Erdbeben-News 14.06.22: Reykjanes

Reykjanes auf Island: Erdbeben Mb 3,9

Datum: 14.06.22 | Zeit: 01:02:44  UTC | Lokation: 63.86 ; -22.45 | Tiefe: 2,6 km | Mb 3,9

Auf der isländischen Halbinsel Reykjanes gab es ein moderates Erdbeben der Magnitude 3,9. Es hatte ein Hypozentrum in nur 2,6 km Tiefe. Das Epizentrum lag 3.0 km nördlich von Grindavík und damit im Bereich des Thorbjörn-Vulkans an der Blauen Lagune. Der Erdstoß manifestierte sich zu nachtschlafender Zeit und riss Anwohner der Gegend aus dem Schlaf. Selbst in Reykjavik war der Erdstoß zu spüren gewesen. Die Menschen der Region dürften in den letzten Monaten sowieso unruhig schlafen, denn es droht ein Vulkanausbruch, der seine Finger nicht nur nach dem Geothermalkraftwerk Svartsengi und der Blauen Lagune ausstrecken könnte, sondern sogar den Ort Grindavik bedroht. Wann- und ob es zu einer Eruption kommen wird ist weiter ungewiss. Zuletzt ließ die Bodenhebung in dem Erdbebengebiet nach. Die GPS-Daten werden nicht mehr für alle Messstationen auf Reykjanes öffentlich aktualisiert. Zuerst sah es so aus, als würde sich mit dem Nachlassen der seismischen Tätigkeit die Inflation in Deflation umkehren, doch zuletzt schien sich dann ehr ein Plateau herauszubilden. Man kann davon ausgehen, dass es sich bei den intrudierten magmatischen Fluiden tatsächlich um Magma handelte, dass einen Gang bildete, der weiterhin in ca. 4-5 km Tiefe feststeckt. Alternativ bestand die Möglichkeit, dass es sich bei den Fluiden um zirkulierendes hydrothermales Tiefenwasser handelte. Vor der Fagradalsfjall-Eruption im letzten Jahr wurde ein ähnliches Phänomen festgestellt.

Neben dem beschriebenen Erdbeben ereigneten sich insgesamt 134 weitere Erdstöße innerhalb von 48 Stunden. 9 von ihnen hatten Magnituden im 2-er Bereich. In einer Bemerkung auf IMO heißt es, dass dem Hauptbeben mindestens 100 Nachbeben folgten. Diese sind nur zum Teil in den Tabellen aufgelistet. Von daher werden sich innerhalb von 48 Stunden mehr als 200 Beben unter der Halbinsel ereignet haben.

Update: Auf Island wurde nach einer Sitzung eines Katastrophen-Ausschusses beschlossen, dass der erhöhte Alarmzustand der Unsicherheit aufrecht erhalten bleibt.

Erdbeben unter anderen Regionen Islands

Nicht nur unter Reykjanes bebte es, sondern auch im Bereich anderer vulkanisch relevanten Zonen auf Island. Es gab Erdstöße am Eyjafjallajökull, in Nähe der Hekla und unter den Vulkanen des Vatnajökulls. Auch an Askja und Herdubreid bebte es.

Erdbeben-News 13.06.22: Japan

Japan: Erdbeben Mb 5,1 vor Sendai

Datum: 12.06.22 | Zeit: 12:45:52 UTC | Lokation: 37.68 N ; 141.64 E | Tiefe: 60 km | Mb 5,1

Vor der Ostküste der japanischen Insel Honshu gab es ein Erdbeben der Magnitude 5,1. Sein Epizentrum wurde 60 km östlich von Namie verortet, der Erdbebenherd lag 60 km Tief. Ein Blick auf die Shakemap enthüllt, dass es in den letzten Tagen mehrere moderate Erdbeben in der Region gab. Dort liegt auch das havarierte Atomkraftwerk von Fukushima, das durch ein starkes Erdbeben nebst Tsunami beschädigt wurde.


