik, wo sich Anfang der Woche eine kräftige Wellenstörung zu einem Sturmtief entwickelte. Über den Ärmelkanal zog „Joshua“ weiter in Richtung Nordsee und intensivierte sich dort rasch, als der Kerndruck auf rund 975 Hektopascal sank. An der Nordseeküste werden seither Böen mit Geschwindigkeiten von bis zu 120 Kilometern pro Stunde gemessen, in exponierten Lagen sogar Spitzen bis 130 km/h. Meteorologen sprechen von einem der heftigsten Herbststürme der Saison.

Die starken Winde sorgten für zahlreiche umgestürzte Bäume. Der sogenannte Windbruch tritt im Frühherbst besonders häufig auf, wenn die Bäume noch Blätter tragen, in denen sich der Wind wie in einem Segel fängt. Im Winter halten sie meist höhere Windgeschwindigkeiten aus, bevor sie brechen oder entwurzelt werden. In der Nacht kam es daher zu zahlreichen Feuerwehreinsätzen infolge von Windbruch, bei denen mehrere Autos beschädigt wurden. Auch Oberleitungen auf Bahnstrecken blieben nicht verschont.

Auch international sorgte „Joshua“ für Aufsehen: In Frankreich und den Niederlanden wurden Windgeschwindigkeiten von über 150 km/h registriert. Umgestürzte Bäume, Stromausfälle und Verkehrsbehinderungen prägten dort ebenfalls das Bild.

In Deutschland rief der DWD Küstenbewohner zur Vorsicht auf – an der Nordseeküste drohen erhöhte Wasserstände und teils sturmflutartige Bedingungen. Die Feuerwehr war vielerorts im Dauereinsatz, vor allem im westlichen Schleswig-Holstein.

Sogar die Kreuzfahrtbranche blieb vom Sturm nicht verschont: Die AIDA-Perla beendete ihre Norwegenreise vorzeitig und kehrte bereits am Donnerstag nach Hamburg zurück. Ursprünglich geplante Stopps in Alesund und Haugesund wurden gestrichen. Stattdessen legte das Schiff sicher im Hafen von Bergen an. Laut AIDA Cruises handelte es sich um eine reine Vorsichtsmaßnahme, da die Sicherheit der Gäste und der Crew oberste Priorität habe.

Wie stark „Joshua“ den Norden noch treffen wird, hängt von seiner weiteren Entwicklung über der Nordsee ab. Klar ist jedoch schon jetzt: Der Herbst zeigt sich von seiner rauen Seite – und dem Norden steht ein stürmisches Wochenende bevor.

Karibik: Tropensturm Melissa stellt Bedrohung dar

Tropensturm Melissa bedroht die Karibik und könnte sich zu schwerem Hurrikan entwickeln – Katastrophe droht

Der tropische Sturm Melissa zieht langsam durch die Karibik und bedroht mehrere Inselstaaten mit lebensgefährlichen Winden, Sturmfluten, Überschwemmungen und Erdrutschen. Behörden rufen die Bewohner besonders gefährdeter Gebiete dringend dazu auf, höher gelegene Orte aufzusuchen und Schutz zu suchen.

Im Osten Jamaikas könnten bis zu 300 mm Regen fallen. Ähnliche Regenmengen werden bis Samstag für Süd-Haiti und den Süden der Dominikanischen Republik erwartet. Je nach Entwicklung des Tiefdruckgebiets könnten in der nächsten Woche örtlich sogar noch stärkere Niederschläge auftreten. Auch für West-Jamaika, Süd-Hispaniola, Aruba und Puerto Rico sind kräftige Regenfälle prognostiziert.

Laut dem US-amerikanischen National Hurricane Center (NHC) in Miami erreichte Melissa am späten Mittwochabend anhaltende Windgeschwindigkeiten von 85 km/h und bewegte sich mit nur 4 km/h nach Westen. Das Zentrum des langsam ziehenden Sturms lag gestern etwa 535 km südsüdwestlich von Port-au-Prince, Haiti, und rund 475 km südsüdöstlich von Kingston, Jamaika.

