USA: Tornadoserie zieht Schneise der Verwüstung

Mehr als 60 Tornados richten im Mittleren Westen der USA enorme Schäden an

Der Freitag war kein guter Tag für den Mittleren Westen der USA, denn am Abend wüteten Unwetter, die Superzellen hervorbrachten und über 60 Tornados erzeugten. Laut CNN zogen diese Wirbelstürme über 5 Bundesstaaten hinweg und hinterließen Schneisen der Verwüstung. Die Gefahr ist noch nicht vorüber, denn laut Wetterdiensten könnten die schweren Unwetter bis Sonntag andauern. Unwetterwarnungen gelten für mehr als 50 Millionen Einwohner der USA. Neben weiteren Tornados, Sturm und starkem Regen wird an einigen Orten auch Hagel erwartet.

Besonders schwerwiegend waren die Schäden in der Stadt Omaha und ihrer Umgebung im Bundesstaat Nebraska. Lokale Medien berichteten unter Berufung auf die Polizei von Hunderten beschädigten Häusern. Auf Bildern und Videos war zu sehen, dass von einigen Gebäuden nur noch Trümmer übrig waren. Es gab Berichte über einige Verletzte, aber bisher wurden wie durch ein Wunder keine Todesopfer gemeldet. Außerdem kam es zu Stromausfällen in tausenden Haushalten.

Polizeichef Todd Schmaderer äußerte sich erleichtert darüber, dass es nur sehr wenige Verletzte gab, und betonte, dass die Warnsysteme in der rund eine halbe Million Einwohner zählenden Stadt gut funktionierten und dadurch Menschenleben gerettet wurden. Berichten zufolge wurden rund 70 Menschen im Bezirk Lancaster aus einem Industriegebäude gerettet, das durch den Sturm zum Einsturz gebracht wurde.

Ein Tornado zog auf seinem zerstörerischen Pfad über den Fluss Missouri in den benachbarten Bundesstaat Iowa, wo er in der kleinen Ortschaft Minden schwere Schäden verursachte.

Experten führen die Zunahme von Naturkatastrophen in den USA, darunter Stürme, Überflutungen, aber auch Dürren und Waldbrände, auch auf die Auswirkungen des Klimawandels zurück. In diesem Jahr scheint sich zudem das Klimaphänomen El Niño besonders fatal auszuwirken. Hinzu kommen möglicherweise die Auswirkungen des Vulkanausbruchs in Tonga, wo vor etwas mehr als 2 Jahren der Ausbruch des Hunga Tonga-Hunga-Ha’apai unvorstellbare Mengen Wasserdampf in die Stratosphäre einbrachte. Wissenschaftliche Studien zu diesem Phänomen laufen noch. Eine Auswirkung könnte sein, dass sich der Jetstream abschwächt, der aufgrund des Klimawandels sowieso mächtig unter Druck steht. Normale Jahreszeiten verlieren in den gemäßigten Breiten immer weniger an Bedeutung. Stattdessen wird das Wettergeschehen maßgeblich von entweder polaren Kaltluftfronten oder tropischen Warmluftfronten bestimmt.

Weiterführender Link: Tornados in den USA