Eishöhleneinsturz auf Island: Ein Todesopfer und mehrere Verletzte

Am Gletscher Vatnajökull auf Island ist eine Eishöhle eingestürzt – Touristengruppe verschüttet

Gestern Nachmittag kam es zu einem tragischen Unglück am Breiðamerkurjökull auf Island, bei dem es sich um eine Gletscherzunge des Vatnajökull handelt. Unweit der Gletscherlagune Jökulsárlón war eine 25-köpfige Reisegruppe am Gletscher unterwegs und besichtigte eine Gletscherhöhle, als diese plötzlich kollabierte. Die herabstürzenden Eismassen trafen mindestens 2 Personen und verletzten sie schwer. Eines der Opfer starb noch am Unfallort. Das Andere wurde mit einem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus gebracht. Zwei weitere Personen wurden verschüttet und gelten als vermisst. Die Mehrheit der Touristen konnte sich selbst retten.

Unverzüglich lief eine Rettungsoperation an, bei der 2 Hubschrauber und etwa 100 Einsatzkräfte zum Unglücksort geschafft wurden. Aufgrund der schweren Zugänglichkeit des Areals konnte kein schweres Gerät zur Bergung eingesetzt werden und die Rettungskräfte mussten die Eismassen per Handarbeit wegschaffen. Bis zum späten Abend konnten die Vermissten noch nicht geborgen werden. Unter den Rettungskräften befanden sich auch auf solche Fälle spezialisierte Feuerwehrleute. Auch der Zivilschutz war zugegen,

In einem RUV-Interview äußerte sich ein Tourist, der die Eishöhle kurz vor dem Kollaps verlassen hatte. Er meinte, die Eishöhle hätte nur eine geringe Tiefe von wenigen Metern gehabt. So wie er sie beschreibt, hört es sich eher nach einer Eisbrücke oder einem Eisbogen an. Das Foto der Eishöhle stammt von diesem Touristen der namentlich unerwähnt bleiben will und wurde kurz vor dem Unglück gemacht.

Eishöhlen sind auf Island beliebte Touristenmagneten. Sie zu besuchen ist immer mit einem gewissen Risiko verbunden, denn es können sich immer größere Eisblöcke lösen. Besonders gefährlich ist es zur aktuellen Jahreszeit. Im Spätsommer und Herbst, wenn es lange keinen Frost mehr gegeben hat, sind die Eishöhlen am instabilsten. Im Winter hingegen können ihre Eingänge zugeschneit sein. Am besten besucht man sie im Frühling oder im Frühsommer.

Ich selbst habe auf Island bereits mehrere Eishöhlen besichtigt: Es handelt sich um sehr fotogene Naturphänomene. Insbesondere faszinierten mich Eishöhlen geothermischen Ursprungs, die entstehen, wenn am Rand eines Gletschers heiße Quellen und Fumarolen austreten und so die Kavernen in das Eis schmelzen. Beim Betreten der Eishöhlen schaute ich mich immer genau um, ob bereits große Eisbrocken auf dem Boden liegen, oder dicke Risse zu erkennen sind. aber selbst wenn man solche Hinweise auf Instabilitäten nicht entdeckt, entsteht ein mulmiges Gefühl beim Betreten einer Eishöhle. Das Video unten entstand vor 20 Jahren am Vatnajökull.

Gletscherlauf im Osten des Vatnajökulls

Die Gletscherzunge Breiðamerkurjökull befindet sich im Süden des Vatnajökulls, bei dem es sich um den größten Gletscher Europas handelt. Aus dem Sidujökull, einer anderen Gletsccherzunge im Südosten des Vatnajökulls, findet gerade der Gletscherlauf der Skafta statt, bei dem eine der beiden subglazialen Kavernen entwässert, in der sich das geothermale Schmelzwasser des Vulkans Grimsvötn ansammelt. Dementsprechend seismisch aktiv ist das Gletschergebiet derzeit.

Waldbrände in Deutschland und anderswo

Obwohl es gefühlt in diesem Sommer bei uns in Deutschland sehr viel regnete, verteilten sich die Niederschläge nicht gleichmäßig über das ganze Land. Besonders im Bundesland Brandenburg Regente es in einigen Regionen nicht genug und es herrscht Waldbrandgefahr. Besonders betroffen sind hier die Regionen mit Kieferwaldmonokulturen.

