Lanzarote: Schwere Unwetter verwüsteten Touristenorte

Kanareninsel Lanzarote von schweren Unwettern getroffen – Notstand ausgerufen

Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr wurden die Kanarischen Inseln von schweren Unwettern heimgesucht, in deren Folge es zu Sturzfluten kam, die mehrere Orte unter Wasser setzten und sowohl Einheimische als auch Touristen in Bedrängnis brachten. Anfang März war Gran Canaria besonders stark betroffen, am vergangenen Samstag traf es die östlichste Vulkaninsel Lanzarote.

Das Unwetter brachte Sturmböen und Starkregen mit sich, wobei örtlich bis zu 100 Liter Niederschlag pro Quadratmeter gemessen wurden. Besonders betroffen war die beliebte Urlaubsregion Costa Teguise, wo sich auch während der Osterferien zahlreiche deutsche Touristen aufhielten. In der Umgebung der Inselhauptstadt Arrecife wurden immerhin noch 60 Liter pro Quadratmeter registriert.<

Infolge der Regenmassen verwandelten sich Straßen in reißende Flüsse, die Müllcontainer und allerlei Unrat mit sich rissen. Zahlreiche Tiefgaragen, Keller und Erdgeschosse liefen voll, und die Schlammfluten machten auch vor den Pools der Ferienanlagen nicht halt – sie verwandelten sich in braune Seenlandschaften. Vorübergehend wurde der Notstand ausgerufen. Verletzte oder Todesopfer gab es jedoch glücklicherweise nicht. Bei den Einsatzkräften gingen mehr als 300 Notrufe ein.

Inzwischen sind die Wassermassen größtenteils zurückgegangen, und mit den Aufräumarbeiten wurde begonnen. Der Notstand wurde wieder aufgehoben. Dennoch bleibt bei vielen Menschen ein ungutes Gefühl zurück – war das nur ein Ausreißer, oder kommt da noch mehr?

In den letzten Jahren kommt es deutlich häufiger zu vergleichbaren Unwettern als früher. Neben den Kanaren und Madeira im Atlantik sind inzwischen auch die spanischen Mittelmeerinseln der Balearen regelmäßig von Starkregenereignissen betroffen. Eine Mitschuld tragen dabei ungewöhnlich hohe Meerwassertemperaturen: Sie lassen große Mengen Wasser verdunsten und speichern Energie. Treffen dann Tiefdruckgebiete mit kalten Luftmassen ein, bilden sich über dem warmen Wasser rasch heftige Gewitter.

Lanzarote ist eigentlich eine sehr trockene Insel. Im Weinanbaugebiet von La Geria werden daher besondere Anbautechniken verwendet: Die Weinreben werden in Mulden gepflanzt, die von kleinen Mauern umgeben sind. Diese dienen als Windschutz und leiten die Kondensationsfeuchte in den Boden. Die vulkanischen Lapilli speichern zusätzlich die Feuchtigkeit.

Indien: Über 100 Todesopfer durch Unwetter

Schwere Unwetter in Indien und Nepal forderten mehr als 100 Todesopfer – starke Gewitter während der Vormonsunzeit typisch

Der Osten Indiens und das angrenzende Nepal wurden in den vergangenen Tagen von starken Unwettern heimgesucht. Es kam zu starken Gewittern mit Blitzeinschlägen und Hagel, sowie Sturzfluten und Überschwemmungen. Nach neusten Angaben starben in Bihar, Uttar Pradesh und Jharkhand mindestens 102 Menschen durch die Unwetter.

Besonders heftig traf es den indischen Bundesstaat Bihar wo nach offiziellen Angaben 63 Menschen ums Leben kamen. Wie das staatliche Katastrophenschutzministerium am Freitag mitteilte, verzeichnete der Distrikt Nalanda mit 23 Todesfällen die höchste Opferzahl.

