Ätna-Region: Schwarmbeben

Gut 20 km westlich des Ätnas findet gerade ein Schwarmbeben statt. Die Epizentren werden gut 9 km westlich der Ortschaft von Troina lokalisiert. Die Hypozentren liegen um 30 km Tiefe. Stärkstes Beben hatte bisher die Magnitude 3,3. Unklar ist, ob es tektonische Beben sind, oder vulkanotektonische Erschütterungen. Die Tiefe spricht für letzteres: Magma könnte aufsteigen und in den Bereich der untere Erdkruste eindringen.

Campi Flegrei: Mikroseismik

Seit einigen Tagen hat die Mikroseismik am italienischen Calderavulkan Campi Flegrei deutlich zugelegt. Am 08. und 09. Oktober wurden zusammen 24 Erschütterungen registriert. Die Beben waren allesamt sehr schwach: die stärkste Erschütterung brachte es auf M 1,1 mit einem Erdbebenherd in 1,2 km Tiefe. Seitdem die Seismizität im August einen Tiefstand hatte, nahm sie seit September wieder deutlich zu. Das INGV Napoli berichtet, dass in der Woche zwischen dem 05.-11. Oktober 56 Erdbeben registriert wurden. Die Inflation liegt bei 6 mm im Monat und scheint sich gegenwärtig ein wenig zu beschleunigen. Der Kohlendioxid-Ausstoß ist unverändert. Die Temperatur der Pisciarelli-Fumarole liegt bei 110 Grad. Ein leichter Rückgang, der vermutlich durch Regen verursacht wurde.

Alles im allen scheinen die Parameter wieder auf die Werte vom Frühsommer zuzusteuern, bevor die Bohrung abgeteuft wurde und viel Dampf abgelassen wurde. Einen unmittelbar bevorstehenden Ausbruch sehe ich nicht, dennoch bleibt es spannend die langfristige Entwicklung zu beobachten.

Deutschland: Erdbeben M 2,5

Südlich von Bonn (NRW) ereignete sich ein leichtes Erdbeben der Magnitude 2,5. Das Hypozentrum lag in einer Tiefe von 15 km. Das Epizentrum wurde 7 km südlich von Bonn lokalisiert. Unsere ehemalige Hauptstadt liegt schon ziemlich nahe an der Eifel und bei Königswinter befinden sich die alten Vulkane des Siebengebirges. Der Vulkanismus des Siebengebirges begann vor 28 Millionen Jahren und endete vor ca. 15 Millionen Jahren. Ihren Höhepunkt erlebte er vor 22 Millionen Jahren. Mehrere 100 Meter mächtige Tuffdecken im Untergrund zeugen noch heute davon, dass es sich nicht nur um ein kleine Vulkanausbrüche gehandelt hat, sondern um mächtige Eruptionen. An klaren Tagen kann man die Hügel des Siebengebirges vom Kölner Dom aus erkennen. Vom Epizentrum des heutigen Bebens aus sind es nur 8 km bis zu den ersten Vulkanruinen. Die Vulkane der Eifel liegen in ca. 30 km Entfernung.

Kreta wurde von Erdbebenserie erschüttert

Die griechische Ägäis-Insel Kreta wurde von einer Erdbebenserie erschüttert. Sie begann heute Nacht um 0:30 Uhr mit einem Beben der Magnitude 5,1. Es folgten 14 schwächere Erdbeben und dann kam es um 4.11 Uhr zu der bislang stärksten Erschütterung Mw 5,2. Bis jetzt gab es dann 8 weitere Nachbeben. Die Epizentren befanden sich offshore, 44 km nördlich der Ortschaft Sitia. Bis zur Hauptstadt Kretas, Heraklion, sind es 144 km. Die Hypozentren wurden in Tiefen zwischen 10 und 21 km lokalisiert. Viele der 24 Erdbeben konnten von den Inselbewohnern wahrgenommen werden und rüttelten zahlreich Menschen aus dem Schlaf. Über größere Schäden liegen noch keine Meldungen vor. In der gleichen Region der Ägäis kam es in den letzten Monaten immer wieder zu Erdbeben und man muss mit weiteren rechnen.

