Klimakrise: Neuer Temperaturrekord für den April

Weltklima aus den Fugen geraten: Im April gab es einen weiteren Allzeit-Temperaturrekord

Kaum ein Tag vergeht, an dem nicht vom Klimawandel die Rede ist und uns neue beunruhigende Meldungen erreichen: In den letzten Tagen standen die Überflutungen in Brasilien, Russland, aber auch in Deutschland in den Schlagzeilen, ergänzt durch Hitzewellen in Asien und Tornados in den USA und China. Außerdem sind mehrere thermische Anomalien in den Weltmeeren zu verzeichnen. Zum einen ist global betrachtet die Temperatur der Weltmeere viel zu hoch, zum anderen gibt es lokale Abkühlungsphänomene wie den Kälteblob vor Skandinavien. Die folgende Meldung mag beinahe unspektakulär erscheinen, spiegelt jedoch einen besorgniserregenden Trend wider: Der letzte Monat war der wärmste April seit Beginn der Aufzeichnung der Klimadaten.

Laut Daten des EU-Klimabeobachtungsdienstes Copernicus war dieser April zudem der erste, der eine globale Durchschnittstemperatur von über 15 Grad aufwies.

Gemäß Aussagen des Direktors von Copernicus, Carlo Buontempo, wird die zunehmende Konzentration von Treibhausgasen „die globale Temperatur weiterhin in Richtung neuer Rekordwerte treiben“. Die Lufttemperatur an der Oberfläche lag im April durchschnittlich bei 15,03 Grad, was 0,67 Grad höher ist als der Durchschnitt der Aprilmonate zwischen 1991 und 2020, wie der Dienst mitteilte. In Europa war die Durchschnittstemperatur sogar um 1,49 Grad erhöht. Betrachtet man die letzten 12 Monate, dann lag die globale Durchschnittstemperatur um 1,61 Grad über dem vorindustriellen Durchschnitt und damit deutlich über dem Ziel von 1,5 Grad des Pariser Abkommens, auf dem man die Temperaturerhöhung bis zum Ende des Jahrhunderts begrenzen wollte.

Diese anhaltende Erwärmung ist ein besorgniserregender Trend, der auf die fortschreitende Klimakrise zurückzuführen ist. Der Klimawandel, der hauptsächlich durch menschliche Aktivitäten wie die Verbrennung fossiler Brennstoffe und die Entwaldung verursacht wird, hat weitreichende Auswirkungen auf das globale Klimasystem. Neben der Erhöhung der Durchschnittstemperaturen führt der Klimawandel auch zu extremen Wetterereignissen, dem Abschmelzen von Gletschern und dem Anstieg des Meeresspiegels.

Experten warnen davor, dass wir dringend Maßnahmen ergreifen müssen, um die Treibhausgasemissionen zu reduzieren und die Auswirkungen des Klimawandels einzudämmen. Dies erfordert eine weltweite Anstrengung, um den Übergang zu erneuerbaren Energien zu beschleunigen, die Energieeffizienz zu verbessern und nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken zu fördern.

Dass dies nur bedingt gelingt, zeigt, dass im letzten Jahr wieder mehr Kohlendioxid Ausgestoßen wurde als in Vorjahr. Die Emissionen steigen trotz aller Anstrengungen weiter, was dem umstand des Wohlstandwachstums ehemaliger Schwellenländern wie China, Indien und Brasilien geschuldet ist.

Natürlich darf man sich auch fragen, ob es nicht auch natürliche Phänomene gibt, die für das momentane Extremwetter verantwortlich sind. Die Sonnenaktivität hat zum Beispiel ein Maximum erreicht, und es gibt überproportional viele Sonneneruptionen: Erst vor 2 Tagen gab es eine besonders heftige Sonneneruption, die uns in den nächsten Stunden erreicht und möglicherweise zu Störungen in der Satellitenkommunikation führen könnte. Es sind auch wieder Polarlichter möglich, die bis weit in die gemäßigten Zonen aktiv sein könnten. Langfristig betrachtet könnte eine erhöhte Sonnenaktivität auch das Weltklima beeinflussen.

