Indonesien: 2 Erdbeben am 18.08.20

Gleich 2 starke Erdbeben erschütterten die Südwestküste der indonesischen Insel Sumatra. Die Beben hatten die Magnituden 6,9 und 6,8 mit Hypozentren in 39 und 10 km Tiefe. Die Epizentren lagen 105 km und 132 km westlich von Bengkulu. In der Stadt leben mehr als 300.000 Menschen. Die Beben ereigneten sich in den frühen Morgenstunden: die erste Erschütterung manifestierte sich um 05.23 Uhr, die zweite folgte um 05.29 Uhr. Über größere Schäden liegen keine Meldungen vor und Tsunamialarm wurde ebenfalls nicht gegeben.

In relativer Nähe zu den Epizentren liegen zahlreiche Vulkane, von denen Kerinici und Anak Krakatau derzeit am aktivsten sind. Der Sinabung liegt im Norden Sumatras und gut 800 km entfernt. Allerdings blieb auch der Norden Sumatras nicht von Erdbeben verschont. Es ereigneten sich mehrere Erdstöße im 3-er Bereich. Doch diese Erdbeben dürften zu schwach gewesen sein, um sich auf den Sinabung auszuwirken.

Taiwan: Erdbeben Mw 4,5

In Taiwan bebte es mit einer Magnitude von 4,5. Das Hypozentrum lag in 11 km Tiefe. Das Epizentrum manifestierte sich 14 km nordwestlich von Yujing. ein zweiter Erdstoß brachte es auf die Magnitude 4,2. Tatsächlich gibt es auch in Taiwan einen Vulkan, der als aktiv eingestuft wird. Der Daitun befindet sich allerdings auf der anderen Seite der Insel und einen direkten Zusammenhang zwischen den Erdstößen und dem Vulkan gibt es nicht.

USA: Bebenserie im Norden Kaliforniens

Im Norden des US-Bundesstaates Kalifornien gab es eine Bebenserie. Sie wurden von einem Erdstoß der Magnitude 3,8 ausgelöst. Der Erdbebenherd lag in nur 8 km Tiefe. Die folgenden 9 Erdstöße hatten geringere Magnituden. Die Epizentren der Beben lagen 11 km südöstlich von Willits. Die Beben sind interessant, weil sie sich in relativer Nähe zur Mendocino Triple Junction ereigneten. An diesem tektonischen Kreuzungspunkt begegnen sich nicht nur 3 Erdplatten: dort trifft die San Andreas Verwerfung auf die Cascadia-Subduktionszone und die Kaskaden-Vulkane beginnen.

Philippinen: Schweres Erdbeben Mw 6,8

Die Philippinen wurden von einem schweren Erdbeben der Magnitude 6,8 erschüttert. Das Hypozentrum wurde in 15 km Tiefe lokalisiert. Diese Daten stammen vom EMSC, PHILVOLCS gibt die Magnitude mit 6,6 an und die Tiefe mit 21 km. Das Epizentrum befand sich in der Samar-See. Die Meerenge ist von den Inseln Samar, Leyte und Masbate eingeschlossen. Nächst gelegene Stadt war in 20 km Entfernung San Pedro.

Obwohl es sich schon um ein relativ starkes Erdbeben handelte, scheinen sich die Schäden in Grenzen zu halten. Das dürfte der recht großen Tiefe des Erdbebenherdes zu verdanken sein. Laut Medienberichten wurde eine Familie in ihrem kollabierten Haus eingeschlossen. An mehreren Brücken und in Strassen wurden Risse entdeckt. Die große Katastrophe ist allerdings ausgeblieben.

Update: Nun wurden 1 Todesopfer und 1 verletzte Person gemeldet.

Es gab (und gibt) zahlreiche moderate Nachbeben. Die meisten haben Magnituden im 3-er Bereich.

