Angespannte Hochwasserlage in Deutschland am 25.12.23

Hochwasser und Überflutungen an vielen deutschen Flüssen – Weitere Sturmflut an der Nordsee droht

Das Wetter an diesem ersten Weihnachtsfeiertag hat in verschiedenen Teilen Deutschlands große Herausforderungen mit sich gebracht. Starkregen und Sturm prägen das Geschehen und führen zu erhöhter Hochwassergefahr in vielen Regionen. Außerdem gab es erneut Warnungen vor Sturmfluten: insbesondere für Gebiete entlang der Weser, Elbe und der Nordseeküste.

Der Deutsche Wetterdienst warnt vor anhaltender Hochwassergefahr an zahlreichen Flüssen und Bächen im Land. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie hat Sturmflutwarnungen für das Weser- und Elbegebiet sowie die niedersächsische Nordseeküste ausgesprochen. In Bremen, Bremerhaven und anderen Orten entlang der Weser sowie an der niedersächsischen Nordseeküste werden Sturmfluten erwartet, die die üblichen Marken überschreiten könnten.

Ähnliche Vorhersagen treffen auch auf die Elbe zu, besonders in Hamburg, Glückstadt, Wedel-Schulau und Geesthacht. Der Pegelstand wird voraussichtlich kritische Werte erreichen. Dazu kommen weitere Regionen wie Dagebüll und das Eider-Sperrwerk bei Tönning. Die Regenfälle haben bereits zu Überflutungen geführt, beispielsweise in Wasserleben im Nordharz, wo Straßen betroffen sind.

Auch in anderen Bundesländern wie Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen sind die Auswirkungen des Regens zu spüren. Hochwasserwarnungen für Flüsse wie Mulde, Aller und Havel wurden herausgegeben. Bilder zeigen überflutete Straßen, vollgelaufene Keller und Menschen, die mit Sandsäcken gegen die Wassermassen kämpfen. Stellenweise wurden die höchsten Alarmstufen erreicht, was bedeutet, dass Überschwemmungen von Grundstücken und Straßen möglich sind.

Die Lage bleibt prekär, und trotz des nachlassenden Winds wird weiterer Regen erwartet, vor allem im Westen und Südosten Deutschlands. Besonders betroffen sind auch Gebiete mit Mittelgebirgen wie dem Erzgebirge und dem Bayerischen Wald, wo neben Regen auch ein Anstieg des Wasserabflusses aufgrund von Schneeschmelze prognostiziert wird. Prognostiziert wurde auch ein erneutes Sturmtief, dass im Wochenverlauf eine weitere Sturmflut an der Nordseeküste verursachen könnte.

Die Feuerwehr, das Technische Hilfswerk und andere Einsatzkräfte sind im Dauereinsatz, um die Auswirkungen des Hochwassers zu minimieren und Schutzmaßnahmen zu ergreifen. In einigen Gebieten mussten vorsorgliche Evakuierungen durchgeführt werden, und die Situation bleibt angespannt, da weitere Regenfälle erwartet werden.

Ruhrdeich in Oberhausen musste befestigt werden

Gestern war ich mit Leroy bei uns an der Ruhr unterwegs, die ebenfalls über die Ufer getreten ist. Es handelt sich um das stärkste Hochwasser, das ich hier selbst erlebt habe. In früheren Jahren war ich an dem Fluss, der dem Ruhrgebiet seinen Namen verleiht, oft Angeln und habe so einige Hochwasser gesehen. Dieses Mal erreicht das Wasser sogar den Damm am Ruhrpark. Dieser ist durchgeweicht und musste in den letzten Tagen mit Sandsäcken befestigt werden. Auch die Emscher ist sehr voll und belastet ihre Dämme. Bleibt zu hoffen, dass sie halten.

Hochwasser und Überflutungen gibt es aktuell nicht nur in Deutschland. Auch unsere Nachbarländer sind betroffen. Im Osten Australiens spitzte sich die Situation weiter zu. Die Regenmassen könnten einerseits Folgen der Klimaerwärmung sein, andererseits aber auch durch El Nino und dem Hunga-Tonga-Hunga-Ha’apai Vulkanausbruch geschuldet sein. Hier sind weitere Forschungen nötig.

