Vanuatu: Starkes Erdbeben Mw 6,4 am 27. März

Starkes Erdbeben erschüttert Südpazifik – Tsunamialarm blieb aus

Datum 27.03.2024 | Zeit: 01:28:20 UTC | Lokation: -21.010 ; 173.727 | Tiefe: 18 km | Mw 6,4

Heute Nacht erschütterte ein starkes Erdbeben die Inselregion zwischen Vanuatu und Fidschi. Das Beben hatte eine Magnitude von 6,4 und einen Erdbebenherd, der in 18 Kilometern Tiefe detektiert wurde. Das Epizentrum lag in etwa auf halben Weg zwischen den Archipelen und wurde vom EMSC 492 km östlich von Isangel auf Vanuatu verortet. Aufgrund der entlegenen Lage mitten im Ozean wirkte sich das Beben nicht auf Infrastruktur aus. Auch Tsunamialarm wurde nicht gegeben.

In einigen englischsprachigen Medienberichten wird auch von einem Doppelschlag berichtet. Demnach soll es zwei starke Erdbeben gegeben haben, die sich in kurzer Zeit nacheinander ereigneten. Demnach soll der zweite Erdstoß sogar eine Magnitude von 6,7 gehabt haben. Ich kann dieses Beben anhand der vorliegenden Daten vom EMSC und GFZ nicht nachvollziehen. Möglicherwiese hatte es sich um ein Geisterbeben gehandelt, das quasi als Echo des ersten Bebens vom automatischen System angezeigt wurde.

Tektonisch betrachtet manifestierte sich der Erdstoß an einer Störungszone, die mit dem Vanuatugraben assoziiert ist, der zwischen Vanuatu und Fidschi verläuft. Beim Vanuatugraben, der auch Neuehebridengraben genannt wird. Entlang des Grabens wird die Platte des Pazifiks unter die Indoaustralische Platte subduziert, was häufig Erdbeben verursacht. Der aktuelle Erdstoß manifestierte sich aber nicht direkt am Tiefseegraben, sondern nördlich davon. Dort gibt es eine divergente Störungszone, die in Nord-Süd-Richtung verläuft und den Vanuatugraben mit der Fiji-Fracture-Zone verbindet. Diese Spreizungszone dürfte das Erdbeben hervorgebracht haben.

In der Vergangenheit gab es in der Region des Vanuatugrabens, aber auch am benachbarten Fidschigraben zahlreich Erdbeben. Als Teil des Pazifischen Feuergürtels gibt es auch viele Vulkane, denn die Inselwelt des Südpazifiks besteht zum großen Teil aus Vulkaninseln entlang von Inselbögen.