Allein am Donnerstag forderten Hagelstürme und wetterbedingte Unfälle 39 Menschenleben, 22 weitere Personen starben durch Blitzeinschläge. In einer offiziellen Pressemitteilung hieß es: „Die Zahl der Todesopfer durch Blitzeinschläge, Hagel und wetterbedingte Vorfälle stieg am Donnerstag in mehreren Distrikten Bihars auf 61.“

Bihar liegt südlich von Nepal und grenzt im Westen an Uttar Pradesh, im Süden an Jharkhand und im Osten an Westbengalen. Die Hauptstadt von Bihar ist Patna, die am Fluss Ganges liegt.

Bihar gehört zu den bevölkerungsreichsten, aber auch ärmsten Bundesstaaten Indiens. Die Region ist landwirtschaftlich geprägt, hat aber auch mit Infrastrukturproblemen, häufigen Naturkatastrophen wie Überschwemmungen und Gewittern sowie sozioökonomischen Herausforderungen zu kämpfen.

In der Region kommen im Allgemeinen ungewöhnlich viele Menschen durch Gewitter und Blitzschlag um: Der Bihar Economic Survey dokumentierte für das Jahr 2023 insgesamt 275 Todesopfer durch Blitzeinschläge und Gewitter.

Unwetterwarnung für die kommenden Tage

Der indische Wetterdienst hat eine orangefarbene Warnstufe ausgegeben: Am Donnerstag wurden in mehreren Regionen Bihars schwere Regenfälle, Gewitter, Blitze und Windgeschwindigkeiten von bis zu 50 km/h erwartet. Eine Beruhigung der Situation ist nicht in Sicht. In einigen Medienberichten heißt es, dass die Unwetter auch eine willkommene Abkühlung von der Hitze der letzten Wochen bringen.

Zu dieser Jahreszeit herrscht im Osten Indiens die Vormonsunzeit, während der es häufig zu Gewittern kommt. Die Monsunzeit beginnt im Juni und dauert bis September. Inwieweit der Klimawandel für die Unwetter mitverantwortlich ist, bleibt unklar, doch Experten gehen davon aus, dass er Wetterextreme verstärkt.

USA: Überschwemmungen in den Südstaaten fordern Menschenleben

Schwere Überschwemmungen legen berühmte Whiskey-Destillerie in Kentucky lahm – mehrere Tote in US-Südstaaten

Besonders starke Regenfälle haben in den zentralen USA zu verheerenden Überschwemmungen geführt, bei denen mindestens 22 Menschen ums Leben kamen und zahlreiche Gemeinden betroffen sind. In Kentucky musste die bekannte Buffalo-Trace-Distillery, Amerikas älteste durchgehend betriebene Whiskey-Brennerei, ihren Betrieb vorübergehend einstellen.

Die traditionsreiche Destillerie liegt direkt am Ufer des Kentucky River, der am Montag mit einem Pegelstand von 14,6 Metern den zweithöchsten Wert in der Geschichte Frankforts erreichte – nur wenige Zentimeter unter dem Rekord von 1978. Seit Sonntag ist das Gelände geschlossen und für Mitarbeitende sowie Besucher nicht zugänglich.

Jake Wenz, der CEO der Distillery, erklärte, dass man bereits die höchste Stufe des Hochwasserplans aktiviert hätte. Trotzdem werden erhebliche Schäden erwartet, deren Beseitigung einige Zeit in Anspruch nehmen wird.

Die Überschwemmungen sind Teil eines großflächigen Unwetterereignisses, das sich über weite Teile der zentralen USA erstreckt. Von Illinois über Ohio bis nach Mississippi und Louisiana meldeten Behörden hunderte überflutete Straßen, Evakuierungen und zahlreiche Rettungseinsätze. Der Ohio River erreichte in Cincinnati eine Höhe von über 18 Metern. In Louisville wird ein Höchststand erwartet, der zu den zehn schwersten Hochwasserereignissen der Stadtgeschichte zählen könnte.