Mexiko: Erdbeben M 5,5

Die Küste des mexikanischen Bundesstaates Chiapas wurde von einem Erdbeben der Magnitude 5,5 erschüttert. Das Epizentrum befand sich vor der Küste, ca. 90 km südlich von Las Brisas. Bis zur Grenze von Guatemala ist es von dort nicht weit. Der Erdbebenherd lag in 40 km Tiefe. Wie ein Blick auf die Karte enthüllt, sind Erdbeben in dieser Region keine Seltenheit. Sie stehen mit einer besonderen tektonischen Situation in Verbindung: Die meisten Erschütterungen ereignen sich entlang der Mittelamerikanischen Subduktionszone, doch auch im Landesinneren gibt ein eine große Störungszone entlang des Trans-Mexikanischen -Vulkangürtels. Bei dieser Störungszone handelt es sich wahrscheinlich um eine alte Subduktionszone, die durch eine Drehung der Erdschollen ins Landesinnere gewandert ist. entlang dieser Störung liegen die meisten Vulkane Mexikos.

Osterinsel: Erdbeben Mw 5,7

Die Region der Osterinsel wurde von einem Beben der Magnitude 5,7 heimgesucht. Die Erschütterung wurde 301 km südwestlich von Hanga Roa lokalisiert. Das Hypozentrum befand sich in 10 km Tiefe. Die Osterinsel liegt mitten im Südpazifik und gehört politisch gesehen zu Chile. Um die Insel herum kommt es immer wieder zu Erdbeben vergleichbarer Magnituden.

Island: Neues Schwarmbeben am 06.10.20

Heute Vormittag wird Island von einem neuen Schwarmbeben erschüttert. Es manifestiert sich an der Nordküste im Bereich der Tjörnes-fracture-zone. Stärkste Erschütterung brachte es laut EMSC auf M 4,1 in nur 4 km Tiefe. Laut IMO hatte das stärkste Beben eine Magnitude von 4,0 mit einem Hypozentrum in 11,4 km Tiefe. 5 Beben hatten Magnituden größer 3. In den letzten 48 Stunden wurden 215 Beben registriert.

In anderen Gebieten von Island wurde ebenfalls rege seismische Aktivität festgestellt. So gab es gestern einen kleinen Schwarm östlich des subglazialen Vulkans Bardarbunga. Auch im Bereich der Askja und im Süden der Insel bebte es.

Hawaii: zahlreiche schwache Erdbeben

Island ist nicht die einzige vulkanisch geprägte Insel, auf der es zu zahlreichen schwachen Erdbeben kommt. Auf Hawaii ist der Erdbebenschwarm an der Südküste bei Pahala weiter aktiv. Täglich kommt es zu Beben, deren Erdbebenherde sich in der Asthenosphäre befinden und durch Magmenaufstieg ausgelöst werden. Darüber hinaus kam es in den letzten Tagen zu mehreren Erschütterungen am Mauna Loa. Betroffen sind der Gipfelbereich und das Südrift. Natürlich bebte es auch in der Nähe der Gipfelcaldera des Vulkans Kilauea.

Fidschi: Erdbeben Mw 6,0

Heute Vormittag bebte es beim Fidschi-Archipel. Das Beben hatte eine Magnitude von 6,0. Das Epizentrum wurde 325 km östlich von Suva lokalisiert. Die Tiefe des Hypozentrums lag in respektablen 625 km. Ein ungewöhnlich tief liegender Erdbebenherd, der sich mitten im oberen Erdmantel befand.

Alaska: Erdstoß Mw 5,9

Südlich von Alaska bebte es mit einer Magnitude von 5,9. Das Epizentrum befand sich 62 km südöstlich von Sand Point. Der Erdbebenherd wurde in 30 km Tiefe lokalisiert. In der Gegend gibt es zahlreich prominente Vulkane wie Mt. Pavlof und der Shishaldin. Nicht auszuschließen, dass das Beben den einen oder anderen Feuerberg wachrütteln wird.

USA: Erdbeben am Salton See

Gestern Abend setzte am Salton-See in Südkalifornien ein starker Erdbebenschwarm ein. Das Epizentrum liegt am Südost-Ende des Sees, nur 11 km von Brawley entfernt. Die Hypozentren liegen in Tiefen zwischen 2-11 km. Das stärkste Beben hatte die Magnitude 5,0 mit einer Herdtiefe von 7 km. Es gab mehrere Beben mit Magnituden im 4-er Bereich. Insgesamt wurden bisher gut 140 Erschütterungen detektiert. Laut Definition darf man nicht von einem Erdbebenschwarm reden, sondern müsste von Vorbeben, Hauptbeben, Nachbeben sprechen, da der Erdstoß der Magnitude 5,0 deutlich stärker als die anderen Beben war.