Waldbrand in Luckenwalde ausgebrochen

So ist es bei der Waldbrandgefahr nicht geblieben, denn gestern brach ein Feuer in einem Wald bei Luckenwalde im Landkreis Teltow-Fläming aus. Ausgehend von einem in Brand geratenen Holzstapel breitete sich das Feuer schnell aus und griff auf eine Waldfläche von drei Hektar über. Bereits am Vortag entzündete sich ein Feuer bei Baruth/Mark, das bereits gestern aber wieder unter Kontrolle gebracht werden konnte.

Für die nächsten Tage ist auch in Brandenburg vorerst mit einer Entspannung der Waldbrandgefahr zu rechnen, da kühlere und feuchtere Luftmassen nahen, aber das soll nur ein Intermezzo sein. Ab Dienstag steigt sie wieder, die Waldbrandgefahr.

Permanent hoch ist die Waldbrandgefahr auch Übersee. Besonders in Kanada lodern seit Monaten Waldbrände. Landesweit sind mehr als 800 Waldbrände aktiv, von denen 223 außer Kontrolle sind. Einer der größten Waldbrände lodert immer noch im Jasper-Nationalpark. Dort ist eine Fläche von 33400 Hektar abgefackelt. Dieser Waldbrand gilt allerdings inzwischen als eingedämmt.

Die Stadt Jasper liegt in der Provinz Alberta und wurde am 23. Juli evakuiert, nachdem zwischen 30 und 50 Prozent der Stadt durch die Flammen zerstört wurden. Premierministerin Danielle Smith informierte am 25. Juli darüber. Am 16. August konnten die Bewohnerinnen und Bewohner nach Jasper zurückkehren. Allerdings bleibt der Nationalpark weiterhin für Besucherinnen und Besucher geschlossen. Es wird erwartet, dass es noch einige Zeit dauern wird, bis die betroffenen Gebiete wieder zugänglich sind, und alle Camping-Reservierungen bis zum 3. September wurden storniert.

In der Provinz Alberta gibt es aktuell 83 aktive Waldbrände. Fünf dieser Brände gelten als außer Kontrolle, 39 befinden sich in der Eindämmungsphase und weitere 39 sind unter Kontrolle, einschließlich des Brands im Jasper-Nationalpark. Ein besonders großer Brand, der „Semo Complex“, der sich über fast 107.000 Hektar erstreckt, ist weiterhin nicht eingedämmt. Dieser Brand besteht aus sechs einzelnen Feuern und befindet sich in der Nähe von Gemeinden wie Garden River, John D’Or Prairie und Fox Lake. Zur Bekämpfung dieses Feuers sind fast 600 Feuerwehrleute und Hilfskräfte im Einsatz.

Betrachtet man diese Dimension, erscheinen die Waldbrände in Deutschland fast marginal. Dennoch wirken sie sich für die direkt betroffenen Menschen bei uns nicht weniger katastrophal aus.

Das können auch die Bewohner der Mittelmeerstaaten bezeugen, denn auch in Griechenland und der Türkei brennt es in vielen Regionen. In der Ägäis wüteten zuletzt 44 Waldbrände, allerdings zogen in den letzten Tagen Unwetter über die Region hinweg, die viel Regen mit sich brachten und so zu einer Entspannung der Situation beitrugen. In der Türkei wurden letzte Woche noch 130 Waldbrände gezählt. Der Größte war bei der Metropole Izmir aktiv gewesen.

Last, but not Least, blieben auch die beiden atlantischen Urlaubsinseln Teneriffa und Madeira nicht von Waldbränden verschont. Bereits in der letzten Woche brannte ein Pinienwald auf der Flanke des Vulkans Teide auf Teneriffa. Vier Dörfer mussten evakuiert werden. Auf Madeira, das zu Portugal gehört, mussten 200 Personen evakuiert werden.

Waldbrände im Mittelmeerraum wüten weiter

Sommerzeit ist Waldbrandzeit! Besonders im Mittelmeerraum wüten im August wieder mehrere Waldbrände, die Metropolen besonders nahe kommen, Häuser zerstören und Evakuierungen nötig machen. Nachdem die verheerenden Waldbrände bei Athen in der letzten Woche gestoppt wurden, brennt es nun in der Türkei und Frankreich.