Allein in Kentucky fielen laut Nationalem Wetterdienst stellenweise über 38 Zentimeter Regen – ein sogenanntes 100- bis 1.000-jähriges Ereignis. In Frankfort wurde eine Ausgangssperre verhängt. Unter den Todesopfern befindet sich auch ein neunjähriger Junge, der von den Fluten mitgerissen wurde.

Kentuckys Gouverneur Andy Beshear warnte, dass noch nicht alle Flüsse im Bundesstaat ihren Höchststand erreicht hätten. Besonders entlang des Ohio, des Green River und des Kentucky River sei weiterhin mit Evakuierungen zu rechnen. Seit Beginn der Unwetter hat Kentucky über 140 Wasserrettungen durchgeführt, mehr als 450 Straßen gesperrt und 281 Menschen in Notunterkünften untergebracht.

Meteorologen warnen unterdessen vor neuen Unwettern: Bereits ab Donnerstag könnten erneut schwere Gewitter mit Starkregen, Hagel und Sturm große Teile von Tennessee, Alabama, Georgia und Kentucky treffen. Das nächste Unwetter droht, den Wiederaufbau in betroffenen Regionen erheblich zu behindern.

Extremwetterereignisse und Überflutungen gab es schon immer, treten infolge des Klimawandels und anderer Umweltsünden aber immer häufiger auf und verstärken sich zusehends. Oft wird von Jahrhundertereignissen gesprochen, die mittlerweile tatsächlich mehrmals pro Jahrzehnt auftreten. Die USA werden besonders häufig von Unwetterkatastrophen getroffen. Wenig verwunderlich, aber trotzdem skandalös ist, dass Präsident Trump – der prominenteste Klimawandelleugner der USA – bislang nur die Weltordnung stört und wie ein Wahnsinniger an seinen Zollschrauben dreht, sich aber nicht zu den Unwetterkatastrophen in seinem Land äußert.

Für diejenigen, die sich wie ich – vielleicht fragen, ob der Stadtname Frankfort mit dem deutschen Frankfurt assoziiert ist: Nein, ist er nicht. Meine Online-Recherche ergab, dass der Name Frankfort auf eine frühe Siedlung zurückgeht, bei der ein Mann namens Stephen Frank ums Leben kam. Laut Überlieferung wurde er 1780 an einer Furt (englisch: ford) des Kentucky River von amerikanischen Ureinwohnern getötet. Zur Erinnerung an diesen Vorfall wurde der Ort „Frank’s Ford“ genannt – also Franks Furt. Mit der Zeit verschmolz der Name zu Frankfort.

Klima: März war zu warm und trocken

Temperaturrekorde setzen sich fort: Wärmster März seit Beginn der Messungen

Nachdem der Januar global betrachtet bereits der wärmste Januar seit Beginn der Klimaaufzeichnungen war, setzte sich die Serie der Temperaturrekorde im März fort: Laut dem Klimadienst Copernicus war der März 2025 der wärmste März in Europa seit Beginn der Aufzeichnungen. Besonders in Zentraleuropa war es nicht nur ungewöhnlich warm, sondern auch extrem trocken – sichtbar etwa am niedrigen Rheinpegel und Wasserstand des Bodensees.

Im europäischen Durchschnitt lag die Temperatur bei 6,03 Grad Celsius – das sind 2,41 Grad über dem Mittelwert der Referenzperiode von 1991 bis 2020. Die stärksten Abweichungen wurden in Osteuropa und Südwestrussland verzeichnet, während auf der Iberischen Halbinsel unterdurchschnittliche Temperaturen herrschten. Weltweit betrachtet war es der zweitwärmste März überhaupt. Zudem war es bereits der 20. Monat innerhalb der letzten 21 Monate, in dem die globale Durchschnittstemperatur mehr als 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau lag.
Aus meiner Sicht ist es interessant, dass die Referenzperioden fortlaufend angepasst werden, was natürlich den Vergleich mit der vorindustriellen Klimaperiode erschwert. Laut einer Chat-GTP-Recherche betrug die Durchschnittstemperatur für den März in Deutschland in der vorindustriellen Periode ca. 3 Grad. Die Klimaerwärmung käme in diesem Monat also ebenfalls auf 3 Grad – doppelt so viel, wie im Pariser Klimaabkommen als Ziel gesteckt wurde.

