Hurrikan, Taifun und Monsun: Überflutungen rund um die Welt

Drei große Überflutungsgebieten auf unterschiedlichen Kontinenten: USA – Zentralafrika und Nepal

Die Bilder, die uns in diesen Tagen aus drei völlig verschiedenen Regionen der Welt erreichen, gleichen sich auf dramatische Weise: Braune Wassermassen wälzen sich durch Flussbetten und reißen nicht nur Bäume und Fahrzeuge mit, sondern ganze Häuser. Umgeknickte Strommasten, weggespülte Brücken und Straßen, überflutete Äcker. Dort, wo die braunen Fluten zurückweichen, hinterlassen sie Schlamm, Unrat und Verzweiflung. Erschreckend, wie sich die Bilder aus den USA, Zentralafrika und Nepal gleichen. Dabei sind das nicht die einzigen Katastrophengebiete, sondern nur die schlimmsten. Am Wochenende hatte ein Taifun auch die Philippinen und Taiwan schwer getroffen. Doch hier gab es nur wenige Todesopfer, anders als etwa in den USA.

Mindestens 180 Tote nach Hurrikan „Helene“ – 600 Personen werden noch vermisst

Vor einer Woche wütete Hurrikan „Helene“ über dem Südosten der USA, wo er über sechs Bundesstaaten hinwegzog. Der Hurrikan schwächte sich nach seinem Landfall in Florida zwar schnell ab und wurde zu einem Tropensturm herabgestuft, doch er brachte unvorstellbare Niederschlagsmengen mit sich, die in den letzten Tagen schwere Überflutungen sowie Erdrutsche verursachten. Neben Florida traf es South Carolina besonders schlimm, wobei das ganze Ausmaß der Schäden erst nach und nach sichtbar wird. Kleine Gemeinden sind von der Außenwelt abgeschnitten und nur schwer erreichbar. Bis jetzt wurden 180 Todesopfer bestätigt, 600 Personen gelten als vermisst. Gut 1,3 Millionen Menschen sind von der Stromversorgung abgeschnitten, und auch Trinkwasser gibt es nicht überall. Zahlen und Daten, wie man sie aus einem Entwicklungsland erwarten würde, wie z.B. in Niger oder Somalia.

Über 1000 Todesopfer in Zentralafrika

Ungewöhnlich starke Monsunregenfälle, die sich infolge eines Klimaphänomens verlagert haben, sorgten für Überflutungen in einem breiten Streifen West- und Zentralafrikas. In mehreren Staaten sind hier gut 4 Millionen Menschen von den Überschwemmungen direkt betroffen. Bis letzte Woche wurden bereits über 1000 Todesopfer bestätigt, wobei es eine große Dunkelziffer geben dürfte. Es fehlt an allem, und es drohen Krankheiten und Epidemien wie Cholera. Immerhin, weite Teile der Sahara ergrünen.

Zahlreiche Tote in Nepal

Letzten Donnerstag kam es in Nepal ebenfalls zu extrem starken Monsunregenfällen. Die Zahl der Todesopfer ist laut Behördenangaben auf 193 gestiegen. 31 Menschen werden noch vermisst, und 96 Personen wurden verletzt. Die Rettungsarbeiten und die Suche nach den Vermissten dauern weiterhin an, während betroffene Familien in Sicherheit gebracht werden.

Auch bei uns in Europa und speziell in Deutschland war der September überdurchschnittlich regenreich. Die große Flutkatastrophe im Osten der Republik blieb zum Glück aus, auch wenn es an Elbe und Oder Hochwasser gab. Anders sah es in den Nachbarländern Italien, Österreich, Tschechien und Polen aus. Doch woher kommen die Wassermassen? Eine Erklärung der Meteorologen zufolge sind die hohen Meeres- und Ozeantemperaturen verantwortlich, von denen eine hohe Verdunstung ausgeht. Zudem kann warme Luft mehr Wasser aufnehmen als kalte. Treffen warme und wasserreiche Luftmassen auf kalte, kommt es zu Unwettern und starken Niederschlägen.