Brasilien: 78 Tote durch Überflutungen

Hochwasserlage in Brasilien immer dramatischer – Dammbruch und mindestens 78 Todesopfer

Seit Tagen steigen die Pegel vieler Flüsse in Brasilien unaufhaltsam an und ganze Landstriche wurden überflutet. Besonders hart traf es den Bundesstaat Rio Grande do Sul, wo die Flüsse Taquari und Jacuí Hochwasser führen und über die Ufer treten. Die Landeshauptstadt Porto Alegre, eine bedeutende Hafenstadt am Rio Guaíba gelegen, steht fast vollständig unter Wasser.

Der Rio Guaíba ist zwar kurz, aber breit, und mündet in den See Lago dos Patos, der sich direkt an der Küste im Süden Brasiliens befindet. Die Flüsse Taquari und Jacuí vereinigen sich wenige Kilometer westlich von Porto Alegre und münden gemeinsam mit anderen Flüssen in den Rio Guaíba, wodurch ein komplexes Flusssystem entsteht. Am Donnerstag brach zudem der Staudamm eines Wasserkraftwerks im Taquari-Tal, was zu einer Flutwelle führte, die den Fluss hinab lief. Dies führte zu Strom- und Kommunikationsausfällen, und die Trinkwasserversorgung ist vielerorts unterbrochen.

Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva stufte die Hochwasserkatastrophe als eine der schlimmsten Flutkatastrophen in der Geschichte des Landes ein und rief den Notstand für Rio Grande do Sul aus. Der Gouverneur des Bundesstaates, Eduardo Leite, bezeichnete sie ebenfalls als die schlimmste Katastrophe in der Geschichte seines Landes.

Die seit letzter Woche Montag anhaltenden Regenfälle haben zudem zu Erdrutschen und Schlammlawinen geführt. Insgesamt sind 281 Gemeinden in dem südlichen Bundesstaat betroffen. Nach vorläufigen Angaben starben mindestens 78 Menschen, 67 werden vermisst, und über 70 wurden verletzt und mussten in Krankenhäusern behandelt werden. Mehr als 24.000 Menschen mussten aufgrund der Fluten ihre Häuser verlassen, wobei etwa 8.000 von ihnen in Notunterkünften untergebracht wurden. Die Überflutungen haben Häuser und Brücken beschädigt und zahlreiche Straßen unpassierbar gemacht.

Die Rettungsbemühungen werden von mehr als 2.000 Rettungskräften geleitet, die von etwa 900 Mitgliedern des brasilianischen Militärs unterstützt werden. Darüber hinaus stehen neun Flugzeuge und fast 100 Boote für die Rettungsaktionen zur Verfügung.

In Porto Alegre erreichte der Guaíba, ein Zusammenfluss mehrerer Flüsse, einen Rekordpegelstand, was eine ernsthafte Bedrohung für die Stadt darstellt. Gouverneur Leite warnte vor einer beispiellosen Katastrophe und ordnete die Evakuierung erster Stadtteile an. Bereits am Donnerstag brach der Damm eines Wasserkraftwerks teilweise, was zu vollständigen Überflutungen in einigen Städten im Taquari-Tal führte. Strom-, Kommunikations- und Wasserausfälle wurden im gesamten Bundesstaat gemeldet.

Tansania: Zyklon traf auf Küste

Zyklon Hidaya traf die Küsten von Tansania und Kenia – Schäden und Todesopfer infolge von Überflutungen

Am Samstagabend traf der Zyklon Hidaya südlich der tansanischen Metropole Dar-es-Salaam auf Land und brachte den beiden ostafrikanischen Ländern Tansania und Kenia weitere Überschwemmungen, wobei es Tansania deutlich stärker erwischte als Kenia. Neben Starkregen mit bis zu 90 mm Niederschlag innerhalb weniger Stunden brachte der tropische Wirbelsturm Windböen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 175 km/h mit.

Seit Anfang März wird Ostafrika im Rahmen der Regenzeit von einem Unwetter nach dem anderen heimgesucht. So starben im vergangenen Monat in Kenia mindestens 210 Menschen infolge der Überschwemmungen, während mehr als 100 Personen als vermisst gelten. In Tansania wurden im April 155 Todesopfer bestätigt. Auch andere ostafrikanische Staaten sind von den Unwettern betroffen. Insgesamt wurden über 400 Todesopfer gezählt.

