Island: weitere Erdbeben

Unter der isländischen Reykjanes-Halbinsel gab es in den letzten Tagen 2 neue Schwarmbeben. Insgesamt wurden in den letzten 48 Stunden 199 Erschütterungen registriert. Ein Beben-Spot lag unter dem bekannten Vulkan Thorbjörn bei Grindavik. Hier scheint die Magma-Intrusion langsam weiter zu gehen. Neu ist der 2.Spot weiter westlich: unter dem Vulkan Reykjanes bebte es mit der Magnitude 2.8. Es folgten zahlreiche schwächere Erschütterungen. Ob dieses Schwarmbeben ebenfalls auf eine Intrusion zurückzuführen ist, ist noch unklar.

Thorbjorn: Neue Erdbeben

Am isländischen Vulkan Thorbjorn gab es heute weitere Erdbeben. Die meisten Erschütterungen waren von geringer Magnitude und lagen in Tiefen von weniger als 5 km. Einige Erschütterungen manifestierten sich sogar nahe der Erdoberfläche. Diese Beben lagen nur wenige Hundert Meter tief. In den letzten Tagen öffneten sich bereist Spalten in der Nähe von Grindavik.

In den letzten 48 Stunden registrierte IMO im Bereich der Reykjanes-Halbinsel 91 Erdbeben. Allerdings lagen einige Beben nicht am Thorbjorn, sondern in der Nähe von  Litla Kaffistofan. Das stärkste Beben dort hatte die Magnitude 3,7 und lag in 6,8 km Tiefe.

Hawaii: Seismik hoch

An den beiden potenziell aktiven Vulkanen Mauna Loa und Kilauea ist die Seismik hoch. Am Kilauea bebte es in der Gegend der Gipfelcaldera und im unteren Westrift bei Pahala. Dort liegen die meisten Erschütterungen in Tiefen von mehr als 20 km. Die Magnituden bewegen sich im 2-er Bereich. Am Mauna Loa manifestierten sich die meisten Erschütterungen um die Caldera herum. Die Erdbeben gehen mit schwacher Inflation einher. Es gilt als sicher, dass die beiden Vulkane wieder eruptieren werden, die Frage ist nur wann?

Mexico: Weitere Erschütterungen am Vulkanfeld

Gestern kam es zu weiteren Erdstößen im mexikanischen Vulkanfeld Michoacán-Guanajuato. Bekannt ist es durch den Schlackenkegel Paricutin. Die Beben hatten Magnituden um 3,5 und lagen in Tiefen von mehr als 20 km. Mittlerweile werden auch die mexikanischen Seismologen etwas unruhig und haben beschlossen weitere Messstationen zu installieren. Sie wollen herausfinden, ob die Beben tektonischer Natur sind, oder ob sie von aufsteigendem Magma verursacht werden.

Mayotte: Vereinzelte Beben

In einer weiteren interessanten Vulkanregion gibt es Erdbeben: der submarine Vulkanausbruch bei der Insel Mayotte scheint weiterzugehen! Es wurden weitere Erdbeben mit Magnituden größer als 3 registriert. Die Erdbebenherde liegen 25 km tief.

Hawaii: Erdbeben M 4,2

Erdbeben auf Hawaii. © EMSCLetzte Nacht wurde Big Island Hawaii von einem Erdbeben der Magnitude 4,2 erschüttert. Das Hypozentrum lag in nur 8 km Tiefe. Das Epizentrum manifestierte sich 12 km Südlich der Gipfelcaldera des Vulkans Kilauea. Auch sonst ist die Seismik auf Hawaii hoch. Es gibt zahlreiche Erschütterungen bei Pahala und einige Beben am Mauna Loa.

Der See im Halema‘uma‘u-Krater wächst indes unbeirrt weiter. Mittlerweile hat er die Dimension von 195 x 95 m. Es handelt sich bereits um eine stattliche Wasseransammlung die Probleme verursachen könnte, sobald sie mit Magma in Kontakt kommt: Es drohen phreatomagmatische Eruptionen.

Thorbjorn: Erdbeben M 4,3

Dieser Artikel erhielt ein Update am 02.02.2020 um 20:02 Uhr!