Der Klimawandel zeichnet sich natürlich für die Flutkatastrophen mitverantwortlich. Da die Maßnahmen im Kampf gegen den anthropogenen Anteil des Klimawandels nicht fruchten, ist ein Ende der Katastrophen nicht in Sicht. Im Gegenteil, sie werden sich weiter verstärken. Sämtliche Maßnahmen kommen 30 Jahre zu spät und werden – meiner Meinung nach – dilettantisch umgesetzt. Ein Beispiel ist der Ausbau der E-Mobilität: Es gelingt nicht, den Bürger mitzunehmen, und man erreicht nur finanzstarke und technikaffine Menschen, die bereit sind, in unnötig hochgezüchtete Fahrzeuge viel Geld zu investieren. In einem dieser Wagen in der Supra-50.000-€-Klasse werden so viele Ressourcen gesteckt wie in drei Kleinwagen. Klimaschutz geht anders!

Medien zu den Naturkatastrophen findet ihr in unserer FB-Gruppe.

Taiwan: Taifun Krathon probt Landfall

Taifun Krathon traf die Philippinen und hält auf Taiwan zu

Die Pazifikregion Südostasiens wird in den letzten Wochen ungewöhnlich häufig von schweren Taifunen heimgesucht, die oft superlative Bezeichnungen erhalten. Einer dieser tropischen Wirbelstürme trägt zudem zwei Namen: Krathon und Julian. Supertaifun Krathon-Julian zog am Wochenende über den Norden der Philippinen hinweg und hinterließ eine Spur der Verwüstung. Mit Spitzenwindgeschwindigkeiten von bis zu 225 km/h zerstörte er Häuser, entwurzelte Bäume und verursachte Verkehrschaos. Gewaltige Regenmengen setzten ganze Landstriche unter Wasser und lösten Erdrutsche aus. Meterhohe Wellen brandeten gegen die Küsten und verursachten Sturmfluten. Es kam zu massiven Strom- und Kommunikationsausfällen. Über 1.800 Menschen wurden in der betroffenen Region evakuiert.

Ein ähnliches Szenario droht sich nun in Taiwan zu wiederholen: Über dem warmen Südchinesischen Meer gewann Krathon weiter an Kraft und trifft heute Morgen auf die Küste Taiwans.

Der Südwesten der Insel ist besonders bedroht, mit einem hohen Potenzial für katastrophale Schäden. Der Sturm, der inzwischen Windgeschwindigkeiten von bis zu 198 km/h erreicht, mit Böen von bis zu 245 km/h, trifft in der Nähe der Hafenstadt Kaohsiung auf Land. Als Vorsichtsmaßnahme wurden Schulen geschlossen, und über 7.700 Menschen aus gefährdeten Gebieten evakuiert. Präsident Lai Ching-te betonte die Seltenheit des Taifuns aufgrund seiner ungewöhnlichen Zugbahn und warnte vor schweren Schäden.

Erste Schäden verursachten bereits Erdrutsche, die gestern Abend infolge starker Regenfälle entstanden, die von den Ausläufern des Taifuns in Taiwan verursacht wurden. Ein Erdrutsch ließ dabei Gesteinsmassen vor den Eingang eines Tunnels in Hualien County stürzen, die den Tunnel blockierten.

In den Bergregionen Südtaiwans wurden höchste Alarmstufen ausgerufen, und es wurden Vorsichtsmaßnahmen wie Sandsäcke und Barrieren gegen Überschwemmungen getroffen. In der Nähe von Kaohsiung patrouilliert die Küstenwache und warnt die Bevölkerung, gefährdete Gebiete zu meiden. Fast 40.000 Soldaten wurden mobilisiert, um bei Hilfseinsätzen zu helfen, und zahlreiche internationale sowie inländische Flüge wurden gestrichen.

Wissenschaftler warnen, dass Taifune durch den Klimawandel zunehmend an Intensität gewinnen und länger über Land bestehen bleiben könnten.

Ist Taifun Krathon tatsächlich ein Supertaifun?

