Naturkatastrophen-News 19.07.22: Salz im Po

  • Im Norden Italiens ist es weiterhin zu trocken
  • Der Fluss Po droht zu versalzen
  • Den Reisfeldern an seinem Ufer droht die Zerstörung

Salz bereitet Probleme im Po

Salz im Po brennt nicht nur, sondern stellt auch eine zunehmende Gefahr im Norden Italiens dar. Dort herrscht weiterhin eine Dürre, die von vielen Experten als eine Folge des Klimawandels angesehen wird. Was das mit Salz zu tun hat? Durch den extrem niedrigen Wasserstand des Flusses Po, der aktuell 3 m unter Normal liegt, kann das salzige Meerwasser der Adria den Fluss hinauffließen. Das Salzwasser gelangt auf die Reisfelder, die sowieso schon zu trocken sind. Nun droht der Boden zu versalzen und die Ernte komplett auszufallen. Als Gegenmaßnahme denkt man darüber nach, Wasser aus den Gardasee über einen Kanal in den Po zu leiten. Von diesem Plan sind natürlich die Anwohner des Gardasees wenig begeistert, denn sie fürchten um das ökologische Gleichgewicht des oberitalienischen Sees. Dabei gelangte dieses Jahr bereits nicht genug Schmelzwasser in den Gardasee, da es in den Alpen zu wenig geschneit hatte. Dafür schmelzen nun die wenigen verbliebenen Alpengletscher im Eiltempo ab. Zum Glück hatte ich dieses Jahr noch Gelegenheit, meinem Sohn den See so zu zeigen, wie ihn nicht nur Urlauber lieben. Tatsächlich wurde am Tag unserer Anreise der Wassernotstand für die Po-Ebene ausgerufen. Neben der generellen  Wasserknappheit, ist es ein Problem, dass die Wasserleitungen der Region in desolaten Zustand sind. Presseberichten zufolge versichern bis zu 40 % des Leitungswassers ungenutzt im Boden. Kaputte Infrastruktur ist wohl nicht nur für Deutschland symptomatisch, sondern tritt in zahlreichen Staaten zutage.

Für mich kristallisiert sich immer mehr heraus, dass sich der Klimawandel beschleunigt hat und dass wir auf die schlimmsten Prognosen der Wissenschaftler zusteuern. Im Angesicht der Energiekrise durch den Ukraine Krieg, bzw. infolge unüberlegter Schnellschüsse in Punkto Russlandsanktionen, auf die der Westen nicht im geringsten vorbereitet war, sieht es so aus, als würden Maßnahmen ergriffen werden, die den Klimawandel weiter beschleunigen könnten: es werden wohl mehr fossile Energieträger (sprich Kohle und Öl) verstromt werden müssen. Dabei habe ich bereits zweifelnd den Kopf geschüttelt, als Gas von der EU als nachhaltig und klimagünstig eingestuft wurde. Was bereits im Angesicht des russischen Aufmarsches an der Grenze zur Ukraine durchgeführt wurde. Ein weiteres Indiz für die naive Unfähigkeit unserer Führungseliten. Es sieht leider nicht danach aus, als würde es in bald politische Lösungen geben, die unsere immer mächtiger werdenden Dauerkrisen lösen würden. Im Gegenteil: eine Fehleinschätzung folgt der anderen und da darf man sich berechtigt Fragen, wohin das noch führen soll. Salz im Po hilft da bestimmt nicht! Genauso wenig helfen da die zahlreichen Klimaanlagen, die seit neustem an den Fassaden benachbarter Häuser kleben. Doch dazu später mehr.

Naturkatastrophen-News 15.07.22: Hitzewelle

 

Hitzewelle verursacht Dürre und Waldbrände in Europa

Während in Deutschland gerade die Temperaturen sinken, sieht es in weiten Teilen Südeuropas anders aus: dort herrschen Temperaturen von bis zu 47 Grad. Dieser Wert wurde gestern in Portugal erreicht. Auch in Spanien, Frankreich und Italien herrscht eine Hitzewelle, die bis dato einige Rekorde gebrochen hat. Mit der Hitze geht eine ausgedehnte Trockenheit einher und die Waldbrandgefahr ist hoch.