Orkan über Deutschland verursacht Sturmflut am 22.12.23

Sturm Zoltan wütet über Norddeutschland – Schwere Sturmflut erwartet

Seit gestern Abend tobt Sturmtief Zoltan über Teilen von Deutschland, wobei der Nordwesten besonders schlimm betroffen ist. Die Bedrohung geht nicht nur von bis zu 140 km/h schnellen Winden nebst Starkregen aus, sondern auch von einer Sturmflut, die sich vor allem entlang der großen Flussmündungen von Elbe und Weser manifestiert. Aber auch andere Küstengebiete entlang der Nordsee sind betroffen. In Hamburg werden Pegelstände von 3,25 Meter über dem mittleren Hochwasserpegel erwartet. Der Höhepunkt der Sturmflut soll heute Mittag erreicht werden.

Die Polizei warnte vor den Gefahren und riet dringend davon ab, überflutete Gebiete zu betreten oder durch überflutete Straßen zu fahren. Der Sturm führte bereits am Donnerstagabend zu einer Sturmflut an der Nordseeküste, was den Fährverkehr zu den Inseln der Nordsee beeinträchtigte und zu Ausfällen führte. Heute wird der Fährverkehr zu einigen Inseln ganz eingestellt.

Auch die ost- und nordfriesische Küste sowie das Wesergebiet waren von schweren Sturmfluten betroffen, mit erwarteten Wasserständen bis zu 3 Metern über dem mittleren Wert. Die anhaltenden starken Winde aus einer Richtung ließen das Wasser an der Nordseeküste aufstauen und verursachten diese Sturmfluten.

Meteorologen prognostizierten weiterhin starken Wind, der im Laufe des Tages nachlassen und dann in den Abendstunden erneut an Stärke gewinnen sollte. Die Deutsche Bahn erwartete erhebliche Einschränkungen im Zugverkehr, mit zahlreichen Ausfällen und Verspätungen im Fernverkehrsbereich, vor allem zwischen Hamburg/Hannover, Kassel und anderen Städten. Ein Hauptproblem stellen entwurzelte Bäume und abgebrochene Äste dar, die auf die Oberleitungen und Schienen stürzen.

Apropos Bäume: Vielerorts kam es zu Verkehrsbeeinträchtigungen und umgestürzten Bäumen, die auf Straßen krachten und Häuser und Autos beschädigten.

Insgesamt führte das Sturmtief „Zoltan“ zu schweren Sturmfluten, starkem Wind und Einschränkungen im öffentlichen Verkehr, was zu Vorsichtsmaßnahmen und Behinderungen in Norddeutschland führte.

Doch nicht nur Deutschland war und ist vom Sturm betroffen, sondern auch unsere Nachbarländer. Ähnliche Situationen wurden gestern aus den Niederlanden gemeldet. Am Flughafen Schiphol fielen zahlreiche Flüge aus und es kam zu Behinderungen im Fährverkehr.

Übrigens, die Namen der Sturmtiefs werden in alphabetischer Reihenfolge vergeben. Zoltan mit „Z“ passt ja zum Jahresende.

Die tragischsten Naturkatastrophen der letzten 50 Jahre

In den letzten Jahren scheint es immer mehr Naturkatastrophen zu geben. Es vergeht kaum ein Tag, ohne dass man mit entsprechenden Meldungen konfrontiert wird. Tatsächlich gibt es eine statistische Häufung wetterbedingter Katastrophen, die im Zusammenhang mit dem anthropogenen Klimawandel stehen: Stürme, Überflutungen und Dürren stehen hier im Vordergrund des Geschehens. Ein Ende der Steigerung dieser Phänomene ist nicht in Sicht. Im Gegenteil: Mit einer weiteren Zunahme der globalen Durchschnittstemperaturen werden auch die Extremwetterereignisse zunehmen. Hinzu kommen langfristige Effekte wie ein steigender Meeresspiegel, der zwar schleichend zunimmt, langfristig betrachtet aber die Weltkarte deutlich ändern wird, mit der Folge, das viele Küstenabschnitte und Archipele überflutet werden. In Diskussion steht auch, dass der Meeresspiegelanstieg weitere Naturkatastrophen wie etwas Vulkanausbrüche auslösen könnte.