Starke Erdbeben können Vulkane in ihrem eruptiven Verhalten beeinflussen. Tatsächlich gibt es in sozialen Medien Berichte, nach denen der gut 400 km entfernte Taal-Vulkan mit verstärkten Dampf-Emissionen auf das Beben reagierte. Es kursieren Bilder mit einer mehrere Hundert Meter hohe Dampfwolke über dem Vulkankrater. Die Vulkanologen von PHILVOLCS berichten nur über ein 20 m hohes Dampfwölkchen, wie es seit dem Ende der Eruption vom Januar dieses Jahres praktisch ständig über den Vulkan steht. Die Wolke auf den Bildern wird als meteorologische Wolke bezeichnet. Dafür emittiert der näher gelegenen Vulkan Mayon wohl tatsächlich eine Dampffahne. Anstatt wie üblich 200-500 m aufzusteigen, erreichte sie heute eine Höhe von 750 m. Es wurde ein vulkanotektonisches Erdbeben registriert. Am Taal Vulkan stieg die Zahl der Beben von 2 auf 5.

Generell ist es wohl zu früh um abschätzen zu können, ob das Erdbeben sich nachhaltig auf das Verhalten der Vulkane auswirkt. Anzeichen für eine unmittelbar bevorstehende Eruption sehe ich nicht.

Bali: Erdbeben südlich der Insel

Vor der Südküste der indonesischen Inseln Bali und Java manifestierte sich gestern ein Erdbeben der Magnitude 5,1. Das Hypozentrum lag in einer Tiefe von 56 km. Der Erdstoß löste eine Reihe von Nachbeben aus, die in weitaus geringerer Tiefe um 10 km lagen. Die meisten Nachbeben haben Magnituden im 3-er Bereich. Die Erdbeben sind mit der Subduktion entlang des Sundabogens assoziert und stehen nicht in direktem Zusammenhang mit dem Vulkanismus in der Region.

Einige hundert Kilometer weiter östlich ereignete sich Vergleichbares in der Sumbawa-Region. Auch hier bauen zahlreiche Erdbeben Spannungen in der Erdkruste ab, die durch die Subduktion am Sundabogen entstehen. Man kann davon ausgehen, dass es im Bereich zwischen diese beiden Spot ebenfalls Spannungen gibt, die darauf warten abgebaut zu werden. Jederzeit können sich am Sundabogen starke Erdbeben ereignen, die sogar Tsunamis auslösen könnten. In diesem Fall wird es für einheimische und Touristen gefährlich.

Hawaii: 2 Erdbeben im 3-er Bereich

Auf Big Island Hawaii ereigneten sich heute gleich 2 Erdbeben mit Magnituden über 3. Das stärkere Erdbeben hatte die Magnitude 3,6 und lag etwas südlich der Gipfelcaldera des Vulkans Kilauea. Der Erdbebenherd wurde in einer Tiefe von knapp 12 km lokalisiert. Das 2 Beben brachte es auf  3,5 und ereignete sich nahe der Südküste der Insel, im unteren Bereich der Vulkanflanke. Das Hypozentrum befand sich in 33 km Tiefe. Auch wenn dieser Erdstoß ein wenig abseits des Clusters bei Pahala lagt, dürfte er mit den Magmenbewegungen entlang des unteren Südwestrifts im Zusammenhang stehen.

Generell ereignen sich auf Big Island derzeit viele Erdbeben. Davon betroffen ist auch der Mauna Loa. Der inflationäre Trent hält an, flachte in der letzten Woche aber an beiden Vulkanen ab. Nach wie vor ist es völlig unklar, wann die nächste Eruption beginnen wird.

Deutschland: Erdbeben M 3,6 bei Chemnitz

Update: Entgegen ersten Angaben wurde das vermeintliche Erdbeben nicht gespürt und es könnte sich um eine Falschmeldung handeln. Beim EMSC ist es allerdings nach wie vor gelistet.

Originalmeldung: Heute Vormittag gab es bei Chemnitz ein Erdbeben der Magnitude 3,6 (Lokalmagnitude). Das Hypozentrum lag in einer Tiefe von 28 km und damit im Grenzbereich zum Erdmantel. Das Epizentrum wurde 1 km südlich von Dorfchemnitz lokalisiert. Chemnitz liegt in 20 km Entfernung. Das Erdbeben kann schon als moderat eingestuft werden, und muss im Umkreis des Epizentrums gespürt worden sein.