Erdbeben Mb 5,0 am türkischen Van-See

Datum: 13.06.22 | Zeit: 18:35:19 UTC | Lokation: 38.84 N ; 43.54 E | Tiefe: 19 km | Mb 5,0

Am Ostufer des anatolischen Sees Van gab es ein Erdbeben der Magnitude 5,0. Es folgten zahlreiche Nachbeben, so dass ein netter Cluster entstand. Das Hypozentrum lag 19 km tief. Das Epizentrum befand sich 26 km südöstlich von Erciş. In der Region kommt es öfters zu moderaten-starken Erdbeben. Sie wird von der Ostanatolischen Verwerfungszone geprägt, einer signifikanten Erdbebenzone der Türkei.


Island: Schwarmbeben Grindavik

Datum: 11.06.22 | Zeit: 15:40:52 UTC | Lokation:  54.28 N ; 35.34 W | Tiefe: 10 km | Mb 4,9

Auf der isländischen Reykjanes-Halbinsel gehen die Beben weiter. Zwar hat sich die Aktivität gegenüber dem Monatsanfang abgeschwächt, doch es kommt weiterhin zu zahlreichen Erdbeben im Bereich von Grindavik. Aktuell werden 135 Erschütterungen für die letzten 48 Stunden angezeigt. Gestern waren es mehr als 200. Weiter Seewärts, gab es am Reykjanes-Ridge mehrere moderate Erdbeben. Das stärkste manifestierte sich Vorgestern und hatte eine Magnitude 4,9. Es zeigt, dass es am Mittelatlantischen Rücken durchaus Bewegungen gibt, die auch ein starkes Erdbeben erzeugen könnten. Das Beben ereignete sich in 10 km Tiefe und hatte ein Hypozentrum, das 1331 km südlich von Reykjavík lag.

Erdbeben-News 10.06.22: China

Weitere Erdbeben in Sichuan

Datum: 09.06.22 | Zeit: 17:28:37 UTC | Lokation: 32.44 N ; 101.96 E | Tiefe: 13 km | Mw 5,9

Gestern wurde die südwestchinesischen Provinz Sichuan erneut von mehreren Erdbeben erschüttert. Das Stärkste brachte es auf eine Moment-Magnitude von 5,9 und hatte ein Hypozentrum in 13 km Tiefe. Zuvor bebte es mit einer Magnitude von 5,6. 3 Nachbeben hatten Magnituden im 4-er Bereich. Die Epizentren wurden 105 km S von Qihama lokalisiert. Es gab offenbar Schäden an der Infrastruktur, denn in Medienberichten ist zu lesen, dass Rettungskräfte in die Region geschickt wurden und Katastrophenschutzarbeiten im Gange sind. Todesopfer waren diesmal nicht zu beklagen gewesen. Anders sah es bei einem vergleichbaren Erdbeben Anfang Juni aus, als in der gleichen Region 4 Menschen durch ein Erdbeben starben.

Die Wetterprognosen für das Katastrophengebiet sind schlecht und man rechnet mit ergiebigen Regenfällen. Diese könnten die Situation verschärfen, da sich durch die Erdbeben Berghänge destabilisiert haben könnten. Es besteht Erdrutschgefahr.

Tektonische Situation in Sichuan

Die tektonische Situation im westlichen Sichuan ist komplex und wird durch die Aufschiebung der Himalaya-Vorgebirge an der Grenze zu Tibet bestimmt. Die aktuellen Erdstöße ereigneten sich im Bereich der Kunlun-Störung, bei der es sich um eine linksdrehende Blattverschiebung handelt. Sie ist mit den Bewegungen am Rand des tibetanischen Plateaus assoziiert. In der Region gibt es große Blattverschiebungen, die die Erdkruste in mehreren Blöcken unterteilen. Einige dieser Blöcke rotieren in entgegengesetzten Richtungen. Von diesen Drehung ist auch das Sichuan-Becken am Fuß der Bergketten nicht ausgeschlossen. Bei so vielen Störungszonen und Verschiebungen der Gesteinsblöcke ist es sehr wahrscheinlich, dass sich große Spannungen im Untergrund aufgebaut haben, die sich in weiteren Erdbeben entladen werden. So kann es jederzeit zu starken Erdbeben kommen, die große Schäden verursachen und Menschenleben fordern. Genaue vorhersagen zu Erdbeben sind allerdings nicht zu machen.


