Vulkane weltweit: Soufrière Hills, Batu Tara, Popocatepetl

Soufrière Hills: in den letzten Tagen verzeichnet das MVO eine leicht Zunahme der seismischen Aktivität am Dom des Soufrière Hills Volcano auf der Karibikinsel Montserrat. Am 22 März ereigneten sich 49 vulkanisch bedingte Erdbeben und am nächsten Tag waren es 54. Die Beben traten in Schwärmen auf, die sich innerhalb weniger Stunden manifestierten. Nach den beiden Schwarmbeben begann leichter Ascheausstoß aus einem Schlot am Dom. Zudem bildeten sich neue Fumarolen.
Die letzte eruptive Phase endete vor gut 2 Jahren und wurde durch Domwachstum und dem Abgang pyroklastischer Ströme gekennzeichnet. Höhepunkt der Eruptionsphase war der partielle Kollaps des Lavadoms und dem Abgang großer pyroklastischer Ströme die bis ins Meer flossen.

Batu Tara: am Vulkan Batu Tara ereignete sich eine größere Ascheeruption und der VAAC-Alarmstatus wurde auf „orange“ erhöht, da aufgrund der Vulkanasche eine Gefährdung für den Flugverkehr bestehen könnte.
Batu Tara liegt auf Kombo Island vor der Küste der indonesischen Insel Flores. Der Vulkan ist nur schwer zu erreichen und Aufnahmen von ihm sind eine Seltenheit. Im August 2011 unternahmen die Geonauten eine Expedition zu diesem entlegenen Vulkan. Wir charterten ein Fischerboot und schafften es mit einigen Schwierigkeiten sogar an der Küste unterhalb des Kraters anzulanden. Die Eruptionen glichen denen am Stromboli, waren aber weitaus stärker.

Popocatepetl: der Vulkan nahe der mexikanischen Hauptstadt zeigt zunehmende Anzeichen der Unruhe. So ereigneten sich in den letzten 24 Stunden 33 Ascheexhalationen die mit Wasserdampf und Schwefelgase gemischt waren. Anwohner der Region sahen nachts Rotglut am Gipfel. Vulkanischer Tremor wurde registriert.
Der Popocatepetl steht öfters in den Schlagzeilen, allerdings trifft diese Episode schwacher Aktivität mit dem Erwachen weiterer Vulkane Lateinamerikas in Zusammenhang. Eine mögliche Ursache für das zeitnahe erwachen mehrerer Vulkane könnte das Erdbeben in Mexiko sein, dass sich am Donnerstag nahe Acapulco ereignete.

El Hierro: aktiver Jacuzzi gesichtet

Vor der Südküste der Kanareninsel El Hierro wurde gestern wieder ein aktiver Jacuzzi gesichtet. Diese whirlpoolartige Erscheinung auf der Wasseroberfläche deutet auf vulkanische Aktivität am Unterwasservulkan „Eldiscreto“ hin. Zumindest strömt dort Gas aus, möglich ist auch die Förderung von Lava. Zudem ereigneten sich gestern wieder 6 Erdbeben.

San Salvador: Schwarmbeben nach Erdbeben in Mexiko

Das Erdbeben in Mexiko mit einer Magnitude von 7,3, dass sich am Dienstag nahe Acapulco ereignete, löste möglicherweise Schwarmbeben am San Salvador Vulkan im gleichnamigen mittelamerikanischen Staat aus. Der Vulkan brach zuletzt 1917 aus.
Erdbeben stehen schon länger im Verdacht Vulkanausbrüche auslösen zu können. Diese Rückkopplungseffekte können noch ein halbes Jahr nach einem Erdbeben auf Vulkane wirken. Der San Salvador Vulkan ist ca. 1000 km vom Epizentrum des Mexiko-Erdbebens entfernt.

Kawah Ijen: Zugang zum Krater gesperrt

Unser Indonesien-Guide Andi besuchte den Kawah Ijen am 17. März und stieg auf den Kraterrand des Vulkans, obwohl der Zugang offiziell gesperrt ist. Der Gasausstoß war ungewöhnlich hoch und der gesamte Krater in Dampf gehüllt. Auch die Schwefeldioxid-Konzentration soll extrem hoch gewesen sein, so dass Andi schon am Kraterrand eine Gasmaske tragen musste. Ein Abstieg in den Krater ist derzeit unmöglich und der Schwefelabbau wurde eingestellt. Der Alarmstatus befindet sich auf „orange“, ein Vulkanausbruch ist jederzeit möglich.