Der isländische Vulkan Thorbjorn wurde von einem Erdbeben der Magnitude 4,3 erschüttert. Das Hypozentrum lag in nur 5,6 km Tiefe. Das Epizentrum manifestierte sich 4.3 km nördlich von Grindavík. 4 weitere Erdstöße hatten Magnituden größer als 3. Die Beben waren Teile eines Schwarms, der über ein ungewöhnlich großes Gebiet der Reykjanes-Halbinsel streut. Insgesamt wurden in den letzten 48 Stunden 277 Erdbeben registriert. Für mich sieht es nicht so aus, als würde sich die Situation entspannen wollen. Bisher wird über ein recht geringes Magmenvolumen spekuliert, das sich im Untergrund ansammelt. Doch mit jedem Tag kommt mehr Magma hinzu und falls es weiter Richtung Oberfläche dringen sollte, könnte die resultierende Eruption größer werden als bisher angenommen.

Update: 02.02.2020

Heute erfolgt mein update mal ein wenig später, da ich gerade erst von einem treffen der Vulkanologischen Gesellschaft e.V. zurück gekehrt bin. Natürlich war auch dort der Thorbjörn ein Thema. Als ob es das Magma gespürt hätte, dass es im Fokus unseres Interesses steht, war es besonders nervös und erzeugt zahlreiche Beben. In den letzten 48 Stunden registrierte IMO 880 Erschütterungen im Bereich der Reykjanes-Halbinsel. 9 Erdbeben hatten Magnituden größer als 3. Die meisten Erschütterungen liegen bei Grindavik. Interessant sind die Tiefen der Hypozentren: sie manifestieren sich in ca. 5 km Tiefe, wobei es auch Beben nahe der Oberfläche gibt. Dieses Muster ist typisch für aufsteigendes Magma und es scheinen sich weitere Frakturen zu öffnen. Mittlerweile beträgt die Bodenanhebung gut 5 cm. Obwohl sich keine zuverlässige Prognosen auf wissenschaftlicher Basis erstellen lassen, halte ich es für immer wahrscheinlicher, dass es tatsächlich zu einer Eruption kommen wird.

Cayman Islands: Erdbeben Mw 6,1

Wenige Stunden nach dem Kuba-Erdbeben ereignete sich gestern Abend ein Erdbeben der Magnitude 6,1 vor den Cayman-Islands. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe und auf der gleichen Störungszone wie das Beben zwischen Kuba und Jamaica. In gewisser Weise könnte man es als Nachbeben betrachten. Sicherlich wurde es durch das stärkere Beben angeregt. Dieser Erdstoß dürfte für einen Teil der Schäden verantwortlich sein, die von den Cayman-Islands gemeldet wurden. Dort war es zu Beschädigungen an Straßen und Leitungen gekommen. Zeitweise fiel der Strom aus. Es ereigneten sich einige schwächere Beben.

Salomonen: Erdbeben M 6,0

Heute Nachmittag rappelte es erneut bei den Salomonen. Das Erdbeben hatte eine Magnitude von 6,0 und manifestierte sich in 95 km Tiefe. Das Epizentrum lag an der Südwestküste der Insel Makira-Ulawa. Über evtl. Schäden liegen noch keine Meldungen vor.

Griechenland: Erdbeben Mw 5,4

Gestern bebte es zwischen den griechischen Inseln Kreata und Karpathos. Das Beben hatte die Magnitude 5,4. Der Erdbebenherd lag 10 km tief. In der gleichen Region gab es heute ein Nachbeben M 4,7

Albanien: Erdbeben M 5,1

Bereits gestern gab es in Albanien ein Erdbeben der Magnitude 5,1. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich 12 km nordwestlich von Vorë. Dort leben ca. 5000 Menschen, die den Erdstoß gespürt haben dürften. Heute bebte es in der Region mit M 4,7.

Iran: Erdstoß Mw 4,7

Heute ereignete sich im Westen des Iran ein Erdstoß der Magnitude 4,7. Das Hypozentrum befand sich in deiner Tiefe von 10 km. Das Epizentrum wurde 14 km nördlich von Naqadeh lokalisiert. Das war aber nicht das einzige Beben im Iran. Gestern gab es im Südiran eine Erschütterung mit der Magnitude 5,0

In den letzten Tagen erleben wir eine Häufung moderater bis starker Erdbeben. Mich würde es nicht wundern, wenn noch ein weiteres starkes Erdbeben hinzu käme.