Liste der 10 folgenschwersten Naturkatastrophen der letzten 50 Jahre

Die Liste der schlimmsten Naturkatastrophen der letzten 50 Jahre wird auch von einem Zyklon angeführt, der mehr als 300.000 Menschen das Leben kostete. Doch ob dieser Zyklon bereits durch den Klimawandel beeinflusst wurde, ist ungewiss. Wahrscheinlich handelte es sich einfach um einen besonders starken Wirbelsturm, wie sie immer vorkommen können. Neben Stürmen mit Überschwemmungen führen Erdbeben das Feld der schlimmsten Naturkatastrophen an, die z.T. Tsunamis auslösten. Gleich vier dieser Erdbeben ereigneten sich in den letzten 20 Jahren und dürften noch vielen Lesern im Gedächtnis geblieben sein. Das bisher jüngste dieser Erdbeben manifestierte sich dieses Jahr im Südosten der Türkei.

Statistisch gesehen hätte so eine Folge tsunamiauslösender Erdbeben eigentlich nicht hintereinander auftreten dürfen. Doch was stört sich die Natur an Statistiken? Wenn dem so wäre, könnte man Erdbeben und Tsunamis viel einfacher vorhersagen als es tatsächlich der Fall ist. Bis jetzt gelingt die Vorhersage von Erdbeben und Vulkanausbrüchen nur selten exakt.

  1. Der Zyklon Bhola in Bangladesch (1970): Ein mächtiger Wirbelsturm traf Bangladesch und verursachte einen verheerenden Zyklon, der mehr als 300.000 Menschenleben kostete.
  2. Das Erdbeben in Tangshan, China (1976): Dieses verheerende Erdbeben erreichte eine geschätzte Stärke von 7,5 bis 8,0 und forderte etwa 240.000 Menschenleben.
  3. Das Erdbeben und der Tsunami in Sumatra, Indonesien (2004): Das große Erdbeben der Stärke 9,1–9,3 löste einen verheerenden Tsunami aus, der entlang der Küsten des Indischen Ozeans mehr als 230.000 Menschen tötete, darunter in Indonesien, Sri Lanka, Indien, Thailand und anderen betroffenen Ländern.
  4. Der Taifun Nina in China (1975): Ein starker Taifun traf die chinesische Provinz Zhejiang und verursachte Überschwemmungen, die etwa 229.000 Menschenleben forderten.
  5. Das Erdbeben in Haiti (2010): Ein schweres Erdbeben mit einer Stärke von 7,0 traf Haiti und forderte Hunderttausende Menschenleben. Die genaue Opferzahl ist unsicher, aber Schätzungen gehen von über 200.000 Todesopfern aus.
  6. Der Taifun Nargis in Myanmar (2008): Nargis traf Myanmar und verursachte weitreichende Zerstörungen und mehr als 138.000 Todesopfer.
  7. Das Erdbeben in Sichuan, China (2008): Ein Erdbeben der Stärke 7,9 traf die Provinz Sichuan und führte zu mehr als 87.000 Todesopfern.
  8. Das Gaziantep-Erdbeben in der Türkei (2023): Ein Erdbeben der Magnitude 7,8 verwüstete den Südosten der Türkei. Es ereignete sich an der Ostanatolischen Verwerfung und richtete auch große Zerstörungen in Syrien an. Es gab 59.259 Todesopfer.
  9. Das Tohoku-Erdbeben und der Tsunami in Japan (2011): Ein Erdbeben der Stärke 9,0 löste einen verheerenden Tsunami aus, der Tausende tötete und zu nuklearen Unfällen in Fukushima führte. Die genaue Opferzahl variiert, aber mehr als 15.000 Menschen starben.
  10. Das Erdbeben in Nepal (2015): Ein Erdbeben der Stärke 7,8 traf Nepal und führte zu über 9.000 Todesopfern sowie massiven Zerstörungen.