Aufgrund der hohen Oberflächen-Wassertemperaturen von 30 Grad und der langsamen Drift des tropischen Tiefdruckgebiets hat Melissa reichlich Gelegenheit, Energie aufzunehmen und zu einem starken Hurrikan heranzuwachsen:  Das NHC warnte, dass sich Melissa in den kommenden Tagen allmählich verstärken könnte und bis Freitag zu einem Hurrikan sowie bis zum späten Wochenende zu einem schweren Hurrikan der Kategorie 4 entwickeln könnte. Bereits jetzt führten starke Regenfälle in der Dominikanischen Republik zu Verkehrsbehinderungen und anderen Einschränkungen des öffentlichen Lebens.

Für den Südwesten Haitis gilt derzeit eine Hurrikan-Warnung, für Jamaika eine Tropensturm-Warnung. Obwohl die genaue Zugbahn noch unsicher ist, könnte Melissa später über Kuba und die Bahamas ziehen, bevor der Sturm in den Atlantik weiterzieht. Für die Vereinigten Staaten stellt der Sturm bislang keine unmittelbare Gefahr dar.

Steigender Meeresspiegel und Politik im Losverfahren

Weltmeere im Wandel: Erwärmung, Korallensterben und steigender Meeresspiegel

Der Pazifische Ozean, das größte zusammenhängende Gewässer der Erde, erwärmt sich zunehmend. Besonders betroffen sind die tropischen und subtropischen Regionen, wo die Oberflächentemperaturen in den letzten Jahrzehnten deutlich gestiegen sind. Bereits geringe Anstiege von 1–2 °C über dem saisonalen Maximum können Korallenriffe massiv stressen. Das Ergebnis: Korallenbleiche. Korallen leben in enger Symbiose mit Algen, die ihnen Nährstoffe liefern. Bei zu warmem Wasser stoßen die Korallen die Algen ab und verlieren ihre Farbe. Bleiche bedeutet nicht sofort den Tod, macht die Korallen aber deutlich anfälliger: Wachstum, Fortpflanzung und Überlebensrate sinken stark. Ganze marine Ökosysteme stehen vor dem Kollaps und dem Massensterben.

Maritimer Klimawandel by Bing

Parallel steigt der Meeresspiegel, getrieben sowohl durch die erwärmungsbedingte Ausdehnung des Ozeanwassers als auch durch das Abschmelzen von Gletschern und Eisschilden. Schon kleine Meeresspiegelanstiege verstärken die Küstenerosion, überschwemmen Niedriglandinseln und belasten menschliche Siedlungen in Flussmündungen. Zudem kommen globale Meeresströmungen durcheinander was bisher unabsehbare Folgen für das Klima hat.

Die Ursachen für diese Veränderungen sind klar: globale Erwärmung durch Treibhausgase, regionale Meereshitzewellen und Landnutzungsänderungen und Grundwasserentnahme, die Küstenabsenkungen fördern. Auch tektonische Prozesse können lokal Meeresspiegel und Küstenveränderungen beeinflussen.

Ohne drastische Reduzierung der Treibhausgasemissionen und Schutzmaßnahmen für Küsten- und Meeresökosysteme drohen massive Verluste: viele Korallenriffe könnten verschwinden, Lebensräume für Fische und Küstengemeinden würden stark beeinträchtigt, und der Meeresspiegelanstieg verschärft die Gefahren für Millionen Menschen weltweit.

Gott würfelt nicht – Politiker schon

Zeit für Gegenmaßnahmen bleibt kaum und selbst in den Ländern, in denen der politische Wille vorhanden ist, etwas zu ändern, fehlt der finanzielle Spielraum für wirkungsvolle Sofortmaßnahmen. Wie die Energiekrise von 2022/23 zeigt, können etwa Preissteigerungen zum finanziellen Kollaps zahlreicher Haushalte der Unter- und Mittelschicht führen und die Wirtschaftsfähigkeit des gesamten Landes enorm schwächen.

