Barren Island: Aschewolke in 2700 m Höhe

Barren Island Archivbild. © Copernicus

Aschewolke über Barren Island – Indiens einziger aktiver Vulkan erneut ausgebrochen

Der indische Inselvulkan Barren Island ist erneut ausgebrochen und förderte eine Aschewolke, die bis auf 2700 m Höhe aufstieg und in Richtung Nordosten driftete. Das geht aus einer VONA-Meldung des VAAC Darwin hervor. Es bestand eine Gefahr für tiefliegende Flugzeuge. Der Alarmcode wurde auch „Orange“ erhöht.




Das „Volcanic Ash Advisory Centre“ meldete die Ascheeruption von Barren Island in der Andamanensee in den frühen Morgenstunden des 3. Oktober. Die Beobachtungen stützten sich auf Satellitendaten des japanischen Wettersatelliten Himawari-9. Bereits wenige Stunden später war die Aschewolke jedoch nicht mehr erkennbar. Da auch keine weiteren Eruptionen registriert wurden, hob das VAAC die Warnung wieder auf und beendete die Serie von Hinweisen für den Flugverkehr.

Barren Island liegt rund 135 Kilometer nordöstlich von Port Blair, der Hauptstadt der Andamanen und Nikobaren. Der Vulkan erhebt sich 354 Meter über den Meeresspiegel und bildet eine karge, nur spärlich bewachsene Insel. Im Zentrum des Kraters wächst ein aktiver Schlackenkegel, aus dem regelmäßig kleinere Ausbrüche erfolgen.

Historische Eruptionen sind seit 1787 dokumentiert, doch lange Zeit galt der Vulkan als inaktiv. Erst 1991 brach er nach mehr als 150 Jahren Ruhephase wieder aus und erzeugte Lavaströme, die bis ins Meer reichten. Seitdem meldet sich Barren Island in unregelmäßigen Abständen. Besonders nach dem Sumatra-Beben 2004 wurde verstärkte Aktivität registriert, mit wiederholten strombolianischen Ausbrüchen, Lavafontänen und Aschewolken. In den letzten Jahren kam es mehrfach zu kurzen eruptiven Phasen, zuletzt zwischen 2018 und 2021.

Mit der aktuellen Ascheemission zeigt der Vulkan erneut, dass er aktiv bleibt, wenn auch auf vergleichsweise niedrigem Niveau. Für den Flugverkehr in der Region bedeutet dies erhöhte Aufmerksamkeit, für die Bewohner der Andamanen besteht jedoch derzeit keine Gefahr.