Weitere Meldungen:

Russland: Erdbeben M 5,2 am Baikalsee

Datum: 09.06.22 | Zeit: 12:24:18 UTC | Lokation:  52.03 N ; 105.79 E | Tiefe: 10 km | Mw 5,2

Die Baikalsee-Region wurde gestern von einem Erdbeben der Magnitude 5,2 erschüttert. Die Tiefe des Hypozentrums wurde mit 10 km angegeben. Das Epizentrum befand sich 36 km nördlich von Babushkin. Das Erdbeben löste in Internetmedien eine Flut von Falschmeldungen aus, nach denen sich ein Erdbeben der Magnitude 8,4 ereignete hätte, das große Zerstörungen anrichtete. Ich gehe mal davon aus, dass es sich hierbei um gezielte Fakenews handelte, die im Rahmen der Propagandaschlacht um den russischen Ukraine-Krieg gestreut wurden.

Apropos-Ukraine-Krieg: langsam stelle ich mir die Frage, warum Deutschland international als der Buhmann dargestellt wird? Scheinbar hängt ja die halbe Welt am Tropf der ukrainischen Getreide-Exporte. Folglich müsste das Land ja über entsprechende finanzielle Mittel verfügt haben, um sich vor der russischen Invasion mit Waffen einzudecken. Spätestens seit der Annexion der Krim, hätte klar sein müssen, was passieren kann. Wo ist das Geld des ukrainischen Staates versickert?


Zypern: Erdbeben Mb 4,8

Datum: 10.06.22 | Zeit: 01:40:17 UTC | Lokation: 34.81 N ; 33.90 E | Tiefe: 10 km | Mb 4,8

An der Südostküste von Zypern manifestierte sich ein moderates Erdbeben Mb 4,8. Der Erdbebenherd lag 10 km tief. Das Epizentrum wurde 28 km östlich von Larnaca verortet.


Nicaragua: Schwarmbeben nahe Vulkan

Datum: 08.06.22 | Zeit: 21:37:31 UTC | Lokation: 12.87 N ; 87.33 W | Tiefe: 18 km | Mb 4,2

Im Nordwesten von Nicaragua gab es einen ordentlichen Erdbebenschwarm. Seit Vorgestern registrierte das EMSC gut 50 Erschütterungen mit Magnituden zwischen 4,2 und 2,5. Das Hypozentrum des stärksten Erdbebens lag in 15 km Tiefe. Die meisten Erschütterungen lagen allerdings in 10 km Tiefe. Die Epizentren streuen in einem Gebiet, dass wenige Kilometer westlich von Puerto Morazán liegt. Das Besondere ist, dass sich der Vulkan Cosigüina nur 25 Kilometer westlich der Stadt befindet.

Erdbeben-News 07.06.22: Erdbeben an divergenten Störungen

Atlantischer Rücken nahe der Azoren: Erdbeben Mw 5,4

Datum: 06.06.22 | Zeit: 20:59:56 UTC | Lokation: 43.56 N ; 28.95 W | Tiefe: 10 km | Mw 5,4

Am Mittelatlantischen Rücken ereignete sich eine Erdbebenserie. Sie bestand aus 3 moderaten-starken Erdbeben mit Magnituden zwischen 5,4 und 4,7. Die Hypozentren lagen in Tiefen von 10 km. Die Epizentren manifestierten sich gut 500 km nördlich der Azoren. Dieses Archipel stand in den letzten Monaten oft in den Schlagzeilen, da sich unter der Insel Sao Jorge ein ausgeprägtes Schwarmbeben ereignete, dass im Zusammenhang mit Magmeninflation stand. Um Sao Jorge ist es allerdings wieder ruhiger geworden und die Beben ebbten ab. Es wird zwar noch Mikroseismizität registriert, aber nichts, was mit den ersten Wochen der Aktivität vergleichbar wäre. Es sieht so aus, als würde ein Vulkanausbruch noch eine Zeitlang auf sich warten lassen.


