Deutschland: Erdbeben Mb 2,8 nahe Wiesbaden

Spürbares Erdbeben in Deutschland – mehrere Wahrnehmungsmeldungen

Datum: 24.10.2025 | Zeit: 15:20:13 UTC | Koordinaten 50.100 ; 8.100 | Tiefe: 10 km | Mb 2,8

Gestern Nachmittag ereignete sich um 17:20:13 Uhr MESZ ein spürbares Erdbeben der Magnitude 2,8 im mittleren Westen Deutschlands. Das Epizentrum lag am Nordrand des Taunus, etwa elf Kilometer westlich von Wiesbaden. Die Herdtiefe wird vom EMSC mit zehn Kilometern angegeben.



Deutschland. © EMSC/LEAFLET

Aus den umliegenden Orten Wambach, Bärstadt, Georgenborn und weiteren Gemeinden liegen Wahrnehmungsmeldungen vor, nach denen das Beben deutlich gespürt wurde. Es wurde von dem typischen Grollen begleitet, das Zeugen solcher Erschütterungen häufig beschreiben.

Der Erdstoß ereignete sich am Rand des Taunus, dort, wo das Mittelgebirge an das Mainzer Becken grenzt, und war tektonischen Ursprungs. Er trat an einer Taunus-Randstörung auf, deren Genese eng mit der Bildung des nördlichen Oberrheingrabens verknüpft ist. Hier befindet sich eine der seismisch aktivsten Zonen Deutschlands.

Bei der Entstehung des Rheingrabens bildete sich eine komplexe Horst-und-Graben-Struktur, in der sich auch mehrere tektonische Becken entwickelten. Zu diesen zählen das erwähnte Mainzer Becken, aber auch das weiter nördlich gelegene Neuwieder Becken. Am Nordrand dieses Beckens liegt der Laacher-See-Vulkan, der in den letzten Tagen aufgrund zunehmender Seismizität bei Vnet mehrfach für Schlagzeilen sorgte.

Ein direkter Zusammenhang zwischen dem gestrigen Beben und den Erschütterungen der vergangenen zwei Wochen am Laacher See besteht vermutlich nicht – abgesehen davon, dass alle genannten tektonischen Strukturen über den Rheingraben miteinander verbunden sind. Unter der Eifel wirkt weiterhin ein Mantelplume, der maßgeblich für den Vulkanismus der Region verantwortlich ist.
Entlang des Rheingrabens entstanden weiter südlich weitere Vulkane, darunter der Kaiserstuhl, der übrigens einige Parallelen zum Ol Doinyo Lengai im Ostafrikanischen Graben aufweist: Auch dort wurden Spuren karbonatischer Lava entdeckt.