Zyklon-Saison hat begonnen

Die diesjährige Wirbelsturm-Saison wurde vom Taifun Vongfong eröffnet und wird nun vom Zyklon Amphan abgelöst. Vongfong wurde am 13. Mai 2020 zu einem Wirbelsturm der Kategorie 3 hochgestuft. Einen halben Tag später traf er bei den Philippinen auf Land. Dort wütete er mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 212 km/h und richtete große Zerstörungen an. Es starben mindestens 5 Menschen. Zahlreiche Personen wurden verletzt. 91.000 Personen wurden evakuiert. Es kam zu Stromausfällen. Neben dem Wind brachte der Sturm viel Regen mit sich und ganze Landstriche wurden überflutet. In bergigen Regionen kam es zu Erdrutschungen die Schlammlawinen generierten. Am schlimmsten betroffen war die Provinz Eastern Samar.

Die Opfer starben auf den unterschiedlichsten Arten: ein Mann verblutete, nachdem er von Glasscherben getroffen wurde. Eine Frau erlitt einen tödlichen Stromschlag. Eine weitere Frau wurde von einer einstürzenden Mauer erschlagen.

Zyklon Amphan

Im Indischen Ozean hat sich der erste Zyklon des Jahres zusammengebraut. Er trägt der Namen Amphan und befindet sich im Golf von Bengalen. Der Wirbelsturm zieht in Richtung Norden und droht nächste Woche Indien, Bangladesh und Myanmar zu treffen. Die Meteorologen rechnen mit starken Winden und Regenfällen, die vermutlich Sturmfluten und Überschwemmungen auslösen werden. In Zeiten von corona können die Menschen wirklich keine weiteren Naturkatastrophen gebrauchen. Doch es sieht sehr schlecht aus: der Indische Ozean ist extrem aufgeheizt. Am Wärmsten ist es vor der Südostküste Indiens. Dort ist das Wasser 35 Grad heiß. In einem Breiten Streifen nördlich und südlich des Äquators hat das Wasser Temperaturen um 30 Grad. Beste Bedingungen für weitere Taifune und Zyklone.

Hitze in Südost-Europa

Eine ähnlich extreme thermische Anomalie sehen wir über Sibirien und teilen Osteuropas. Griechenland wird von einer Hitzewelle heimgesucht. Das Quecksilber klettert bis auf 35 Grad Celsius. In der nächsten Woche wird es auch in Deutschland deutlich wärmer. Eine Woche später müsste die Anzahl an Corona-Neuinfektionen deutlich sinken.

Lockdown verursacht Hunger

Hunger verursacht nicht nur die Heuschreckenplage, sondern auch der weltweite Lockdown, der im Rahmen der Corona-Pandemie in den meisten Staaten der Erde verhängt wurde. Zwar kommen die Nord- und Mitteleuropäischen Staaten bis jetzt einigermaßen gut durch die Krise, doch wirtschaftlich weniger gut aufgestellte Länder kämpfen mit weitaus stärkeren Bandagen gegen die Pandemie und drohen den Kampf dennoch zu verlieren. Dabei sind die direkten Folgen der Corona-Infektionen in vielen Ländern bisher weniger dramatisch, als die Folgen des Lockdowns. In Kenia fehlen nicht nur Pestizide im Kampf gegen die Heuschreckenplage, sondern auch soziale Absicherung von staatlicher Seite. Millionen Menschen leben von der Hand in den Mund und haben infolge des Lockdowns ihre Arbeit verloren. Anders als bei uns in Deutschland, gibt es für diese Menschen kein Kurzarbeitergeld, keine Staatshilfen für Selbständige und Arbeitgeber, ja nicht einmal Harz 4. Sie haben schlicht und ergreifend kein Geld mehr und damit auch nichts zu Essen. So kochen verzweifelte Mütter bereits Steinsuppen für ihre Kinder, damit sie das Gefühl haben, bald gibt es was zu Essen und über das kochende Wasser mit leerem Magen einschlafen. Slums in Nairobi werden abgeriegelt, die Bewohner eingesperrt. Auch hier geht Hunger um. An COVID-19 erkrankte Menschen gehen nicht in häusliche Quarantäne, sondern werden in Massenunterkünften eingesperrt. Wer Essen will, muss Geld haben um es zu bezahlen. Wer kann, der flieht aus solchen Quarantäne-Gefängnissen. Die offiziellen Zahlen aus Kenia: 649 Infizierte mit 30 Todesopfer. Natürlich ist von einer vielfach höheren Dunkelziffer als bei uns auszugehen, aber dennoch muss man sich die Frage stellen, ob es in der Schlussbilanz nicht mehr Todesopfer durch den Lockdown geben wird, als durch COVID-19. Durch Hunger sind vor allem die Jüngsten bedroht, jene Menschen, die die Zukunft eines jeden Landes darstellen und die seltener schwere Verläufe von COVID 19 durchmachen.