Der Zyklon Hidaya entstand über dem Indischen Ozean, dessen Wassertemperaturen deutlich über dem langjährigen Durchschnitt liegen. Obwohl bis zum Samstagnachmittag keine Berichte über neue Todesopfer vorlagen, spürte das kenianische Wetteramt bereits Auswirkungen des Zyklons mit starken Winden und Wellen von mehr als zwei Metern Höhe. Es wurde erwartet, dass die heftigen Regenfälle entlang der Küste ab Sonntag zunehmen würden.

Die tansanische Wetterbehörde meldete ebenfalls starke Winde und schwere Regenfälle entlang der Küste, wobei im Mtwara-Gebiet innerhalb von 24 Stunden über 90 Millimeter Regen fielen, fast doppelt so viel wie der durchschnittliche Mai-Niederschlag. Die Behörde empfahl den Menschen in gefährdeten Gebieten, die maximalen Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen.

In Kenia mussten in den letzten Wochen mehr als 165.000 Menschen ihre Häuser verlassen und in höher gelegene Regionen flüchten, da besonders tiefer liegende Gebiete von den Überschwemmungen betroffen sind.

Es sind nicht nur Einheimische betroffen, sondern auch zahlreiche Safari-Touristen: weite Teile der Masai Mara stehen unter Wasser. Die Pisten sind unpassierbar und Touristen wurden in den Camps vom Wasser eingeschlossen. Viele mussten per Hubschrauber evakuiert werden. Videos zeigen, wie Wassermassen Pisten in Flüsse verwandelten, die alles mitreißen, was sich in ihrem Weg befindet.

Der Präsident Kenias, William Ruto, beschrieb die Situation als düster und verschob die Wiedereröffnung der Schulen auf unbestimmte Zeit. Er macht den anthropogenen Klimawandel für die Naturkatastrophen verantwortlich und betonte die Notwendigkeit eines verstärkten Umweltschutzes, um den Zyklus aus Dürre und Überschwemmungen zu durchbrechen.

In beiden Ländern wurde die Bevölkerung aufgefordert, äußerste Vorsicht walten zu lassen, da die Gefahr durch den Zyklon weiterhin besteht.

Deutschland: Unwetter im Südwesten verursachten Schäden

Abends und Nachts wüteten über Teilen von Deutschland Unwetter – Überflutungen verursachten Schäden

Gestern wurde das ungewöhnliche Sommerintermezzo im Frühling jäh von einer Unwetterfront beendet, die von Westen her aufzog und vor allem im Südwesten der Republik Überflutungen infolge von Starkregen verursachte. Dabei kam es auch zu Gewittern und Hagel.

Besonders traf es Flusstäler der Mittelgebirge, wo von den Hängen herabschießendes Wasser kleine Flüsse und Bäche über die Ufer treten ließ oder sich Straßen in Hanglage in reißende Bäche verwandelten. Keller liefen voll und die Einsatzkräfte hatten alle Hände voll zu tun. Vielerorts wurde der Verkehr beeinträchtigt und Flughäfen mussten ihren Betrieb vorübergehend einstellen. Auch die Deutsche Bundesbahn war vom Verkehrschaos betroffen gewesen. Im Raum Stuttgart wurde ein Stellwerk durch einen Blitzschlag lahmgelegt, so dass es zu größeren Beeinträchtigungen bei der Bahn kam. Einige Straßen der Landeshauptstadt mussten wegen Überflutungen gesperrt werden.

Den Ort Bisingen, der in Baden-Württemberg südwestlich von Tübingen liegt, traf es besonders hart, da hier gleich mehrere Bäche über die Ufer traten und Straßen überfluteten. Die Einsatzkräfte waren an mehr als 60 Orten im Einsatz. Auch ein Polizeihubschrauber wurde zur Unterstützung eingesetzt. Zahlreiche Keller und Erdgeschosse waren überflutet worden und Wasser musste abgepumpt werden.

Die Wassermassen destabilisierten auch einen Hang in Heiligkreuzsteinach und es drohte ein Hangrutsch, der aber dann doch ausblieb.

Der Kreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz wurde ebenfalls von Unwettern heimgesucht. Es fielen örtlich bis zu 36 Liter Regen innerhalb von einer Stunde. Es gab lokale Überschwemmungen aufgrund des Starkregens und Keller wurden überflutet. Der Fluss Ahr trat aber nicht über seine Ufer. Hier wurde der Pegelstand besonders engmaschig überwacht – fürchtete man doch eine ähnliche Katastrophe wie im Jahr 2021. Sie blieb aber aus.

