Neue Thermalquelle am Schlammgeysir in Yellowstone entdeckt – 87 Erdbeben im September
Am 24. September 2025 wurde im Thermalgebiet des Mud Volcano eine neue Dampfquelle beobachtet. Nach Angaben eines erfahrenen Beobachters der Yellowstone-Tour-Guide-Gruppe bei FB schoss aus der Öffnung zuerst braunes Schlammwasser bis zu 6 Meter empor. Einige Tage später zeigte sich an derselben Stelle eine anhaltende Nassdampfphase mit geringeren Wasseranteilen.
Bei einer genaueren Untersuchung am 3. Oktober bestätigte sich, dass es sich um eine neue Öffnung rund zwei Meter südlich der bestehenden Schlammgeysir-Quellen handelt. Der rund 1,5 Meter große Einsturzkrater hat eine dünne Kieselsäureschicht auf umliegenden Bäumen hinterlassen, die bis zu 40 Meter weit getragen wurde. Der Bereich um den Krater ist stark durchnässt.
Die neue Quelle, vorläufig „Mud-Volcano South“ genannt, zeigt bislang keine kräftigen Wasserausbrüche mehr. Solche Veränderungen seien laut Beobachtern regelmäßig im Yellowstone zu sehen und Teil der natürlichen Dynamik des Thermalgebiets.
Das war aber noch nicht alles, was im Yellowstone im September geschah. Aus dem monatlichen Bulletin des YVO geht hervor, dass es im Monatsverlauf 87 Erdbeben gab. Das stärkste hatte eine Magnitude von 3,3 und ein Hypozentrum in 8 km Tiefe. Das Epizentrum wurde ca. 25 Kilometer süd-südwestlich der Mammoth Hot Springs lokalisiert. Das Beben war Teil eines stärkeren Schwarms im Nordwesten der Caldera und wurde u.a. von einem Erdstoß Mb 3,1 begleitet.
Wie es in den Sommermonaten typisch ist, wurde eine leichte Bodenhebung der Caldera beobachtet, die allerdings damit zusammenhängen soll, dass es durch Schneeschmelze in den umliegenden Bergen zu starkem Wasserzufluss im Hydrothermalsystem kommt. So wird in den Sommermonaten der seit 2016 anhaltende Trend der Bodenabsenkung überlagert.
Der Steamboat-Geysir verursachte mehrere kleinere Sprünge, allerdings ohne richtig durchzustarten. In diesem Jahr gab es bislang nur 2 große Sprünge und die YVO-Forscher gehen davon aus, dass die Phase erhöhter Aktivität des weltgrößten Geysirs vorbei ist.