In Spanien hält die Hitzewelle bis mindestens Dienstag an, so die Prognosen der Meteorologen. Es wäre dann die längste Hitzeperiode am Stück, die seit der Erfassung der Daten im Jahr 1975 registriert wurde. Am Wochenende werden Temperaturen von bis zu 45 Grad erwartet. Die hohen Temperaturen werden von Saharaluft verursacht, die nächste Woche auch Deutschland erreichen könnte.
Meteorologen gehen davon aus, dass es dann auch in Deutschland wieder heiß werden wird. Einige Wettermodell prognostizieren sogar eine Extremhitze von bis zu 44 Grad, die vor allem das Ruhrgebiet treffen könnte. Die heiße Luft strömt aus dem Westen zu uns und auch in Belgien soll es ungewöhnlich heiß werden. Auf solche Extremwetterlagen kann man sich nur schlecht vorbereiten und vor allem geschwächten Personen drohen Kreislaufbeschwerden. Einer Studie zufolge verursachten die Hitzewellen der letzten Jahre Tausende Hitzetote. Es besteht hohe Waldbrandgefahr und es wurde darauf hingewiesen, dass die Böden ausgetrocknet sind und Rauchen und Grillen im Wald verboten ist.

Für viele südeuropäische Regionen kommt diese Warnung zu spät. Südlich des französischen Bordeaux lodern Waldbrände, die bereits ein Fläche von 5300 Hektar abfackelten. Über 10.000 Personen mussten evakuiert werden. Im Rohnetal ist die Waldbandgefahr hoch. Im spanischen Naturreservat Las Batuecas lodert ein großer Waldbrand, der auf dem Satellitenfoto oben zu sehen ist.

Die Hitze hat sich inzwischen bis in den Südosten Europas ausgedehnt und verursacht auch in Griechenland Probleme. Im Großraum Athen wurde die Waldbrandwarnstufe auf 4 (von 5) angehoben. Es gibt bereits zahlreiche Waldbrände, darunter auch einen auf der Insel Samos. Dort kam es gestern zu einem Unglück, als ein Löschhubschrauber abstürzte. 2 der 4 Insassen kamen ums Leben.

Naturkatastrophen-News am 07.06.22: Unwetter

Rund ums Mittelmeer gibt es starke Unwetter, die infolge einer Hitzewelle entstehen, die bereits im Juni Temperaturrekorde aufgestellt hatte. Ich bin selbst gerade am Mittelmeer und kann bestätigen, dass das Wasser ungewöhnlich warm für die Jahreszeit ist. So ist viel latente Energie vorhanden, und mich würde es nicht wundern, wenn dieses Jahr wieder Medicane entstehen würden. Darüber hinaus wird Indien und Pakistan weiterhin von starken Monsun-Regenfällen heimgesucht und es kommt zu Überflutungen nebst Hangrutschen.