Im Erdzeitalter des Unteren Perms gab es in der Region Vulkanismus, was durch entsprechende Ablagerungen im Chemnitzer Becken dokumentiert ist. Der Ausbruch des Zeisigwald-Vulkans war ähnlich stark wie die Eruption des Mt. St. Helens im Jahr 1980, mit dem Unterschied, dass er sich vor 291 Millionen Jahren manifestierte. Damals wurde ein ganzer Wald versteinert. Die fossilen Reste kann man heute im Naturkunde-Museum Chemnitz besichtigen.

Tansania: Erdbeben Mw 6,0

Gestern Abend ereignete sich vor der Küste von Tansania ein Erdbeben der Magnitude 6,0. Das Hypozentrum lag in 15 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 65 km nordöstlich von Kilindoni auf der Insel Mafia lokalisiert. Der Erdstoß war auch in der Metropole Daressalam deutlich zu spüren gewesen und machte vor der Landesgrenze zu Kenia nicht halt. Die Touristen-Spots Sansibar und Mombasa wurden ebenfalls erschüttert. Teilweise reagierten die Menschen panisch. Über größere Schäden liegen keine Meldungen vor.

In Tansania kommt es immer wieder zu Erdbeben. Bei einem Beben im vergangenen Jahr waren Todesopfer zu beklagen gewesen. Für gewöhnlich ereignen sich Erdbeben in Tansania an Störungszonen, die mit der Öffnung des Ostafrikanischen Riftvalleys assoziiert sind. Auf der Riftschulter liegt der berühmte Vulkan Kilimandscharo. Im Rift selbst befindet sich der Ol Doinyo Lengai. Erdbeben können das Ausbruchsverhalten aktiver Vulkane beeinflussen. Wir werden sehen, ob der Ol Doinyo Lengai sein Verhalten ändern wird. Aktuell gibt es dort schwache effusive Tätigkeit.

Alaska: Erdbeben Mw 5,7

Vor der Aleuten-Insel Unimak bebte es heute mit einer Magnitude von 5,7. Der Erdbebenherd wurde in einer Tiefe von 10 km lokalisiert. Das Epizentrum befand sich 140 km östlich von Akutan. Auf Unimak befindet sich der Shishaldin. Der Vulkan zählt zu den aktivsten Feuerbergen der Aleuten.

Hawaii: Beben unter Mauna Loa

In den letzten Tagen ereigneten sich mehrere Erdbeben unter dem Mauna Loa. Die stärkste Erschütterung hatte die Magnitude 2,3. Die Hypozentren liegen in geringen Tiefen. Die meisten Beben manifestierten sich im südlichen Bereich der Caldera. In den letzten 3 Wochen gab es 60 schwache Beben.

Auch am Kilauea setzte sich die Bebentätigkeit bei Pahala fort. In den letzten 14 Tagen gab es 343 Erdstöße. Sie stehen im Zusammenhang mit Magmenaufstieg entlang des unteren Südwestrifts. Generell hält der inflationäre Trend an, schwächte sich in den letzten Wochen aber geringfügig ab.

Österreich: Erdbeben M 4,1

Im österreichischen Tirol bebte es letzte Nacht mit einer Magnitude von 4,1. Das Hypozentrum befand sich in nur 4 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 31 km östlich von Sankt Anton am Arlberg lokalisiert. Es gab mehrere Nachbeben. Der Erdstoß und ein nachbeben der Magnitude 3,5 wurden im weiten Umkreis gespürt und schreckten Anwohner auf. Schäden wurden bisher allerdings nicht gemeldet.

Statistisch gesehen manifestieren sich in Österreich pro Jahr 40 spürbare Erdbeben mit Magnituden über 3. Die Spannungen in der Erdkruste hängen mit der Kollision der Afrikanischen Platte mit der eurasischen Platte zusammen. Konkret bohrt sich der Adriatische Sporn in Europa hinein und lässt so die Alpen entstehen.

Sumba: Schwarmbeben

Im südlichen Bereich der indonesischen Region Sumba manifestiert sich seit gestern ein Schwarmebeben. Es gab mehrere Erschütterungen mit Magnituden größer als 4, wobei es das stärkste Beben auf M 4,9 brachte. Die Erdbebenherde liegen 10 km tief. Die Epizentren befinden sich 141 km westlich von Waingapu auf Timor. Weiter im Norden der Region liegt der bekannte Vulkan Tambora dessen Ausbruch sich im Jahr 1815 für das Jahr ohne Sommer verantwortlich zeigte.