Die Spanische Grippe hatte 1918 in Kenia ca. 150.000 Menschen (4-6% der Gesamtbevölkerung) das Leben gekostet. Influenzaviren, die bei uns im Sommer normalerweise an Infektiosität verlieren, können sich also auch in warmen Klimazonen ausbreiten. In Bezug auf das Corona-Virus könnte es bedeuten, dass sich auch das Coronavirus im Sommer in den gemäßigten Zonen langsamer ausbreiten wird, obwohl es auch in äquatorialen Ländern vorkommt.

Generell sollte man sich fragen, ob überall die gleichen Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus sinnvoll sind. Auf unterschiedliche Saaten und Kulturen kann man nicht einheitliche Maßnahmen anwenden, sondern sie müssen den Lebensbedingungen der Menschen angepasst sein. Oft machen wir den Fehler, unsere Wertvorstellungen und Lebensweisen auf ferne Länder zu projizieren. Dazu gehört auch die Einstellung zum Tod. Und eins ist gewiss: Corona-Impfungen wird es für diese Menschen auf Jahre nicht geben, denn zuerst wird sich die westliche Welt bedienen. So haben meiner Meinung nach Länder der 3. Welt gar keine andere Möglichkeit als auf Herden-Immunität zu setzen.

Heuschreckenplage: 2. Generation fliegt

Was haben Kenia, Somalia, Äthiopien, Pakistan und Indien gemeinsam? Obwohl die Länder in Ostafrika und Asien Tausende Kilometer auseinander liegen, werden beide Regionen von den Wüstenheuschrecken heimgesucht. Jetzt werden die ersten Tiere der 2. Generation flugfähig und die schlimmsten Befürchtungen scheinen sich zu bewahrheiten. Die Schwärme setzen sich aus 20 Mal mehr Tieren zusammen als die erste Welle. Im kenianischen Samburu-County werden Schwärme aus 80.000.000 Heuschrecken pro Quadratkilometer gemeldet. In Windeseile fressen sie alles kahl was grün ist und rauben die Lebensgrundlage der Menschen. Dass es soweit kommen konnte, ist dem Umstand geschuldet, dass es in den letzten 18 Monaten im Osten Afrikas ungewöhnlich feucht war. Anfang Mai gab es lokale Überschwemmungen in Kenia und in Indien und Pakistan fielen der Monsun-Regen ungewöhnlich stark aus. Für die extremen Niederschläge wird der Klimawandel verantwortlich gemacht. In den asiatischen Staaten wurden bislang nur Nymphen der 2. Generation gesichtet. Diese sind noch nicht flugfähig und müssen noch eine Metamorphose durchlaufen. die Schwärme der 1. Welle treten nicht so flächendeckend auf wie in Ostafrika.

Der Corona-bedingte weltweite Lockdown trägt eine Mitschuld an der Plage: Durch die Unterbrechung von Lieferketten gab (und gibt) es zu wenige Pestizide um gegen die Heuschrecken vorzugehen. So droht eine Hungersnot, die weitaus mehr Menschen das Leben kosten könnte, als es COVID-19 machen wird. Jetzt gilt es eine neuerliche Brut der Heuschrecken zu verhindern. Eine 3. Welle wäre nochmals 20-fach stärker.

Überschwemmungen in Kenia und Somalia

In der ersten Maiwoche mussten 40.000 Menschen entlang des Nzoia-Flusses evakuiert werden. Seit Beginn der großen Regenzeit Anfang März wurden 233.000 Menschen, durch starke Regenfälle und Hochwasser beeinflusst. Der Wetterdienst prognostiziert ungewöhnlich hohe Niederschläge im Rift Valley und anderen teilen des Landes. Die Brutbedingungen für eine 3. Heuschreckenwelle sind damit weiterhin gut.

