Ätna, Katla und Sakura-jima

Ätna: Statistisch gesehen wäre der 13. Paroxysmus am Ätna innerhalb der nächsten 24 Stunden fällig. Die Seismik des INGV zeigt zahlreiche Signale kleiner Amplitude, die auf leichte Explosionen in einem der Krater hindeuten. Möglicherweise handelt es sich dabei um strombolianische Eruptionen im SE-2-Krater, die bisher als Anzeichen eines bevorstehenden Paroxysmus zu interpretieren waren.

Katla: unter dem subglazialen Vulkan auf Island bebt weiterhin die Erde und es kommt zu Schwarmbeben. Diese konzentrieren sich in der Caldera unter dem Gletscher Myrdalsjökull.

Sakura-jima: am daueraktiven Vulkan im Süden Japans gab es eine etwas stärkere Eruption als üblich.

Krakatau: kleine Lavafontäne

Chris Weber von VEI berichtet, dass er bei einem Besuch des Vulkans in der indonesischen Sundastrasse vor 2 Tagen, kleine Lavafontänen im Krater beobachten konnte. Diese waren ca. 10 m hoch und zischten aus einem Schlot der sich in der glühenden Lavaplatte bildete, die ich Anfang August dort sah. Möglicher Weise ist das der Beginn einer neuen Eruptionsphase auf Anak Krakatau.

Schwarmbeben: drohen Vulkanausbrüche von Katla und Cheb?

In den letzten Tagen kam es zu Schwarmbeben unter dem isländischen Vulkan Katla und dem tschechischen Cheb-Becken an der Grenze zu Bayern. In beiden Lokationen gab es auch einzelne Beben die eine Magnitude größer als 3 hatten.

Während ich die Wahrscheinlichkeit für eine Eruption der Katla innerhalb eines Jahres als relativ hoch einschätze, wird es im Cheb-Becken wahrscheinlich nicht so schnell einen Vulkanausbruch geben. Vor 4 Jahren arbeitete ich dort mit Forschern vom GFZ-Potsdam zusammen, die meinten, dass dort zwar magmatische Aktivität im Untergrund stattfinde, diese sich aber noch in der unteren Erdkruste abspiele. Neben den Schwarmbeben steigt dort vermehrt Kohlendioxid auf, dass Quellen zum sprudeln bringt.

Vielen Dank für die Postings der letzten Tage, die mich auf die Beben im Cheb Becken aufmerksam machten.

Popocatepetl & Tambora

Popocatepetl: Der Vulkan in der Nähe der mexikanischen Hauptstadt produzierte eine Reihe phreatischer Eruptionen, die Asche- und Dampfwolken förderten.  Wanderer sollten sich dem Gipfel nicht nähern.

Tambora: Der Vulkan auf der indonesischen Insel Sumbawa wird unruhig und zeigt in den letzten Monaten Anzeichen erhöhter seismischer und fumarolischer Aktivität. Das vulkanologische Institut Indonesien setzte die Warnstufe auf 1. Der Tambora ist aufgrund des stärksten Vulkanausbruches in historischer Zeit zu trauriger Berühmtheit gelangt. 1815 sprengte er seinen Gipfel in einer VEI 7 Eruption weg. Das Jahr 1816 ist als „Jahr ohne Sommer“ in die Geschichtsschreibung eingegangen.

Ätna: 12. paroxysmaler Vulkanausbruch

Heute Morgen ereignete sich gegen 6.oo Uhr MESZ der 12. Paroxysmus am Ätna auf Sizilien. Dem Vulkanausbruch ging nur eine relativ kurze Aufwärmphase mit strombolianischen Eruptionen aus dem SE-2-Krater voran. Dieser wächst rapide und bildet einen großen Buckel im Osten der Hochebene Piano del Lago. Wenn es so weiter geht, wird der ehemalige Pitkrater bald größer sein als der eigentliche SE-Krater-Kegel und sich diesen einverleiben.

Dieser Paroxysmus war relativ kurzlebig, fand aber in der Morgendämmerung statt und präsentierte sich somit im besten Fotolicht. Lavafontänen schossen mehrere Hundert Meter hoch und Lavaströme flossen ins Valle del Bove.

Zusammenfassung vulkanischer Aktivität weltweit

In der Wochenzusammenfassung der vulkanischen Aktivität fallen einige gute Bekannte auf:

Puyehue-Cordon Caulle: der Vulkan in Chile ist immer noch aktiv. In den vergangenen Tagen förderte er eine 3,7 km hoch aufsteigende Aschewolke.

Sakura-jima: der daueraktive Vulkan in Japan hatte eine Serie stärkerer Eruptionen.

Katla: die Seismik unter dem subglazialen Vulkan ist in den letzten Tagen wieder besonders hoch.

Stromboli: zeigt erhöhte Seismik mit länger anhaltendem Tremor und stärkeren Explosionssignalen. Auf der Thermalcam sieht es so aus, als würde aus dem Hornito im Westteil des Kraters ein kurzer Lavastrom fließen.

El Hierro: droht ein Vulkanausbruch?

Die seit Wochen anhaltende Seismik auf der Kanareninsel El Hierro hat weiterhin zugenommen. Spekulationen über einen bevorstehenden Vulkanausbruch kamen auf. Diese fanden nun neue Nahrung: jetzt wurde tatsächlich eine Deformation in Form von Inflation unter dem Steilhang “El Golfo“ beobachtet. Der Vulkan blähte sich um ca. 1 cm auf, was darauf hindeutet, dass sich Magma unter dem Vulkan ansammelt. Ob- und wann es zu einen Vulkanausbruch kommen wird ist noch ungewiss.

Stromboli: Erhöhte Seismik

Am Vulkan Stromboli auf den Liparischen Inseln vor Sizilien bleibt die Situation spannend. Der Hornito im Westteil des Kraters ist weiterhin gewachsen, dass Gleiche gilt für den Kegel im Ostteil. Der Krater bietet somit eine besondere Ästhetik. Die Seismik zeigt sich heute lebhaft. zahlreiche Explosionssignale mittlerer Stärke und ein hohes Grundrauschen deuten darauf hin, wie munter der daueraktive Vulkan derzeit ist. In diesem Monat machte er mit 2 aussergewöhnlichen Events von sich Reden. Es würde mich nicht wundern, wenn sich ein Drittes dazu gesellen würde.