Inzwischen hat sich die Wetterlage etwas normalisiert und der DWD hob die Unwetterwarnungen für die meisten Regionen auf. Besonders im Westen kann es aber noch starke Regenfälle geben.

Deutschland ist nicht das einzige Land, in dem es zu Starkregenereignissen kommt. Besonders Brasilien, Indonesien und Ostafrika sind von teils dramatisch verlaufenden Überflutungen betroffen. Hier werden die Niederschläge der normalen Regenzeiten durch zusätzlich verdunstendes Wasser in den zu warmen Ozeanen verstärkt.

Kenia: Dammbruch fordert Menschenleben

Flutsituation nach Dammbruch in Kenia verschläft – Dutzende Menschen tot

In Kenia hat sich die Hochwassersituation weiter verschärft: Neben anhaltenden Regenfällen kam es jetzt auch noch zu einem Dammbruch im Bezirk Nakuru, der nördlich von Nairobi liegt und den ich ganz gut kenne. In der Region Mai Mahiu kam es zum Bruch eines Staudamms, der aufgrund der seit März anhaltenden Niederschläge die Wassermassen nicht mehr bändigen konnte. Laut CNN Kenia wurden inzwischen 71 Todesopfer bestätigt. 110 Menschen wurden verletzt und in Krankenhäusern behandelt. Die Angaben zum Katstrophenhergang sind widersprüchlich: Während offizielle Quellen von einem Dammbruch sprechen, sagen ortssansässige Zeugen, dass die Katastrophe durch Wasser verursacht wurde, das durch einen Tunnel unter einer Eisenbahnbrücke mit verstopftem Durchlass strömte. In diesem Fall würde ich Vermuten, dass sich hinter der Brücke Wasser aufstaute, bis sich die Verstopfung im Rohr löste und das Wasser schlagartig abfloss.

Die entstandenen Schäden wurden durch eine Flutwelle verursacht, die einem Bachlauf folgte. Sie riss Fahrzeuge mit sich und begrub Straßen unter Schlamm. Mehrere Häuser wurden zerstört. Rettungsteams durchsuchen den Schlamm und die Trümmer, um Überlebende zu finden. Dabei haben Rettungskräfte Probleme bis in den Ort vorzudringen.

Neben Mai Mahiu wurden auch umliegende Dörfer von der Sturzflut getroffen. Sie sind zum teil von der Außenwelt abgeschnitten, doch mehrere Personen konnten aus dem Dorf Kamuchiri gerettet werden und wurden ins Krankenhaus nach Mai Mahiu gebracht.

Die kenianische Regierung warnte bereits vor der Katastrophe, dass viele Staudämme kurz vor dem Überlaufen stehen da sie bis zum Rand gefüllt sind. Bewohner des Tieflandes wurden aufgefordert, sich in höher gelegene Region in Sicherheit zu bringen.

Die Schulferien in Kenia wurden um eine Woche verlängert, da hunderte Schulgebäude nicht benutzbar sind. Entweder waren sie direkt von Überflutungen betroffen oder der Regen hatte andere Schäden verursacht. Die Sicherheit von Lehrern und Schülern kann momentan nicht gewährleistet werden, hieß es aus Regierungskreisen.

Es ist kein Ende der Regenfälle in Sicht. Als ein Grund für die extremen Niederschläge wird das pazifische Klimaphänomen El Nino angegeben. Darüber hinaus existiert im näher gelegenen Indischen Ozean eine ähnliche Anomalie, die als „Positiver Dipol“ bezeichnet wird. Beide Klimaphänomene werden wahrscheinlich durch die Temperaturerhöhungen des Klimawandels befeuert, was für immer heftigere Extremwetterlagen sorgt. Im letzten Jahr wurde Kenia noch von einer starken Dürre heimgesucht.

Schon seit mehreren Jahren ändert sich das Klima in Kenia. Besonders bemerkbar macht sich das an den Sodaseen im Ostafrikanischen Grabenbruch. Ein Beispiel hierfür ist der Lake Nakuru, der in der vom Dammbruch betroffenen Region liegt. In den Seen sind u.a. die Rosa Zwergflamingos zuhause. Da das Klima im Riftvalley generell feuchter wird, steigt der Wasserspiegel vieler Seen an. Zudem versüßt das sodahaltige Wasser und der Chemismus ändert sich. Dadurch werden die besonderen Algenarten zurückgedrängt, die die Hauptnahrung der Flamingos darstellt. Ein einzigartiges Ökosystem ist gefährdet!