Corona-Studie enthüllt Dunkelziffer

Nach Wochen der Unsicherheiten und Spekulationen über das Corona-Virus und der vom Virus ausgelösten Erkrankung COVID-19, werden nun immer mehr belastbare Fakten veröffentlicht. Ganz oben an steht eine Studie aus Deutschland, deren Ergebnisse gestern publiziert wurden. Die Studie wurde unter der Leitung des Bonner Virologen Prof. Hendrik Streeck erstellt. Streeck und sein Team testeten in Gangelt (Gemeinde Heinsberg) 919 Einwohner in 405 Haushalten. Sie fanden heraus, dass in Gangelt 15 Prozent der Menschen mit dem Corona-Virus infiziert waren. Die Infektionssterblichkeit lag bei 0,37 Prozent. Rechnet man diese Sterblichkeitsrate auf ganz Deutschland hoch, dann würde man auf ca. 1,8 Millionen Corona-Infizierte kommen. Im Vergleich zu den bestätigten Fällen, käme man auf eine 10-fach höhere Dunkelziffer infizierter Menschen in Deutschland. Streeck sagt selbst, dass man die Daten nicht 1:1 auf ganz Deutschland übertragen könne, doch sie liefern einen ungefähren Richtwert, der eine deutlich kleinere Fehlertoleranz aufweist als bisherige Annahmen. Diese gingen von einer Sterblichkeitsrate zwischen 0,2 bis 1,5 Prozent aus. Die Weltgesundheitsorganisation WHO gab die Mortalitätsrate sogar mit 3,4 Prozent an. Tatsächlich sieht es so aus, als wäre die Sterblichkeit bei der Corona-Pandemie ähnlich hoch wie bei einer Grippe-Pandemie und ungefähr doppelt so hoch wie bei einer saisonalen Grippewelle. Die Infektionsrate einer saisonalen Grippe liegt übrigens ebenfalls bei 15%.

Ein weiteres Ergebnis der Studie besagt, dass 22 Prozent der Infizierten keine Symptome zeigten und sich eigentlich für Gesund hielten. Kinder scheinen in der Verbreitung des Virus nur eine untergeordnete Rolle zu spielen. Vergleichbares geht auch aus den Beobachtungen anderer Ärzte hervor. Kinder unter 10 Jahren werden scheinbar nur sehr selten infiziert und haben einen milden Verlauf.

Am schlimmsten betroffen sind Menschen jenseits der 60. Die meisten Menschen mit einem schweren Infektionsverlauf haben zudem Vorerkrankungen die überwiegend chronisch sind. Doch es gibt auch junge Menschen mit schweren Verläufen. Die Todesraten hier sind allerdings sehr gering. Die allermeisten Menschen infizieren sich in Pflegeheimen oder Krankenhäusern, gefolgt von Familiengemeinschaften. Nur wenige Menschen stecken sich auf der Arbeit, oder beim Einkaufen an.

Lockdown und Mundschutz

Tatsächlich sieht es momentan so aus, als würde sich die Verbreitung des Virus in Mitteleuropa deutlich verlangsamen. Die Verdopplungsrate in Deutschland hat sich auf 105 Tage vergrößert. Die Reproduktionsrate liegt mit 0,79 vergleichsweise niedrig. Die Krankenhäuser waren bei uns zu keinem Zeitpunkt überlastet. Im Gegenteil: das Infektionsgeschehen konzentrierte sich auf einige Hotspots und da in allen Krankenhäusern der Normalbetrieb gedrosselt wurde, um sich auf COVID-19 Patienten vorzubereiten, mussten zahlreiche Kliniken Kurzarbeit anmelden, da der befürchtete Patientenansturm ausblieb. Die ursprünglichen Ziele des Lockdowns wurden schon übererfüllt. Trotzdem traut sich die Politik nicht aus dem Lockdown aus zusteigen. Statt dessen wurde letzte Woche noch die Mund-Nasen-Schutz-Pflicht eingeführt, obwohl es nicht ansatzweise genug professionelle Atemschutzmasken gibt. Die Wirksamkeit von nicht professionellen Atemschutzmasken ist unter Experten sehr umstritten. Selbst Virenschutzmasken bieten keine echte Sicherheit vor einer Infektion, helfen aber noch am besten. Da es diese Masken nicht in ausreichenden Mengen gibt, sollten sie Ärzten und Pflegepersonal vorbehalten bleiben, doch selbst diese können nicht ausreichend mit den Masken versorgt werden.