Iran-Irak: Beben Mw 4,9

Im Grenzgebiet zwischen dem Iran und dem Irak gab es ein Erdbeben der Magnitude 4,9. Die Tiefe des Erdstoßes wurde mit 10 km angegeben. Das Epizentrum lag 36 km nördlich von Mandalī im Irak.

USA: Schwarmbeben in Nevada

Im US-Bundesstaat Nevada bebt wieder die Erde. Seit Tagen kommt es zu Erschütterungen westlich des vulkanisch geprägten Areals am Monolake. Auch die Long Valley Caldera befindet sich in relativer Nähe zur Erdbebenzone. Die stärkste Erschütterung hatte die Magnitude 3,4. Die anderen Beben liegen im 2-er Bereich. Die Tiefen der Erdbebenherde streuen zwischen 2 und 14 km. Es ist nicht der erste Erdbebenschwarm, der sich dort in diesem Jahr manifestierte.

Island: Erdbeben M 4,6

Im Norden von Island hat sich heute ein moderates Erdbeben der Magnitude 4,6 ereignet. Das Hypozentrum lag 11.2 km nordwestlich von Gjögurtá und ca. 63 km nördlich von Akureyri. Die Tiefe des Hypozentrums wurde mit 12,7 km angegeben. Es ereigneten sich zahlreiche Vor- und Nachbeben, darunter 2 Erdstöße der Magnituden 4,2 und 3,7. Die Erdbeben manifestierten sich an einer Störungszone der Tjörnes-fracture-zone. Hier bebte es in den vergangenen Wochen häufig.

Im Allgemeinen ist ein Trend hin zu erhöhter seismischer Aktivität auf Island zu beobachten. In den lokalen Nachrichten wird häufig von einem Erwachen des subglazialen Vulkans Grimsvötn berichtet. Dieser liegt unter dem Gletscher Vatnajökull. Experten halten einen Ausbruch in den nächsten Monaten für wahrscheinlich. Allerdings gibt es keinen direkten Zusammenhang zwischen dem Erdbeben im Norden der Insel und dem Grimsvötn im Osten.

Prinz-Edwards-Islands-Region: Erdbeben Mw 6,3

Bereits in der Nacht zum 7. August bebte es vor der Spitze von Südafrika mit einer Magnitude von 6,3. Das Hypozentrum wurde in 10 km Tiefe lokalisiert. Das Epizentrum befand sich mitten im Indischen Ozean, in einer Entfernung von 1995 km von Mbabane. Das Erdbeben ereignete sich an der Plattengrenze zwischen Afrika und Antartika. Die Plattengrenze ist ein divergenter mittelozeanischer Rücken.

Peru: Erdstoß Mw 5,5

In der gleichen Nacht bebte es vor der Küste des südamerikanischen Landes Peru. Das Beben hatte die Magnitude 5,5 mit einem Erdbebenherd in 28 km Tiefe. Nächst gelegener Ort war Acari, in 58 km Entfernung vom Epizentrum. In den letzten Tagen gab es in der Region mehrere vergleichbare Erdbeben.

Algerien: Erdbeben Mw 4,9

Im Norden Algeriens bebte es gestern mit einer Magnitude von 4,9. Das Epizentrum wurde 2 km nordöstlich von Sidi Mérouane lokalisiert. Die Herdtiefe wurde mit 10 km angegeben. Einige Sunden später gab es ein zweites Erdbeben der Magnitude 4,5 Es lag wenige Kilometer weiter südlich.

Guatemala: Erdbeben Mw 5,8

Das mittelamerikanische Land Guatemala wurde gestern von einem Erdbeben der Magnitude 5,8 erschüttert. Das Hypozentrum lag in einer Tiefe von 10 km. Das Epizentrum befand sich gut 100 km offshore. Dort befindet sich eine Subduktionszone, an der sich regelmäßig Erdbeben ereignen. Die Plattengrenze verläuft entlang der mittelamerikanischen Küste und verursacht auch zahlreiche Erdbeben vor Mexiko.