(Anmerkung: Das Bild oben und die Liste wurde mit Hilfe einer KI erstellt und manuell bearbeitet und ergänzt. Die genauen Opferzahlen können variieren, da unterschiedliche Quellen unterschiedliche Zahlen aufgrund von Schwierigkeiten bei der genauen Bestimmung der Opfer haben können.)

Apropos Vulkanausbrüchen. Von diesen taucht in der Liste keiner auf. Dabei verursachte ein Vulkanausbruch vor 72.000 Jahren beinahe den Untergang der jungen Menschheit. Gemeint ist die Toba-Eruption, die im Verdacht steht, die 1000 kältesten Jahre der Würm-Eiszeit verursacht zu haben.

USA: Tote durch Unwetter im Osten

Mindestens vier Todesopfer durch starke Unwetter im Osten der USA

In den letzten Tagen gab es im Bereich der US-amerikanischen Ostküste heftige Unwetter. Medien berichteten, dass es zu mindestens 4 Todesfällen in Folge der Unwetter kam. Die Todesopfer waren in den Bundesstaaten South Carolina, Pennsylvania, Massachusetts und Maine durch umstürzende Bäume oder Überschwemmungen ums Leben gekommen. Zahlreiche Straßen verwandelten sich in Flüsse und der Verkehr kam zum Erliegen.

Die Unwetter führten zu Stromausfällen, von denen mehr als 600.000 Menschen betroffen waren, vor allem in Maine nahe der kanadischen Grenze. Dort traten auch zahlreiche Flüsse über die Ufer und es war von rekordverdächtigen Pegelständen die Rede. Besonders hoch stieg der Pegel des Androscoggin River, der durch den Nordosten von New Hampshire und den Süden von Maine fließt: Der Pegel stieg auf über 7 Meter an und damit um gut 120 cm über das Überschwemmungsniveau.

Bei den vier Todesopfern handelt es sich um Männer, von denen zwei von umstürzenden Bäumen erschlagen wurden. Zwei weitere Männer ertranken in den Fluten, als sie mit ihren Fahrzeugen unterwegs waren. Ein Mann steuerte seinen Wagen in einen Fluss, nachdem er eine untergetauchte Absperrung überfahren hatte. Ein weiterer Mann wurde tot aus seinem versunkenen Wagen in eine überflutete Straße geborgen.

In der Bronx von New York warnten Behörden vor Überschwemmungen aufgrund von starken Regenfällen, und auch die Bewohner von Moretown in Vermont, wurden aufgefordert, aufgrund der Gefahr von Überschwemmungen ihre Häuser zu verlassen.

Der Nationale Wetterdienst bezeichnete das Sturmtief, das die Unwetter brachte, als ungewöhnlich: Es soll sich um einen besonders tief liegenden Wirbelsturm gehandelt haben. Neben den starken Regenfällen verursachte das Tiefdruckgebiet Windböen mit Geschwindigkeiten von bis zu 96 Stundenkilometern. Der Sturm bewegte sich gestern in Richtung Kanada.

Vor den Weihnachtsfeiertagen beeinträchtigte der Sturm die Reisepläne vieler Menschen, wobei mehr als 500 Flüge laut FlightAware am Montag gestrichen wurden.

Die Prognosen für die nächsten Tage sind nicht gut. Besonders im Nordosten ging der Regen inzwischen in starke Schneefälle über und es droht ein weiteres Verkehrschaos.

Auch bei uns in Deutschland steht der nächste Wintersturm vor der Tür. Für die nächsten Tage werden starke Niederschläge erwartet, die in den Hochlagen als Schnee niedergehen werden.

Australien mit Überflutungen am 19.12.23

Land unter im australischen Queensland

In Australien herrschen Aufregung und Chaos aufgrund von Überschwemmungen, die (mal wieder) als die schlimmsten in der Geschichte des Nordostens des Landes angesehen werden. Auslöser der Überschwemmungen in Queensland ist der Tropensturm „Jasper“ verursachten, der nicht nur Sturmböen mit sich brachte, sondern auch lang anhaltende Regenfälle.