Eritrea: Erdbeben Mb 4,6

Datum: 05.06.22 | Zeit: 12:38:09 UTC | Lokation: 14.98 N ; 39.75 E | Tiefe: 10 km | Mb 4,6

In Eritrea manifestierte sich ein moderater Erdstoß der Magnitude 4,6. Der Erdbebenherd lag 10 km tief und das Epizentrum wurde 43 km östlich von Adi Keyh lokalisiert. Das Besondere ist, dass sich der Erdstoß an einer divergenten Störungszone ereignete und somit eine Analogie zu der Erdbebenserie am Mittelatlantischen Rücken aufweist. Der Unterschied liegt hier, dass es sich um die Divergenzzone eines kontinentalen Riftsystems handelt. Die Rede ist vom Ostafrikanischen Rift. Das Erdbeben ereignete sich gut 150 km nordwestlich vom Vulkan Erta Alé, in dessen Krater ein Lavasee brodelt.


Reykjanes: Erdbeben gehen weiter

Auch unter der isländischen Reykjanes-Halbinsel gehen die Erdbeben weiter. Die Intensität der Schwarmebben, die sich an verschiedenen Spaltensystemen ereignen, fluktuiert. IMO registrierte in den letzten 48 Stunden 122 Erschütterungen. Die meisten Beben haben Magnituden im Bereich der Mikroseismik. Die Halbinsel verläuft praktisch entlang des Mittelatlantischen Rückens, der hier durch vulkanische Aktivität Überwasser gehoben wurde. Der Vulkanismus auf Island wird von einem Mantelplume unterstützt, der sich unter Zentralisland konzentriert. Eine weitere Parallele zum Ostafrikanischen Riftsystem.


Motoren divergenter Störungszonen

Die Erdbeben unter den divergenten Störungszonen sind überwiegend tektonischen Ursprungs, sind aber oft eng mit vulkanischen Manifestationen gekoppelt. Es gibt 3 Motoren, die die Kräfte der Erde in diesen Bereichen fokussieren, Risse entstehen lassen, Platten bewegen und Vulkane zum Ausbrechen bringen: einer dieser Motoren liegt oft tausende Kilometer von den divergenten Plattengrenzen entfernt, in den Gegenparts der divergenten Zonen der Erde. Bei diesen Gegenspielern handelt es sich um die Subduktionszonen. Während sich an divergenten Störungen Erdkrustenplatten voneinander fort bewegen und so ein Spalt entsteht, stoßen an den konvergenten Störungen 2 Platten aufeinander. Entweder führt diese Plattenkollision zur Auffaltung von Gebirgen (wenn 2 Kontinente kollidieren), oder es entstehen Subduktionszonen (wenn mindestens eine der Platten ozeanisch ist), an denen die schwerere Platte unter die leichtere Platte geschoben wird und bis in den Erdmantel abtaucht und dort schmilzt. Da aber auch die leichte Platte über eine gewaltige Masse verfügt, entsteht ein gravitativer Sog, wodurch die Platte immer weiter in die Tiefe gezogen wird. Dabei schleppt sie quasi den gesamten Ozeanboden hinter sich her, bis es am Ozeantischen Rücken zum Riss kommt, an dem die Platte auseinandergezogen wird. Der Riss wird von nachströmenden plastischen Tiefengestein der Asthenosphäre geschlossen, wobei es auch zum Aufstieg von Magma kommen kann und Vulkane entstehen. Der zweite Motor wird von Konvektionsströmen im Erdmantel gebildet, die große, gegenläufig rotierenden Zellen aus plastischem Gestein bilden. Sie wirken wie gigantische Förderbänder, die die Erdkrustenplatten transportieren. Wahrscheinlich bilden sich die Mittelozeanische Rücken dort, wo sich der Schnittpunkt zweier gegenläufiger Konvektionszellen befindet. Im Bereich des Ostafrikanischen Riftvalleys wird eine großer Mantelplume vermutet. Entlang des Scheitelpunktes der Mantelanomalie werden ebenfalls gegenläufig rotierende Schmelzströme angenommen, die bis kurz unter die Erdkruste reichen. Entlang des Scheitelpunktes der Strömungen wurde die Erdkruste ausgedünnt und gedehnt, bis es zu einem mehr als 6000 km langen Riss kam, dem heutigen Riftvalley. Während der Hauptphase der Aktivität entstanden mächtige Vulkane, wie etwa der Kilimandscharo, Mount Meru, die Virunga-Vulkane und die breiten Schildvulkane der Danakil.