Ein Taifun wird als „Supertaifun“ bezeichnet, wenn die maximalen anhaltenden Windgeschwindigkeiten mindestens 241 km/h erreichen, was der Kategorie 4 auf der Saffir-Simpson-Hurrikan-Windskala entspricht. Krathon erreicht derzeit diese Windgeschwindigkeit nur in Böen und darf daher technisch gesehen nicht als „Supertaifun“ bezeichnet werden.

Katla: 4. Gletscherlauf seit Juli

Auf Island findet ein weiterer Gletscherlauf des Myrdalsjökull statt – Subglazialer Vulkan Katla Mitverursacher

Gestern berichtete ich über eine erhöhte seismische Tätigkeit des Vulkans Katla, der sich unter dem isländischen Gletscher Myrdalsjökull verbirgt. Wie sich heute herausstellte, wurden einige der flacher gelegenen Erdbeben von einem kleinen Gletscherlauf verursacht, der heute aber schon wieder fast vorbei ist. Es war bereits der dritte kleine Gletscherlauf, der seit dem Großen im Juli registriert wurde. Bei dem großen Gletscherlauf wurde eine Brücke der Ringstraße beschädigt, die über den Fluss Skálm führt. In diesem Fluss manifestierte sich auch die aktuelle Gletscherflut.

Heute Abend haben die Messwerte im Fluss Skálm wieder fast normale Werte erreicht, was darauf hindeutet, dass die Gletscherflut dort so gut wie beendet ist. Zuvor waren die elektrische Leitfähigkeit und der Wasserstand des Flusses deutlich gestiegen, allerdings ohne katastrophale Werte zu erreichen.

IMO Expertin für Naturkatastrophen Minney Sigurðardóttir meinte in einem Interview mit MBL, dass diese kleinen Gletscherläufe nichts Ungewöhnliches für die Sommermonate seien, ergänzte aber, dass die vom Vulkan verursachte Erdwärme unter dem Gletscher die Eisschmelzen beschleunigt, was zu kleinen Schmelzwasserläufen führt.

In einer Mitteilung des isländischen Wetteramts wurden die Menschen aufgefordert, in der Nähe des Flusses vorsichtig zu sein, da in der Region eine mögliche Gasverschmutzung droht. Sie merkte jedoch an, dass die Warnung voraussichtlich im Laufe des Tages zurückgezogen wird.

Die Wetterlage und Windverhältnisse spielen dabei eine Rolle, wobei die mögliche Gasbelastung hauptsächlich die Flussquelle am Gletscherfuß betrifft. Bisher seien jedoch keine Berichte über Vorfälle eingegangen.

Im Bereich des größten Gletschers Europas -Vatnajökull- ereigneten sich über das Wochenende auch auffällig fiele Beben, die weit über den Gletscher streuten. Mein Spekulatius dazu ist, dass sich hier vielleicht auch ein Gletscherlauf anbahnt, doch dafür liegen die meisten Beben eigentlich zu tief.

Erdbeben auf Reykjanes

Die Bebentätigkeit im Bereich der Katla war heute gering. Anders sah es allerdings auf Reykjanes aus, wo es weiterhin eine erhöhte Seismizität in den Systemen von Krysúvik und Fagradalsfjall gibt. Ganz aktuell tauchten gerade auf der IMO Erdbebenkarte zwei grüne Sternchen im Bereich von Keilir auf. Den ersten Werten zufolge kamen die Beben auf die Magnituden 3,6 und 3,3. Die Hypozentren wurden in 5 km Tiefe festgestellt. Das sind aber automatisch erstellte Werte, die noch korrigiert werden könnten.

USA: Hurrikan Helene trifft Küste mit voller Wucht

Hurrikan Helene traf die Küste von Florida als Wirbelsturm der Kategorie 4 – Mindestens 3 Todesopfer

Hurrikan Helene traf am Donnerstagabend als Sturm der Kategorie 4 die Big-Bend-Region Floridas. Dabei herrschten Windgeschwindigkeiten von bis zu 225 km/h. Über Land  schwächte sich der Hurrikan schnell ab und wurde am Freitagmorgen zu einem tropischen Sturm herabgestuft, berichtete das National Hurricane Center. Trotz der Abschwächung brachte Helene lebensbedrohliche Sturmfluten, starke Winde und heftigen Regen mit sich. Viele Küstenregionen wurden überflutet.