An der Südostspitze des Salton Sees gibt es Schlammvulkane. Diese sind tatsächlich magmatischen Ursprungs und liegen in einem Geothermalfeld, dass mit 5 alten Lavadomen assoziiert ist. Im Imperial Valley Geothermalfeld wird auch mittels Erdwärme Strom erzeugt. Dazu wurden 11 Geothermalkraftwerke gebaut. Es ist nicht auszuschließen, dass es einen Zusammenhang zwischen den Erdbeben und den geothermalen Erscheinungen gibt. Wahrscheinlicher ist es aber, dass die Beben tektonischen Ursprungs sind und in Verbindung mit dem hier auslaufenden San-Andreas-Graben und der Durmid-Leiter-Struktur stehen. Tatsächlich besteht die Gefahr, dass Beben hier das lange erwartete Starkbeben an der San-Andreas-Verwerfung auslösen könnten.

Tonga: Erdbeben Mw 6,5

Das Südseearchipel Tonga wurde von einem starken Erdbeben der Magnitude 6,5 erschüttert. Das Epizentrum lag 43 km nördlich von Pangai. Der Erdbebenherd wurde in 10 km Tiefe lokalisiert.

Spanien: Erdstoß Mw 4,5

Im spanischen Teil der Pyrenäen bebte es mit einer Magnitude von 4,5. Das Epizentrum befand sich 14 km östlich von Pamplona. Das Hypozentrum lag in nur 5 km Tiefe. Das Erdbeben ereignete sich bereits gestern Abend.

Sumatra: Schwarmbeben

Seit einigen Tagen manifestierten sich zahlreiche Erdbeben im Norden der indonesische Insel Sumatra. Das stärkste Beben hatte gestern die Magnitude 3,6. Die Epizentren befinden sich in einer unbewohnten Region 86 km südlich von Langsa. Die Hypozentren liegen in 10 km Tiefe.

Azoren-Erdbeben: 3 mal M 4,9

Heute Nachmittag ereigneten sich bei den Azoren 3 Erdbeben mit den Magnituden 4,9. Die Hypozentren wurden in 10 km Tiefe lokalisiert. Die Epizentren lagen gut 300 km nördlich der Inselgruppe. Die Azoren sind vulkanisch geprägt, allerdings gehe ich davon aus, dass die Beben tektonischen Ursprungs sind und nicht direkt mit dem Vulkanismus in Verbindung stehen. Mit weiteren Erdstößen muss gerechnet werden.

Turkmenistan: Erdbeben Mw 5,2

Heute Morgen bebte es in Turkmenistan mit einer Magnitude von 5,2. Das Epizentrum lag 91 km südlich von Serdar. Der Erdbebenherd wurde in einer Tiefe von 10 km lokalisiert. Gut 200 km entfernt gab es ein 2. Erdbeben der Magnitude 4,7. Das Land am Kaspischen Meer wird öfters von starken Erdbeben erschüttert. In der Region um Aşgabat gab es im Jahr 1948 ein starkes Erdbeben mit katastrophalen Folgen. Es wird vermutet, dass mindestens 110.000 Menschen der Katastrophe zu Opfer fielen.

Mayotte: Erdbeben M 4,4

Es war 11.26 Uhr morgens in Mayotte, als die Erde an diesem Freitag bebte. Das Erdbeben war auf der ganzen Insel zu spüren. Nach Angaben des vulkanologischen und seismologischen Überwachungsnetzes von Mayotte (REVOSIMA) lag das Epizentrum 38 km ost-südöstlich von Dzaoudzi, in einer Tiefe von 48 km.

Seit dem 10. Mai 2018 lebt Mayotte mit den Erdbeben, die mehr oder weniger regelmäßig stattfinden. Die Beben erinnern die Bewohner von Mayotte daran, dass sich in 3.500 Metern Tiefe ein Unterwasservulkan entwickelt.

Island: Schwarmbeben an der Tjörnes-Fracture-Zone

Seit gestern Abend bebt es wieder an der isländischen Tjörnes-Fracture-Zone. Es gab 3 Erdbeben mit Magnituden von 4 oder größer. Das Stärkste brachte es auf M 4,3. Drei weitere Beben hatten Magnituden größer 3. Insgesamt wurden innerhalb von 48 Stunden 248 Beben registriert. Die Epizentren konzentrieren sich auf eine Region ca. 12 km östlich von Grimsey. Dort gibt es submarine Vulkane.

