Campi Flegrei: Erdbeben Md 3,2 am 05.Juni

Erdbeben in den Campi Flegrei. Das Foto zeigt die Caldera. © EMSC

Neue Erdbebenserie erschütterte Campi Flegrei – Stärkstes Beben Md 3,2

Datum: 05.06.2025 | Zeit: 04:48:25 UTC | Koordinaten: 40.830 ; 14.149 | Tiefe: 2,7 km | Md 3,2

Pozzuoli, 05.06.2025In den frühen Morgenstunden ereigneten sich in Pozzuoli mehrere spürbare Erdbeben, die erneut für Aufregung in der Bevölkerung sorgten. Das stärkste Beben manifestierte sich um 04:48:25 UTC (06:48:25 Uhr Lokalzeit) und hatte laut Angaben des INGV eine Magnitude von 3,2.

Die Tiefe des Hypozentrums lag bei 2,7 Kilometern und damit im unteren Bereich des Hydrothermalsystems. Das Epizentrum wurde im Stadtteil Pisciarelli ausgemacht, der östlich der Solfatara liegt und für seine Fumarole bekannt ist. Diese liegt nur ca. 200 m vom Epizentrum entfernt. Drei weitere Erschütterungen hatten Magnituden im Zweierbereich, die aufgrund ihrer geringen Tiefe und Lage unter einem Wohngebiet ebenfalls gespürt wurden, obwohl sie unter der eigentlichen Wahrnehmbarkeitsschwelle von M 3,0 lagen. Bis jetzt blieb ein großer Erdbebenschwarm aus, was vergleichsweise untypisch ist, doch da die Erdbeben erst vor einer Stunde auftraten, könnte sich das noch ändern. Ebenso ist es möglich, dass die hier angegebenen Daten von Seismologen noch begutachtet und korrigiert werden.

Beim Erdbebendienst EMSC sind zum stärksten Beben Wahrnehmungsmeldungen eingegangen, die bis aus Neapel in 9 Kilometern Entfernung stammen und die Magnitude des Bebens höher einschätzten. Über Schäden liegen hingegen keine Meldungen vor.

Das INGV und die Kommune Pozzuoli warnten vor einem neuen Schwarm in den Campi Flegrei. Als Aktivierungsschwelle für diese Warnungen müssen innerhalb von 30 Minuten 4 Beben registriert worden sein, von denen eins eine Magnitude größer als 1,5 hat, was hier eintrat. Sollten nur Mikrobeben mit Magnituden kleiner 1,5 auftreten, sind 10 Erschütterungen nötig, um Schwarmbebenalarm zu geben.




Gestern gab es in Pozzuoli auch wieder eine Bürgerversammlung, bei der neben den Bürgermeistern der vom Bradyseismos betroffenen Kommunen auch Behördenvertreter vom Zivilschutz und INGV anwesend waren. Man sprach über die Sorgen der Bewohner der Region und versicherte, dass die Offiziellen weiterhin an Maßnahmen arbeiteten, um das Geschehen in der Caldera lückenlos zu überwachen. Zudem ist man um Schadensbegrenzung bemüht.