Bei einem Waldbrand bei Izmir in der Türkei kämpfen 3000 Einsatzkräfte gegen die Flammen

In den letzten Tagen wurden 131 Brände gemeldet, die auf türkischem Gebiet Wälder vernichten, landwirtschaftliche Nutzflächen schädigen und auch auf Ortschaften übergreifen. Sie wüten vor allem in den Provinzen Manisa und Bolu, wobei nun auch die Ägäisregion um Izmir von Flammen heimgesucht wird. Dichte Rauchschwaden ziehen zeitweise über die Stadt hinweg und beeinträchtigen die Luftqualität.

Izmir liegt im Westen der Türkei und die Waldbrände rücken an der Küstenmetropole an mehreren Stellen gefährlich nahe auf die Pelle. Erste Vororte sind bereits direkt von den Feuern betroffen. Einer dieser Vororte ist Karşıyaka, wo ein außer Kontrolle geratener Waldbrand auf den Ort übergesprungen ist und mehrere Häuser abfackelt. Darunter befanden sich ein Industriepark und ein zehnstöckiges Wohnhaus. Laut Behördenangaben wurden gut 4000 Anwohner des Wohngebietes evakuiert. Die Evakuierungsmaßnahmen lösten Panik bei der Bevölkerung aus.

Eine ähnlich hohe Zahl Einsatzkräfte hat den Kampf gegen die Flammen aufgenommen, denn es wird berichtet, dass gut 3000 Feuerwehrleute und Helfer in der Region Izmir sein sollen. Zum Einsatz kommen auch Löschflugzeuge. Bei ihnen handelt es sich um eine der wichtigsten Waffen gegen die immer weiter ausufernden Waldbrände.

Löschflugzeuge kommen insbesondere beim Kampf gegen einen Waldbrand bei am Berg Yamanla zum Einsatz. Das Feuer dort ist am Donnerstagabend ausgebrochen und war gestern noch nicht unter Kontrolle. Ähnlich wie wir es in der vergangene Woche in Griechenland sahen, sind es auch hier starke Winde, die für eine rasante Ausbreitung der Feuer sorgen. Diese wird man wahrscheinlich erst unter Kontrolle bekommen, wenn der Wind nachlässt.

Im Zusammenhang mit den Bränden wurden in Izmir und Bolu insgesamt sechs Personen festgenommen, die verdächtigt werden, einige der Feuer absichtlich gelegt zu haben. Die Ermittlungen dazu dauern an.

Eine Ursache für die Waldbrände steht schon fest: ungewöhnlich hohe Temperaturen, die teilweise über 40 Grad lagen, haben die Wälder und Böden ausgetrocknet.

Waldbrände in Frankreich machen Evakuierungen nötig

Im Südwesten Frankreichs ähnelt die Situation jener in der Westtürkei: Hier loderten am Wochenende Waldbrände in der Nähe von Montpellier auf und gestern Abend kam es zu ersten Evakuierungen in der Ortschaft Frontignan. 600 Einsatzkräfte bekämpfen im Verbund mit 11 Löschflugzeugen und 2 Hubschraubern das Flammenmeer, das einen Pinienwald erfasst hat. Dieses Beispiel verdeutlicht einmal mehr, welcher Bedeutung den Löschflugzeugen zukommt. Diese sind mittlerweile oft veraltet und nicht in genügender Stückzahl vorhanden. Daher hat die EU-Kommission nun beschlossen, den Staaten unter die Arme zu greifen, und hat die Firma Canadian Commercial Corporation mit dem Bau von 12 amphibischen Löschflugzeugen beauftragt. Die Maschinen vom Typ CL 415 und auch der neue Typ CL 515 kosten mehr als 45 Millionen Euro pro Stück und können 6000 Liter Wasser fassen. Eine Flugstunde kostet mehr als 40.000 Euro. Das zeigt, wie teuer die Bekämpfung der Waldbrände ist, einmal von dem Schaden abgesehen, den sie anrichten.