China: Tornado fordert 5 Menschenleben

Tornado in chinesischer Metropole Guangzhou tötet 5 Personen – Große Sachschäden entstanden

In den sozialen Medien gibt es Videos und Bilder des Sturms. Sie zeigten nicht nur den Tornado und die Verwüstungen, die er anrichtete, sondern dokumentierten auch Hagelschlag. Es entstanden tennisballgroße Hagelgranaten, die ebenfalls Schäden anrichteten.

Der Tornado bildete sich gegen 15 Uhr. Die Wetterstation im Dorf Liangtian, etwa 2,8 Kilometer vom Entstehungsort des Tornados entfernt, registrierte Windböen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 20,6 Metern pro Sekunde. Der Tornado erreichte auf der 5-stufigen Fujita-Skala eine Stärke von „3“.

Laut den chinesischen Behörden wurden umgehend Rettungsmaßnahmen eingeleitet. Bereits gegen 22 Uhr waren diese abgeschlossen. Die Toten waren geborgen und die Verletzten ins Krankenhaus gebracht.

Erst in der vergangenen Woche stand die südchinesische Region in den Schlagzeilen, da sintflutartige Niederschläge starke Überflutungen verursachten. Vier Menschen starben durch das Unwetter. Über 100.000 Einwohner mussten evakuiert werden. Mehr als 40 Flüsse führten Hochwasser. In Guangzhou war es der Fluss Beijiang, der in den Perlfluss mündet, der über die Ufer trat. Die vielen Flüsse der Region sind auch mit ein Grund, warum sich hier viele Fabriken ansiedelten, denn sie liefern Kühlwasser, können Abwasser wegleiten und sind zugleich Transportwege. Außerdem produzieren Wasserkraftwerke Strom. Im Sommer kommt es in der Region in den letzten Jahren auch immer wieder zu Dürren mit Niedrigwasser in den Flüssen, was entsprechende Probleme mit sich bringt. Ein Grund für die zunehmenden Wetterextreme der letzten Jahre ist der Klimawandel.

In Guangzhou leben über 18 Millionen Menschen. Die Hauptstadt der Provinz Guangdong zählt zu den wichtigen Wirtschaftszentren in China.

USA: Tornadoserie zieht Schneise der Verwüstung

Mehr als 60 Tornados richten im Mittleren Westen der USA enorme Schäden an

Der Freitag war kein guter Tag für den Mittleren Westen der USA, denn am Abend wüteten Unwetter, die Superzellen hervorbrachten und über 60 Tornados erzeugten. Laut CNN zogen diese Wirbelstürme über 5 Bundesstaaten hinweg und hinterließen Schneisen der Verwüstung. Die Gefahr ist noch nicht vorüber, denn laut Wetterdiensten könnten die schweren Unwetter bis Sonntag andauern. Unwetterwarnungen gelten für mehr als 50 Millionen Einwohner der USA. Neben weiteren Tornados, Sturm und starkem Regen wird an einigen Orten auch Hagel erwartet.

Besonders schwerwiegend waren die Schäden in der Stadt Omaha und ihrer Umgebung im Bundesstaat Nebraska. Lokale Medien berichteten unter Berufung auf die Polizei von Hunderten beschädigten Häusern. Auf Bildern und Videos war zu sehen, dass von einigen Gebäuden nur noch Trümmer übrig waren. Es gab Berichte über einige Verletzte, aber bisher wurden wie durch ein Wunder keine Todesopfer gemeldet. Außerdem kam es zu Stromausfällen in tausenden Haushalten.

Polizeichef Todd Schmaderer äußerte sich erleichtert darüber, dass es nur sehr wenige Verletzte gab, und betonte, dass die Warnsysteme in der rund eine halbe Million Einwohner zählenden Stadt gut funktionierten und dadurch Menschenleben gerettet wurden. Berichten zufolge wurden rund 70 Menschen im Bezirk Lancaster aus einem Industriegebäude gerettet, das durch den Sturm zum Einsturz gebracht wurde.