Drohnenaufnahmen aus Cedar Key zeigen ein Bild der Verwüstung: Der Sturm hat zahlreiche Häuser beschädigt und die Gegend mit Unrat überzogen.

Mindestens drei Todesfälle wurden Helene zugeschrieben: Zwei Menschen starben in Wheeler County, Georgia, und ein Mensch in der Region Tampa, Florida, als ein Verkehrsschild auf ein Fahrzeug stürzte. Floridas Gouverneur Ron DeSantis teilte mit, dass 3.500 Nationalgardisten bereitstünden, um auf Notfälle zu reagieren.
Mehrere Flughäfen wurden geschlossen, und Fluggesellschaften sagten am Donnerstag fast 1.300 Flüge ab. Bis Freitagmorgen waren in den USA mehr als 600 weitere Flüge gestrichen worden.

Der Sturm verursachte massive Stromausfälle, von denen insgesamt fast 4 Millionen Menschen in den südöstlichen Bundesstaaten der USA betroffen waren. Am schlimmsten traf es Florida und Georgia wo 2,4 Millionen von der Stromversorgung abgeschnitten waren.

Um 8 Uhr EDT befand sich Helene etwa 56 Kilometer südsüdwestlich von Clemson, Georgia, und 130 Kilometer ostnordöstlich von Atlanta. Der Sturm bewegte sich mit einer Geschwindigkeit von 48 km/h in nördlicher Richtung. Zu diesem Zeitpunkt hatte Helene noch anhaltende Windgeschwindigkeiten von rund 100 km/h.

Satellitenbilder vom frühen Freitagmorgen zeigten nicht nur die gigantischen Ausmaße des Wirbelsturms, sondern auch, dass er sich rasch landeinwärts bewegt hatte und sich größtenteils über Georgia befand.

Helene ist der vierte Hurrikan, der in diesem Jahr an der US-Golfküste auf Land traf. Ein solches Phänomen ist seit Beginn der Klimaaufzeichnungen erst fünfmal vorgekommen.

Update 29.09.24: Die Opferzahlen sind deutlich gestiegen und liegen jetzt bei über 50. Es entstand enormer Sachschaden.

Deutschland: Mehrere Tornados in NRW gesichtet

Mehrere Tornadosichtungen in NRW – Münsterland besonders betroffen

Am Mittwochabend wurden in Rheinberg-Wallach und in Gescher-Hochmoor zwei Tornados gesichtet. Zwei weitere Verdachtsfälle werden derzeit untersucht. In den sozialen Netzwerken kursierte ein Video eines vermeintlichen Tornados, der bei Velen im Münsterland gesichtet wurde. Das Video zeigt den typischen rotierenden Luftschlauch einer Trombe, die hinter einem Windrad entlangzog, doch ob die Trombe tatsächlich den Boden erreichte, ist auf den Aufnahmen nicht zu sehen: Erst bei Bodenkontakt wird aus einer Trombe ein Funnel und damit ein Tornado. Ein weiteres Video aus dem Münsterland zeigt einen Windteufel, der zuerst über eine Wiese zischte und dann die Plane eines LKWs beschädigte, bevor er sich auflöste.

Starke Windböen verursachten im Bereich Kasewinkel bei Münster Sachschäden, als mehrere Bäume auf Straßen stürzten. Das Windereignis selbst wurde nicht beobachtet, doch auch hier gibt es den Verdacht, dass ein Tornado gewütet haben könnte. Die Feuerwehr Münster erhielt gegen 19:30 Uhr mehrere Notrufe, nachdem umgestürzte Bäume die Straßen blockierten. Rund 30 Einsatzkräfte rückten mit Kettensägen und einer Drehleiter aus, um die Bäume zu beseitigen. Glücklicherweise gab es keine Verletzten, und auch Gebäude, insbesondere Dächer, blieben unversehrt.