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Links Temperaturentwicklung ab 1880 für Europa, rechts global. © Chat GTP

Sorge um Umwelt und Landwirtschaft

Bereits jetzt fällt wieder der Begriff Dürre, die zudem als „besorgniserregend“ bezeichnet wird. Die Waldbrandgefahr ist hoch, und die Landwirtschaft muss mit Ernteausfällen rechnen: Für eine erfolgreiche Ernte sei vor allem ausreichend Feuchtigkeit im Frühsommer entscheidend. Aktuell sind die Böden bereits so trocken, dass ausgebrachte Saat nicht keimt. Weil Wolken fehlen und es nachts deutlich abkühlt und es zu Nachtfrost kommt, leiden auch die blühenden Obstbäume, deren Blüten erfrieren können.

Auch der niedrige Pegelstand am Rhein beeinflusse den Güterverkehr und damit die Wirtschaft. Auf dem Rhein können Frachtschiffe nur noch zur Hälfte beladen werden.

Am Bodensee liegt der Wasserstand derzeit 35 Zentimeter unter dem saisonalen Mittel – ein deutlich sichtbares Zeichen für die fehlenden Niederschläge und das ausbleibende Schmelzwasser aus den Alpen.

So wie es aussieht, müssen wir uns auf immer extremeres Wetter einstellen und uns sowohl gegen Überflutungen als auch länger anhaltende Dürreperioden wappnen. Zudem müssen Zivil- und Katastrophenschutz gestärkt werden. ich bin mir aber ziemlich sicher, dass die vom Bundestag beschlossenen Neuschulden für sowas kein ausreichendes Budget berücksichtigen.

USA. Starke Überflutungen im Mittleren Westen

Mindesten 16 Tote durch Unwetter und Überflutungen im Mittleren Westen und Süden der USA

Die starke Unwetterserie, die den Mittleren Westen der USA seit Tagen in Atem hält, reißt nicht ab und verursacht nun starke Überschwemmungen katastrophalen Ausmaßes. Besonders hart betroffen sind die Bundesstaaten Tennessee und Kentucky, aber auch Indiana, Missouri und Arkansas. Es ist von den schlimmsten Überflutungen der letzten Jahrzehnte die Rede. In manchen Regionen fiel innerhalb weniger Tage so viel Regen wie sonst in drei Monaten. Eine Besserung der Lage ist nicht in Sicht: im Gegenteil, es gibt weiterhin Unwetterwarnungen und es drohen neue Tornados, Gewitter und Hagelschlag.

Im gesamten Süden und Mittleren Westen der USA wurden bislang mindestens 16 Todesopfer im Zusammenhang mit den aktuellen Unwettern und Überflutungen gemeldet. Zehn davon entfielen auf Tennessee, weitere auf Kentucky, Indiana, Missouri und Arkansas. Unter den Todesopfern befinden sich auch Kinder: In Kentucky wurde ein neunjähriges Kind auf dem Weg zur Schule von Hochwasser mitgerissen. In Arkansas kam ein fünfjähriges Kind in seinem Zuhause ums Leben.

Ausnahmezustand in Tennessee

Starkregen, Sturzfluten, Hagel und zahlreiche Tornadowarnungen haben Middle Tennessee stark getroffen und ließen den Mississippi anschwellen und seine Nebenflüsse über die Ufer treten. So trat in Nashville der Cumberland-River über seine Ufer und weckte Befürchtungen, dass es zu einer ähnlich starken Flut wie im Jahr 2010 kommen könnte.