Am 5 Juli gab es in Serbien schwere Unwetter, von denen besonders die Hauptstadt Belgrad heimgesucht wurde. Einige Straßen wurden komplett überflutet, so dass Fahrzeuge bis zu den Windschutzscheiben im Wasser steckten. Der Verkehr brach zusammen und Keller liefen voll. Betroffen waren auch Regierungsgebäude, bzw. staatliche Einrichtungen. So musste ein spezielles Notfallteam eingesetzt werden. Blitzschläge verursachten 20 Brände, die allerdings vom Regen wieder gelöscht wurden. Die Unwetter hatten den positiven Effekt, dass die Hitzewelle gebrochen wurde, zumindest vorläufig. Aber nicht nur im ehemaligen Jugoslawien wurde die Hitzewelle durch Unwetter vorläufig beendet, denn auch im Westen des Mittelmeerraums war das der Fall. In Spanien, aber auch im Zwergstaat Andorra kam es zu starken Gewittern, die Tennisball-große Hagelkörner mit sich brachten die Scheiben und Autos beschädigten. In Spanien war es vor allem die Region Valencia, die betroffen war. Ähnliche Berichte liegen aus dem Norden Italiens vor, wo es im Bereich von Mantua und Verona zu starken Hagelstürmen kam. Diese Orte werde ich im rahmen meines Urlaubs auch noch besuchen. Die nächste Region liegt aber abseits meiner Reiseroute, ja, sie befindet sich nicht einmal auf unserem Kontinent. Die Rede ist von Asien. Starke Monsun-Regenfälle lösten in Pakistan Sturzfluten aus, in denen mindestens 25 Menschen den Tod fanden. Mehrere Personen wurden verletzt. In der Provinz Belutschistan entstanden zudem schwere Schäden an der Infrastruktur. Im Bezirk Quetta wurde der Notstand ausgerufen. Dort waren mehr als 300 Lehmbauten eingestürzt. Unter den Todesopfern befanden sich mehrere Frauen und Mädchen, denen offenbar die Hilfe verweigert wurde. Trotz schwerer Verletzungen wurden sie nicht ins Krankenhaus gebracht. Indien steht schon seit mehreren Wochen immer wieder in den News, da es in vielen Regionen zu Überflutungen kam. Nun ereignete sich noch ein starker Erdrutsch im Bundesstaat Pradesh.

Naturkatastrophen-News 29.06.22: Österreich

  • Im österreichischen Kärnten kam es zu Überflutungen und Muren-Abgängen
  • Mehrere Orte und Gehöfte sind von der Außenwelt abgeschnitten
  • Mindestens eine Person starb
  • Abnahme der Biodiversität verstärkt Klimakatastrophe

Österreich: Flutkatastrophe in Kärnten

Im österreichischen Bundesland Kärnten ist es zu einer Naturkatstrophe gekommen, als in der Nacht heftige Gewitter und Starkregen über das Land zogen. Bäche verwandelten sich in reißende Flüsse und es wurden Überflutungen verursacht. Zudem gingen mehrere Muren (Schlamm- und Gerölllawinen) ab. Mindestens eine Person kam ums Leben. Mehrere Personen werden noch vermisst. Bei dem Toten handelte es sich um einen 82-jährigen Mann, der im Bezirk von Villach-Land leblos vorgefunden wurde. Eine Schlammlawinen hatte ihn mitgerissen. In der Region wurden mehrere Dörfer von der Außenwelt abgeschnitten, da die Muren Straßen unpassierbar machten. Rettungskräfte sind pausenlos im Einsatz und suchen nach möglichen Opfern. Die Armee ist ebenfalls vor Ort und es werden Hubschrauber eingesetzt, um entlegenen Gehöfte zu Evakuieren.

Die Situation erinnert an die Ahr-Tal Katastrophe vom letzten Jahr. Damals hatte Starkrege Überflutungen entlang des Flusses Ahr in der Eifel ausgelöst. Es entstanden große Schäden, die bis jetzt nicht behoben sind. Zahlreiche Personen starben.

Auch abseits des Katastrophengebiets gab es starke Gewitter, bei denen Keller vollliefen und Bäume entwurzelt wurden. So kam es in Kärnten zu mehr als 150 Feuerwehreinsätze. Den Unwettern voran war eine Hitzewelle gegangen, die am Wochenende das Wetter in Österreich und Südeuropa beherrschte.