Der Deutsche Wetterdienst warnte vor weiteren möglichen Tornados in Nordrhein-Westfalen, da die Wetterbedingungen für solche Ereignisse günstig sind.

Erst im Juli hatten Sturmböen im nahegelegenen Telgte, östlich von Münster, in einem Gewerbegebiet schwere Schäden verursacht. Auch dort wird vermutet, dass ein Tornado die Ursache war.

Pro Jahr gibt es in Deutschland zwischen 20 und 60 Tornadomeldungen. Europaweit sind es etwa 200 bis 400 Tornados pro Jahr, wobei die tatsächliche Anzahl variieren kann, da nicht alle Tornados dokumentiert oder gemeldet werden. Die USA führen die Rekordliste an: Hier wüten durchschnittlich 1.000 bis 1.300 Tornados pro Jahr, was die höchste Tornadoanzahl weltweit ist.

Entstehung von Tornados

Tornados entstehen meist durch starke Gewitter, bei denen warme, feuchte Luft auf kalte, trockene Luft trifft. Diese Gegensätze schaffen instabile Wetterverhältnisse, die zu heftigen Aufwinden führen können. Wenn diese Luftmassen beginnen, sich zu drehen, kann sich ein Tornado formen. Dies geschieht oft entlang einer sogenannten Superzelle, einem besonders starken Gewitter mit rotierenden Aufwinden. Der entstehende Wirbel reicht dann manchmal bis zum Boden und bildet den Tornado. Die Intensität eines Tornados wird anhand der Fujita-Skala gemessen, die von leichten bis zu extrem zerstörerischen Wirbelstürmen reicht.

USA: Hurrikan Helene steuert auf Florida zu

Tropensturm wurde vor Florida zum Hurrikan hochgestuft und gewinnt weiter an Kraft

Hurrikan Helene verstärkt sich weiter, während er auf die US-Golfküste von Florida zusteuert. Der Sturm hat sich mittlerweile zu einem Hurrikan der Kategorie 1 entwickelt und wird voraussichtlich heute Abend auf Floridas Big Bend treffen. Experten prognostizieren, dass Helene sich weiter intensivieren und die Kategorie 3 erreichen könnte, bevor sie auf Land trifft. In manchen US-amerikanischen Medien wird berichtet, dass Helene sogar bis zur Kategorie 4 anwachsen könnte.

Mehrere Landkreise haben bereits Evakuierungsanordnungen erlassen. Das National Hurricane Center betont die Ernsthaftigkeit der Lage und spricht von einer „lebensbedrohlichen Situation“.

Für die Florida Keys sowie weite Teile der Westküste Floridas wurde eine Sturmflutwarnung ausgegeben. Diese warnt vor einer lebensgefährlichen Überschwemmung, bei der Fluten eine Höhe von bis zu 6 Meter erreichen könnten. Das Meer ist so aufgewühlt, dass bereits jetzt meterhohe Wellen gegen die Küsten branden.

Zum Stand von gestern Abend um 23 Uhr Lokalzeit erreichte der Sturm maximale Windgeschwindigkeiten von ca. 137 km/h und befand sich etwa 684 Kilometer südwestlich von Tampa, Florida. Er bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von ca. 14 km/h in Richtung Norden.

Helene ist der 8. tropische Wirbelsturm in dieser Hurrikansaison, die noch bis zum 30. November dauert. Von den 8 Stürmen erreichten 5 Hurrikan-Niveau. Hurrikan Beryl war ein ungewöhnlich starker Sturm der stärksten Kategorie 5.

Hurrikane sind gewaltige tropische Wirbelstürme, die in warmen Meeresgebieten entstehen und immense Zerstörungskraft mit sich bringen. Sie werden nach der Saffir-Simpson-Hurrikan-Skala in fünf Kategorien eingeteilt, wobei Kategorie 5 die stärkste darstellt. Typische Begleiterscheinungen eines Hurrikans sind extrem starke Winde, Sturmfluten und schwere Regenfälle, die oft zu Überschwemmungen führen.

