Ascheemissionen am Whakaari: Warnstufe für White Island bleibt bei Orange
Der Inselvulkan Whakaari, der auch als White Island bekannt ist, zeigt weiterhin eine schwache vulkanische Aktivität, von der aber keine unmittelbare Gefahr für das nahe Festland Neuseelands ausgeht. Die VONA-Warnstufe für den Flugverkehr bleibt auf Orange, während die Vulkanwarnstufe bei „3“ gehalten wird.
Wie berichtet ereigneten sich am 30. Oktober zwei schwache Eruptionen, bei denen Eruptionswolken aufstiegen. Von Land aus waren nur Dampfwolken zu sehen gewesen, die bis zu 1500 m hoch aufgestiegen waren. Ein aktueller Beobachtungsflug bestätigte nun, dass auf der Vulkaninsel frische Ascheablagerungen gefunden wurden. Die Asche erreichte wohl eine Höhe von etwa 400 bis 500 Metern über dem Meeresspiegel und wurde rund fünf bis acht Kilometer nach Südosten verweht. Zudem konnten die Vulkanologen die Aktivität des Vulkans aus nächster Nähe beobachten und entdeckten anhaltende Ascheemissionen. Satellitenbilder zeigten außerdem seit dem 2. November vulkanische Aschewolken und bestätigten Schwefeldioxidemissionen, die sich am 30. Oktober und 2. November manifestierten. Modellrechnungen zufolge ist es unwahrscheinlich, dass Asche auf dem Festland niedergehen wird.
Die Temperaturen an den Austrittsstellen des Vulkans liegen derzeit bei rund 250 Grad Celsius. Dies ist zwar ein Anstieg im Vergleich zu den Messungen vor der jüngsten Aktivität, bleibt jedoch deutlich unter dem bisherigen Höchstwert von etwa 500 Grad Celsius, der Anfang dieses Jahres registriert wurde.
Whakaari/White Island ist einer der aktivsten Vulkane Neuseelands und liegt etwa 48 Kilometer vor der Ostküste der Nordinsel im Pazifik. Der Schichtvulkan erreicht eine Höhe von rund 321 Metern über dem Meeresspiegel und ist für seine häufigen Eruptionen und geothermalen Aktivitäten bekannt.
Aufgrund des aktuellen Mangels an Echtzeitdaten von der Insel – seit dem verheerenden Ausbruch von 2019 sind keine Messstationen auf der Insel installiert – basiert die Überwachung auf Satellitenbildern, ferngesteuerten Kameras sowie regelmäßigen Beobachtungs- und Gasmessflügen.