Besonders stark betroffen ist die indigene Gemeinde Wujal Wujal, wo Menschen auf die Hausdächer flüchten mussten, um sich vor den schnell steigenden Wassermassen in Sicherheit zu bringen. Einige Personen wurden von den Wassermassen eingekesselt und sahen sich auf dem Krankenhausdach gefangen, auf das sie geflüchtet waren. Evakuierungsversuche scheiterten zunächst aufgrund des schlechten Wetters.

Die Region leidet zudem unter Stromausfällen und einer Knappheit an Trinkwasser, Nahrungsmitteln und Treibstoff. Zudem blockierten umgeknickte Bäume Straßen.

Der Flughafen in Cairns musste aufgrund von Überschwemmungen den Betrieb einstellen. Es wird erwartet, dass mehrere Flüsse Rekordwasserstände erreichen, denn die Pegel steigen immer noch.

Die Naturkatastrophe hat bisher einen Todesfall verursacht und die einheimische Bevölkerung stark mitgenommen. Sogar Krokodile wurden durch die Fluten in die Städte gespült. Das Militär wurde mobilisiert, um Hilfe zu leisten.

Dies ist nicht das erste Hochwasser in Australien, jedoch das schlimmste im Nordosten, nachdem im letzten Jahrzehnt auch andere Teile des Landes von Überschwemmungen betroffen waren. Wobei ich hier auf fast jedes Jahr von Überflutungen in Queensland berichte.

Generell ist Australien in den letzten Jahren vermehrt von Extremwetterereignissen getroffen worden. Experten sehen einen Zusammenhang mit dem Klimawandel. An die augenblickliche Situation dürfte aber auch das natürliche Klimaphänomen El Nino nicht unschuldig sein. Inwiefern es durch den Klimawandel verstärkt wird, ist Gegenstand aktueller Forschungen.

Australien steht nicht nur häufig wegen Flutkatastrophen in den Schlagzeilen, sondern auch wegen verheerender Waldbrände. Ein Grund für die Feuer ist falsche Forstwirtschaft, da hier besonders viele ölhaltige Eucalyptuswälder gepflanzt wurden. Sie brennen besser als Zunder.

Auch in Indien heißt es gerade Landunter.

Argentinien: Schweres Unwetter verursacht Todesopfer – News vom 17.12.23

Sturm bringt Hallendach zum Einsturz – Mindesten 13 Todesopfer in Argentinien

Seit Freitag ziehen über Teile des südamerikanischen Landes Argentinien schwere Unwetter hinweg, die Starkregen, Hagel und starke Sturmböen mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 150 km/h mit sich brachten. Im Rahmen dieser Unwetter entstand ein schweres Gewitter, das die Stadt Bahia Blanca an der argentinischen Atlantikküste traf. Das Dach einer Sporthalle stürzte während des Sturms ein. In der Halle wurde ein Eislaufwettbewerb veranstaltet. Das besonders Tragische: Weitere Menschen flüchteten vor dem Sturm in die Halle, um Schutz zu suchen. Durch den Kollaps des Daches fanden mindestens 13 Menschen den Tod, wie der Bürgermeister der Stadt auf Twitter bestätigte. Feuerwehrleute arbeiteten daran, möglicherweise Eingeschlossene zu retten. Der argentinische Präsident Javier Milei sprach den Familien der Opfer sein Beileid aus und kündigte Unterstützung für die Opfer an. Der Sturm deckte auch weitere Dächer ab und beschädigte Hausfassaden. Bäume wurden entwurzelt oder knickten um. Der Sturm verursachte auch Stromausfälle in der Region, von denen zahlreiche Haushalte betroffen waren.