Erdbeben auf Reykjanes: Neuer Schub am 05. Juni

Heute manifestiert sich unter der isländischen Reykjanes-Halbinsel ein neuer Bebenschub. In den letzten 48 Stunden registrierte IMO 365 schwache Erdbeben. 8 Erschütterungen hatten Magnituden im 2er Bereich. Noch zeigen die GPS-Messungen keine neuen Bodenhebungen, dennoch liegt die Vermutung nahe, dass die Beben mit Fluidbewegungen im Zusammenhang stehen. Es zeigt sich eine ähnliche Fluktuation der Seismizität, wie wir sie in den Monaten vor der Fagradalsfjall-Eruption sahen. Die Hypozentren liegen in ca. 5 km Tiefe. Die Epizentren konzentrieren sich in einem Bereich 3-5 Kilometer nordwestlich von Grindavik, also wieder am Magmatischen gang zwischen Thorbjörn und Eldvörp. Es gibt aber auch Erschütterungen an anderen Spaltensystemen.

Erdbeben Mw 6,4 erschüttert Rat-Inseln

Datum: 04.06.22 | Zeit: 23:38:11 UTC | Lokation:  52.14 N ; 178.31 E | Tiefe: 100 km | Mw 6,4

Der vulkanische Inselbogen der Aleuten wurde gestern Abend von einem starken Erdbeben der Magnitude 6,4 erschüttert. Das Epizentrum lag wenig nördlich der Rat-Inseln. Das Hypozentrum wurde in 100 km Tiefe lokalisiert. Zu den Rat-Inseln gehören Inselvulkane wie Davidof und Little Sitkin die vom AVO überwacht werden und immer wieder eruptieren. Es ist nicht ausgeschlossen, dass der starke Erdstoß das Verhalten der Vulkane beeinflussen wird.

 

Island-Erdbeben-News am 04. Juni

Datum: 03.06.22 | Zeit: 21:16:03 UTC | Lokation: 63.78 N ; 20.85 W | Tiefe: 1 km | Ml 4,2

Auf Island könnte sich ein Erdbeben der Magnitude 4,2 ereignet haben. Das EMSC zeigt das Epizentrum des Erdbebens an der Küste an. Demnach lag es 18 km südlich von Selfoss, einem Ort, der mir gut bekannt ist. Das Hypozentrum wurde in 1 km Tiefe lokalisiert. Trotzdem besteht eine recht große Unsicherheit, ob das Erdbeben tatsächlich so stark war. IMO berichtet über eine Fehlfunktion des automatischen Systems und zeigt noch kein grünes Sternchen an, obgleich der Erdstoß auch dort detektiert wurde. Die Wahrscheinlichkeit, dass das Beben richtig aufgezeichnet wurde, liegt bei 59%. Demnach bedarf es noch einer manuellen Überarbeitung der Daten und ggf. einer Bestätigung. Die Tabelle unten zeigt die Originaldaten des EMSC. Was für eine Fehlfunktion spricht, ist, dass es keine Wahrnehmungsmeldungen gibt. ein Beben dieser Magnitude müsste im gesamten Süden der Insel zu spüren gewesen sein.

Update: Das Erdbeben konnte nicht bestätigt werden!