Bermuda: Hurrikan Ernesto rückt an

Hurrikan Ernesto hält auf Bermuda zu – Taifun Ampil bedroht Japan

Hurrikan Ernesto nähert sich den Bermuda-Inseln als Sturm der Kategorie 2, wie das National Hurricane Center mitteilte. Es wird erwartet, dass Ernesto eine längere Phase starker Winde und Sturmfluten auf Bermuda bringt, die bereits begonnen hat und bis Samstagnacht andauern dürfte. Daher gilt für das Archipel eine Hurrikanwarnung. Vorbereitungen zum Schutz von Leben und Eigentum sollten daher schnell durchgeführt werden.

Zuvor zog der Wirbelsturm an Puerto Rico vorbei und brachte große Regenmengen mit sich, die das Land teilweise überfluteten, obwohl der Sturm in mehreren Hundert Kilometern Entfernung an den Inselstaat vorbeizog. Es kam zur Kontamination von Trinkwasseraufbereitungsanlagen und die Trinkwasserversorgung wurde lokal unterbrochen.

Ernesto ist ein großer tropischer Wirbelsturm. Orkanartige Winde erstrecken sich bis zu 120 km vom Zentrum, während tropische Sturmwinde bis zu 440 km weit nach außen reichen.

Der Sturm bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von etwa 21 km/h nach Nordosten und wird voraussichtlich heute Früh über Bermuda vorbeiziehen. Die maximal anhaltenden Winde betragen etwa 160 km/h mit stärkeren Böen.

Der Sturm könnte auch gefährliche Wellen und lebensgefährliche Strömungen bis zum Wochenende an die Küste Floridas und die gesamte Ostküste der USA bringen. Es gibt Warnungen vor Brandungsrückströmungen. Der Sturm kann auch für kleine Boote aufgrund der erzeugten Dünung gefährlich werden.

Am Freitagabend befand sich der Hurrikan östlich von Florida und wird voraussichtlich weit vor der Küste bleiben, während er sich nach Norden bewegt. Ernesto ist der jüngste Sturm der atlantischen Hurrikansaison 2024, der gut eine Woche nach Hurrikan Debbys Landfall in Floridas Big Bend entstanden ist.

Während man sich also in der Karibik auf den nächsten Sturm vorbereitet, kämpft man vor allen im Südosten der USA noch gegen die Folgen des letzten Hurrikans an. Debby richtete große Zerstörungen an, wobei nicht nur die starken Winde die Katastrophe auslösten, sondern vor allem der Starkregen, der viele Küstenregionen überflutete. Die Schadenssumme wird aktuell mit 1,3 Milliarden USD beziffert.

Nicht nur in der beschriebenen Region kämpft man aktuell gegen Stürme und Fluten an, sondern auch in anderen Teilen der Welt. An der japanischen Küste wütet Taifun Ampil, der bereits gestern Stromausfälle und Verkehrschaos verursacht. Zahlreiche Flüge mussten zudem gestrichen werden. Die Stadt Iwaki in der Präfektur Fukushima stand vor der Evakuierung, von der 320.000 Menschen betroffen sind. Auch hier erreichen die Windgeschwindigkeiten 160 km/h.

Im Yemen lösten starke Regenfälle Überschwemmungen aus, in deren Folge mindestens 57 Menschen den Tod fanden. Tausende wurden obdachlos.

Mallorca: Schweres Unwetter richtete Verwüstungen an

Starkes Unwetter traf die Balearen – Yachten zerstört, Flüge gestrichen

Die Balearen, insbesondere Mallorca, wurden gestern Nachmittag von schweren Unwettern heimgesucht, die erhebliche Zerstörungen verursachten. Fernsehbilder zeigen an die Küste gespülte Segelyachten, abgeknickte Bäume, zerstörte Hausdächer und vollgelaufene Keller. Neben starken Winden brachte das Unwetter auch Starkregen und Hagel mit sich. Der Verkehr kam vielerorts zum Erliegen, und es kam zu massiven Flugausfällen an mehreren Flughäfen der Inselgruppe, zu der neben Mallorca auch die Ferieninseln Menorca, Ibiza und Formentera gehören. Auf allen Inseln wurden orangene Sturmwarnungen herausgegeben, mit Ausnahme des Nordens von Mallorca, wo die Alarmstufe Rot ausgerufen wurde. Dort wird bis heute Nachmittag mit Starkregen gerechnet, bei dem bis zu 180 Liter Niederschlag pro Quadratmeter erwartet werden.