Der Ausnahmezustand im Bundesstaat bleibt bestehen. Die US-Regierung hat eine Notstandserklärung genehmigt, wodurch Tennessee in enger Zusammenarbeit mit der Bundesbehörde FEMA Soforthilfe organisiert. Weitere Unterstützungsmaßnahmen werden derzeit geprüft.

Infrastruktur beschädigt, Häuser zerstört

Die Schäden in den betroffenen Regionen sind erheblich. Ganze Stadtviertel und ländliche Landstriche wurden überflutet, zahlreiche Häuser und Fahrzeuge stehen bis zur Dachkante im Wasser oder wurden fortgespült. Im Norden von Arkansas stürzte eine Eisenbahnbrücke ein, als ein Güterzug sie überquerte. Mehrere Waggons entgleisten und fielen in die Fluten. Auch aus Tennessee werden abgedeckte Dächer und zerstörte Lagerhallen gemeldet. Starke Sturmböen und mehrere Tornados richteten zusätzliche Schäden an.

Regenmengen deutlich über dem Durchschnitt

In mehreren Landkreisen, darunter auch Davidson County, gelten derzeit Hochwasserwarnungen. Am Donnerstag wurden örtlich über 90 Millimeter Niederschlag registriert – fast das Doppelte des bisherigen Rekordwertes von 39 Millimetern aus dem Jahr 1977.

Für Nashville werden bis Sonntag weitere 125 bis 150 Millimeter Regen erwartet, in Clarksville könnten es sogar 200 bis 250 Millimeter werden.

Und was machte Präsident Trump? Nachdem er die Weltwirtschaft mit seiner Zollerpressung ins Chaos stürzt und ein Teil seines Landes in den Fluten versinkt, flog er am Freitag mit der Air Force One umweltfreundlichst von Washington DC nach Florida zum Golfspielen!  Orangener geht es nicht mehr!

USA: Tornados und Sturzfluten

Tödliche Unwetter in den USA: Tornados und Sturzfluten fordern mindestens sieben Menschenleben

Der mittlere Westen der USA wurde in der Nacht zum Donnerstag erneut von starken Unwettern getroffen, die nicht nur Sturzfluten verursachten sondern auch eine Serie von mindestens 40 Tornados erzeugten. Die Wirbelstürme hatten katastrophale Folgen und richteten große Schäden an. Mindestens sieben Menschen starben. Die Tornados hinterließen von Oklahoma bis Ohio eine Schneise der Verwüstung.

Besonders hart getroffen wurde der Bundesstaat Tennessee, wo fünf Todesopfer gemeldet wurden. Infolgedessen rief die Regierung den Katastrophenfall für alle Countys aus. Auch in Missouri und Indiana wurden jeweils ein Todesfall bestätigt. In Missouri kam ein Feuerwehrchef bei einem Rettungseinsatz ums Leben. In Indiana wurde ein 27-Jähriger tödlich verletzt, als er mit stromführenden Leitungen in Berührung kam.

Die amerikanische Wetterbehörde bestätigte dass mindestens einer der Tornados die zweitstärkste Kategorie EF 4 auf der Fujita Scale erreichte. Das bedeutet, dass es im Inneren des Tornado Windgeschwindigkeiten zwischen 267–322 km/h gab. Ein EF-3 Tornados richtete in Lake City (Arkansas) ebenfalls verheerende Schäden an.

Der Tornadoausbruch ging mit mehr als 300 Warnmeldungen einher. Neben zahlreichen Verletzten wurden auch massive Sachschäden in Arkansas, Kentucky, Illinois und Indiana gemeldet. Häuser wurden zerstört, Straßen blockiert, und vielerorts fiel der Strom aus.