Die weltweite Zunahmen der Extremwetterereignisse ist dem globalen Klimawandel geschuldet. Aber der Klimawandel ist nur eines von mehreren Umweltproblemen, die uns vor großen Herausforderungen stellt. Ein weiteres Problem stellt das Artensterben dar, dass mit dem Klimawandel verwoben ist. Die Artenvielfalt (Biodiversität) nimmt dramatisch ab und die direkten Folgen für den Menschen sind noch unklar. Auf jeden Fall wirkt es sich auch auf die Ökosphäre aus. Wenn man von Biodiversität spricht, dann zählt dazu auch, dass gesunde Mischwälder immer seltener werden und von Monokulturen ersetzt werden. Der Boden eines Mischwaldes kann aber bis zu 240 l Wasser pro Kubikmeter Boden speichern. Bei einem Fichtenwald sind es nur 60 l. Aufgrund der verringerten Speicherkapazität der Böden, entstehen immer häufiger Überflutungen infolge von Starkregenereignissen, die an sich auch immer häufiger auftreten.

Naturkatastrophen News 27.06.22: China

  • Überflutungen im Süden Chinas
  • Hitzewelle in Nord- und Zentralchina
  • Klimawandel trägt Mitschuld an Wetterextreme

Überflutungen und Hitzewelle in China

China ist derzeit zweigeteilt, da der Süden des Landes von starken Überschwemmungen und Erdrutschen heimgesucht wird, während in anderen Landesteilen eine Hitzewelle das Leben schwer macht. Doch beide Extremwetterereignisse finden ihren Ursprung im anthropogenen Klimawandel.

Ok, besonders im Süden Chinas gab es bereits früher Überflutungen, besonders im Bereich große Flussläufe im Flachland ist damit zu rechnen. Doch das Nationale Klimazentrum Chinas veröffentlichte ein Statement, nach dem es in diesem Jahr schlimmer und extremer ist als sonst, wobei unberücksichtigt ist, dass das praktisch in jedem Jahr gesagt wird und wir somit eine kontinuierliche Steigerung des Phänomens sehen. Aktuell sind mindestens eine Millionen Menschen auf der Flucht vor den Wassermassen. Besonders betroffen ist das Perlflussdelta und die Provinzen Guangdong, Fujian und Guangxi. In allen Regionen wurden Rekordniederschläge gemessen und zahlreihe Flüsse traten über die Ufer. In der Provinz Guangdong gab es Meldungen aus den Städten Guangzhou und Shaoguan, wo die Straßen meterhoch unter Wasser standen und Menschen mit Booten evakuiert werden mussten. Die Schäden werden auf eine Viertelmillionen Euro geschätzt.

Zentral- und Nordchina leiden dagegen unter einer extremen Hitzewelle, die bereits mehrere Rekorde gebrochen hat. Ähnlich wie in Spanien, Frankreich und Italien, herrschten Temperaturen von mehr als 40 Grad und niemals seit Beginn der Wetteraufzeichnungen war es um diese Jahreszeit heißer. Tatsächlich sollen auch einige lokale Allzeitrekorde gebrochen worden sein. Es wurde ausdrücklich davor gewarnt, sich im Freien aufzuhalten. Mit den Temperaturen steigen natürlich auch die Ozonwerte und Kreislaufprobleme sind vorprogrammiert.

Die Hitzewelle hat zufolge, dass der Stromverbrauch Rekordwerte erreicht, da Klimaanlangen auf Hochtouren laufen. In der Provinz Shandong leben gut 100 Millionen Menschen. Dort kletterte der Stromverbrauch auf 93 Millionen Kilowatt. Damit wurde der bisherige Rekord aus 2020 um 3 Millionen Kilowatt übertroffen. Ein Teufelskreislauf, denn in China wird der Strom überwiegend aus der Verbrennung fossiler Energieträger gewonnen, so dass die Antwort auf dem Klimawandel so aussieht, dass noch mehr Treibhausgase erzeugt werden. Ein Trend, den ich selbst in meiner unmittelbaren Nachbarschaft beobachte, denn hier haut man sich auch immer mehr Klimaanlagen an die Hauswände, während Solaranlagen Mangelware sind.

