USA: Mammutbäume durch Waldbrand in Kalifornien bedroht

Feuerwehr kämpft um uralte Mammutbäume in Kalifornien – Garnet Fire bedroht McKinley Grove

Seit Ende August wütet im Sierra National Forest im Osten des kalifornischen Fresno County unweit von San Francisco ein gewaltiger Waldbrand. Das sogenannte Garnet Fire wurde am 24. August durch einen Blitzeinschlag ausgelöst und hat sich seither auf über 23.000 Hektar ausgebreitet. Das entspricht 230 km². Zum Vergleich: die Stadt Dortmund hat eine Fläche von 280 km². Erst rund 15 Prozent des Feuers sind derzeit eingedämmt.

Waldbrand

In dem nur dünn besiedelten Gebiet gilt die größte Sorge den Natur- und Kulturschätzen der Region – allen voran dem McKinley Grove, einem Hain mit über 200 Riesenmammutbäumen. Einige dieser Giganten sind mehr als 2.000 Jahre alt und zählen zu den größten Lebewesen der Erde. Sie sind nun von den Flammen bedroht.

Um die uralten Mammutbäume vor den Flammen zu bewahren, greifen Feuerwehr und Forstverwaltung zu besonderen Maßnahmen. Sprinkleranlagen wurden installiert, die den Waldboden dauerhaft feucht halten. Gleichzeitig entfernten Einsatzkräfte brennbares Unterholz rund um die Stämme der Mammutbäume, um ein Übergreifen des Feuers zu verhindern. Einzelne Bäume wurden sogar mit feuerfestem Material geschützt.

Darüber hinaus sind speziell ausgebildete Feuerwehrkletterer und sogenannte Smokejumpers im Einsatz. Sie können Funken und Glutnester in den Baumkronen bekämpfen, die mit herkömmlicher Ausrüstung nicht erreichbar wären. Insgesamt sind 2600 Brandbekämpfer damit beschäftigt, das Garnet Fire einzudämmen.




Bislang ist der Schaden im McKinley Grove nach Angaben der Behörden begrenzt: Zwar brannte Unterholz nieder, die mächtigen Bäume selbst blieben jedoch verschont.

Mammutbaum

Mammutbäume werden bis zu 90 m hoch und über 3000 Jahre alt. Damit zählen sie nicht nur zu den größten Lebewesen des Planeten, sondern auch zu denen mit der längsten Lebensspanne. Es wurden schon über 200 Millionen Jahre alte Fossilien von Ur-Mammutbäumen entdeckt. Sie gab es schon zur Ära der Dinosaurier. Von den Riesenmammutbäumen gibt es nur noch gut 75.000 Stück.

Wissenschaftler weisen immer wieder darauf hin, dass Waldbrände ein natürlicher Teil des Lebenszyklus von Riesenmammutbäumen sind. Erst durch die Hitze öffnen sich ihre Zapfen und setzen Samen frei. Kleinere Feuer räumen zudem den Unterwuchs frei, sodass junge Setzlinge genügend Licht und Platz finden.

Doch in den vergangenen Jahren haben Intensität und Ausmaß der Brände stark zugenommen – eine Folge von Klimawandel, langen Dürreperioden und der jahrzehntelangen Unterdrückung natürlicher Feuer. Das führt dazu, dass sich große Mengen brennbaren Materials in den Wäldern ansammeln. Treffen diese Bedingungen auf extreme Hitze oder Blitzschläge, entstehen verheerende Brände wie das aktuelle Garnet Fire.