Ein Tornado zog auf seinem zerstörerischen Pfad über den Fluss Missouri in den benachbarten Bundesstaat Iowa, wo er in der kleinen Ortschaft Minden schwere Schäden verursachte.

Experten führen die Zunahme von Naturkatastrophen in den USA, darunter Stürme, Überflutungen, aber auch Dürren und Waldbrände, auch auf die Auswirkungen des Klimawandels zurück. In diesem Jahr scheint sich zudem das Klimaphänomen El Niño besonders fatal auszuwirken. Hinzu kommen möglicherweise die Auswirkungen des Vulkanausbruchs in Tonga, wo vor etwas mehr als 2 Jahren der Ausbruch des Hunga Tonga-Hunga-Ha’apai unvorstellbare Mengen Wasserdampf in die Stratosphäre einbrachte. Wissenschaftliche Studien zu diesem Phänomen laufen noch. Eine Auswirkung könnte sein, dass sich der Jetstream abschwächt, der aufgrund des Klimawandels sowieso mächtig unter Druck steht. Normale Jahreszeiten verlieren in den gemäßigten Breiten immer weniger an Bedeutung. Stattdessen wird das Wettergeschehen maßgeblich von entweder polaren Kaltluftfronten oder tropischen Warmluftfronten bestimmt.

Weiterführender Link: Tornados in den USA

Kenia: Starke Überflutungen in Nairobi

Sintflutartige Regenfälle lösen nach Dürre Überschwemmungen in Kenia aus – Auch Hauptstadt betroffen

Im ostafrikanischen Kenia verursachten seit Tagen anhaltende, sintflutartige Regenfälle schwere Überschwemmungen, von denen weite Tele des Landes betroffen sind. Es gab Tote und Verletzte, deren genaue Anzahl offen ist. In Medienberichten ist von mindestens 32 Todesopfern die Rede. Mehrere Personen gelten als Vermisst. Alleine in Nairobi sind mehr als 60.000 Menschen von den Überflutungen direkt betroffen. Bilder zeigen überflutete Straßen und Slums, die unter Wasser stehen. Die marode Kanalisation ist überlastet und Fäkalien durchmischen sich mit dem Flutwasser. Zudem treibt Unrat in den Wassermassen. Besonders in den Elendsvierteln herrscht Choleragefahr. Der Verkehr kam lokal zum Erliegen und Tausende sind obdachlos geworden. Verzweifelte Menschen blockierten aus Protest am Mittwoch wichtige Hauptstraßen, und forderten von der Regierung schnelle Hilfsprogramme. Die Polizei löste die Blockaden unter zu Hilfenahme von Tränengas und Schlagstöcken auf.

In anderen Regionen des Landes regnete es ebenfalls ungewöhnlich stark und es kam zu Erdrutschen, von denen auch die Eisenbahn betroffen ist. Ein Abschnitt der Eisenbahnlinie Nairobi-Kisumu wurde Kreis Kiambu durch einen Erdrutsch zerstört. In einem Fluss der Region kam es zu einer Schlammflut, die Häuser und Bauernhöfe begrub.

Die Überflutungen treffen nicht nur Kenia, sondern auch andere Länder Ostafrikas. So wird aus dem benachbarten Tansania bereits von 58 Toten infolge der Regenfälle berichtet. In Burundi sind gut 100.000 Menschen auf der Flucht vor dem Hochwasser.

Im Osten Afrikas herrscht zwischen März und Mai Regenzeit, die oft sehnlichst erwartet wird. Doch dieses Jahr fällt sie besonders regenreich aus. Klimatologen sehen einen Zusammenhang mit dem Klimaphänomen El Nino und den ungewöhnlich hohen Meerwassertemperaturen, die nun seit fast einem Jahr Sorgen bereiten. Hierfür wird der anthropogene Klimawandel verantwortlich gemacht.

Die Wetterprognosen für Kenia geben keinen Grund zur Annahme, dass sich die Situation kurzfristig entspannt, denn es sind weitere Regenfälle vorausgesagt.