Im Bestreben der Mächtigen, die breite Masse der Bevölkerung finanziell klein und damit kontrollierbar zu halten, ist unser gesamtes Sozialsystem derart auf Kante austariert, dass wenig Spielraum für Maßnahmen bleibt. Das alles vor dem Hintergrund einer Politik, die zwar viel verspricht, aber der jegliche Weitsicht und Vernunft fehlen. Nur, was kann man von einer politischen Elite erwarten, die ernsthaft darüber diskutiert, verfassungsnonkonform das Los entscheiden zu lassen, welcher junge Mann künftig zum Wehrdienst verpflichtet wird, weil man zu sparsam ist, Berufssoldaten einen anständigen Sold zu zahlen und für vernünftige Arbeitsbedingungen zu sorgen? Der wirtschaftliche Schaden, der durch die Verpflichtung junger Menschen entsteht, die dadurch verzögert ins Berufsleben starten – abgesehen von der Ungerechtigkeit den betroffenen „Glückspilzen“ gegenüber – wird ähnlich hoch sein, wie Berufssoldaten anständig zu bezahlen und somit genug Freiwillige zu finden.

Verpflichtung zur Elektromobilität und Wärmepumpe, CO₂-Emissionshandel, Verteuerung von Flügen in Deutschland und Europa mögen alles schöne Absichten sein, werden aber bei weitem nicht ausreichen, das Klima auf globaler Ebene zu retten, dafür aber zu einer weiteren finanziellen Schwächung der Privathaushalte führen, was letztendlich den wirtschaftlichen Abschwung beschleunigen wird. Auf Bildung, der Änderung sozialer Strukturen und Wertesysteme sowie stabile globale Allianzen setzt hingegen niemand.

Frankreich: Tödlicher Tornado wütete bei Paris

Tornado bei Paris richtete Zerstörungen an – ein Todesopfer und mehrere Verletzte

Gestern Abend fegte ein zerstörerischer Tornado durch mehrere Gemeinden im Département Val-d’Oise nördlich von Paris. Die Naturgewalt richtete Zerstörungen an, forderte mindestens ein Todesopfer und verletzte vier Personen schwer. Zudem kam es zu Stromausfällen und Verkehrsbeeinträchtigungen.

Der Tornado ließ in Ermont binnen Sekunden drei Baukräne einstürzen, wobei ein 23-jähriger Bauarbeiter ums Leben kam und vier weitere Menschen schwer verletzt wurden. Zahlreiche Gebäude wurden beschädigt und Straßen waren mit Trümmern übersät. Einsatzkräfte waren bis in die Nacht hinein im Einsatz.

Geografisch liegt das betroffene Gebiet in der Île-de-France, nur wenige Dutzend Kilometer vom Pariser Stadtzentrum entfernt. Betroffen waren neben Ermont auch Eaubonne, Franconville sowie angrenzende Orte. Schäden wurden entlang eines schmalen Korridors gemeldet. Kommunale Krisenzentren und Notunterkünfte wurden eingerichtet, das Krankenhaus Simone-Veil in Eaubonne aktivierte seinen Plan-Blanc zur Aufnahme Verletzter.

Meteorologisch war das Ereignis ungewöhnlich, aber erklärbar: Fachberichte und Analysen sprechen von einer schnell entstehenden, energiereichen Windböe aus einer kräftigen Gewitterzelle mit hoher Windscherung. Solche „High-shear, low-CAPE“-Situationen (starke Windscherung bei vergleichsweise geringer thermischer Energie) können trotz mäßiger Temperaturen schnell rotierende Aufwinde begünstigen und damit Tornadoentstehung ermöglichen. Meteorologen ordnen den Tornado als seltenes, aber nicht einzigartiges Ereignis ein.

Obwohl Frankreich jährlich mehrere Dutzend Tornados registriert, sind tödliche Ereignisse sehr selten. Zuletzt gab es im Norden Frankreichs im Jahr 2008 einen Tornado, der starke Zerstörungen anrichtete und Menschenleben forderte. Fachleute betonen, dass moderne Kommunikation und Videoaufnahmen die Dokumentation solcher Phänomene heute deutlich erhöhen. Die Behörden leiteten Ermittlungen zur genauen Schadensursache und zur Einordnung der Tornado-Intensität ein. Weitere Wetterwarnungen blieben in Folge des Sturms bestehen.