Ein Hurrikan entsteht, wenn warme, feuchte Luft über dem Ozean aufsteigt und einen Kreislauf erzeugt, bei dem Energie in Form von Wärme freigesetzt wird. Diese Energie lässt den Sturm anwachsen. Hurrikane können auf ihrem Weg über das Meer an Stärke gewinnen und besonders gefährlich werden, wenn sie dicht besiedelte Küstenregionen erreichen.

In betroffenen Gebieten werden häufig Evakuierungsmaßnahmen ergriffen, um die Bevölkerung vor der Gefahr von Überschwemmungen, Sturmfluten und zerstörerischen Winden zu schützen.

Italien: Notstand wegen Überflutungen ausgerufen

Starke Regenfälle verursachten Überflutungen in Norditalien – Politische Kontroverse entbrannt

Nach starken Regenfällen in Norditalien wurde am Samstag der Notstand in den beiden Regionen Emilia-Romagna und Marken ausgerufen. Die Regierung stellte für die Betroffenen 24 Millionen Euro an Soforthilfe bereit. Die gleiche Wetterlage, die sich zuvor für das Hochwasser in Osteuropa verantwortlich zeigte, verursachte in Städten wie Bologna, Modena, Ravenna und dem Badeort Rimini Überflutungen, bei denen zahlreiche Straßen unter Wasser standen und Keller vollliefen. Mehr als 2.500 Menschen mussten evakuiert werden. Ein Feuerwehrmann ertrank, bei einem Rettungsversuch einer vom Wasser eingeschlossenen Person. Zwei weitere Personen gelten als vermisst und sind wahrscheinlich ebenfalls in den Wassermassen umgekommen. Aus Sicherheitsgründen blieben Schulen in der Regionalhauptstadt Bologna und anderen Gemeinden vorübergehend geschlossen. Die Lage begann sich am Wochenende zu stabilisieren und die Aufräumarbeiten begannen.

Parallel zu den Rettungs- und Aufräumarbeiten entfachte sich ein politischer Streit zwischen der rechten Regierung in Rom und der sozialdemokratisch regierten Region Emilia-Romagna. Katastrophenschutzminister Nello Musumeci warf der Regionalregierung vor, bereitgestellte Mittel für den Hochwasserschutz nicht korrekt verwendet zu haben. Emilia-Romagna ist besonders von Überschwemmungen betroffen; im Vorjahr starben dort 17 Menschen, und die Schäden gingen in die Milliarden. Die Vorwürfe wurden jedoch von der Opposition zurückgewiesen, die der Regierung unterstellte, aus wahltaktischen Gründen gegen die Regionalverwaltung vorzugehen. In zwei Monaten stehen in der Region Wahlen an, die traditionell als linke Hochburg gelten.

Die italienische Regierung prüft außerdem die Einführung einer Pflichtversicherung für Hausbesitzer gegen Unwetterschäden. Musumeci betonte die Notwendigkeit, dass auch Bürger Verantwortung übernehmen und nicht allein auf staatliche Hilfe setzen. Vor allem die Region Emilia-Romagna sei wiederholt von Überschwemmungen betroffen, doch auch andere Gebiete stünden zunehmend vor ähnlichen Risiken.

Der politische Streit lenkt die Aufmerksamkeit auf die Frage, wie in Zukunft mit den wachsenden Herausforderungen durch extreme Wetterereignisse als Folge des Klimawandels umgegangen werden soll.

Im Osten Deutschlands ist es bis jetzt nicht zu den prognostizierten Extremhochwasserlagen an Flüssen wie Elbe und Oder gekommen, wobei zuletzt genannter Fluss den Scheitelpunkt des Hochwassers am Wochenende noch nicht durchlebte.