Update

Ägäis: Erdbeben M 5,2

Um 22:50 UCT ereignete sich ein moderates Erdbeben der Magnitude 5,2 in der Ägäis. Das Epizentrum befand sich 32 km östlich von Sykiá und 139 km östlich von Thessaloníki. Das Hypozentrum wurde in 17 km Tiefe lokalisiert. Der Erdstoß konnte in den Küstenregionen deutlich gespürt werden. Über Schäden ist noch nichts berichtet worden. Es gab mehrere Nachbeben und es ist mit weiteren Erschütterungen zu rechnen.

Campi Flegrei: Schwarmbeben in der letzten Woche

In der letzten Woche kam es zu einem Erdbebenschwarm unter dem italienischen Calderavulkan Campi Flegrei. Zwischen dem 17. und 20. September wurden insgesamt 29 Erdbeben vom INGV registriert. Die stärksten Erschütterungen hatten die Magnitude 1,2 und lagen in gut 1 km Tiefe. Die Epizentren lagen östlich von Pozzuoli. Nach mehreren Wochen relativer Ruhe steigerte sich die Seismik deutlich. Im Wochenverlauf registrierte das INGV insgesamt 49 Erschütterungen. Die Inflation liegt bei 6 mm im Monat. Seit 2011 hob sich der Boden um 64,5 cm an. In diesem Jahr hat sich die Inflation um 1 mm gegenüber den Vorjahren verringert. Das Gleiche gilt für die Gastemperatur der Pisciarelli-Fumarole. Sie betrug 114 Grad und ist etwas kühler geworden. Trotzdem bleibt die Lage in der Caldera angespannt.

Los Angeles: Erdbeben Mw 4,5

Gestern Morgen erschütterte ein Erdstoß der Magnitude 4,5 den Großraum von Los Angeles. Das Epizentrum lag 8 km östlich von Los Angeles. Die Herdtiefe wurde vom USGS mit 18 km angegeben. Laut dem EMSC befand sich das Hypozentrum in 20 km Tiefe. Trotz der vergleichsweise großen Herdtiefe wurde der Erdstoß im Großraum LA deutlich wahrgenommen. Es gibt berichte über kleiner Schäden wie Risse in Hauswänden. Größere Schäden blieben allerdings aus.

Der Erdstoß manifestierte sich an der gleichen Störungszone wie das Whittier Narrows-Erdbeben von 1987. Dieses hatte eine Magnitude von 5,9 und richtete Zerstörungen in der Stadt an. Bei der aktivierten Störungszone handelt es sich um die Puente Hills thrust fault, die mit dem San-Andreas-Graben assoziiert ist.

Aufgrund der plattentektonischen Kräften entlang der Naht zwischen dem Nordamerikanischen Kontinent und dem Pazifischen Ozean, gerät das Gebiet des San Gabriel Valleys -in dem sich L.A. befindet- unter Spannungen. Diese bauen sich entlang mehrerer lokaler Störungszonen ab. Bei diesen Störungszonen handelt es sich um kurze Blattverschiebungen und um konvergente Störungszonen. Die Naht wird von der San-Andreas Verwerfung gebildet, wobei es relativ ungewöhnlich ist, dass eine Plattengrenze zwischen Ozean und Kontinent nicht als Subduktionszone ausgebildet ist.

Statistisch gesehen ist ein starkes Erdbeben in der Region überfällig. Da nicht damit zu rechnen ist, dass die Plattentektonischen Kräfte entlang der San-Andreas-Fault plötzlich zum erliegen kommen, ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich das nächste Starkbeben in der Region ereignen wird. Die Menschen leben dort praktisch ständig und dem Damoklesschwert eines Erdbebens. Entsprechend groß ist die Prepper-Szene in der Gegend. Viele Menschen wollen sich möglichst gut auf ein Starkbeben vorbereiten und legen Vorräte an, bunkern Survival-Ausrüstung und suchen sich Fluchtwege. Allerdings wird es unnötig sein, sich auf den Weltuntergang vorzubereiten, denn ein Erdbeben ist immer ein relativ begrenztes örtliches Ereignis und wird nicht ein ganzes Land wie die USA in Schutt und Asche legen. Von daher ist es sinnvoll sich auf einer mehrtägigen Krise vorzubereiten, früher, oder später wird allerdings mit staatlicher Hilfe zu rechnen sein.