Auf offener See wütete der Sturm so stark, dass vor allem Segelboote in Seenot gerieten. Die Behörden riefen Yachtbesitzer dazu auf, sichere Häfen anzusteuern und nicht vor der Küste zu ankern. Außerdem wurde eine Wasserhose gesichtet.

Solche Wetterumschwünge sind in der zweiten Augusthälfte auf den Balearen nicht ungewöhnlich, und fast jedes Jahr kommt es zu dieser Zeit zu schweren Stürmen. Bedingt durch den Klimawandel nehmen diese an Intensität zu, wobei der Hauptgrund die steigenden Meerestemperaturen sind. Erst Anfang der Woche wurde ein neuer Temperaturrekord des Meerwassers vor Mallorca gemessen: Das Thermometer kletterte auf 31,87 Grad Celsius. Besonders wenn Tiefdruckgebiete mit Kaltluftmassen auf das warme Mittelmeer treffen, entstehen Stürme mit Gewittern. Im Extremfall können sich Hurrikan-ähnliche Wirbelstürme entwickeln, die im Mittelmeerraum als Medicane bezeichnet werden.

Sicherheit von Flughäfen und kritischer Infrastruktur im Katastrophenfall

Nicht nur auf den Balearen kam es zu Beeinträchtigungen des Flugverkehrs, auch in Deutschland kam es zu massiven Störungen im Flugbetrieb, da an mehreren deutschen Flughäfen Klimakleber auf die Startbahnen gelangten und sich dort festklebten. Betroffen waren die Flughäfen Berlin-Brandenburg, Stuttgart, Nürnberg, Köln-Bonn und Karlsruhe. Zumindest in Berlin und Köln-Bonn wurde der Flugbetrieb inzwischen wieder aufgenommen. Ich bezweifle, dass solche Aktionen mehr bewirken als die Wut der Bevölkerung auf sich zu ziehen: Man erlangt zwar Aufmerksamkeit, erreicht aber vermutlich nur, dass immer mehr Menschen beim Thema Klima- und Umweltschutz dichtmachen – insbesondere, wenn sie nicht in den Urlaub oder zur Arbeit kommen. Dieses Phänomen zeigt auch, wie schlecht unsere kritische Infrastruktur geschützt ist: Ein handelsüblicher Bolzenschneider reicht aus, um sich durch die Zäune eines Flughafens zu schneiden. Auf ähnliche Weise drangen gestern Unbefugte in den Militärflugplatz in Köln-Wahn ein. Wer einmal vom Flughafen Amsterdam Schiphol geflogen ist, hat möglicherweise die massiven Befestigungsanlagen gesehen, die den Flughafen umgeben. Dort gibt es nicht nur stabile Zäune und Mauern, sondern auch Gräben. Betrachtet man zudem das Drama um die Nordstream-Pipelines und bedenkt, dass Deutschland künftig auf Stromtrassen setzt, die das gesamte Land durchziehen sollen, darf man sich durchaus Sorgen machen. Auch andere Sicherheitsaspekte und die politischen Reaktionen darauf – Stichwort Messerangriffe – lösen bei mir Unverständnis aus. Unsere Innenministerin kann noch so viele Gesetze und Verbote erlassen, aber wenn man massenhaft die falschen Leute ins Land lässt und zu wenig Personal hat, um diese zu kontrollieren, bringen weitere Einschränkungen für alle nichts, außer dass sie die Bürger verärgern.

Übrigens kommt es nicht nur in Spanien und Deutschland zu Störungen im Flugbetrieb, sondern auch im italienischen Catania, wo ein Ausbruch des Ätna zur Sperrung des Flughafens führte. Doch dazu gleich mehr.