Paradox: Krisentreffen eines grünen Wirtschaftsministers mit Chefs der Automobilbranche

Auch bei uns kommt immer wieder die Forderung nach einer Pflichtversicherung für Elementarschäden auf. Im Kampf gegen den Klimawandel veranstalten deutsche Politiker inzwischen einen Spagat, denn offenbar kommen teure Klimaschutzmaßnahmen auf Kosten der Bürger bei den Wählern nicht gut an, wie das schlechte Abschneiden der Grünen in den drei ostdeutschen Bundesländern, in denen im September gewählt wurde, zeigt. Auch die Linie der Politiker ist schwer nachzuvollziehen, wie der Autogipfel heute beweist, bei dem der grüne Bundeswirtschaftsminister auf Vertreter der Autoindustrie trifft, um Wege zu finden, wie man den Gewinnrückgang der Autokonzerne stoppen kann. Dabei ist es ja eigentlich genau das, was man mit einer „grünen“ Mobilitätswende erreichen will: weniger Autos auf den Straßen, dafür mehr öffentlichen Nahverkehr. Dass das nicht ohne Verluste für die Autohersteller und einen Rückgang der Steuereinnahmen für den Staat funktioniert, sollte auch den Politikern klar gewesen sein oder habe ich da was falsch verstanden? Ein gesamtgesellschaftliches Dilemma, das unsere Lebensart infrage stellt.

Portugal: Waldbrände fordern 7 Menschenleben

Starke Waldbrände bei Braga in Portugal töteten und verletzten mehrere Menschen – überwiegend Feuerwehrleute unter den Opfern

Im Westen Portugals wüten seit Sonntag mehrere Waldbrände, die neusten Angaben zufolge mindestens sieben Menschen das Leben kosteten. Über 40 Personen wurden verletzt. Unter den Verletzten befinden sich 33 Feuerwehrleute. Mehr als 5.000 Einsatzkräfte kämpfen gegen die Flammen.

Die Einsatzkräfte setzen sich aus Feuerwehrleuten, Soldaten und Zivilschutzkräften zusammen. Sie werden 21 Löschflugzeugen und Hubschraubern unterstützt, von denen 8 von anderen EU-Staaten zur Verfügung gestellt wurden. Die Flugzeuge stammen aus Spanien, Italien, Frankreich und Griechenland. Sie wurden nach einem Hilferuf aus Lissabon nach Portugal geschickt.

Starke Winde verbreiteten die Flammen schnell, so dass innerhalb von 48 Stunden eine Fläche von 10.000 Hektar abfackelte.

Der zunächst nur kurzfristig geltende Waldbrandalarm wurde inzwischen bis Donnerstagabend verlängert. „Die nächsten Tage werden hart. Wir müssen uns darauf vorbereiten“, warnte Ministerpräsident Luís Montenegro.

Am schwersten betroffen ist der Distrikt Aveiro, rund 50 Kilometer südlich von Porto, wo drei Menschen starben. Ein Feuerwehrmann und ein Zivilist erlitten einen Herzinfarkt beim Kampf gegen die Flammen, ein Mitarbeiter eines forstwirtschaftlichen Betriebs wurde vom Feuer überrascht. Im Nachbardistrikt Viseu wurde eine 83-jährige Frau tot aufgefunden.

In mehreren Gemeinden der Region Aveiro wurden etwa 40 Gebäude und zahlreiche Fahrzeuge beschädigt. Mehr als 100 Menschen konnten in Sicherheit gebracht werden.

Zivilschutzleiter André Fernandes gab den Tod von drei Feuerwehrleuten bekannt. Zwei Frauen und ein Mann kamen bei den Löscharbeiten in der Nähe von Nelas, Region Viseu, ums Leben, was die Zahl der Todesopfer auf sieben steigen ließ. Es gibt Hinweise auf Brandstiftung, und vier Personen wurden festgenommen. Ob diese im Zusammenhang mit den aktuellen Bränden stehen, ist noch unklar.

Mehrere Autobahnen und Landstraßen mussten gesperrt werden, der Zug- und Fernbusverkehr ist stark beeinträchtigt. Rauch verhüllte den Himmel über Aveiro und anderen betroffenen Gebieten.
Die Behörden riefen die Bevölkerung dazu auf, möglichst zu Hause zu bleiben und den Wasserverbrauch zu minimieren.

Eine Entwarnung ist nicht in Sicht. Die Waldbrandgefahr bleibt in den kommenden Tagen hoch, da die Temperaturen in den nördlichen und zentralen Landesteilen weiterhin über 30 Grad liegen sollen. Auf dem Satellitenfoto oben sieht man aber, dass mehrere Waldbrände der gezeigten Gegend offenbar gelöscht oder wenigstens unter Kontrolle sind.