Erdbeben-News 03.06.22: Griechenland

Datum: 03.06.22 | Zeit: 16:05:11 UTC | Lokation: 36.06 N ; 27.47 E | Tiefe: 5 km | Ml 5,0

In der griechischen Ägäis gibt es derzeit besonders viele Erdbeben, so dass man davon ausgehen kann, dass sich große Spannungen in der Erdkruste aufgebaut haben. Das Stärkste brachte es heute Nachmittag auf eine Magnitude von 5,0 und hatte ein Hypozentrum in nur 5 km Tiefe. Vorläufigen Angaben zufolge wurde das Epizentrum 49 km westlich von Lárdos lokalisiert und lag vor der Südküste der Insel Rhodos. Erdbeben dieser Magnitude sind in einem großen Umkreis spürbar und können bereits Schäden verursachen, besonders, wenn sie so flach liegen, wie der aktuelle Erdstoß. Meldungen liegen darüber aber noch nicht vor. (Update: Das Beben wurde auf M 4,7 herabgestuft.)

Von den Erschütterungen blieb auch Kreta nicht verschont. Dort gab es drei schwache Erdbeben im Landesinneren und eine Reihe von Erschütterungen vor der Südküste.

Wenige Kilometer nordöstlich von Santorin ereigneten sich ebenfalls 6 schwache Erdbeben. Drei der Beben manifestierten sich im Bereich des submarinen Vulkans Kolumbos.

Erdbeben-News: Reykjanes am 03. Juni

  • Auf Reykjanes gab es ein Erdbeben Mb 3,2
  • Die Bodenhebung hat nachgelassen
  • Auch an anderen isländischen Vulkanen gab es Erschütterungen

Erdbeben M 3,2 nahe Keilir

Datum: 03.06.22 | Zeit: 06:45:23 UTC | Lokation: 63.937 ; -22.06 | Tiefe: 5,7 km | Mb 3,2

Nachdem es nun einige Tage vergleichsweise ruhig auf Reykjanes herging, gab es heute wieder ein spürbares Erdbeben M 3,2. Es manifestierte sich in 5,7 km Tiefe und 5,1 km östlich des Vulkans Keilir. Es folgten einige schwächere Erdstöße, so dass in den letzten 48 Stunden 127 Beben detektiert werden konnten. Generell haben Seismizität und Inflation aber nachgelassen, so dass man davon ausgehen kann, dass weniger magmatische Fluide aufsteigen, als es zuvor der Fall war. Die GPS-Daten zeigen ebenfalls eine Abschwächung der Bodenhebung und es sieht so aus, als wäre die Gefahr einer Eruption momentan gebannt. Allerdings wächst sie mit jedem neuen Schub Magma, dass in die Erdkruste intrudiert, besonders, wenn die Intrusion immer an der gleichen Stelle erfolgen sollte.

Erdbeben an der Hekla

Erdbeben gab es aber nicht nur auf der isländischen Reykjanes-Halbinsel, sondern auch weiter nördlich am Vulkan Hekla. Dort detektierte das seismische Netzwerk von IMO 3 schwache Erdstöße direkt am Vulkan und 2 weitere in einige Kilometern Entfernung. Die Hekla ist „thick and swollen“ und im Untergrund akkumulierte sich in den letzten Jahren ein größeres Magmenvolumen. Vulkanologen rechnen seit längerem mit einem Vulkanausbruch, doch dieser lässt weiter auf sich warten. Das GPS-Netzwerk zeigt aktuell allerdings keine weiteren Bodenhebungen an, so dass die Wahrscheinlichkeit groß sit, dass wir noch etwas länger auf einen Ausbruch der Hekla warten werden.

Bodenhebung Askja

Ganz anders sieht es an der Askja aus. Dieser Calderavulkan liegt im isländischen Hochland und bläht sich weiter auf. Doch auch hier zeigen die aktuellen Messwerte einen leichten Rückgang der Bodenhebung. Die Werte gleichen erstaunlich jenen von Reykjanes, ganz so, als ob die beiden weit auseinander liegenden Vulkansysteme gekoppelt wären, was natürlich nicht der Fall ist. Einige Erdbeben hat es an der Askja ebenfalls gegeben.