Das schwedische Modell

Der schwedische Sonderweg kennt nur wenige gesetzliche Beschränkungen für die Bürger. Die Regierung hat die meisten Maßnahmen auf freiwilliger Basis verhängt. Kitas und Schulen bleiben bis zur 9. Klasse geöffnet. Höhere Jahrgänge und Unis lernen digital. Es gibt zwar Abstandsregeln für Gäste in Gastronomiebetriebe, aber geschlossen wurden nur wenige Gasstätten. Die wirtschaftlichen Folgen sind bisher weniger gravierend als bei uns. Die Infektions- und Todesraten sind dafür prozentual gesehen höher als bei uns, dennoch ist das große Chaos ausgeblieben. Ein weitaus größerer Teil der Bevölkerung ist bereits immunisiert und im Falle einer 2. Welle werden die Folgen geringer sein als in Deutschland, wo man auf einen Impfstoff hofft, der vielleicht im nächsten Jahr kommt. Das Infektionsgeschehen in Schweden verlief nicht exponential, sondern bildete vergleichsweise schnell ein Plateau mit stabilen Infektionszahlen aus. Inzwischen sind auch in Schweden die Zahlen rückläufig. Das wirft die Frage auf, ob die ganzen verpflichtenden Maßnahmen bei uns noch zu rechtfertigen sind. Insbesondere die Schließung von Kitas und Schulen scheinen es nicht zu sein. Die Epidemie-Notfallpläne gehen von einem Grippevirus aus, das Kinder ebenfalls häufig übertragen können und an dem sie selbst schwer erkranken können. Das scheint bei der aktuellen Situation nicht der Fall zu sein.

Uzbekistan: Damm gebrochen

Es gibt sie noch, die Naturkatastrophen jenseits der Corona-Pandemie! Doch die Berichterstattung darüber ist fast zum erliegen gekommen. So wäre es mir beinahe entgangen, dass bereits am 1. Mai ein Staudamm in Uzbekistan geborsten ist. Der Damm des Sardoba Reservoirs gab nach und überflutete einen großen Landstrich. Über 70000 Personen mussten evakuiert werden. 50 Personen wurden in Krankenhäusern behandelt. Die Wassermassen drangen bis nach Kasachstan vor und überschwemmten eine Ortschaft. Mehr als 600 Häuser standen dort unterwasser und über 5000 Personen wurden in Sicherheit gebracht. Die Kasachen beschweren sich, nicht rechtzeitig über die drohende Flut informiert worden zu sein. Im Gegenteil hätten die Usbeken versichert, dass keine Gefahr drohe.

In den Tagen vor dem Kollaps des Damms gingen schwere Regenfälle in der Region nieder. Dort wird u.a. Baumwolle angebaut. Die Flut zerstörte Ernteerträge in Höhe von 400.000 USD.

Der Damm wurde erst im Jahr 2017 fertiggestellt. Jetzt wird ermittelt, ob Pfusch am Bau vorlag.

Tornados in Mexiko

Ebenfalls am 1 May wurden in Mexiko mehrere Tornados gesichtet. Darüber wird in sozialen Medien und lokalen Zeitungen berichtet. In der Region von San Nicolas Buenos Aires (Bundesstaat Puebla) zeigen Aufnahmen gleich 5 Kleintromben in einer Reihe. Über Schäden ist bisher nichts bekannt geworden. Bereits 1 Woche zuvor entstanden Tornados bei San José Chiapa und Huamantla. Bei diesen Ereignissen kam ein junger Mann ums Leben.

Kenia: Sinkloch bei Nakuru

In Kenia droht nicht nur eine ungeheure Heuschreckenplage, die durch starke Regenfälle begünstigt wird, sondern der Regen hat auch andere Folgen: So wurde in Nakuru eine viel befahrene Straße unterspült und brach ein. Ein ähnliches Ereignis manifestierte sich im Bezirk Bomet. Dort entstand ein ungleich tieferes Loch, in dem Wassermassen in einem Strudel verschwunden sein sollen. Die starken Regenfälle der letzten Tage verursachten zudem Überschwemmungen. Bisher sollen 116 Menschen ums Leben gekommen sein.