Es wurde ein orangefarbener Alarm für verschiedene Gebiete der Provinz Buenos Aires ausgelöst. Aufgrund der starken Windböen in der Gegend riet das Präsidialamt den Bewohnern, bis Sonntagmorgen in ihren Häusern zu bleiben, Die Regierung arbeitet mit lokalen Behörden zusammen, um den Opfern zu helfen und den Schaden zu begrenzen.

Das Jahr 2023 war kein Gutes für Argentinien, denn das Land litt in besonderem Ausmaß an Extremwetterereignissen. Im Frühjahr und Sommer blieb der Regen in vielen Regionen aus und es herrschte Dürre. Die Trockenheit begünstigte Waldbrände, die bis in den Oktober hinein wüteten. Die Trockenheit führte auch zu großen Ernteverlusten beim Soja, für dessen Export Argentinien bekannt ist. Das ging soweit, dass das Land Soja einführen musste, u.a. um die Rinder zu versorgen, die ein weiterer Exportschlager Argentiniens sind. Ihr werdet es erraten: Der Anbau von Soja ist nicht weniger umweltschädlich als die Rinderzucht und die damit einhergehende Abholzung vernichtet Waldflächen, die wir für den Klimaschutz dringend benötigen. Beim Transport von Rindfleisch und Soja per Schiff werden nicht nur große Mengen Kohlendioxid emittiert, sondern es fallen auch Feinstaubemissionen an.

Die aktuellen Unwetter ereigneten sich in einer Jahreszeit, zu der es in Argentinien auch in normalen Zeiten die meisten Niederschläge gibt. Es sieht so aus, als wäre die Dürre zumindest regional unterbrochen. Aber extreme Niederschläge bergen eine weitere Naturgefahr: Sie erodieren Böden nach Dürreperioden besonders stark.

Sonnensturm rast auf Erde zu – Triff uns in den nächsten Tagen

Stärkste Sonneneruption des aktuelle Zyklus detektiert

Gestern ereignete sich auf der Sonne eine starke Eruption, die als eine Sonneneruption der Klasse X eingestuft wurde. Dabei handelt es sich um die höchste Kategorie solcher Ereignisse. Diese Eruption wird als die stärkste im aktuellen Sonnenzyklus betrachtet und mit jener im September 2017 verglichen. Es wird erwartet, dass diese Eruption Auswirkungen auf die Erde hat. Die sogenannten X-Flares können Satelliten beschädigen, Kommunikations- und Navigationssysteme stören und im Extremfall überregionale Stromausfälle verursachen. Es besteht auch die Möglichkeit, dass verstärkt Polarlichter sichtbar werden.

Diese Eruption manifestierte sich in der Region AR 3514 und war von einem koronalen Massenauswurf begleitet, bei dem Milliarden Tonnen Plasma ins All geschleudert wurden. Diese geladenen Partikel werden voraussichtlich in etwa 1 bis 3 Tagen die Erde erreichen. Obwohl diese Eruption nicht direkt auf die Erde gerichtet war, wurden bereits Störungen im Funkverkehr mit Flugzeugen gemeldet.

Experten des Space Weather Prediction Centers erwarten, dass die schwersten Auswirkungen am 17. Dezember eintreten könnten. Wenn die geladenen Teilchen auf das Magnetfeld der Erde treffen, könnte dies zu einem magnetischen Sturm oder Sonnensturm führen.

Für Satelliten in niedrigen Umlaufbahnen besteht die Gefahr eines Absturzes oder einer Beschädigung durch die Erhitzung und Ausdehnung der Atmosphäre aufgrund der Sonnenpartikel. Daher werden Ausweichmanöver durchgeführt, um die Satelliten zu schützen, wenn ein solcher Sonnensturm auftritt.

Experte sieht Anfang des Aktivitätsmaximas erreicht

Ein Astrophysiker hat prognostiziert, dass die Sonne bereits am Anfang ihres Aktivitätsmaximums steht und bis zum Jahr 2024 ihr Maximum erreichen wird, was bedeutet, dass die Sonne sehr aktiv ist und viele Sonnenflecken aufweist, während geladenes Plasma vermehrt ins Weltall geschleudert wird. Dies kann sowohl wunderschöne Polarlichter als auch Probleme mit der Funkkommunikation verursachen. Der Astrophysiker Dr. Volker Bothmer von der Universität Göttingen erklärte, dass die Sonne in diesem Zyklus eine höhere Aktivität als im vorherigen Zyklus aufweist und glaubt, dass das aktuelle Sonnenaktivitätsmaximum bereits begonnen hat.