Deutschland: Unwetter nach Hitzetag

Heftige Unwetter richteten nach dem heißesten Tag des Jahres Schäden an

Gestern wurde nach vorläufigen Angaben der bisher heißeste Tag des Jahres in Deutschland verzeichnet, mit Höchsttemperaturen von 36,5 Grad Celsius. Doch das sonnige Wetter fand am Nachmittag ein abruptes Ende, als aus dem Westen eine Unwetterfront aufzog. Diese brachte Gewitter mit Starkregen und Hagel mit sich. In vielen Regionen waren die Kanalisationen nicht in der Lage, die Wassermassen schnell genug abzuleiten, was zu Überflutungen führte. Besonders betroffen waren Orte in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Bayern und Baden-Württemberg.

In Nordrhein-Westfalen traf es vor allem die Region um Duisburg im Ruhrgebiet schwer. Hier musste die Feuerwehr zu fast 200 Einsätzen ausrücken, um überflutete Keller und Straßen zu räumen. Mehrere Autobahnen, darunter die A59, A31 und A42, waren zeitweise aufgrund der Wassermassen nicht befahrbar und mussten gesperrt werden.

In Baden-Württemberg, insbesondere in der Region um Karlsruhe, führten die starken Regenfälle ebenfalls zu Überflutungen. Der Fluss Saalbach trat an mehreren Stellen über die Ufer und ließ den Pegel in Bruchsal auf 213 Zentimeter ansteigen. Damit wurde die Marke von 210 Zentimetern, ab der man von einem Jahrhunderthochwasser spricht, knapp überschritten. Die Bewohner des Stadtteils Heidelsheim wurden aufgefordert, tiefer gelegene Stockwerke zu verlassen und sich in höhere, sicherere Bereiche zu begeben. Am Morgen begann der Pegelstand allmählich zu sinken, wodurch sich die Lage langsam entspannte.

Auch in Bayern richteten die Unwetter erhebliche Schäden an. Ein Eurocity-Zug kollidierte im Landkreis Rosenheim mit einem umgestürzten Baum, was zu einer mehrstündigen Sperrung der Strecke zwischen Bad Endorf und Prien führte. Die rund 260 Passagiere blieben unverletzt und wurden sicher mit Kleinbussen weitertransportiert.

In Ostfriesland, Niedersachsen, führte heftiger Starkregen zu zahlreichen Feuerwehreinsätzen. Besonders betroffen war die Stadt Aurich, wo die Einsatzkräfte in rund vier Stunden zu 208 Einsätzen gerufen wurden.

Insgesamt zogen die Unwetter eine Schneise der Verwüstung durch viele Teile Deutschlands, während sie sich weiter Richtung Norden bewegten. Besonders gefährdet sind nun Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern, wo mit weiteren Unwettern gerechnet wird.

Griechenland: Waldbrände bei Athen breiten sich aus

In Griechenland breiten sich Waldbrände in schnellem Tempo aus – Ort Marathon wurde evakuiert

Im Umland der griechischen Hauptstadt Athen brennen die Wälder lichterloh, und mehrere Orte mussten evakuiert werden, darunter das historische Marathon und die Stadt Varnavas, die 35 Kilometer von Athen entfernt liegt. Die Einwohner wurden nach Nea Makri gebracht, wo es jedoch ebenfalls bereits an einigen Stellen brennt.

Aufgrund der extremen Rauchentwicklung wurden zahlreiche Menschen mit Atemwegsproblemen in Krankenhäuser eingeliefert. Auf Bildern sieht man mächtige Rauchwalzen, die sich dutzende Kilometer weit ausbreiten und Feuerfronten, die kurz vor Städten stehen.

Bereits gestern Abend näherten sich die Flammen weiter der griechischen Metropole an, als sie den Vorort Dionysos erreichten, der 24 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt liegt. Ein weiteres Feuer brach in Megara in Westattika aus.

Laut dem Bürgerschutzministerium sind mittlerweile fast 700 Feuerwehrleute mit rund 200 Löschfahrzeugen, Hunderten von Freiwilligen und Dutzenden Flugzeugen im Einsatz gegen die Flammen, die sich dennoch weiter ausbreiten.

Obwohl die Brandbekämpfung auf Hochtouren läuft, sind die Erfolge bescheiden, da starke Winde die Feuer immer wieder anfachen und für eine schnelle Ausbreitung der Flammen sorgen. Offiziellen Angaben zufolge mussten bereits insgesamt elf Orte evakuiert werden, darunter auch solche mit Kliniken. Bis zu 25 Meter hohe Flammen zerstörten zahlreiche Häuser und Autos.

