Japan: Starkes Erdbeben M 6,8 vor Honshu

Starkes Erdbeben der Magnitude 6,8 vor der Ostküste Honshus – Tsunamialarm für Norden Japans

Datum: 09.11.2025 | Zeit: 08:03:38 UTC | Koordinaten 39.482 ; 143.311 | Tiefe: 5 km | Mw 6,8

Vor der Ostküste der japanischen Hauptinsel Honshu hat sich heute Morgen um 08:03:38 UTC (Sonntagnachmittag 17:03:38 Uhr Ortszeit) ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,8 ereignet. Das Epizentrum lag 119 Kilometer östlich von Miyako und 187 Kilometer östlich von Morioka, nahe den Koordinaten 39,5° N und 143,3° E. Die Tiefe des Bebens wurde mit nur 5 Kilometern angegeben, was auf ein sehr flaches Ereignis hindeutet. Es folgten mehrere Nachbeben. Das stärkste hatte eine Magnitude 5,9. Zudem wurde eine Tsunami-Warnung herausgegeben




Laut der Japan Meteorological Agency (JMA) gilt die Tsunami‑Warnung für Teile der Nordostküste Japans, insbesondere die Präfektur Iwate, herausgegeben. Das philippinische PHILVOLCS verwies ausdrücklich darauf, dass es keine Tsunami-Gefahr auf dem weiter südlich gelegenen Archipel gibt.

Honshu. &copy: EMSC

Die Region um Morioka und Miyako gehört zur Erdbebenzone entlang der Subduktionszone der Pazifischen Platte, die unter die Ochotsk-Platte abtaucht. Solche tektonischen Bewegungen sind in dieser Gegend keine Seltenheit, doch ein Beben dieser Stärke kann sehr starke Erschütterungen verursachen.

Das Epizentrum des aktuellen Erdstoßes liegt etwas weiter nördlich von jener Stelle entlang des Japangrabens, an der sich 2011 das verheerende Tōhoku-Megabeben der Magnitude 9,1 ereignete, das den Tsunami auslöste, der letztendlich zur Havarie des Atomkraftwerks von Fukushima führte.

Bislang liegen keine Berichte über größere Schäden oder Verletzte vor. Offizielle Stellen wie die Japan Meteorological Agency (JMA) und andere Erdbebenbeobachtungszentren überwachen die Lage weiterhin intensiv.

Seismologen weisen darauf hin, dass bei Erdbeben mit einer so geringen Tiefe die Oberflächenerschütterungen lokal deutlich spürbar sein können. Dennoch könnte die Entfernung zur Küste die Auswirkungen in den besiedelten Gebieten abschwächen.

Das japanische Katastrophenschutzsystem und die Bevölkerung sind aufgrund der häufigen seismischen Aktivitäten in der Region gut vorbereitet. Dennoch mahnen Behörden zur Wachsamkeit und empfehlen, aufmerksam auf eventuelle Nachbeben zu achten.

Betrachtet man die Shakemap genauer, stellt man fest, dass der Japangraben im Norden in den Kurilen-Kamtschatka-Graben mündet, an dem es vor der Südostküste der sibirischen Halbinsel weiterhin bebt. Es gibt also große Spannungen entlang der pazifischen Subduktionszone.

Campi Flegrei: Anhaltender Erdbebenschwarm am 09.11.25

Intensiver Erdbebenschwarm erschüttert Campi Flegrei und Pozzuoli – Über 70 Beben seit gestern

Seit Wochen ist die Erdbebenaktivität in der süditalienischen Caldera Campi Flegrei signifikant erhöht, sodass man mittlerweile von einem durchgehenden Erdbebenschwarm sprechen kann. Phasenweise verstärkt sich diese seismische Aktivität, sodass die Erschütterungen fast im Minutentakt auftreten. Viele der Beben bleiben unbemerkt, doch mehrere Erdstöße werden von den Bewohnern des Calderavulkans deutlich wahrgenommen und hinterlassen Spuren an der Bausubstanz.




Erdbeben. © INGV

Seit dem 8. November wurden über 70 schwache Erschütterungen registriert. Das stärkste Einzelbeben erreichte am Morgen des 9. November eine Magnitude von 2,2 und ereignete sich in einer Tiefe von 2,3 Kilometern. Das Epizentrum lag nördlich der Solfatara.

Die zahlreichen Erdbeben bauen aufgestaute Spannungen im Untergrund rasch ab, sodass stärkere Erschütterungen in den letzten Wochen ausblieben – doch das muss nicht so bleiben. Die Bodenhebung steigerte sich Mitte Oktober auf etwa 20 Millimeter pro Monat; ungefähr zu diesem Zeitpunkt setzte auch der aktuelle Erdbebenschwarm ein. Ein ähnliches Muster zeigte sich bereits im Frühjahr 2023 und im Sommer des vergangenen Jahres.

Inzwischen wächst das Risiko phreatischer Eruptionen in der Solfatara und im benachbarten Pisciarelli-Gebiet zunehmend. Ob und wann es tatsächlich zu Explosionen kommt, bleibt jedoch ungewiss.

Währenddessen bereiten sich Zivilschutz, Behörden und Bürger der roten Gefahrenzone auf den Ernstfall vor. Am 5. und 6. November fand in der Region Kampanien die nationale Vulkanrisikoübung „Exe Flegrei 2025“ statt. Ziel war es, die Abläufe einer möglichen Evakuierung im Fall eines Vulkanausbruchs zu testen und die nationale Koordination zu stärken.

EXE FLEGREI 2025 © Zivilschutz

Neben den lokalen Einsatzkräften nahmen auch das INGV, operative Einheiten sowie die Regionen Sardinien und Sizilien teil. Die beiden Inseln spielen im Ernstfall eine Schlüsselrolle: Sie sollen – laut nationalem Notfallplan – Evakuierte aus dem neapolitanischen Stadtgebiet aufnehmen. Sardinien ist dabei für die Unterbringung der Bewohner des Stadtteils Posillipo vorgesehen.

Während der Übung wurden die Kommunikationswege zwischen den Einsatz- und Koordinierungszentren überprüft und die Evakuierungsroute von den drei Wartebereichen in Neapel – Piazza Vittoria, Piazza Sannazaro und Piazza San Luigi – zum See- und Fährhafen getestet. Dort wurden die Systeme zur Registrierung und Einschiffung der Bevölkerung für die Partnerregionen simuliert.

Die Übung knüpfte an „Exe Flegrei 2024“ an, die im Oktober 2024 bereits Teile des Rückzugsplans erprobt hatte. Auch Schüler und Lehrer des Instituts „Bernini-De Sanctis“ beteiligten sich als Vertreter der betroffenen Stadtviertel.

Der Zivilschutz betonte, dass solche Simulationen entscheidend seien, um die Verfahren zu festigen und sowohl Einsatzkräfte als auch Bevölkerung bestmöglich auf den Ernstfall vorzubereiten.