Meakan-dake: Vulkan in der Akan-Caldera

Vulkan Meakan-dake auf Hokkaido in Japan – Steckbrief

Der Meakan-dake ist ein aktiver Stratovulkan im Akan-Mashu-Nationalpark auf der japanischen Insel Hokkaidō und zugleich der höchste Gipfel des Akan-Vulkankomplexes. Der Vulkan besteht aus insgesamt neun sich überlagernden Kegeln, die aus der mächtigen Akan-Caldera emporgewachsen sind. Auf dem Hauptkegel befindet sich ein markanter dreifacher Krater. Der Name „Meakan“ bedeutet sinngemäß „weiblicher Akan“ und geht auf eine lokale Legende zurück, der zufolge der Berg das weibliche Gegenstück zum Oakan („männlicher Akan“) auf der gegenüberliegenden Seite des Akan-Sees ist.

Die Akan-Caldera selbst misst rund 13 mal 24 Kilometer und liegt unmittelbar südwestlich der noch größeren Kussharo-Caldera. Ihr unregelmäßig geformter Rand entstand schrittweise während mehrerer gewaltiger explosiver Ausbrüche im frühen bis mittleren Pleistozän. Nach der Caldera-Bildung wuchsen vier große Stratovulkane: drei am südwestlichen Rand und einer am nordöstlichen Ende der Caldera. Durch ihr Wachstum wurde die Ausdehnung des heutigen Akan-Sees deutlich begrenzt.

Besonders auffällig ist der kegelförmige Oakan-dake, der während des Holozäns mehrfach aktiv war. Der 1 Kilometer breite Nakamachineshiri-Krater des Meakan-dake entstand vor etwa 13.500 Jahren während eines großen Ausbruchs, bei dem Bimsstein und Schlacken gefördert wurden.

Die Vulkane der Akan-Caldera bestehen überwiegend aus Andesit und Dazit. Damit zeigen sie eine Petrografie auf, die typisch für die Subduktionszonen-Vulkane des pazifischen Feuergürtels ist. Die Vulkane Hokkaidos verdanken ihre Existenz der Subduktion entlang des Kurilen-Kamtschatka-Grabens, der vor der Südküste der Insel einen Knick macht und in den Japangraben übergeht.

Von den Vulkanen des Akan-Komplexes war in historischer Zeit ausschließlich die Meakan-dake-Gruppe östlich des Sees aktiv. Seit dem frühen 19. Jahrhundert kam es dort immer wieder zu kleineren Eruptionen mit einem VEI 1. Typisch sind phreatische Explosionen und Asche-Exhalationen.

Der Hauptkegel des Meakan-dake weist an seinem Gipfel einen dreifachen Krater auf, aus dem in der Vergangenheit vor allem Wasserdampf- und Ascheeruptionen austraten. Während des Holozäns ereigneten sich außerdem vier größere magmatische Ausbrüche, die auch pyroklastische Ströme erzeugten.

Die letzte größere Eruption manifestierte sich im November 2008, als es zu einer Explosionsserie im Krater Ponmachineshiri kam. Die stärksten Eruptionen ließen eine 2 Kilometer hohe Aschewolke aufsteigen.

Der gleiche Krater begann im September 2025 unruhig zu werden: Es bildete sich eine neue Fumarole und es wurden Ascheexhalationen beobachtet. Zudem wurde der Vulkan seismisch unruhig und versteilte seine Flanke.

Die Akan-Caldera ist von großem landschaftlichen Reiz und bei Wanderern und Urlaubern beliebt. Die Touristen kommen nicht nur zum Wandern, sondern auch zum Baden in den heißen Quellen.

Meakan: Anhebung der Alarmstufe auf „Gelb“

Meakan-dake: Vulkanwarnstufe auf 2 (Gelb) angehoben – Sperrzone rund um Krater eingerichtet

Nachdem der Meakan auf Hokkaido am Wochenende anfing, Asche zu emittieren, rückte der bis dahin ruhende Meakan auf Hokkaido in den Fokus der japanischen Vulkanologen. Felduntersuchungen zeigten, dass es zu morphologischen Änderungen im Krater kam: Der kleine Kratersee war verschwunden und eine neue Fumarole entstanden, die eine massive Dampfwolke ausstößt. Auch andere Fumarolen steigerten ihre Aktivität. Überwachungsinstrumente zeigten nicht nur eine Steigerung der Seismizität, sondern auch eine Versteilerung der Hangneigung, was auf eine Magmenintrusion hindeutet. Aufgrund dieser Phänomenologie wurde die Warnstufe von „1“ auf „2“ angehoben.

Veränderungen im Meakan-dake. © JMA

Gemäß den Farbcodes der Vulkanwarnampel ist Stufe 1 mit dem Farbcode „Grün“ gleichzusetzen. Das heißt, dass ein Vulkan erste Anzeichen der Unruhe zeigt und unter besonderer Beobachtung steht. Zugangsbeschränkungen gibt es in der Regel noch nicht, obgleich sich nicht alle Observatorien daran halten. Ein Beispiel hierfür sind die Philippinen, bei denen der Taal auf „1“ steht, der Zugang zu Volcano Island aber gesperrt ist. Meiner Meinung nach gehört die Alarmstufe am Taal aber auf „2“ gesetzt.




Am Meakan wurden mit der Erhöhung der Alarmstufe jedenfalls auch die Zugangsbeschränkungen angehoben. Das Sapporo Regionale Meteorologische Observatorium teilte mit, dass der Zugang zum Gebiet rund um den Ponmachineshiri-Krater ab sofort verboten ist.

Nach Angaben der Behörde kann es jederzeit zu einem Ausbruch kommen. Besonders gefährdet ist der Umkreis von etwa 500 Metern um den Ponmachineshiri-Krater. Dort könnten bei einer plötzlichen Eruption große vulkanische Gesteinsbrocken in einer ballistischen Flugbahn weggeschleudert werden.

Die Behörden rufen Wanderer und Anwohner auf, das Sperrgebiet strikt zu meiden und den Anweisungen der lokalen Sicherheitskräfte Folge zu leisten. Auf der windabgewandten Seite des Berges ist zudem mit Aschefall und kleinen Schlackenpartikeln zu rechnen, die je nach Windrichtung auch in größerer Entfernung niedergehen können.

Mount Meakan ist ein aktiver Stratovulkan und Teil der Akan-Vulkangruppe im Akan-Mashu-Nationalpark. Seine letzte größere Eruption ereignete sich im Jahr 2008, damals mit kleineren Ascheausstößen. Die aktuelle Entwicklung wird von Vulkanologen aufmerksam überwacht.