Die extremen Bedingungen, darunter starke Winde mit Geschwindigkeiten von bis zu 70 km/h und eine fast 30 Kilometer lange Feuerfront, erschweren die Löscharbeiten erheblich.

Griechenland erlebte nach dem wärmsten Winter nun den heißesten Juni und Juli seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen im Jahr 1960, gepaart mit einer langanhaltenden Dürre, was die Anfälligkeit für Waldbrände erhöht.

Die Wälder vor Athen bestehen überwiegend aus Pinien und Zypressen. Zudem gibt es Eichen, Platanen und Olivenbäume, die vor allem auf landwirtschaftlich genutzten Flächen vorkommen. Zwischen den Bäumen und auf baumlosen Flächen breitet sich die typische mediterrane Macchia aus. In Dürreperioden reicht oft schon ein Funke oder eine unachtsam weggeworfene Zigarettenkippe, um ein verheerendes Feuer auszulösen. Häufig sind Waldbrände jedoch auch auf absichtliche Brandstiftung durch Grundstücksspekulanten zurückzuführen.

China: Weiterer Erdrutsch tötete 8 Menschen

Erdrutsch im Südwesten Chinas tötete mindestens 8 Menschen – Autobahnbrücke zerstört

Die Menschen der Volksrepublik Shina erleben einen Sommer der Wetterextreme, der von Stürmen mit sintflutartigen Niederschlägen nebst Erdrutschen auf der einen Seite und hohen Temperaturen mit Dürre auf der anderen Seite geprägt ist. Im Osten von China herrscht eine Hitzewelle, bei der die Temperaturen in einigen Gebieten Rekordhöhen erreichten. Gestern kletterte das Quecksilber im Stadtzentrum von Shanghai auf 40,4 Grad Celsius, ein Rekordhoch in diesem Jahr, berichteten staatliche Medien.

Das Zentrum und der Südwesten der Republik leiden hingegen unter einer Serie rekordverdächtiger Überflutungen infolge von Starkregen. Gestern wurde berichtet, dass mindestens acht Menschen ums Leben gekommen sind, nachdem ein Erdrutsch ein Dorf getroffen und eine Autobahnbrücke zum Einsturz gebracht hat. 19 Personen galten noch als vermisst, so dass die Opferzahlen wahrscheinlich weiter steigen werden.

Die Tragödie ereignete sich am frühen Samstagmorgen in der Nähe von Kangding, in der Provinz Sichuan.

Die Autobahnbrücke, die zwei Tunnel verband, stürzte aufgrund einer Sturzflut und eines Erdrutschs ein. Dabei wurden vier Autos mit insgesamt elf Personen in die Tiefe gerissen, wie der staatliche Sender CCTV berichtete.

Eine Person konnte gerettet werden, zwei weitere wurden tot geborgen, und acht Personen werden noch vermisst.

Im nahegelegenen Dorf Ridi, in der Nähe der eingestürzten Brücke, kamen sechs weitere Menschen ums Leben, und elf werden vermisst, so der Bericht des chinesischen Staatsfernsehens weiter.

Im vergangenen Monat kamen beim Einsturz einer Autobahnbrücke in der nördlichen Provinz Shaanxi 38 Menschen ums Leben, und 24 werden vermisst.

Insgesamt kamen in diesem Sommer bereits mehr als 200 Menschen durch das Extremwetter ums Leben. Die meisten Menschen kamen in Erdrutschen um.

Forscher sehen anthropogenen Klimawandel in der Verantwortung

Wissenschaftler machen den Klimawandel für die zunehmende Häufigkeit und Intensität dieser Ereignisse verantwortlich. Eine Trendwende dieses Phänomens ist nicht in Sicht. Im Gegenteil, man muss mit einer weiteren Verstärkung der Effekte des Klimawandels rechnen.