Begleitet wurde das Unwetter von außergewöhnlich starken Regenfällen. Für das untere Ohiotal, den Mittleren Süden und die Ozarks gelten weiterhin Sturzflutwarnungen. Bis Sonntag, den 6. April, könnten lokal bis zu 380 Millimeter Regen fallen. In vielen Regionen werden bis zu 300 Millimeter Niederschlagshöhe erwartet – eine Menge, die in kurzer Zeit zu lebensgefährlichen Überschwemmungen führen kann.

Die Behörden rufen die Bevölkerung zur Vorsicht auf und bitten darum, Warnmeldungen ernst zu nehmen und Schutzräume aufzusuchen, sobald Tornadowarnungen ausgegeben werden.

Tornados entstehen, wenn kalte, trockene Luft aus dem Norden auf feuchtwarme Luftmassen aus dem Süden trifft und starke Aufwinde erzeugt, die rotieren und sich zu sogenannten Superzellen entwickeln können. Diese Bedingungen sind besonders im Frühling im Mittleren Westen der USA häufig, wo die Rocky Mountains im Westen und das Flachland im Osten eine Art Wetterschneise bilden – bekannt als „Tornado Alley“. Dort treffen die Gegensätze der Luftmassen ungehindert aufeinander und begünstigen die Bildung heftiger Tornados.

Auch in Deutschland kam es in den letzten Jahren immer häufiger zu Tornados, besonders in den von Dürre geprägten Jahren. In den letzten zwei feuchteren Jahren gab es weniger Tornadomeldungen. Da es momentan so aussieht, als würden wir auf eine neue Hitze- und Dürreperiode zusteuern, könnte es auch dieses Jahr wieder vermehrt zu Tornados kommen, sobald sich Gewitter bilden.

Kanada: Stromausfälle nach Eissturm in Ontario

Starker Eissturm im kanadischen Ontario verursachte Verkehrschaos und Stromausfälle

Während bei uns der Winter zu Ende ist, erlebten die Kanadier am Wochenende einen erneuten Einbruch arktischer Luftmassen, der ​am Sonntag letztendlich zu einem Eissturm sorgte. Dabei kam es zu überfrierender Nässe und gefährlichem Glatteis, das nicht nur für Verkehrschaos sorgte, sondern auch Stromausfälle bedingte, von denen über 350.000 Kanadier in Teilen Ontarios betroffen waren.

Die Stromausfälle wurden in erster Linie durch einen dicken Eispanzer verursacht, der Stromleitungen und Masten umhüllte und diese umstürzen ließ. Natürlich erlitten Bäume das gleiche Schicksal und umgestürzte Bäume und herunterhängende Äste belasteten die Strommasten zusätzlich. Außerdem wurden zahlreiche Straßen durch den Eisbruch blockiert.

Die Stadt Orillia in Ontario rief aufgrund des Sturms den Notstand aus, da anhaltender Eisregen weiterhin zu großflächigen Stromausfällen, gefährlichen Straßenverhältnissen, umgestürzten Bäumen und Stromleitungen sowie Schäden an öffentlicher und privater Infrastruktur führte. Der Stadtrat warnte die Bevölkerung auf seiner Website mit dem Hinweis, dass es sich um eine sehr ernste Situation mit gefährlichen Straßenverhältnissen, umgestürzten Bäumen und Stromleitungen handelt und es zu Schäden an öffentlicher und privater Infrastruktur gekommen sei.

Mehrere Einwohner in ganz Ontario berichteten in den sozialen Medien, dass Straßen aufgrund entwurzelter Bäume gesperrt seien und sie seit Beginn des Sturms das Krachen von Bäumen gehört hätten.​

Eisstürme kommen in Ontario häufig vor

Eisstürme sind in Ontario keine Seltenheit und haben in der Vergangenheit erhebliche Schäden verursacht. Ein bemerkenswertes Beispiel ist der Eissturm von 1998, der sechs Tage lang Ontario, Quebec und New Brunswick mit 7 bis 11 cm Eis bedeckte. Dieser Sturm führte zu massiven Stromausfällen, von denen einige bis zu einem Monat andauerten, und gilt als die teuerste Naturkatastrophe in der kanadischen Geschichte. ​