In Brasilien, dass aufgrund der Sprache und kulturellen Entwicklung eng mit Portugal verknüpft ist, wüten die schlimmsten Waldbrände seit 2004. Betroffen ist auch ein großes bisher unberührtes Urwaldgebiet.

Europa: Teils dramatische Hochwasserlage

Überflutungen im östlichen Mitteleuropa fordern mindestens 13 Menschenleben – Teils dramatische Hochwasserlage

In Teilen Mitteleuropas kämpfen die Menschen mit einer dramatischen Hochwassersituation, bei der bisher elf Menschen ums Leben kamen. Besonders betroffen sind Österreich, Tschechien, Polen und Rumänien, wo sintflutartige Niederschläge am Wochenende weite Landstriche überflutet haben. In den Alpen gingen die Niederschläge in höheren Lagen als Schnee nieder. Steigende Temperaturen verursachen nun Schneeschmelze, die das Hochwasser weiter verschärft. In Rumänien sind bisher die meisten Todesopfer zu beklagen: Sechs Menschen kamen in den Fluten um, und mehrere Personen gelten als vermisst.

In Österreich, besonders in Niederösterreich, halten die Regenfälle an, es werden bis zu 60 Liter Regen pro Quadratmeter erwartet. Die Region wurde bereits zum Katastrophengebiet erklärt. Hunderte Menschen mussten gerettet werden, während in Wien der öffentliche Verkehr stark beeinträchtigt ist. Neben der Donau führt auch der Wienfluss Hochwasser und droht, die Altstadt zu überfluten. In Österreich sind bisher fünf Menschen gestorben, darunter ein Feuerwehrmann, der beim Auspumpen eines Kellers verunglückte.

Auch in Tschechien ist die Lage dramatisch und wird als Jahrhunderthochwasser bezeichnet. Es gab einen Todesfall: Eine Person ertrank im Fluss Krasovka. Besonders betroffen ist die Stadt Litovel, wo Straßenzüge unter Wasser stehen. In Städten wie Hradec Králové und Ústí nad Labem gelten die höchsten Alarmstufen, und Hochwasserschutzwände werden errichtet.

In Polen kam ebenfalls ein Mensch ums Leben. Besonders schwer betroffen sind der Südwesten des Landes und die Region Oppeln, wo Straßenzüge und Krankenhäuser überflutet wurden. In der Nähe der tschechischen Grenze brach ein Staudamm. Die Orte Klodzko (Polen) und Krnov (Tschechien) sind infolge des Dammbruchs komplett überflutet worden. Das Kabinett unter Regierungschef Donald Tusk berät über die Ausrufung des Katastrophenzustands.

Auch im Osten Deutschlands steigen die Pegelstände, insbesondere an der Elbe. In Dresden wurde bereits die Alarmstufe 2 ausgerufen, der Pegelstand erreichte 5,63 Meter. Die Alarmstufe 3 (6 Meter) könnte bald erreicht werden. Nahe der tschechischen Grenze, in Schöna, wurde diese bereits überschritten. An der Lausitzer Neiße bei Görlitz steht das Wasser kurz vor der höchsten Alarmstufe 4. Eine Besserung der Lage ist noch nicht in Sicht und die Pegel im Osten Deutschlands könnten bis mindestens Mittwoch weiter steigen. In denn betroffenen Regionen bereitet man sich auf ein weitere Steigerung der Überflutungen vor und baut in Stadtgebieten Wasserschutzwände auf. Unzählige Sandsäcke werden befüllt um evtl. brechende Deiche entlang der Flussläufe zu stabilisieren.

Die gewaltigen Regenfälle werden durch den Zusammenprall einer Kaltfront aus dem Nordwesten mit feuchtwarmen Luftmassen aus dem Mittelmeerraum verursacht. Es kam zu ein besonderen Vb-Wetterlage, die die Luftmasse zunächst in den Alpenraum und dann in den Osten Europas lenkte.