Bothmer betonte, dass ein Sonnenmaximum normalerweise zwei Spitzen hat, wobei die Zeit von einem Minimum zur ersten Spitze etwa drei Jahre dauert, gefolgt von einer ähnlich langen Zeit bis zum nächsten Minimum. Er erwähnte jedoch, dass die derzeitigen Sonnenstürme eher klein sind und für uns als normale Ereignisse gelten. Große Sonnenstürme können jedoch -wie oben beschrieben- erhebliche Auswirkungen haben. In den letzten Monaten erlebten wir bereits einige stärkere Sonnenstürme, so dass es sogar zu Polarlichtern im Alpenraum kam, was eher ungewöhnlich ist.

Bothmer betonte jedoch, dass die Angst vor einem Super-Sonnensturm übertrieben sei, da viele Faktoren zusammenkommen müssen, um solch extrem starke Stürme zu erzeugen. Innerhalb eines 11-jährigen Sonnenzyklus gibt es zwar viele Sonnenstürme, aber nur wenige, die extrem sind und die Erde tatsächlich erreichen. Die bis heute stärksten beobachteten Sonnenstürme ereigneten sich im Jahr 1859 (Carrington-Ereignis) und 1921 (New York Railroad Storm), wobei ein Forschungsteam kürzlich zeigte, dass auch 1872 ein weiterer Supersturm die Erde traf. Damals wurden in erster Linie Telegrafen gestört. In unserer hochtechnisierten welt könnten die Störungen bei solchen besonders starken Ereignissen deutlich stärker ausfallen.

USA: Tornados verwüsten Kleinstadt

Tornados zerstören Kleinstand in den USA – Mindestens 6 Todesopfer

Am Samstag gab es im US-Bundesstaat Tennessee starke Unwetter, in deren Folge mehrere Tornados entstanden. Sie zogen vor allem über das Montgomery County hinweg und verursachten schwere Verwüstungen. Mindesten 6 Menschen kamen ums Leben. Außerdem wurde von 36 verletzten Personen berichtet, die in Krankenhäusern behandelt werden mussten. Alleine im Montgomery County starben drei Menschen und 23 wurden verletzt. Nach Angaben des Sheriffbüros handelte es sich bei den Todesopfern um zwei Erwachsene und ein Kind. In Nashville kamen drei weitere Menschen ums Leben. Bei dem Einsturz eines Kirchdaches wurden 13 Personen verletzt, konnten von Rettungskräften aber geborgen und stabilisiert werden.

Der nationale Wetterdienst in Nashville hat die Schäden der Tornados untersucht und die Tornados genau beobachtet. Unter ihnen befand sich ein Tornado, der in der EF-Klasse als ein Sturm der Kategorie 3 eingestuft wurde. Er wütete in Clarksville und brachte es auch mit Spitzenwindgeschwindigkeiten von 241 km/h. Ein weiterer Tornado in den nördlichen Vororten von Nashville erhielt eine vorläufige EF-2-Bewertung und brachte es auf 201 km/h. Die erweiterte Fujita-Skala klassifiziert Tornados von null bis fünf basierend auf Windgeschwindigkeiten und Schäden.

Die Gemeinde äußerte ihre Trauer über die Ereignisse, während Bürgermeister Wes Golden von Montgomery County und Bürgermeister Joe Pitts von Clarksville ihr Beileid ausdrückten und Unterstützung für die Betroffenen versprachen.

Weitere Langstreckentornados wurden im Nordwesten von Tennessee gemeldet, während die Wirbelsturmgefahr bis in den Abend anhielt. In Clarksville wurden beträchtliche Schäden gemeldet, nachdem ein Tornado die Stadt getroffen hatte, etwa 75 Kilometer nordwestlich von Nashville.