Neben dem anthropogenen Klimawandel, gibt es einen weiteren Grund für die Häufung der Wetterextreme in Asien, Australien und Südamerika: die Klimaphänomene El Nino und La Nina. Aktuell herrscht La Nina, was für eine Umverteilung der sonst üblichen Niederschlagsverteilung sorgt. Obwohl die beiden Phänomene einen natürlichen Ursprung haben, treten sie in den letzten Jahren gehäuft auf. Grund hierfür könnte abermals der Klimawandel sein.

In nicht allzu ferner Zukunft könnte es durch die klimabedingten Naturkatstrophen zu globalen Hungersnöten kommen. Darüber hinaus werden Rohstoff- und Energieknappheit weiterhin die Lieferketten stören, so dass auch wir Europäer nicht mehr aus dem wirtschaftlichen Abwärtssog heraus kommen, der uns spätestens seit Pandemiebeginn in Schach hält.

Naturkatastrophen am 21.06.22: Überflutungen in Asien

Bangladesch und Indien: Monsun verursacht Überflutungen

Nach wochenlang anhaltenden Regenfällen kam es in den asiatischen Staaten Bangladesch und im indischen Bundesstaat Assam zu starken Überflutungen, wobei besonders in Bangladesch große Areal unter Wasser stehen. Der Regen ließ zahlreiche Flüsse über die Ufer treten und machte die Heimat vom Millionen Menschen unbewohnbar, so dass sie die Region verlassen mussten und sich auf der Flucht befinden. Es gibt Schätzungen, nach denen bis zu 7 Millionen Menschen auf der Flucht vor den Wassermassen sind. 4 Millionen davon in Bangladesch. In einigen Distrikten Bangladeschs stehen bis zu 90% der Landfläche unter Wasser, so dass kein trockenes Plätzchen mehr zu finden ist. Bangladesch ist ein flaches Land und wird häufig von wetterbedingten Naturkatastrophen heimgesucht. Bisher starben ca. 60 Menschen in den Fluten, wobei es auch zahlreiche Opfer durch Blitzschlag gegeben haben soll. Außerdem ist das Trinkwasser verunreinigt und es besteht Seuchengefahr. Aufgrund des Klimawandels und des steigenden Meeresspiegels, müssen sich in den nächsten zehn Jahren 17% der 160 Millionen Menschen in Bangladesch eine neue Heimat suchen.

Im indischen Bundesland Assam, dass an Bangladesch grenzt, brachen Deiche entlang des Flusses Brahmaputra, wodurch mehr als 5000 Dörfer überflutet wurden. Hunderttausende sind in Notunterkünften untergekommen. Es gab Erdrutsche, die weitere Zerstörungen verursachten.

Zwar ist der Monsun-Regen in Südasien ein normales Phänomen, doch Klimaexperten sind der Meinung, dass sich die Niederschläge aufgrund des Klimawandels verstärken. Langfristig betrachtet könnte es zu Ernte-Ausfällen kommen und eine Hunger-Krise entstehen. Ein weltweites Problem, da durch zunehmende Extremwetter-Ereignisse Ernten und Ackerflächen zerstört werden. Umso dramatischer ist die Lage aufgrund des russischen Ukraine-Krieges, da die Ukraine ein Globalplayer in Sachen Weizenexport ist. Scheinbar ein Umstand, der vor dem Krieg nur wenigen bekannt war.

Hitzewelle in Deutschland bringt Rekordtemperatur und Waldbrände

Am Wochenende erreichte die Hitzewelle, die seit Wochen Spanien und Frankreich im Griff hat, Deutschland und bescherte dem Land Rekordtemperaturen und Waldbrände, die Zeitweise außer Kontrolle waren. Der Kampf gegen dem Klimawandel steckt dabei in einer Sackgasse.