In Guatemala sind die Vulkane Fuego, Pacaya und Santiaguito aktiv. In Mexiko ist es der Popocatepetl, der für Druckabbau sorgt und quasi da Überdruckventil Mexikos ist. Das Magma, dass als Lava an den Vulkanen der Region gefördert wird, entsteht durch partielles Schmelzen infolge der Subduktion Ein Paradebeispiel für den Zusammenhang zwischen Erdbeben und Vulkanausbrüche. Der Popocatepetl ist in den letzten Tagen besonders aktiv. Gestern erzeugte er eine 3 stündige Phase permanenten Ascheausstoßes.

Grönland: Erdbeben M 5,3

Nordöstlich von Grönland bebte es mit einer Magnitude von 5,3. Die Tiefe des Hypozentrums wurde mit 10 km angegeben. Das Beben fand seinen Ursprung in einer divergenten Störungszone.

Türkei: Erdbeben M 4,5

Im Osten der Türkei kam es zu einem Erdbeben der Magnitude 4,5. Die Tiefe des Erdbebenherdes wurde mit 4 km angegeben. Das Epizentrum lag 27 km nordöstlich von Sincik. Hier wurde ein Teil der Ostanatolischen Verwerfungszone aktiviert.

Philippinen: Erdbeben nahe Taal-Vulkan

In de letzten beiden Tagen wurde eine Zunahme der seismischen Aktivität am Taal-Vulkan festgestellt. Es ereigneten sich innerhalb von 48 Stunden 22 Erdstöße. Einige waren so stark, dass sie von den Anwohnern gespürt wurden. Der Taal liegt auf der philippinischen Insel Luzon und war im Januar 2020 groß ausgebrochen. Die aktuellen Erdbeben zeigen, dass sich sehr wahrscheinlich immer noch Schmelze im Untergrund bewegt und auf die tektonischen Verwerfungszonen drückt. Eine neue Eruption ist nicht sehr wahrscheinlich, liegt aber im Bereich des Möglichen.

Libanon: Erdbeben M 3,3

Im Libanon gab es gestern einen Erdstoß der Magnitude 3,3. Das Epizentrum lag im Hafen von Beirut. Die Erschütterung war nicht tektonischen Ursprungs, sondern wurde durch eine gewaltige Detonation hervorgerufen. Sie entstand durch 2700 Tonnen Ammoniumnitrat, dass in einer Halle am Hafen gelagert wurde und sich entzündete. Der Explosion voran ging ein Feuer mit starker Rauchentwicklung. Videoaufnahmen zeigen elektrische Entladungen, kurz bevor es zur Detonation kam. Bei der gewaltigen Explosion fanden mindestens 100 Menschen den Tod. Über 4000 Personen wurden verletzt. Das Explosionen Erdbeben auslösen kommt relativ selten vor und ist vor allem von Atombomben-Tests bekannt.

Der Hafen wurde durch die Explosion komplett vernichtet. Die Druckwelle zerstörte in einem großen Umfeld Fenster, Dächer und Fassaden von Gebäuden. Umherfliegende Trümmer verletzten unzählige Menschen. Rettungsdienste und Krankenhäuser waren komplett überfordert.

Es ist nicht das erste Unglück, das auf Ammoniumnitrat zurückzuführen ist. 2015 gab es eine Reihe vergleichbarer Unglücke in China. Ammoniumnitrat wird in Raketentreibstoffen verwendet, zur Herstellung von Sprengstoffen und Düngemittel.

Verschwörungstheoretiker, wie US-Präsident Trump, sehen in dem Unglück einen Anschlag mit terroristischen Hintergrund. Tatsächlich kann bisher nicht ausgeschlossen werden, dass das Ammoniumnitrat nicht absichtlich zur Explosion gebracht wurde. Brandstiftung ist bisher nicht auszuschließen. Allerdings ist die Substanz dafür bekannt, dass sie sich bei falscher Lagerung und durch hohe Temperaturen selbst entzünden kann.

Update: Das Unglück hatte weitreichendere Konsequenzen, als man hätte zunächst vermuten können. Durch die Zerstörung des Hafens kam es zu Versorgungsengpässen der Bevölkerung. Diese begann mit heftigen Protesten gegen die korrupte Regierung. Wie sich herausstellte wurde diese bereits vor dem Unglück gewarnt, dass das Ammoniumnitrat nicht vorschriftsmäßig gelagert wurde. Die Warnung verhallte. Die Proteste führten letztendlich zum Rücktritt der Regierung.