Kuba und Jamaika: Schweres Erdbeben M 7,7

Zwischen den Karibik-Inseln Kuba und Jamaika hat sich ein schweres Erdbeben ereignet. Es hatte die Magnitude 7,7 und manifestierte sich in 10 km Tiefe. Das Epizentrum lag 133 km nordwestlich von Lucea auf Jamaika. Es wurde eine Tsunami-Warnung herausgegeben. Das Beben ereignete sich um 19.10 Uhr UCT. Es muss mit starken Schäden gerechnet werden. Allerdings liegen noch keine diesbezüglichen Meldungen vor.

Das Beben ereignete sich im Bereich der Oriente-fault-zone, die berüchtigt für ihre Starkbeben ist. Bei der Störungszone handelt es sich um eine linksdrehende Blattverschiebung und ähnelt der San-Andreas-Störung in den USA.
Die Oriente-Verwerfungszone ist ein System aktiver koaxialer linksseitig bewegter Blattverschiebungen das entlang der Nordseite der Insel Hispaniola verläuft, auf der sich die Staaten Haiti und Dominikanische Republik befinden. Sie passiert den Südens Kubas und verläuft entlang des Cayman-Trogs. Die Verwerfungszone teilt ungefähr die Hälfte der Relativbewegung zwischen den tektonischen Platten Nordamerikas und der Karibik mit der Verwerfungszone Enriquillo-Plantain Garden und der Verwerfungszone Walton, die entlang der Südseite von Hispaniola und am südlichen Rand des Cayman-Trogs verlaufen. Beide Verwerfungszonen enden am Mid-Cayman Rise im Westen.

Update 22.00 Uhr: Die Tsunamiwarung galt zunächst für Jamaika, Kuba und die Cayman Inseln und wurde dann erweitert, so dass auch die Karibkküsten Mittelamerikas gewarnt wurden. Das Tsunami-Frühwarnsystem registrierte einen Meeresspiegelanstieg von 0,5 m. Mit einer großen Welle wird derzeit aber nicht mehr gerechnet.

Der Erdstoß war bis nach Mami in Florida zu spüren gewesen. Dort wurden auch Hochhäuser evakuiert. Erste Schadensmeldungen laufen von den Cayman-Inseln ein. Dort gab es Straßenschäden und Erdfälle.

Update 29.01.2020: Die Schäden sind offenbar deutlich geringer ausgefallen, als man zunächst vermuten musste. Die Länge des Erdstoßes wurde auch mit nur 20 Sekunden angegeben. Starkbeben mit katastrophalen Auswirkungen dauern oft mehrere Minuten. In Havanna wurden mehrere Hochhäuser evakuiert. Auf den Bahamas-Inseln wurde eine Kabinettssitzung unterbrochen. Die meisten Schäden wurden bisher von den Cayman-Inseln berichtet. Diese dürften aber auf ein späteres Erdbeben der Magnitude 6,1 zurückzuführen sein, dass sich näher an den Inseln ereignete.

Türkei: Erdbeben M 5,0

Im Westen der Türkei hat es ein weiteres Erdbeben der Magnitude 5,0 gegeben. Das Hypozentrum lag (nach vorläufigen Angaben) in einer Tiefe von nur 2 km. Schauplatz war wieder das Gebiet bei der Ortschaft Kırkağaç, wo es seit Tagen zahlreiche Erdbeben gab. Die stärkste Erschütterung der Magnitude 6,8 richtete moderate Schäden an. Bisher wurden 38 Menschen tot geborgen. Der neue Erdstoß könnte -aufgrund seiner geringen Tiefe- weitere Schäden verursacht haben.

Nicht nur der Westen der Türkei wird derzeit von Beben heimgesucht, sondern auch der Osten und Norden. In der Nähe von Istanbul gab es einige leichte Erdstöße. Dort fürchtet man seit langem ein Starkbeben, dass verheerende Folgen haben könnte.