Ein weiteres bedeutendes Ereignis ereignete sich im Dezember 2013, als ein Eissturm über den Osten Kanadas hinwegzog. Mehr als 400.000 Haushalte in Ontario, Quebec und New Brunswick waren von Stromausfällen betroffen. Torontos Bürgermeister Rob Ford bezeichnete den Sturm als den schlimmsten in der Geschichte der Stadt. ​

Die Eisstürme werden nicht nur von arktischen Kaltluftfronten ausgelöst, sondern stehen auch im Zusammenhang mit den enormen Wassermassen der Großen Seen. Sie beeinflussen das Wetter der Region stark. Durch die Verdunstung des Wassers kommt es zum sogenannten Lake Effect: Die erhöhte Luftfeuchtigkeit im Bereich der Seen kann ein Sturmsystem verstärken, das dann Eisregen mit sich bringt.

Paros: Blitzflut reißt Autos mit

Unwetter in der Ägäis verursacht Blitzflut auf Paros – Zahlreiche Autos mitgerissen

Auf der griechischen Insel Paros ereignete sich heute Nachmittag ein starkes Unwetter in dessen Folge es zu einer Blitzflut kam. Besonders schlimm traf es die kleine Hafenstadt Naoussa im Norden der Insel. Dort verwandelten sich Straßen im Ortszentrum in reißende Flüsse. Videos, die in den sozialen Medien geteilt wurden, zeigen, wie mehrere Autos auf überfluteten Straßen von den Wassermassen mitgerissen wurden und wie Boote an Geschäften vorbeischwammen. Ob es Todesopfer gab ist noch nicht bekannt.

Die Katastrophe kam nicht völlig überraschend, denn kurz vor ihrem eintreten hat der Zivilschutz zusätzliche Notrufnummern freigeschaltet und die Bürger wegen den gefährlichen Wetterbedingungen zur Vorsicht aufgerufen. Der Nationale Wetterdienst gab außerdem eine Unwetterwarnung heraus. Sie gilt für die Zeit von Montagmittag bis Mittwochmorgen und warnt vor heftige Regenfälle und örtliche Stürme in Ostgriechenland. Die Behörden raten von unnötigen Reisen ab und empfehlen, die offiziellen Anweisungen zu befolgen, da die Überschwemmungen voraussichtlich anhalten werden.

Paros ist eine hügelige Insel mit einem zentralen Bergmassiv. Der höchste Punkt ist der Profitis Ilias mit etwa 770 Metern Höhe. Von dort aus fällt das Gelände sanft zu den Küsten ab. Die Insel hat zahlreiche Täler, sanfte Hügel und fruchtbare Ebenen, die für den Anbau von Wein, Oliven und Feigen genutzt werden. Wahrscheinlich ist es der Topografie der Insel geschuldet, dass die Wassermassen des Unwetters von den Bergen in Richtung Naoussa ablief und dort zur Überflutung führte.

Paros liegt in der Ägäis und gehört zur Inselgruppe der Kykladen. Sie liegt nur wenige Kilometer nördlich von Santorin, wo es im Februar eine seismische Krise gegeben hatte. Dort gibt es täglich immer noch mehrere Erdbeben.

Südkorea von schweren Waldbränden getroffen

Südkorea kämpft mit größter Brandkatastrophe des Landes – Mindestens 28 Todesopfer

In Südkorea wüten schwere Waldbrände, die in kurzer Folge an mehr als 20 Stellen im ganzen Land ausgebrochen sind und eine Gesamtfläche von fast 1000 Quadratkilometern erfassten. Die Naturkatastrophe forderte bislang mindestens 28 Todesopfer, darunter drei Feuerwehrleute und ein Regierungsangestellter. Es wurden 37 Personen verletzt. Über 37.000 Menschen wurden zur Evakuierung gezwungen.