Zahlreiche Bilder und Videos zu diesen und weiteren Nachrichten findet ihr in unserer FB-Gruppe „Naturkatastrophen und Naturphänomene„.

Sibirien: Hitzewelle und Waldbrände

In Sibirien brennen wieder die Wälder und Steppen. Besonders betroffen sind der Süden und Osten der riesigen Region. In 9 Distrikten wüten die Flammen. Besonders schlimm traft es Kemerowo, Nowosibirsk, Altai und Transbaikal.  Im Dorf Postnikowo brannten 27 Häuser nieder und der Ort musste evakuiert werden. Zum Teil begannen die Brände gleichzeitig an mehreren Stellen und man vermutet Brandstiftung. Oft entstehen Feuer, wenn Müll verbrannt wird.

Bereits im letzten Jahr ereigneten sich ausgedehnte Waldbrände in Sibirien. Aufgrund des Klimawandels ist es dort ungewöhnlich warm und trocken geworden, genauso wie bei uns. Grund hierfür ist eine Änderung des polaren Jetstreams: Dieser fegt normalerweise mit Geschwindigkeiten zwischen 200 und 500 km/h von West nach Ost und lenkt die Hoch- und Tiefdruckgebiete ab. Wird der Jetstream geschwächt, etabliert sich eine Rossby-Welle. Rund um den Globus gibt es zwischen 5-7 dieser Wellen. Im Wellenberg strömt warme Luft aus südlichen Regionen bis weit in den Norden und im Wellental stößt feuchte und kalte Luft aus dem Norden bis weit in den Süden vor. Mittlerweile scheint sich immer häufiger ein stationäres Wellenmuster zu etablieren, durch den die bekannten Omega-Wetterlagen entstehen. Die Hoch- und Tiefdruckgebiete bewegen sich kaum weiter. Sie sind ortsstabil geworden. In diesen Fällen hat sich der Jetstream soweit abgeschwächt, dass die normale Zirkulation praktisch zum erliegen gekommen ist. So liegen immer 2 Regionen mit extrem unterschiedlichen Wetterlagen nebeneinander. In einer Region wird es ungewöhnlich warm und trocken, in der daneben liegenden kalt und feucht. In Deutschland erleben wir das 3. Dürrejahr infolge.

Waldbrandgefahr in Deutschland hoch

Die aktuelle Trockenheit in Deutschland bedingt ebenfalls ein erhöhtes Waldbrandrisiko. Tatsächlich brannten bereits die ersten Wälder. In der letzten Woche ging es mit einem Feuer in Krakow am See los, dort brannte es auf einer Fläche von 4 Hektar. In den letzten Tagen häuften sich dann die Meldungen: Die Siegener Zeitung berichtet von einem Waldbrand in Kirchen. Im Bundesland Sachsen-Anhalt gab es ein Feuer bei Ilsenburg und auch im Landkreis Trier-Saarburg musste die Feuerwehr ausrücken. Alle aktuellen Waldbrände aufzuführen würde den Rahmen diese Artikels sprengen. Bis jetzt waren die Brände verhältnismäßig klein und oft wurden sie von Spaziergängern ausgelöst. Aufgrund der Corona-Krise zieht es in den letzten Wochen besonders viele Menschen in die Natur, was eigentlich lobenswert ist, aber halt auch zusätzliche Probleme schafft. Im Allgemeinen steht es aufgrund der Dürre nicht gut um den Deutschen Wald. Die Bäume sind geschwächt und somit anfällig gegen Schädlinge. Die Forstwirtschaftler überlegen, wie sie den Wald umstrukturieren können, damit er besser mit dem Klimawandel zurecht kommt.

Tschernobyl: weitere Waldbrände

 

Nach einer kurzen Entspannung der Waldbrand-Situation in Tschernobyl lodern nun wieder die Flammen. Ärzte warnen, dass mit radioaktiven Partikeln belasteter Rauch auch Deutschland erreichen könnte. In einigen Nachbarländern der Ukraine wurden bereits leicht erhöhte Konzentrationen von Cäsium 137 nachgewiesen. Diese seien bisher zwar nicht Gesundheitsgefährdend, doch wenn sich das Feuer in Gebieten vorarbeitet, in denen der Boden stärker kontaminiert ist, dann könnte sich das ändern. Tatsächlich näherten sich die Flammen schon bis auf 500 m dem Sarkophag an, der die Atomruine des AKWs abriegelt. 1400 Feuerwehrmänner kämpfen unter Gasmasken gegen die Brände an. Sie werden auch von der Armee unterstützt.