Iran: Erdstoß M 4,8

Ein moderates Beben der Magnitude 4,8 ereignete sich heute an der Grenze Iran-Irak. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. Des Epizentrum manifestierte sich 30 km östlich des Ortes Mandalī. Es gab ein Nachbeben M 3,8.

Deutschland: Erdbeben Ml 3,7

Auf der Schwäbischen Alb bebte es letzte Nacht mit einer Magnitude von 3,7. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 7 km südlich von Hechingen lokalisiert. Tübingen liegt 27 km entfernt. Der Erdstoß wurde von den Anwohnern der Region wahrgenommen. Heute gab es ein Nachbeben der Magnitude 2,7.

Lombok: Erdstoß M 3,3

Gestern Nachmittag bebte es auf der indonesischen Insel Lombok. Es kam zu mehreren Erdstößen, bei denen der Stärkste die Magnitude 3,3 hatte. Der Erdbebenherd lag in einer Tiefe von 13 km. An und für sich sind Erdbeben dieser Größenordnung relativ häufig in Indonesien, doch man ging davon aus, dass sich nach der starken Erdbebenserie von 2018 die Spannungen unter der Insel erst einmal abgebaut hätten. Dies war entweder nicht der Fall, oder die Subduktion sorgt dafür, dass bereits wieder neue Spannungen im Gestein entstehen. Stärkere Erdbeben sind demnach nicht auszuschließen.

Salomonen: Erdbeben M 6,3

Zwischen den Salomonen-Inseln Guadalcanal und Makira Ulawa ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 6,3. Das Hypozentrum lag in einer Tiefe von 33 km.  Das Epizentrum lag in einer Entfernung von 109 km zum Ort Kirakira. Über Schäden liegen keine Meldungen vor. Starke Erdbeben sind in der Region vergleichsweise Häufig. Die Salomonen liegen auf der gleichen Subduktionszone wie das Archipel von Vanuatu. Auch hier kommt es regelmäßig zu Erdbeben.

Türkei: Erdbeben M 6,8

Originalmeldung: Im Mittleren Osten der Türkei bebte die Erde mit einer Magnitude von 6,8. Das Hypozentrum lag in 15 km Tiefe. Das Epizentrum manifestierte sich 18 km nördlich der Ortschaft Çüngü. Dort leben ca. 5500 Menschen. Der Erdstoß ereignete sich um 17.55 Uhr UCT. Meldungen über die Schadens-Bilanz liegen noch nicht vor. Erdbeben dieser Magnitude können aber große Schäden an der betagten Bausubstanz der ländlichen Gegend Anatoliens verursacht haben. Es gab und gibt Nachbeben.

Update 20.30 Uhr: Die Befürchtungen bestätigen sich, dass es starke Schäden an der Infrastruktur der Region gegeben hat. Sogar aus 200 km entfernten Orten werde noch leichte Schäden gemeldet. Mindestens 1 Todesopfer und mehrere Verletze wurden bereits bestätigt. Man muss davon ausgehen, dass diese Zahlen steigen werden.

In den Sozialen Medien werden erste Bilder und Videos geteilt. Die Suche nach Verschütteten ist auf vollen Touren. Zahlreiche Menschen sind obdachlos geworden und müssen die kalte Winternacht im Freien verbringen.

Update 25.01.2020: Die Befürchtungen, dass es weitaus mehr Opfer gibt, als gestern Abend ersichtlich war, hat sich bewahrheitet. Mittlerweile berichten die Medien von mindestens 21 Todesopfern und knapp 1000 Verletzten Personen. 30 Menschen werden noch vermisst und sind sehr wahrscheinlich unter Trümmern verschüttet. Besonders schlimm hat es die Provinz Elazig im Bezirk Sivrice getroffen. Das Beben war praktisch in großen Teilen der Türkei zu spüren gewesen, sowie in angrenzenden Ländern. Selbst in Israel spürte man den Erdstoß noch.

Das Beben ereignete sich an der Ostanatolischen Verwerfungszone. Sie bildet eine Grenze zwischen der Anatolischen Platte und der Arabischen Platte. Sie zählt zu den besonders gefährlichen Erdbebenzone. Leichtere Erdbeben gehören hier zur Tagesordnung. Eines der letzten stärkeren Beben ereignete sich im Jahr 2010 und hatte die Magnitude 6,0.