  • In Cottbus wurde ein neuer Juni-Temperaturrekord aufgestellt
  • Hitzewelle begünstigt Waldbrände in Brandenburg
  • Sackgasse im Kampf gegen dem Klimawandel durch Russland-Embargos

Hitzewelle bringt Juni-Rekordtemperatur

Gestern kletterte das Thermometer bis auf 39,2 Grad Celsius, womit ein neuer Temperaturrekord für die 2. Dekade des Monats Juni aufgestellt wurde: Noch nie seit Beginn der Wetteraufzeichnungen wurde so früh im Jahr eine so hohe Temperatur festgestellt. Dieser Wert wurde in Cottbus gemessen. Die meisten Klimaforscher sind sich mittlerweile einig, dass die immer häufiger auftretenden Hitzewellen, bei denen auch immer wieder Temperaturrekorde aufgestellt werden, mit dem Klimawandel zusammenhängen.

Ins gleiche Horn stoßen regionale Trockenperioden, die auch immer öfters und früher im Jahr beobachtet werden. Die Trockenheit, gepaart mit der Hitze, schaffen ideale Bedingungen für Waldbrände. So kam es dann auch dazu, dass am Wochenende mehrere Waldbrände ausbrachen. Die meisten manifestierten sich im Bundesland Brandenburg. Feuer wurden aber auch aus Hessen gemeldet. Im brandenburgischem Landkreis Potsdam-Mittelmark brennen zwei große Waldflächen bei Treuenbrietzen und Beelitz. Die beiden Brandherde liegen 40 km von Potsdam entfernt und finden sich in einem Umkreis von 20 km. Zeitweise waren mehr als 1200 Einsatzkräfte vor Ort und es wurden Löschhubschrauber eingesetzt. Trotzdem waren die Flammen außer Kontrolle und es mussten gut 600 Anwohner evakuiert werden. Beim Ort Treuenbrietzen brennt der Wald auf einer Fläche von 200 Hektar. Die Feuerwehr spricht von einem Vollbrand der Bäume. Das heißt, dass die gesamten Bäume in Flammen stehen und auch die Stämme brennen. In der Nacht zogen Gewitter über Brandenburg hinweg, so dass sich die Lage mittlerweile entspannte.

Kampf gegen den Klimawandel

Immer mehr Menschen sehen ein, dass es nötig ist, den Kampf gegen den Klimawandel voranzutreiben, so dass die Folgen nicht komplett aus dem Ruder laufen. Die aktuelle geopolitische Situation wirkt dem allerdings entgegen. Die Russlandsanktionen, und die damit drohende Energiekrise, bringen nun die Diskussion mit sich, dass Kohlekraftwerke nicht nur länger am Netz bleiben sollen, sondern auch reaktiviert werden. Ähnliche Überlegungen gibt es auch für Atomkraftwerke. Dummerweise benötigen diese Kraftwerke ebenfalls Brennstoffe, die zum großen Teil aus Russland kommen. Einzige heimische Alternativen wären die Braunkohleförderung zu erhöhen und Gas aus Ölschiefer zu fördern, den es auch in Norddeutschland gibt und mittels dem verbotenen Fracking gefördert werden könnte. Es sieht so aus, als würden wir in einem Dilemma feststecken, aus dem es kein klimafreundliches Entkommen gibt.

Dürre und Hitzewelle verursachen Naturkatastrophen im Südwesten Europas

Der Süden und Westen Europas befindet sich fest im Griff einer ungewöhnlich frühen Hitzewelle. Zuerst traf es nur Spanien, dann Italien und nun Frankreich. Auch in Deutschland soll es heiß werden. Doch auch ohne Hitzewelle ist in manchen Regionen Deutschlands das Trinkwasser knapp geworden. In anderen Ländern des Kontinents herrscht bereits wieder eine richtige Dürre.

