Erdbeben M 3,2 in Deutschland

Das Grenzgebiet zwischen Deutschland und der Schweiz wurde von einem Erdbeben M 3,2 erschüttert

Datum 25.08.23 | Zeit: 01:10:54 UTC |  47.745 ; 8.901 | Tiefe: 10 km | Mb 3,2

Heute Nacht manifestierte sich im Grenzgebiet zwischen der Schweiz und Deutschland ein Erdbeben der Magnitude 3,2. Es handelte sich um eines der seltenen Erdbeben in Deutschland, die von der Bevölkerung wahrgenommen werden konnten. Den Erdbebendiensten liegen Wahrnehmungsmeldungen vor. Einige Menschen wurden aus dem Schlaf gerüttelt und meldeten dies. Es gab auch einige schwächere Erdbeben, deren Magnituden unter der Wahrnehmbarkeitsgrenze lagen.

Laut EMSC manifestierte sich das Erdbeben um 01:10:54 UTC (03:10:54 Ortszeit) und hatte ein Epizentrum, das 5 km westlich von Singen am Bodensee lokalisiert wurde. Die Tiefe des Hypozentrums wird mit 10 km angegeben. Das heiß so viele wie, dass die Tiefe nicht exakt bestimmt werden konnte, dass sich das Beben aber in geringen Tiefen ereignete. Interessanterweise wurde der Erdstoß vom GFZ-Potsdam in die Schweiz verlagert und hatte eine Magnitude von 3,3. Genaugenommen wird die Lokalisierung beim GFZ richtig sein, da Singen zwar in Deutschland liegt, man sich 5 km südwestlich aber bereits in der Schweiz befindet.

Tektonische Situation

Südöstlich des Bodensees verläuft die große Störungszone der Nördlichen-Alpinen-Zone, die das Potenzial hat, stärkere Erdbeben hervorzubringen. Der aktuelle Erdstoß ereignete sich allerdings an einer lokalen Störungszone des Hegau-Bodenseegrabens, der auch als Bonndorfer-Graben bekannt ist. Er mündet im Nordwesten in den Oberrheingraben und beinhaltet auch die alten Hegau-Vulkane. Sie bildeten sich an einem Kreuzungspunkt mit der Freiburg–Bonndorf–Bodensee-Störungszone und der Albstadt-Störungszone. Die Hegau-Vulkane eruptierten zum ersten Mal vor gut 14 Millionen Jahren. Ihre Aktivität endete vor 8 Millionen Jahren. Interessant ist der Umstand, dass die Atomkraftwerkbehörde der Schweiz in dieser tektonisch unruhigen Gegend ihr atomares Endlager gefunden hat. Der Atommüll soll in einer tiefliegenden Schicht aus einem besonderen Ton eingelagert werden. In dieser Tonschicht entdeckte man 170 Millionen Jahre alte Wassereinschlüsse. Daher gilt sie als besonders stabil und selbst abdichtend.