Bedauerlicherweise gibt es immer noch viele Menschen, die einen anthropogenen Anteil am Klimawandel leugnen und lieber auf pseudowissenschaftliche Argumente hören, dass alles natürlichen Ursprungs sei. Natürlich verändert sich das Klima auch auf natürliche Weise, ganz ohne Zutun des Menschen! Das sind normalerweise Prozesse, die sich über Jahrtausende hinziehen. Kurzfristige Schwankungen sind in der Regel auf Naturkatastrophen zurückzuführen. Was wir in den letzten Jahrzehnten erleben, verläuft auf einer gänzlich anderen Zeitskala als der normale Kilmawandel, und ich kenne keine belastbare Argumente, die darauf hindeuten, dass etwas anderes als die Emission von Treibhausgasen hierfür maßgeblich verantwortlich ist.

Vielen Menschen – mich eingeschlossen – fällt es schwer, ihren Lebensstil nachhaltig zu verändern, und ich bin auch kein Freund von immer schärferen Gesetzen und Vorschriften, die uns in unserer Bewegungs- und Entscheidungsfreiheit immer weiter einschränken. Doch letztendlich werden wir uns wohl alle einschränken müssen, nicht nur wegen des Klimawandels, sondern auch wegen schwindender Ressourcen und anderer Umweltprobleme. Da hilft auch nicht die Flucht in Verschwörungstheorien.

USA: Hurrikan Debby vor Landfall in Florida

Tropensturm verstärkte sich vor Landfall in Floriada zu einem Hurrikan – Weitere Intensivierung möglich

Wirbelsturm Debby hält auf die US-amerikanische Küste von Florida zu und hat sich kurz vor seinem Landfall über dem Golf von Mexiko verstärkt, so dass aus einem Tropensturm ein Hurrikan der Kategorie 1 wurde. Prognosen sagen, er bedroht die Region mit historischen Regenmengen.  Vorsorglich wurde der Katastrophenfall ausgerufen.

Der Sturm befindet sich wenige Kilometer westnordwestlich von Tampa und soll mit maximalen Windgeschwindigkeiten von 120 km/h pro Stunde auf Land treffen. Das National Hurricane Center prognostiziert, dass Debby heute in der Big Bend-Region auf Land treffen wird und sich danach langsam über Nordflorida parallel zur Küste nach Georgia und South Carolina bewegen wird.

Bereits am frühen Sonntag begann Debby, als tropischer Sturm, heftige Regenfälle über Teile Floridas zu bringen, die möglicherweise historische Ausmaße annehmen könnten. Es wird erwartet, dass mehrere Städte auf der Bahn des Sturms, innerhalb eines Tages Regenmengen eines ganzen Monats erhalten könnten. Die Behörden in Florida, Georgia und South Carolina warnen vor möglichen Überschwemmungen und fordern die Bevölkerung zur Vorbereitung auf.

Sturmfluten und gewaltige Regenmassen in erwartet

Vor dem Landfall könnte sich Debby weiter verstärken. Außläufer des Sturms treffen bereits seit Sonntag auf Land, während der Hauptteil des Sturms am Montagmittag in der Big Bend-Region erwartet wird. Die größte Bedrohung geht von Überschwemmungen aus, verursacht durch Sturmfluten von bis zu 100 Zentimetern Höhe und heftige Regenfälle. Untersuchungen des Hurricane Centers zeigen, dass Süßwasserüberschwemmungen, die durch Regenfälle verursacht werden, in den letzten Jahrzehnten die tödlichste Gefahr tropischer Stürme darstellen.

Bezirks- und Staatsbeamte haben in verschiedenen Regionen, darunter Tampa und die Big Bend-Region, Evakuierungsbefehle erlassen und Hurrikanwarnungen herausgegeben. Für Teile der drei genannten Bundesstaaten gelten Tropensturm- und Sturmflutwarnungen. Eine Tornadowarnung wurde für weite Teile Floridas und Südgeorgiens herausgegeben, die über 13 Millionen Menschen betrifft.

Die Gouverneure von Florida, Georgia und South Carolina haben den Notstand ausgerufen. Floridas Gouverneur Ron DeSantis hat die Nationalgarde aktiviert und die Einwohner zur Vorbereitung auf Stromausfälle aufgefordert. In Florida und Georgia waren bereits Zehntausende ohne Strom. Präsident Joe Biden hat den Katastrophenfall für Florida erklärt und Bundesmittel für Katastrophenhilfemaßnahmen genehmigt.