  • Eine Dürre hat viele Regionen Südwesteuropas fest im Griff
  • Betroffen sind vor allem der Nordosten Spaniens und Norditalien
  • Jetzt kommt eine Hitzewelle dazu
  • Sie breitet sich bis nach Frankreich und Deutschland aus

Spanien: Hitzewelle verursacht Waldbrände

Bereits in der letzten Woche berichtete ich über Waldbrände in Spanien. Seitdem hat sich die Situation weiter verschärft und es lodern 3 große- und mehrere kleine Waldbrände. Sie werden durch starke Winde und einer ungewöhnlich früh einsetzenden Hitzewelle begünstigt. Die Waldbrände beschränken sich nun nicht mehr auf Katalonien, sondern griffen auch auf andere Regionen im Nordosten Spaniens über. Bis jetzt sind über 1100 Hektar Wald- und Macchia-Flächen abgefackelt. Seit Jahresanfang waren es sogar mehr als 19.000 Hektar. Sollte die Situation bald nicht unter Kontrolle gebracht werden, dann könnten dieses Jahr weitere 20.000 Hektar Waldfläche verloren gehen. Die Feuerwehren und andere Einsatzkräfte sind mit großem personellen Aufgebot im Einsatz und kämpfen rund um die Uhr gegen die Feuerwalzen. Dabei werden nicht nur Löschflugzeuge und Hubschrauber verwendet, sondern auch Drohen, die zur Brandüberwachung genutzt werden. Sie fliegen vor allem in den Gebieten, in denen es in den letzten Monaten zu wenig geregnet hat. Die Dürre ist aber nicht nur ein Problem in Spanien, sondern auch in Italien.

Trockenheit in der Po-Ebene

In Italien hat es auch im Winter zu wenig geregnet und in den Alpen war zu wenig Schnee gefallen. Daher ist es in der norditalienischen Po-Ebene nun besonders trocken und der Fluss führt Niedrigwasser. Die Pegel haben den niedrigsten Stand der letzten 70 Jahre erreicht. Eigentlich sollte der Fluss im Frühjahr über die Ufer getreten sein und seine mineralstoffreichen Sedimente auf den Feldern und Auen abgelagert haben, ähnlich, wie es einst der Nil in Ägypten tat. Doch davon konnte in diesem Jahr keine Rede sein. Im Gegenteil: das Wasser ist mittlerweile knapp. So knapp, dass es in 125 Gemeinden in den Regionen Piemont und Lombardei rationiert werden muss. Nachts wird die Trinkwasserversorgung an Haushalten eingestellt oder gedrosselt. Mehrere Gemeinden werden inzwischen per Tankwagen mit Wasser versorgt. Mancherorts hat es seit 110 Tagen nicht mehr geregnet, die Wasserspeicher sind erschöpft.

Für Morgen ist ein Krisentreffen in Rom geplant. Der Präsident der Region Lombardei, Attilio Fontana, bezeichnete in einem Interview die Situation als „dramatisch“ und kündigte an, den Notstand auszurufen. Ähnliches könnte für die anderen Regionen diskutiert werden.

Wassernotstand ist aber nicht nur ein italienisches, oder spanisches Problem, sondern ruft auch in Deutschland immer mehr Lokalpolitiker auf den Plan. Sie appellieren an die Bevölkerung Wasser zu sparen. Auf der anderen Seite ist es unverantwortlich Paradox, dass z.B. die Tesla-Gigafactory jährlich 1,4 Millionen Kubikmetern Grundwasser entnehmen darf, um „umweltfreundliche“ Elektrofahrzeuge herzustellen. Im Gegenzug deckelte der lokale Wasserversorger private Neuverträgen, indem der pro Kopfverbrauch auf 100 L pro Tag beschränkt wird. Der Kampf ums Wasser hat längst begonnen und dürfte sich nur noch verstärken. Denn auch bei uns wurde eine neue Hitzewelle prognostiziert. In Frankreich ist sie bereits angekommen.

