Island: Nachts gab es freie Sicht auf den Vulkanausbruch

Vulkanausbruch auf Island hält an – Freie Sicht lieferte stimmungsvolle Bilder

Reykjavik, 21.07.2025In der letzten Nacht klärten die Wolken im Eruptionsgebiet auf Reykjanes auf und gaben die Sicht auf den Vulkan im Norden der Sundhnúkur-Kraterreihe frei. Zu sehen war eine kleine Lavafontäne, die nicht nur einen Lavastrom speiste, sondern auch einen immer höher werdenden Kraterkegel schuf.

Stagnierende Bodenhebung. © IMO

Der Vulkanausbruch ist stabil und zeigt keine Anzeichen dafür, sich abzuschwächen. Nachdem der Tremor vor 2 Tagen etwas anstieg, bewegt er sich konstant seitwärts und macht keine Anstalten, zu fallen. Die Bodenhebung ließ in den vergangenen Stunden nach und folgt dem Tremor auf seinem Pfad. Es scheint sich in etwa ein Gleichgewicht zwischen Magmenaufstieg in das flach liegende Speicherreservoir unter Svartsengi und der Förderrate der Eruption eingestellt zu haben. Da sich das Reservoir im Initialstadium der Eruption weniger schnell entlud als bei vorherigen Eruptionen, ist dort noch einiges an Schmelze vorhanden, so dass die Eruption tagelang oder sogar wochenlang weitergehen könnte. Gute Voraussetzungen für Vulkanspotter, wäre da nicht das hartnäckige Band aus Tiefdruckgebieten, das von Island aus quer durch Europa zieht und von zwei Hochdruckgürteln flankiert wird, so dass in dem gesamten Wettergeschehen kaum Bewegung ist.

Die isländische Wetterbehörde warnt explizit vor schlechter Luftqualität infolge des Gasausstoßes durch die Eruption und die Vegetationsbrände am Rand des Lavaastroms. Wer sich dem Ort des Geschehens nähern will, sollte unbedingt einen Atemschutz dabei haben, am besten in Form einer Gasmaske mit entsprechenden Filtern. Bis jetzt gibt es westlich der Eruption keine Parkplätze für Touristen und wer sich auf den Weg macht, muss teils durch wegloses Gelände wandern. Bei den schnell aufziehenden Wolken kann man sich im Nebel leicht verirren! Entsprechend ist so eine Aktion nur was für Ortskundige und erfahrene Vulkanspotter. Vom Osten her kann man sich vom Parkplatz 1 am Fagradalsfjall aus auf den Weg machen und bis zum Rand des Lavafelds vordringen. Etwaigen Verboten ist natürlich Folge zu leisten.