Die gute Nachricht zum Regen in Kenia

Wer Vnet regelmäßig liest, der weiß, dass ich zusammen mit meiner aus Nairobi stammenden Lebensgefährtin ein Grundstück im Riftvalley gekauft habe, wo ich demnächst eine seismische Messtation aufbauen möchte. Obwohl das Grundstück nur 30 Kilometer Luftlinie von Nairobi entfernt liegt, gibt es dort keine Überflutungen. Doch die starken Regenfälle haben dazu geführt, dass die Natur ihren Turbo einschaltet und Pflanzen geradezu aus dem Boden schießen. Tatsächlich kamen kürzlich auch ein paar Elefanten auf ihrer Wanderung vorbei und freuten sich ebenfalls über das frische Grün.

China: Überflutungen in Guangdong

Stundenlanger Starkregen verursachte in Teilen Chinas Überflutungen – 127 Millionen Menschen betroffen

Weite Teile Südostasiens werden von starken Regenfällen heimgesucht. Besonders betroffen ist die chinesische Provinz Guangdong, wo die Regenfälle zu Überflutungen und Erdrutschen geführt haben. Ein anhaltender Starkregen von 12 Stunden Dauer hat am Samstagabend die zentralen und nördlichen Teile der Provinz, einschließlich der Städte Zhaoqing, Shaoguan, Qingyuan und Jiangmen, schwer getroffen. Über 127 Millionen Menschen sind von Überschwemmungen bedroht.

Beamte drängen die örtlichen Gemeinden, dringend mit der Notfallplanung zu beginnen, da große Flüsse und Stauseen kurz davor stehen, über die Ufer zu treten oder dies bereits getan haben. In Guangzhou, der Hauptstadt von Guangdong mit 18 Millionen Einwohnern, haben Stauseen die Überschwemmungsgrenzen erreicht, wie Stadtbeamte berichten. Einige Quellen sprechen sogar von einer sich anbahnenden Jahrhundertflut.

Der Regen hat viele Hanglagen durchweicht und den Untergrund destabilisiert, was zu mehreren Erdrutschen führte. In sechs Dörfern im Norden der Provinz Guangdong wurden mehrere Menschen verschüttet. Bis jetzt konnten sechs Verletzte geborgen werden, während weitere als vermisst gelten.

Die lokalen Wetterbehörden bezeichnen die Situation als äußerst besorgniserregend. Sie geben an, dass bestimmte Abschnitte der Flüsse Xijiang und Beijiang einen seltenen Anstieg des Wasserstandes verzeichnen, der normalerweise nur mit einer Wahrscheinlichkeit von eins zu 50 in einem bestimmten Jahr auftritt, wie das chinesische Staatsfernsehen am Sonntag berichtete.

Das chinesische Ministerium für Wasserressourcen hat eine Notfallwarnung herausgegeben. Beamte in Guangdong haben die örtlichen Verwaltungen aufgefordert, sofort mit der Notfallplanung zu beginnen, um Naturkatastrophen zu verhindern. Es wird dringend empfohlen, Gelder und Materialien für die Katastrophenhilfe bereitzustellen, um sicherzustellen, dass betroffene Personen Zugang zu Nahrung, Kleidung, Wasser und Unterkünften haben.

Fast 20.000 Menschen wurden in Qingyuan evakuiert, und einige Elektrizitätswerke in Zhaoqing wurden beschädigt, was zu Stromausfällen führte. In Qingyuan wurde der Unterricht in Kindergärten, Grund- und weiterführenden Schulen ausgesetzt.

Der Kreis Huaiji in Zhaoqing wird in sozialen Medien mittlerweile als eine Wasserstadt beschrieben, in der ältere Menschen und Kinder auf dem Land Schwierigkeiten haben, mit Stromausfällen umzugehen. Schlammige Fluten strömen durch die Straßen und schwemmen Fahrzeuge weg.

In der benachbarten Provinz Guangxi haben heftige orkanartige Winde Gebäude beschädigt und zu Überschwemmungen geführt. Rettungsteams waren im Einsatz, um Menschen aus gefährdeten Gebieten zu evakuieren. Bis zum Morgen wurden 65 Erdrutsche in der Stadt Hezhou registriert.

Nicht nur China von Überflutungen betroffen

Auch in den russischen Flutgebieten hat sich die Lage weiter zugespitzt. Dort kämpft man seit gut 2 Wochen gegen Hochwasser in der Uralregion. Mindestens 18.000 Häuser sind überflutet worden. In der Region Kurgan haben Beamte nun die Evakuierung mehrerer Bezirke wegen Hochwassers angeordnet.