Hitzewarnung für Teile Frankreichs

Der Wetterdienst Météo France prognostizierte am Donnerstag in seiner Vorhersage, dass man sich in Frankreich örtlich bis auf Temperaturen von bis zu 42 Grad einstellen müsse. Flächendeckend können aber Werte von bis zu 40 Grad erreicht werden. In zwölf Départements sei die Hitze-Warnstufe Rot ausgerufen worden. Doch auch jetzt ist es bereits heiß und trocken.

Während es im Südwesten Europas zu heiß und trocken ist, heißt es im Südosten des Kontinents Landunter. Schwere Unwetter mit Starkregen und Überschwemmungen gibt es weiterhin in Bosnien, Griechenland und der Türkei. Omega lässt Grüßen.

Naturkatastrophen-News 15.06.22: Yellowstone N.P.

  • Hochwasser im Yellowstone-Nationalpark richtete große Schäden an
  • Viele Zufahrtswege wurden zerstört
  • Parkbesucher wurden evakuiert
  • Der Zugang zum Nationalpark ist gesperrt

USA: Überflutungen im Yellowstone Nationalpark

Der Yellowstone-Nationalpark liegt zum größten Teil im US-Bundesstaat Wyoming und erlebte in seiner Geschichte so manche Naturkatastrophe. Im Gedächtnis haften geblieben sind weniger die Erdbeben, die in der Caldera häufiger stattfinden, sondern die starken Waldbrände von 1988, die große Waldflächen zerstörten. Damals wurde der Park gesperrt, so wie es auch jetzt der Fall ist. Grund für die Sperrung sind starke Überschwemmungen, die nicht nur große Areale des Parks überfluteten, sondern auch mehrere Zufahrtsstraßen unpassierbar machten und nachhaltig zerstörten. Viele Straßen verlaufen entlang von Flusstälern und wurden vom Hochwasser weggespült. Außerdem wurden zahlreiche Brücken zerstört und es kam zu Erdrutschen. Die Besucher des Parks wurden evakuiert. Die Nationalpark Verwaltung erklärte: „Wir werden den Zeitpunkt der Wiedereröffnung des Parks erst kennen, wenn das Hochwasser zurückgegangen ist und wir die Schäden im gesamten Park beurteilen können.“ Auf der Website des Parks wurde bereits jetzt bekanntgegeben, dass die Schäden an der Infrastruktur so groß sind, dass besonders der Nordteil des Parks für eine lange Zeit unzugänglich sein wird. Im Norden des Yellowstone Nationalparks liegt auch der Ort Gardinger. Er ist von der Außenwelt abgeschnitten. Im Ort leben 900 Menschen, viele von ihnen sind Parkmitarbeiter.

Auf Bildern ist zu sehen, wie ganze Hänge, auf denen Straßen verliefen weggespült wurden. Häuser wurden von der Kraft des Wasser von ihren Fundamenten gerissen und fortgeschwemmt. Zudem fiel der Strom aus, so dass teilweise sogar die Livecams offline sind.

Die Überflutungen wurden durch eine unglückliche Kombination aus langanhaltenden Starkregen und Schneeschmelze in den umliegenden Bergen verursacht. Anwohner der Region berichten von beispiellosen Rekordniederschlägen. Auch für die nächsten Tage wird mit weiteren Regenfällen gerechnet.

Auswirkungen der Überflutungen auf das Hydrothermalsystem noch unbekannt

Der Yellowstone Nationalpark erstreckt sich über eine Fläche von mehr als 9000 Quadratkilometern und ist uns vor allem wegen seinen zahlreichen postvulkanischen Manifestationen bekannt. Hier findet sich die weltgrößte Ansammlung von Heißen Quellen, Schlammtöpfen und Geysiren. Wie sich die starken Überschwemmungen auf die Thermalgebiet auswirkten ist noch nicht bekannt. Einige der Geyser-Basins liegen an Flüssen und dürften vom Hochwasser getroffen worden sein. Eine Frage ist auch, wie das viele Oberflächenwasser mit dem Hydrothermalsystem interagieren wird.