Santorin: Erdbebenserie

In der Caldera von Santorin und am submarinen Vulkan Kolumbos 7 km vor Santorin, gab es in den letzten 48 Stunden 10 leichte Erdbeben. Diese könnten im Zusammenhang mit aufsteigendem Magma stehen, dass sich unter der Caldera Santorins sammelt. Das Magma soll den Calderaboden stellenweise um bis zu 9 cm angehoben haben. Die seit letztem Jahr intrudierte Magmamenge wird mit 0,14 Kubikkilometer angegeben, wobei die Inflation bereits seit 5 Jahren anhält und die Gesamtmenge deutlich größer sein dürft. Eine Animation verdeutlicht die Aufblähung von Santorin. Die Daten stammen von der Forschergruppe um Andrew Newman vom Georgia Institute of Technology.
Betrachtet man die Inflation und die in den letzten Wochen steigende Seismik, dann scheint ein Vulkanausbruch auf Santorin in den nächsten Monaten/Jahren durchaus eine Möglichkeit zu sein. Nach Einschätzung vieler Wissenschaftler wird dieser aber sehr wahrscheinlich eher mit den Ausbrüchen von 1939 und 1950 zu vergleichen sein. Ein Vulkanausbruch wie vor 3500 Jahren, der zum Untergang der Minoer führte scheint derzeit unwahrscheinlich.

Vulkane weltweit: Tungurahua und Sakura-jima

Tungurahua: der Vulkan in Ecuador ist seit Montagabend wieder stärker aktiv. Es ereigneten sich einige explosive Eruptionen und Vulkanasche regnete auf El Manzano und Chonglontus nieder.

Sakura-jima: am Vulkan auf der japanischen Insel Kiushu manifestierte sich gestern wieder ein etwas stärkerer Vulkanausbruch als üblich.

El Hierro: glühende Lava entdeckt

Mit dem ROV Walley gemachte Unterwasseraufnahmen zeigen einige rote Flecken im trüben Wasser, die als glühende Lavaklasten interpretiert werden, die in 70 m Wassertiefe treiben. Demnach ist die Aktivität am „Eldiscreto“ noch nicht ganz vorbei. Allerdings wurden in den letzten Tagen keine Erdbeben mehr registriert.
Von vielen Stellen auf El Hierro wird eine Herabsetzung des Alarmstatus auf „grün“ gefordert, da der Tourismus unter dem Vulkanausbruch leidet und die Besucherzahlen stark zurück gegangen sein sollen.

Ätna: paroxysmaler Vulkanausbruch No. 22

Heutemorgen zeigt sich Signora Ätna wieder von ihrer aktiven Seite und überraschte uns mit dem 22. paroxysmalen Vulkanausbruch dieser Ausbruchsphase. Nachdem sich die letzten ausbrüche dieser Art viele Tage vorher mit strombolianischen Eruptionen ankündigten, gab es diesmal nur einen Tag Vorwarnzeit. Der Abstand verkürzte sich auf 2 Wochen. Wenn dieser Trend anhält steht uns ein spannendes Frühjahr bevor!
Aus dem Südost-2-Krater sieht man auf den LiveCams bei schönstem Sonnenschein eine Aschewolke aufsteigen, die eine Höhe von mehreren Kilometern erreicht. Im basalen Teil der Eruptionswolke manifestieren sich rotglühende Lavafontänen. Ein Lavastrom fließt Richtung Valle del Bove.

Ätna: Asche-Emission am Südost-2-Krater

Unser Kollege Giustefano Diseppe hat in der Facebookgruppe ein Foto gepostet, auf dem Asche-Ausstoß am Südost-2-Krater zu sehen ist. Möglicherweise wird hiermit ein neuer Zyklus leichter strombolianischer Ausbrüche eingeläutet, die in einem paroxysmalen Vulkanausbruch enden. Auf der Thermalcam des INGV ist bereits ein „hot-spot“ im Gipfelbereich des Südost-2-Kraters zu sehen.

Apropos strombolianisch: Seit einigen Wochen sind die seismischen Signale am Stromboli von geringer Intensität. Hat jemand Ausbrüche per LiveCam beobachtet? Normalerweise ist der Frühling eine gute Zeit für Stromboli-Reisen.