Tornados bilden sich im Winter besonders häufig in den südöstlichen US-Bundesstaaten, während die Tornadosaison im Mittleren Westen meistens im Frühjahr stattfindet.

Auch bei uns in Deutschland ist es momentan sehr stürmisch. Allerdings noch ohne Unwetterpotenzial. Anders sieht es dagegen mit der Hochwasserlage in Süddeutschland aus. Hier verursacht nach dem Wintereinbruch der letzten Woche Tauwetter eine Menge Schmelzwasser, das zusammen mit dem Dauerregen die Pegel der Bäche und Flüsse steigen läßt.

Wärmerekord: 2023 wird das wärmste Jahr seit Beginn der Klimaaufzeichnung

Global betrachtet wird 2023 das wärmste Jahr des Industriezeitalters – Ökosysteme stehen vor Kollaps

Schon lange wird es gemunkelt, doch jetzt scheint es Gewissheit zu sein, obwohl das Jahr 2023 noch nicht zu Ende ist: Es wird global betrachtet das wärmste Jahr des Industriezeitalters werden und damit einen traurigen Rekord aufstellen. Weltweit betrachtet lagen die Durchschnittstemperaturen bis einschließlich November um 1,46 Grad höher als im vorindustriellen Referenzzeitraum.

Der Rekord wird sich laut NOAA mit einer 99 prozentigen Wahrscheinlichkeit einstellen. Damit das nicht so ist, würde es einen sehr kalten Dezember brauchen, was laut EU-Klimawandeldienst Copernicus aufgrund des Klimaphänomens El Ninio aber nicht zu erwarten sei.

Damit ist fast die 1,5 Grad-Marke erreicht, auf die man laut Pariser Abkommen die Erderwärmung bis zum Ende des Jahrhunderts begrenzen wollte. Dass dieses Ziel weit verfehlt werden wird, ist mittlerweile ebenfalls gewiss.

Samantha Burgess, stellvertretende Direktorin des Copernicus Climate Change Service (C3S), betonte, dass 2023 Temperaturrekorde für mehrere Monate aufgestellt habe, einschließlich des Novembers mit Tagen, an denen die Temperaturen um zwei Grad über den vorindustriellen Werten lagen.

Carlo Buontempo, Direktor des C3S, erklärte, dass solange die Treibhausgaskonzentrationen weiter steigen, ein Anstieg der Temperaturen sowie verstärkte Auswirkungen von Hitzewellen und Dürren zu erwarten sind. Aktuelle Berichte zum globalen Kohlenstoffbudget zeigen, dass die CO2-Emissionen aus fossilen Energieträgern wie Kohle, Erdöl und Erdgas im Jahr 2023 voraussichtlich mit 36,8 Milliarden Tonnen einen neuen Höchststand erreichen werden – ein Anstieg von 1,1 Prozent im Vergleich zu 2022 und 1,4 Prozent im Vergleich zu 2019 vor der Corona-Pandemie. Das zeigt deutlich, wie wenig die bisherigen Anstrengungen dem Klimawandel zu begegnen fruchten. Bei einer weiter rasant ansteigenden Weltbevölkerung ist davon auch nicht auszugehen.

Dabei ist der Klimawandel nur eines von mehreren globalen Umweltproblemen. Umweltverschmutzung, Abholzung, Waldsterben, Ausbeutung von Bodenschätzen, Versalzung von Böden und Erosion bedingen bereits ein Artensterben unbeschreiblichen Ausmaßes. Da in der Ökosphäre praktisch alles mit allem zusammenhängt, drohen bereits jetzt mehrere Ökosysteme endgültig zu kippen, was eine Kettenreaktion mit sich bringen könnte. Neben den arktischen Eiswelten und korallenbasierten Meeresökosystemen ist selbst der Amazonas-Regenwald stark gefährdet. Besonders in Brasilien herrscht seit Monaten eine der schlimmsten je aufgezeichneten Dürren im Regenwald, während es in Nachbarstaaten gerade Land unter heißt.