Der erste größere Brand brach am 21. März im Kreis Sancheong aus, gefolgt vom bislang größten Feuer im Kreis Uiseong. Dies führte zu umfangreichen Evakuierungen und dem großflächigen Einsatz von Feuerwehreinheiten. Als Reaktion auf den Notfall erklärte die Regierung mehrere Provinzen offiziell zu Katastrophengebieten.

Der amtierende Präsident Han Duck-soo bezeichnete die Waldbrände als die schlimmsten in der Geschichte Südkoreas. Vielerorts griffen die Brände auf besiedeltes Gebiet über und zerstörten nicht nur mehr als 2570 Gebäude, Fabriken und Geschäfte, sondern auch Kulturgüter. Besonders betroffen war der Gounsa-Tempel in Uiseong, von dem nur neun von 30 Gebäuden erhalten blieben. 30 Kulturdenkmäler wurden beschädigt, darunter ein 900 Jahre alter Ginkgobaum.

Angesichts der Bedrohung für das nationale Kulturerbe erhöhte der Korea Heritage Service am 25. März seine Katastrophenwarnstufe auf „ernst“. 15 historische Gegenstände, darunter zehn Nationalschätze, wurden aus gefährdeten Tempeln evakuiert. Evakuierungsanordnungen betrafen Byeongsan Seowon, das Hahoe Folk Village und den Daejeon-Tempel in Cheongsong. Eine große Wasserkanone wurde nach Hahoe entsandt.

Präsident Han Duck-soo führte einige Brände auf menschliches Fehlverhalten zurück. Die Regierung kündigte ein härteres Vorgehen gegen illegale Feuerquellen bzw. Brandstiftung an. Rund 1.600 Einsatzkräfte, 35 Hubschrauber und zahlreiche Fahrzeuge waren im Einsatz. Betroffene Provinzen wurden zu Katastrophengebieten erklärt, und finanzielle Hilfen in Höhe von 2,6 Milliarden Won bereitgestellt. Zudem gibt es eine große Spendenbereitschaft von Seiten koreanischer Prominenter.

Es gibt viel Kritik am Katastrophenmanagement Südkoreas und auch die Einsatzkräfte werden kritisiert. Sie sollen schlecht vorbereitet gewesen sein und unkoordiniert gehandelt haben. Einige der Todesopfer seien auf Fehlverhalten der Einsatzkräfte Zurückzuführen gewesen. Auch die Alarmstrukturen funktionierten nicht richtig: so kamen Warnungen zu spät oder enthielten unklare Anweisungen, die die Bevölkerung verwirrten.

Chronologie der Brände

21. März

  • Beginn des ersten größeren Brandes im Kreis Sancheong.

23. März

  • Feuer auf der Insel Mokdo, Ulju-gun, Ulsan, nach 1 Stunde und 50 Minuten gelöscht.

24. März

  • Waldbrand beschädigt die Raststätte Jeomgok an der Seosan-Yeongdeok-Schnellstraße.
  • Premierminister Han Duck-soo besucht das Integrierte Waldbrand-Kommandozentrum.

25. März

  • Nationale Feuerwehrbehörde erhöht Brandschutzstufe auf höchste Alarmstufe.
  • Gounsa-Tempel in Uiseong schwer beschädigt, Nationalschätze evakuiert.
  • Korea Heritage Service erlässt Krisenwarnung zum Schutz des Kulturerbes.

26. März

  • 104 Bewohner in Yeongdeok durch Küstenwache gerettet.
  • Absturz eines S-76-Löschhubschraubers in Uiseong.
  • Stromausfälle in Andong führen zu Wasserknappheit.

27. März

  • Regenfälle in Nord-Gyeongsang mit begrenzter Löschwirkung.
  • Luftqualität in Andong erreicht gesundheitsschädliches Niveau.

28. März

  • Vollständige Eindämmung der Waldbrände in Nord-Gyeongsang verkündet.