Amazonas: Abholzung beschleunigt sich

Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters, hat sich die illegale Abholzung des Regenwalds im Amazonasbecken deutlich beschleunigt. Im ersten Quartal 2020 steigerte sich die Abholzung gegenüber dem Vorjahr um 51%: 796 Quadratkilometer Wald wurden vernichtet. Das entspricht der Fläche von New York. Ein Grund für die massive Zunahme illegaler Baumfällungen ist in der Corona-Pandemie zu finden. Die brasilianische Behörde IBAMA schickt weniger Kontrolleure in den Wald. Ein weiterer Grund für die Zunahme der Regenwaldvernichtung liegt in der Politik des brasilianischen Präsidenten Bolsonaros: Holzfäller und Viehzüchter werden ermutigt sich der Naturschätze des Regenwaldes zu bedienen.

Gerade in Zeiten des Klimawandels ist das fatal: der Regenwald ist die grüne Lunge der Erde und wichtig zur Regulation des Klimas.

Arktis: Eis nicht mehr zu retten

Eine alarmierende Studie aus der Arktis kommt zu dem Schluss, dass das Polareis nicht mehr zu retten ist. Ab dem Jahr 2050 wird es komplett eisfreie Sommer geben und zwar völlig unabhängig von unseren Versuchen den Klimawandel zu verlangsamen. Diese Erkenntnis stammt von einen internationalen Team aus Forschern unter Leitung des Hamburger Dirk Notz. Demnach könnten wir nur noch beeinflussen, wie lange das Eis im Sommer verschwindet und ob das Eis in jedem Sommer komplett weg ist. Aber nur ein einziger Sommer ohne Polareis wird das verschwinden vieler Tiere bedingen die auf dem Eis leben. Allen voran werden es die Eisbären ohne Eis nicht schaffen.

Kenia: Heuschrecken breiten sich aus

Kenia bereitet sich auf eine der schlimmsten Heuschreckenplagen in historischen Zeiten vor. Tatsächlich droht die größte jemals beobachtete Heuschreckenplage in Ostafrika und Teilen von Arabien und Asien. Gerade brütet die 2 Welle der Plage. Sie wird 20 Mal größer sein als die erste Welle, was der normale Multiplikator zwischen jeder Heuschrecken-Generation ist.

In Kenia droht die Lage außer Kontrolle zu geraten: Die Heuschrecken haben Baringo-County erreicht und sich somit innerhalb weniger Wochen durch 3 Countys gefressen. Auf einer Fläche von 48 Quadratkilometern haben sich 50 Millionen  Heuschrecken gütig getan. Man versucht die Plagegeister von Flugzeugen aus mit Insektiziden zu bekämpfen, doch der Erfolg ist spärlich. Zudem drohen große Kollateralschäden. Es gibt Vorwürfe, dass die Regierung im Januar auf die drohende Gefahr nicht angemessen reagiert hätte. Irgendwie drängen sich da Parallelen mit dem zögerlichen Handeln unserer Politiker auf das Corona-Virus auf.

Eine Mitschuld an die rasante Verbreitung der Heuschrecken trägt der Klimawandel: Zyklone und eine besonders langanhaltende Regenzeit bedingten die guten Brutbedingungen. Beides ist auf ungewöhnlich hohe Wassertemperaturen im Indischen Ozean zurückzuführen. Während es in Ostafrika zu feucht ist, leidet Australien unter Trockenheit, was zu den bekannten Waldbrandproblemen führt.

Droht Deutschland ein neues Dürrejahr?

Ähnliche Probleme stellen die Landwirte Deutschlands vor große Herausforderungen: Obwohl es im Winter viel regnete, bleiben im Frühling die Niederschläge aus. Gerade jetzt, wo die Samen auf den Feldern Wasser zum Keimen benötigen. Im April fielen bisher nur 3% der üblichen Niederschlagsmengen. Für die nächste Woche wurde zudem starker Ostwind vorhergesagt, der Staubstürme verursachen könnte. Bodenerosion wird auch bei uns zunehmend zu einem Thema. Umso wichtiger wäre es jetzt, neue Infrastrukturen zu schaffen, um sich auf die Änderungen -die der Klimawandel mit sich bringt- vorzubereiten. Solche Vorhaben sind kostspielig und dauern Jahrzehnte! Doch auch hier fehlt es an Weitsicht der Politiker. Ähnlich wie bei der Pandemie, gibt es entsprechende Warnungen, die ebenfalls ignoriert werden. Dazu addieren sich die Probleme der fehlenden Saisonarbeiter im Zuge des Corona-Lockdowns, wovon überwiegend der Obst- und Gemüseanbau betroffen sind. 2020 könnte ein hartes Jahr für Landwirte werden und damit letztendlich für uns alle.

Corona-Pandemie: Reproduktionszahl kleiner 1

Nach den nur zögerlichen Shutdown-Lockerungen, die die Regierung Vorgestern verkündete, gibt es nun trotzdem Grund zur Hoffnung, dass die Epidemie in Deutschland ihren (vorläufigen) Höhepunkt überschritten hat. Das Corona-Virus befindet sich auf dem Rückzug! Das RKI vermeldete jüngst eine Reproduktionszahl von 0,7. Inzwischen stecken 10 Personen nur noch 7 andere Menschen an. Noch am Dienstag lag die Rate bei 1,2 (10 Personen steckten 12 an). Eine weitere wichtige Kennziffer ist die Verdopplungsrate der Infektionen. So war das ursprüngliche Ziel des Shutdowns die Verdopplungsrate auf 14 Tage zu senken, damit das Gesundheitssystem nicht überlastet wird. Mittlerweile strebt sie der 30-Tage Marke entgegen. Trotzdem geht die Regierung auf Nummer sicher und hört auf jene Virologen, die einen deutlichen Anstieg befürchten, sobald die Maßnahmen wesentlich gelockert werden. Unklar ist, ob der Rückzug des Erregers nur den Kontaktbeschränkungen zu verdanken ist, oder nicht auch mit den wärmeren Temperaturen zusammenhängt? Wie ich schon in früheren Berichten schrieb, sehe ich eine Korrelation zwischen dem Rückzug von Corona und den frühsommerlichen Temperaturen in jenen Ländern, in denen sich die Ausbreitung deutlich verlangsamte. Auch in Ländern der Subtropen und Tropen verbreitet sich das Corona-Virus deutlich langsamer als anderswo.

Sommerurlaub, ja, oder nein?

Solange es in den meisten Staaten Ausgangssperren und Lockdowns gibt, ist mit einer Rückkehr zum normalen Leben nicht zu denken. Das gilt insbesondere für Urlaubsreisen. Führende Politiker empfehlen, noch keinen Sommerurlaub zu buchen, sofern das nicht bereits geschehen ist. Ich persönlich habe mich von meinem Reiseprogramm bis zum Herbst verabschiedet und wäre angenehm überrascht, wenn man im Sommer wieder Auslandsreisen unternehmen kann. Vielleicht sind Reisen in die Nachbarländer bis dahin wieder möglich. Spanien, Italien und Frankreich werden ihre Grenzen bestimmt nicht so schnell für Urlauber öffnen. Ähnlich schlecht sieht es mit Staaten der Schwellenländer aus: da hier die Gesundheitssysteme bei weitem nicht so belastbar sind wie in Europa, ist die Sorge vor einer Epidemie besonders groß. Entsprechend restriktiv sind Ausgangssperren und Reisebeschränkungen. Hinzu kommt eine wachsende Ausländerfeindlichkeit in Ausnahmesituationen. So liest man in Sozialen Netzwerken vermehrt Hasskommentare gegen Deutsche. Vermutlich kommen sie dadurch zustande, dass Deutschland bis jetzt mit am Besten durch die Krise kommt. Tatsächlich gab es nicht nur verbale Anfeindungen in den Netzwerken. Im Ausland gestrandete Urlauber hatten wenig Gutes zu berichten, besonders wenn sie in Ländern Südamerikas strandeten. Last, but not least, wer will schon in einem engen Flugzeug sitzen, solange das Virus noch aktiv ist? Der Trend der nächsten Monate nach Aufhebung des Reiseverbotes wird zu Reisen im Inland gehen. Hier wird es dann Vielerorts eng zugehen.